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Polypropen Verwendung: Produkte aus Polypropen-Kunststoff und deren Eigenschaften

Seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beliebt und geeignet für Kunststoff aller Art - das Polypropen.

Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, woraus Absätze an Damenschuhen, Backschüsseln oder auch Koffer und Rohrleitungen hergestellt werden. So unterschiedlich diese Gegenstände sind und in verschiedenen Bereichen ihren Einsatz finden, sie werden dennoch alle aus dem selben Kunststoff gefertigt, der besonders belastbar ist. Hierbei handelt es sich um Polypropylen oder kurz auch Polypropen oder PP.

► Was ist Polypropylen? ► Die Entwicklung  ► In welchen Bereichen kommt es zum Einsatz? ► Die fertigen Produkte ► Ist Polypropen nachhaltig und umweltfreundlich? ► Ist es giftig? ► Verarbeitungstechniken

Flaschenreihen
Inhaltsverzeichnis aus-/einklappen

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1. Was ist Polypropylen?

Seit den 50er Jahren des vorherigen Jahrhunderts gibt es Polypropen. Der haltbare Kunststoff wurde in der Firma Montecatini von dem Italiener Giulio Natta entwickelt. Doch bereits ein paar Jahre früher gelang es sowohl Karl Rehn für die Farbwerke Hoechst in Deutschland und den amerikanischen Chemikern Robert Banks und Paul Hogan für die Firma Philipps Petroleum in den USA eine ähnliche Synthese zu entwickeln. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit um die Patentanmeldung der verschiedenen Firmen, die die Herstellung für sich entscheiden wollten.

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2. Die weitere Entwicklung von Polypropen

Für den Kunststoff wurden in den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts dann weitere Katalysatoren entwickelt, die dafür sorgten, das PP in räumlichen Anordnungen hergestellt werden kann. So können die Methyl-Gruppen in verschiedene Richtungen zeigen und so bei der Mischung einen Copomyler erhalten, der durch die verschiedenen Variationen die gewünschten Eigenschaften in der Verwendung von spezifizierten Kunststoffen mitbringt. Hierbei handelt es sich um verschiedene chemische Formeln, deren Erklärung zu weit führen würde. Bei Bedarf bitte dem Link folgen.

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3. In welchen Bereichen kann das Polypropen zum Einsatz kommen?

Bei PP handelt es sich um einen

  • stoßfesten,
  • relativ wärmebeständigen und
  • sehr harten

Thermoplast. Er ist zudem auch härter als das Polyethen. Daher eignet sich PP besonders gut für stark beanspruchte, verarbeitete Kunststoffe und ist hier sehr vielseitig in verschiedenen Bereichen einsetzbar. Er wird für die Absätze bei Damenschuhen ebenso genutzt, wie bei

  • Rohrleitungen,
  • Koffer,
  • elektrischen Haushaltsgeräten,
  • Kunststoffmöbeln,
  • Gartengeräten,
  • Tauen,
  • Seilen oder
  • Folien.

Auch in vielen PKWs wird PP verbaut, hier sogar oftmals mit einem Anteil bis zu 80 Kilogramm.

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4. Die fertigen Produkte

Da die gefertigten Kunststoffteile aus Polypropen aus einzelnen Teilen aus Spritzguss bestehen, sind sie in verschiedenen Farben lieferbar. Diese werden dann durch verschiedene Techniken zusammengesetzt. Die Oberflächen werden nach dem Zusammenbau noch weiter bearbeitet. Sie haben die Eigenschaft, dass sie kurzfristig auf 140° Celsius erhitzt werden können. Allerdings kann das Material spröde werden, wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt.

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5. Polypropen - nachhaltig und umweltfreundlich?

Es ist nicht ganz einfach herauszufinden, ob PP nachhaltig und umweltfreundlich ist. Denn auf der einen Seite kann es wiederverwendet werden, auf der anderen Seite besitzt es viele Faktoren, die es als nicht umweltfreundlich hinstellen.

Bei Polypropylen handelt es sich um ein Thermoplast, das aus kleinen Körnern besteht. Das Granulat wird, damit es die gewünschte Form erhält, als erstes so lange erhitzt, bis es flüssig wird. Dann kann es in die gewünschten Formen gegossen oder gespritzt werden. Sobald das Polymer hier abkühlt, entsteht es in seiner neuen Form. Bei Thermoplasten handelt es sich um Kunststoff, der immer wieder in einen schmelzflüssigen Zustand und somit in eine neue Form gegossen werden kann. Daher kann das Material durchaus als nachhaltig bezeichnet werden, da es sehr gut recycelbar ist.

