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Der Geist des Durchschnittsmenschen wird im Buddhismus mit einem herumspringenden Affen verglichen, und als Monkey Mind bezeichnet. Demgegenüber steht als Ziel des buddhistischen Geistestrainings der klare Geist, der Weg dorthin wird im englischen "Mind Clearing" genannt. Die versprochenen Vorteile lohnen das Training.

Vielleicht kennen Sie das auch: Unsere Stimmung sackt ab und wir können zunächst keine Ursache dafür benennen. Bemühen wir uns, der Sache auf den Grund zu gehen, erinnern wir uns - manchmal - der ursächlichen Denkvorgänge. Vielleicht war es die geistige Beschäftigung mit einem Ereignis von vor einigen Stunden, die zweideutige Bemerkung des Vorgesetzten oder die aufblitzende Sorge vor einem Arztbesuch. Ihr Geist hat sich im Hintergrund mit dem jeweiligen Grund beschäftigt und negative Gedanken(-schleifen) abgespult, ohne dass Ihnen das bewusst war.

Oder Sie stellen fest, dass Sie bei einer Aufgabe die ganze Zeit mit Ihren Gedanken woanders sind. Auch dadurch treiben wir oft in sorgenvolle Grübeleien. Problematischer wird es, wenn wir die Lösung nach einem Problem suchen. Ein ständig abschweifender Verstand findet den Ausweg langsamer, eventuell gar nicht und neigt dazu, mehr beim Problem zu verweilen als den Weg zur Lösung zu finden.

Mind Clearing will nicht nur dieses unproduktive und stimmungsschädigende Verhalten beenden, sondern darüber hinaus aktiv für ein besseres Denken und eine glücklichere Grundhaltung sorgen.

Eigenschaften eines klaren Bewusstseins

  • Konzentriert denken, länger auf eine Sache ausgerichtet bleiben
  • Geringere Zerstreutheit
  • Wachsende Selbsterkenntnis
  • Schneller die Lösung eines Problems erfassen
  • Weniger belastende Gedankenschleifen
  • Reifere Reaktionen auf äußere Gegebenheiten und Geschehnisse

Das Mind Clearing zielt im ersten Schritt darauf ab, automatische Gedankenreaktionen auf Gefühle, Situationen und Erlebnisse zunächst wahrzunehmen und dann bei Bedarf immer erfolgreicher durch nützlichere Gedanken zu ersetzen. Im zweiten Schritt will das regelmäßige Üben eines gedankenlosen Geistes Ruhe, Glück und Klarheit ins Leben bringen.

Wachsamkeit und Konzentration sind die Schlüsseleigenschaften dorthin. Tägliche Meditation trainiert die Klärung des Geistes.

Meditationsempfehlungen Mind Clearing

Bei allen Meditationsempfehlungen wird die bewusste Beeinflussung des Geistes erlernt. Verstehen Sie diese Übungen als Beispiele, welche Sie gerne experimentell variieren dürfen. Ziel ist es, den Geist auch bei den Alltagstätigkeiten wachsam zu beobachten und unter Kontrolle zu halten.

Die Übungen führen Sie im bequemen, aber nicht abhängendem Sitzen durch. Sorgen Sie für eine ungestörte Zeit und schließen Sie die Augen.

1. Schritt: Visualisierungsübung

Stellen Sie sich bei geschlossenen Augen Ihre Lieblingsfarbe vor. Versuchen Sie zunächst, die reine Farbe zu visualisieren. Fokussieren Sie sich völlig auf die Farbe. Sollten Sie damit Schwierigkeiten haben, können Sie sich auch ein farbiges Objekt vorstellen, zum Beispiel eine blaue Wand oder eine weiße Wolke.

Wenn Ihre Gedanken abschweifen, führen Sie diese freundlich - ohne Selbstverurteilung - aber so schnell wie möglich zur Farbe zurück.

Beginnen Sie mit 30 Sekunden, üben Sie mehrmals am Tag und dehnen Sie die Zeitspanne nach Belieben aus. Beenden Sie die Übung, wenn es sich fertig anfühlt.

2. Schritt: Gedankenbeobachtung und -kontrolle

Wählen Sie diesmal als Fokussierungshilfe Ihren Atem. Setzen Sie sich, schließen Sie die Augen und fühlen Sie die ein- und ausströmende Atemluft. Entweder in der Nase, im Hals, im Brustraum oder durch die Bewegung Ihrer Bauchdecke.
Achten Sie dann auf aufkommende Gedanken. Sobald Sie einen Gedanken feststellen, können Sie bei Bedarf kurz darüber sinnieren, möglichst ohne Emotionen aufwallen zu lassen. Kehren dann schnellstmöglich zum Atem zurück. Ihre Aufgabe liegt darin, beim Atem zu verweilen.

Bleiben Sie wachsam gegenüber aufkommenden Gedanken, kommen Sie immer wieder zum Atem zurück. Ohne Verurteilung, sich selbst gegenüber freundlich.

Beginnen Sie auch hier mit kürzeren Zeiteinheiten und verlängern Sie die Meditation nach eigenem Rhythmus. Mit der Zeit sollten Sie die Gedanken immer früher bemerken, eventuell erkennen Sie schon die Geburt eines Gedankens. Die Fokussierung auf den Atem fällt Ihnen leichter und die Unterbrechungen dieser Achtsamkeit werden seltener.

3. Schritt: Mind Clearing oder Gedankenstille

Wenn Ihnen die Verweilung beim Atem für einige Minuten gelingt, sind Sie bereit für den nächsten Schritt - der Gedankenruhe. Lassen Sie alle Objekte der Achtsamkeit los und bleiben Sie ohne Gedanken präsent. In völliger Leere und Dunkelheit, aber des Vorganges bewusst. Ein schwierig zu beschreibender Zustand. Er wird zunächst nur für einige Sekunden gelingen, am ehesten während der Pause zwischen ein- und ausatmen. Bei täglichem Training werden Sie diese Gedankenstille weiter ausdehnen können. Mit der Zeit wird es Ihnen ohne Anstrengung gelingen, Sie werden es als einen natürlichen Zustand erleben.

Audiodateien MP3

Wir stellen Ihnen die Übungen auch als MP3 Download zur Verfügung. Dominik hat sich die Mühe gemacht und die drei Übungsschritte vertont. So können Sie jederzeit am Mobilgerät oder Computer eine Übungsrunde durchführen. Zu den Downloads.

Fragen, Anmerkungen, eigene Ideen und Übungen können Sie uns gerne in den Kommentaren mitteilen.

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

https://www.blueprints.de

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