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Mind Clearing Techniken für Anfänger: Dein Einstieg in mentale Klarheit

Stell dir vor, dein Geist wäre ein unruhiger Affe, der von Ast zu Ast springt – ständig in Bewegung, selten zur Ruhe kommend. Dieses Bild des "Monkey Mind" aus dem Buddhismus beschreibt treffend unseren oft rastlosen Verstand und wird nicht nur von Menschen mit ADHS zunehmend beklagt.

Doch was wäre, wenn es einen Weg gäbe, dieses mentale Durcheinander zu ordnen und zu innerer Klarheit zu finden? "Mind Clearing" (auch "Mind Training" genannt) verspricht genau das: durch gezielte Übungen die Flut automatischer Gedanken zu bändigen und einen Zustand tiefer Ruhe und Konzentration zu erreichen. Die in Aussicht gestellten Vorteile lohnen das Training.

Der klare Geist - Übung - Symbolbild

Das Problem: ein Geist auf Abwegen

Vielleicht kennst du das auch: Die eigene Stimmung sackt ab und man kann zunächst keine Ursache dafür benennen. Bemühen wir uns dann, der Sache auf den Grund zu gehen, erinnern wir uns - manchmal - der ursächlichen Denkvorgänge. Vielleicht war es die geistige Beschäftigung mit einem Ereignis von vor einigen Stunden, die zweideutige Bemerkung des Vorgesetzten oder die aufblitzende Sorge vor einem Arztbesuch. Der Geist hat sich im Hintergrund mit der jeweiligen Sache beschäftigt und negative Gedanken(-schleifen) abgespult, ohne dass es einem bewusst war.

Oder du stellst fest, dass du während der Ausführung einer Aufgabe die ganze Zeit mit deinen  Gedanken woanders bist. Auch dadurch treiben wir oft in sorgenvolle Grübeleien, obwohl unser Geist eigentlich von der momentanen Tätigkeit ausgefüllt sein sollte.

Problematischer wird es, wenn wir die Lösung nach einem Problem suchen. Ein ständig abschweifender Verstand findet den Ausweg langsamer, eventuell gar nicht und neigt dazu, mehr beim Problem zu verweilen als den Weg zur Lösung zu finden. Ein typisches Problem von Menschen mit ADHS.

Eigenschaften eines klaren Bewusstseins

Mind Clearing will nicht nur dieses unproduktive und stimmungsschädigende Verhalten beenden, sondern darüber hinaus aktiv für ein besseres Denken und eine glücklichere Grundhaltung sorgen. Hin zu einem Bewusstsein mit folgenden Eigenschaften:

  • Konzentriert denken, länger auf eine Sache ausgerichtet bleiben
  • Geringere Zerstreutheit
  • Wachsende Selbsterkenntnis
  • Schneller die Lösung eines Problems erfassen
  • Weniger bis keine belastenden Gedankenschleifen
  • Reifere Reaktionen auf äußere Gegebenheiten und Geschehnisse

Das Mind Clearing zielt im ersten Schritt darauf ab, automatische Gedankenreaktionen auf Gefühle, Situationen und Erlebnisse zunächst wahrzunehmen und dann bei Bedarf immer erfolgreicher durch nützlichere Gedanken zu ersetzen. Im zweiten Schritt will das regelmäßige Üben eines gedankenlosen Geistes Ruhe, Glück und Klarheit ins Leben bringen.

Wachsamkeit und Konzentration sind die Schlüsseleigenschaften dorthin. Tägliche Geistesschulung bzw. Meditation trainiert die Klärung des Geistes. Wie kann ich diese Meditation konkret üben?

Der Weg dorthin: Mind Clearing

Bei allen Meditationsempfehlungen wird die bewusste Beeinflussung des Geistes erlernt. Verstehe diese Übungen als Beispiele, welche du gerne experimentell variieren darfst. Ziel ist es, den Geist auch bei den Alltagstätigkeiten wachsam zu beobachten und unter Kontrolle zu halten.

Die Übungen führst du zunächst im bequemen, aber nicht abhängendem Sitzen durch. Halte dich (relativ) gerade, ohne deinen Rücken anzulehnen. Das hält dich wachsam, verhindert Müdigkeit und fördert ein Grundgefühl von Achtsamkeit. Sorge für eine ungestörte Zeit und schließe die Augen.