Allerdings ist es, wenn es auf dem Müll oder in der Umwelt landet, weder biologisch abbaubar noch kompostierbar, da es sich nicht zersetzt oder zerfällt. In den Müllverbrennungsanlagen kann es jedoch rückstandslos zu CO₂ und Wasser verbrannt werden und so einen großen Heizwert besitzen. Dennoch handelt es sich bei CO₂ immer noch um ein Treibhausgas.

Daher wird PP nicht gerade umweltfreundlich genannt. Denn für die Herstellung wird sehr viel Energie benötigt, Treibhausgase freigesetzt und gefährliche Chemikalien verwendet. Bei Propen, aus dem Polyprobylen hergestellt wird, handelt es sich zudem aus einem Produkt der Erdgas- und Erdölindustrie. Die Förderung dieser Zusätze kann erhebliche Umweltschäden anrichten.

Punkt 6

6. Handelt es sich bei Polypropen um ein giftiges Produkt?

Da es sich um ein chemisch hergestelltes Produkt handelt stellt sich auch die Frage nach der Giftigkeit. Doch dies kann verneint werden. Denn PP ist lebensmittelecht, ungiftig, hautverträglich und gilt daher als völlig unbedenklich für jede Verarbeitung und Verwendung. So wird das Produkt auch häufig für Verpackungen und Behälter sowohl im Lebensmittel- als auch im kosmetischen und medizinischen Bereich eingesetzt.

Aus Gründen der Umwelt und der Gesundheit zuliebe ist PP zudem eindeutig besser, als Polycarbonat, Polyester oder PVC, denn es werden keine Bisphenole und Weichmacher wie BPA verwendet, um das Material geschmeidig zu machen. Diese Stoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Zudem sind sie nachweislich aktiv an dem Hormonhaushalt des Menschen beteiligt, wenn sie in irgendeiner Form vom Körper aufgenommen werden. In einem Brandfall entwickeln sich keine giftigen Dämpfe, zum Beispiel bei Kabelummantelungen, da diese bei PP halogenfrei sind.

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7. Die verschiedenen Verarbeitungstechniken

Bei dem Material handelt es sich um ein graues Granulat. Es ist aber bereits auch farbig erhältlich. Hinzu kommt, dass verschiedene Füllstoffe für die unterschiedlichen Anwendungsformen zugesetzt werden. Hierbei handelt es sich einmal um mineralische Füllstoffe wie Carbon-, Glas- oder Mineralfasern sowie Talkum. Durch die Zugabe werden Steifigkeit, Festigkeit und Härte verbessert. Durch die Zufügung von keramischen Füllstoffen wird der Kunststoff wärmeleitend und elektrisch isolierend. Bei diesen Füllstoffen handelt es sich zum Beispiel um Aluminiumnitrid, Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid. Wird hingegen metallisches Pulver aus Aluminium und Kupfer oder aber Graphit als Füllmaterial zugesetzt, bekommt der Kunststoff elektrisch- und wärmeleitende Eigenschaften.

Aus diesen Materialmixen werden dann Schäume, Fasern oder Folien hergestellt. Bei den PP-Fasern handelt sich um die leichtesten Fasern aus allen Kunststoffen und können sowohl im Bauwesen als auch in der Textilindustrie verwendet werden. Die Folien sind sehr stoß- durchstoß- und reißfest. Das geschäumte Material weist hingegen eine hohe Druck- und Stoßfestigkeit sowie Formstabilität gegenüber dem kompakten PP-Kunststoffprodukt aus.

Punkt 8

8. Fazit

Polypropen ist ein Material, das sehr vielseitig in der industriellen Verarbeitung einsetzbar ist. Auch wenn es sich um ein chemisches Kunststoff-Produkt handelt, ist es besser als sein Ruf. Denn neben einer großen Haltbarkeit ist es durch den Verzicht von Weichmachern auch lebensmittelecht und kann auch in der Kosmetik und der Medizin eingesetzt werden, ohne dass es schädlich für Mensch und Tier ist. Ebenso ist eine gewisse Nachhaltigkeit gegeben, wenn der Kunststoff recycelt, eingeschmolzen und für neue Produkte verwendet wird. Biologisch abbaubar oder kompostierbar ist das Produkt jedoch nicht und muss daher richtig entsorgt werden. Auch in der Herstellung ist PP nicht ganz umweltfreundlich, aber dennoch besser für die Verwendung in vielen Bereichen als Polyester oder PVC. Aufgrund der hohen Haltbarkeit kann es im Alltag und der Arbeitswelt wie zum Beispiel dem Bauwesen vielfältig eingesetzt werden. So handelt es sich bei dem Kunststoff Polypropen um ein Produkt mit sehr hoher Qualität das mit höchster Präzision hergestellt werden kann.                

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

https://www.blueprints.de

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