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diese worte kraenken 564

Wenn uns jemand von seiner traurigen Kindheit erzählt, neigen wir dazu, Worte des Trostes zu suchen. Dabei rutschen uns allzuleicht Phrasen heraus. Preg Streep rät auf PsychCentral dazu, auf jeden Fall die fünf folgenden "positiven Sichtweisen auf die elterliche Erziehung" zu vermeiden, wenn man einer ungeliebten Tochter nicht vor den Kopf stoßen will.

Bitteres Geständnis

Nicht jede Mutter liebt ihre Kinder so, wie wir das in Vorabend-Serien präsentiert bekommen. Manchmal ist das Heranwachsen als Tochter eine endlose Folge von "du darfst nicht ...", "du müsstest doch ...", "wenn du mal so aussehen würdest wie ..." usw.

Wenn sich ein derart ungeliebtes Wesen uns als Erwachsene anvertraut, drängt es uns zu Worten des Trostes. Der gute Wille kann jedoch stattdessen Wut und Zorn heraufbeschwören. Folgende fünf Phrasen sollten darum auf jeden Fall vermieden werden:

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Aus dir ist doch etwas Gutes geworden

Hierbei wird implizit die Erziehungsarbeit der Mutter als "kann ja nicht so schlecht gewesen sein" eingeschätzt.

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Du wurdest gefüttert, gekleidet und hattest ein Dach über dem Kopf

Diese Ermunterung lässt völlig außer acht, dass zum gesunden Heranwachsen mehr gehört als Nahrungsbereitstellung und der Schutz vor Regen.

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Zumindest haben sie dich nicht geschlagen

Gut, auch wir raten auf blueprints immer wieder dazu, das Gute an einem Geschehen zu suchen. Aber diese Aussage ist eine positive Verzerrung, die bei der Anderen wie eine schallende Ohrfeige ankommen kann. Zudem kann verbales Erniedrigen sogar stärker schmerzen als eine körperliche Züchtigung.

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Das hört sich doch alles gar nicht so schlimm an

Mit dieser Stellungnahme drücken Sie der anderen den Stempel des Sensibelchen auf. Wollen Sie ihr das wirklich vermitteln?

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Herausforderungen machen dich stärker

O.K., manche Herausforderungen machen uns tatsächlich stärker, siehe unseren Beitrag "Komfortzone erweitern". Doch würden Sie das auch einem Guantanamo-Häftling sagen? Einem traumatisierten Afghanistan-Rückkehrer? Sicher nicht. Es gibt also eine Grenze, ab der Herausforderungen kaum wieder gutzumachende Schäden hinterlassen. Implizit sagen Sie mit dieser Aussage demnach wieder: War doch gar nicht so schlimm.

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

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