Die digitale Revolution schreitet mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit voran. Unternehmen weltweit stehen unter Druck, mit dem Wandel Schritt zu halten. Als Herzkammer der Smart Factory kann das ERP-System verstanden werden. Das Akronym steht für Enterprise Resource Planning, was auf Deutsch Ressourcenplanung für Unternehmen bedeutet.
Dabei geht es um wesentlich mehr, als der eher trocken anmutende Begriff zu verstehen vorgibt. Es geht um nichts weniger als um die digitale Zusammenfassung sämtlicher Unternehmensbereiche in einem integrierten System zur Optimierung der Unternehmensprozesse.
Warum Unternehmer auf ERP-Systeme setzen sollten ► Vorteile von ERP-Systemen ► Informationsfluss ► beträchtlicher Mehrwert ► Erzielung von Synergieeffekten ► Clouds gehört die Zukunft ► Zentrale Steuerung an mehreren Standorten ► Sicherheit ► Was ist ERP? Video ► Alles Wichtige lesen Sie hier

1. Module sind keine Silos
Ein ERP-System besteht aus einer Reihe von Modulen, die für wichtige Unternehmensbereiche (Ressourcen) wie Personalwesen, Finanzen, Lieferketten, Fertigung, Services und Beschaffung implementiert werden. Wichtig zum Verständnis ist, dass diese Module keine Silos sind. Schließlich geht es um eine Harmonisierung aller Funktionen, die für das Unternehmen von vitaler Bedeutung sind – und damit um eine Überwindung der kleingliedrigen tayloristischen Arbeitsteilung, die noch lange Zeit nach ihrer Blütezeit in den 1920er-Jahren ein Leitmotiv für Unternehmer gewesen war.
Vielmehr kommunizieren die einzelnen Unternehmensbereiche auf Basis einer einheitlichen Datenbank auf vielfältiger Weise miteinander und holen das Optimum aus jeder Ressource in Feinabstimmung mit anderen Ressourcen heraus. Dadurch, dass Beschaffung, Produktion und Verkauf miteinander verbunden sind, können Unternehmer die drei wichtigsten Kernanliegen der Organisation besser zusammenlegen und miteinander koordinieren.
Zusammengeführt werden die Planung und Umsetzung und damit die Strategie und das operative Geschäft. Dasselbe gilt für den Mengen- und Wertefluss, wobei mit Wertefluss die finanzielle Planung von Unternehmen gemeint ist. Bestellung und Rechnung werden nun als Einheit aufgefasst. Als ideal mit Blick auf Leistung und Funktionsvielfalt gilt derzeit das ERP-System SAP S/4 HANA.
Das Modell stellt selbst für Unternehmen einen beträchtlichen Mehrwert her, die bereits in ihrem Betrieb über ein ERP-System verfügen und den Umstieg einer älteren ERP-Lösung zu einem fortschrittlicheren ERP-System vollziehen möchten. Moderne ERP-Lösungen laufen heute vollständig auf Basis des Cloud-Computings.
2. Erzielung von Synergieeffekten
Ausgedient hat der ausschließlich auf seinen kleinen Bereich ausgerichtete Beschäftigte, der routinemäßig immer dieselben Handgriffe anwendet. Der moderne Mitarbeiter ist in mehrere Unternehmensprozesse involviert und fühlt sich für verschiedene Zusammenhänge im Rahmen des Workflows verantwortlich. Alles ist in der Smart Factory im Sinne des Internets der Dinge miteinander verbunden.
Projekte prägen den Betriebsalltag der Industrie 4.0. Auch dabei unterstützen ERP-Systeme, sodass durch die Zusammenführung einst hermetisch voneinander abgetrennter Bereiche so viele Synergieeffekte in der Produktion und Verwaltung erzielt werden können wie möglich. Jede Kennzahl, die in Echtzeit übertragen wird, bietet eine automatisiert einstellbare angemessene Reaktion, wie man dies bei IoT-Systemen kennt.
3. Effizienterer Informationsfluss
Das ERP-System ist auf Ganzheitlichkeit ausgerichtet – die Digitalisierung schafft die notwendigen Voraussetzungen. Für die Zusammenführung von Ressourcen nutzen ERP-Softwarelösungen die Vorzüge der Künstlichen Intelligenz, Big Data, Clouds und IoT-Komponenten. Auf diese Weise können Ressourcen effizient und am Bedarf angepasst verwaltet werden. Ein Beispiel ist die Versorgung von Lagern, in denen intelligente Systeme für jede Produktklasse die Ist- und Sollmenge anzeigen. Das Ziel ist der ständige Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage innerhalb des Betriebs.