Grundübung Mind Clearing

1. Schritt: Visualisierungsübung

Stelle dir bei geschlossenen Augen deine Lieblingsfarbe vor. Versuche zunächst, die reine Farbe zu visualisieren. Fokussiere dich völlig auf die Farbe. Solltest du damit Schwierigkeiten haben, kannst du dir auch ein farbiges Objekt vorstellen, zum Beispiel eine blaue Wand oder eine weiße Wolke.

Wenn deine Gedanken abschweifen, führe diese freundlich – ohne Selbstverurteilung – aber so schnell wie möglich zur Farbe zurück.  Immer wieder.

Beginne mit 30 Sekunden, übe mehrmals  am Tag und dehne die Zeitspanne nach Belieben aus. Beende die Übung, wenn es sich fertig anfühlt.

2. Schritt: Gedankenbeobachtung und -kontrolle

Wähle diesmal als Fokussierungshilfe deinen Atem. Setze dich wieder, schließe die Augen und fühle die ein- und ausströmende Atemluft. Entweder in der Nase, im Hals, im Brustraum oder durch die Bewegung deiner Bauchdecke.

Achte dann auf aufkommende Gedanken. Sobald du einen Gedanken feststellst, kannst du bei Bedarf kurz darüber sinnieren, möglichst ohne Emotionen aufwallen zu lassen. Kehre dann schnellstmöglich zum Atem zurück. Deine Aufgabe besteht darin, beim Atem zu verweilen.

Bleibe wachsam gegenüber aufkommenden Gedanken, komme immer wieder zum Atem zurück. Ohne Verurteilung, dir selbst gegenüber freundlich gesinnt.

Beginne auch hier mit kürzeren Zeiteinheiten und verlängere die Meditation nach eigenem Rhythmus. Mit der Zeit solltest du die Gedanken immer früher bemerken, eventuell erkennst du schon die "Geburt" eines Gedankens. Die Fokussierung auf den Atem fällt dir mit der Zeit leichter und die Unterbrechungen dieser Achtsamkeit werden seltener.

3. Schritt: Mind Clearing oder Gedankenstille

Wenn dir die Verweilung beim Atem für einige Minuten gelingt, bist du bereit für den nächsten Schritt – der Gedankenruhe. Lasse alle Objekte der Achtsamkeit los und bleibe ohne Gedanken präsent. In völliger Leere und Dunkelheit, aber dir des Vorganges bewusst. Ein schwierig zu beschreibender Zustand. Er wird zunächst nur für einige Sekunden gelingen, am ehesten während der Pause zwischen Ein- und Ausatmen.

Bei täglichem Training wirst du diese Gedankenstille weiter ausdehnen können. Mit der Zeit wird es dir vielleicht sogar ohne Anstrengung gelingen, in diesem Zustand zu verweilen. Du wirst es dann als einen natürlichen Zustand erleben, der es vielleicht zu früheren Zeiten einmal war.

Audiodateien (MP3) zur Grundübung Mind Clearing

Wir stellen dir die Übungen auch als MP3 Download zur Verfügung. Dominik hat sich die Mühe gemacht und die drei Übungsschritte vertont. So kannst du jederzeit am Mobilgerät oder Computer eine Übungsrunde durchführen.

 

Hinweis

Der Begriff "Clearing" wird auch für Übungen bei Scientology verwendet oder für eine Methode, die in den 1960er Jahren von Charles Berner entwickelt wurde, um den "reaktiven Verstand" zu klären.

Deine Erfahrungen mit oder Fragen zum "Mind Clearing"

Wie sind deine Erfahrungen mit dem Mind Clearing?

Oder hast du eine Frage zur Übung?

 

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Antwort 1
Diese Methode entspricht dem Ego State und der Trance Induction. Nach einer gewissen Übungsphase funktioniert das gut!

blueprints-Pareto-Tipp: Mind Clearing

Ein blueprints-Pareto-Tipp fasst kurz und knapp zusammen, was die wichtigsten Anregungen zum Thema sind. Es ist eine Art Merksatz, an den wir bei verschiedenen Gelegenheiten in der Guten-Morgen-Gazette erinnern.

„Probiere die drei Schritte des Mind Clearing:
- Farbe visualisieren
- Auf den Atem konzentrieren
- Gedankenruhe“

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➨ Zur Rubrik: Entspannungstechniken: Anregungen, Downloads und Checklisten

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

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