Die enge Abstimmung führt zu einer größeren Effizienz beim Informationsfluss, vermeidet Redundanzen und ermöglicht einen effektiveren Einsatz von Ressourcen. Im Kundendienst ist es durch ERP-Systeme der Standard, die Historie des Kunden nachzuverfolgen und für jeden Fall ein Ticket zu erstellen. So können die Nachfolger beim nächsten Kundenkontakt auf dem Stand des Erreichten aufbauen und sich auf Vergangenes beziehen, das für den aktuellen Fall relevant ist. Die Daten der Fertigungsaufträge, Bestellaufträge und Kundenaufträge werden als Bewegungsdaten zusammengefasst.
4. Cloud oder Software?
ERP-Systeme können grundsätzlich auf Basis einer Cloud und als On-Premise-Systeme entwickelt werden. Experten sind sich einig, dass Clouds die Zukunft gehören, was bereits Kunden merken, die im Gegensatz zu früher keine Filme, Computerspiele und Musikprodukte mehr zugeschickt bekommen. Wenn sie diese kaufen, verfügen sie über diese in externen Datenspeichern, die Streamingdienste genannt werden.
Clouds besitzen den großen Vorteil, serverunabhängig zu sein. Während bei On-Premise-ERP Humanressourcen des Unternehmens an Pflege, Wartung und Debugging der implementierten ERP-Software gebunden sind, leistet bei einer Cloud-ERP der Softwareanbieter diese Leistungen. Hybride Lösungen bedienen sich Elemente sowohl einer Software- als auch einer Cloudlösung.
5. Zentrale Steuerung nicht nur an einem Standort
ERP-Systeme können nicht nur an einem einzelnen Standort wirken. Dies ist deshalb wichtig, weil größere Unternehmen mehrere Standorte in unterschiedlichen Städten führen. Nicht wenige von ihnen agieren länderübergreifend. Der intelligente Datenfluss ermöglicht die zentrale Steuerung des Gesamtunternehmens und damit die Koordinierung sämtlicher Standorte für ein gemeinsames Ziel. Interne Prozesse werden nicht mehr separat für sich behandelt, sondern an Netzwerke und Lieferketten angebunden.
Auch hier können auf Basis von Stammdaten sämtliche Abteilungen des Unternehmens aufeinander abgestimmt werden. So wird etwa die Produktion eines technischen Geräts in Vietnam im dortigen zum Unternehmen gehörigen Standort in Echtzeit aufgenommen, wenn ein Kunde über das Internet in Deutschland die entsprechende Bestellung aufgegeben hat.
6. Sicherheit entlang der Lieferkette
Die digitale Überwachung in Echtzeit, die mit ERP-Systemen realisiert werden kann, ermöglicht die Verfolgung eines Produkts während des gesamten Prozesses entlang der Lieferkette. Läuft etwas nicht dem Plan gemäß oder einem Beschäftigten fällt eine Verbesserung ein, kann innerhalb des Systems darüber diskutiert werden und der Kommunikationsprozess wird dokumentiert, sodass andere auf den bisher erzielten Ergebnissen aufbauen können. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Fehlermeldungen rechtzeitig erfolgen und in Echtzeit effektiv dagegen gesteuert werden kann.
Selbst, wenn das Produkt bereits zum Verkauf angeboten wird, bleibt sein weiterer Verlauf während des Produktlebenszyklus für das Unternehmen sichtbar. Dies wird durch die moderne Möglichkeit geboten, das Produkt über einen Chip zu scannen, dessen Produktdaten von Kunden digital erfasst werden können. ERP-Systeme unterstützen das Lieferketten-Management umfassend und erzeugen eine nie gekannte Sicherheit, dass das Produkt auch wirklich perfekt wird.
7. Mit ERP-Systemen sind Unternehmen für die Zukunft gerüstet
Die Vorteile von ERP-Systemen für ein Unternehmen sind enorm. Dazu können höhere Produktivität, schnellere und effizientere Reaktionen, Vermeidung von Fehlern und Dysfunktionalitäten, eine schlankere Verwaltung und höheres Optimierungspotenzial durch Monitoring aufgeführt werden.
Unternehmen mit ERP-Systemen agieren erfolgreicher als Unternehmen, die noch nicht die Umstellung zum intelligenten Aufzeichnungssystem vollzogen haben. Die Warnung von Michail Gorbatschow an Erich Honecker, dass dem, der zu spät kommt, das Leben bestrafe, gilt auch für Unternehmen im Auge des Sturms des digitalen Wandels.
8. Video zum Thema
Video: Was ist ERP?
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Länge: 4:50 Minuten
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