Philosophische Rätsel
Hier finden Sie Rätsel, die Fragen aus der Philosophie berühren.

Aufgabe bzw. Rätsel:
Das Logik-Paradoxon – Wie würdest du entscheiden?
Dem vor kurzem ernannten Königsberater Orman Allando wurde seine Stellung von den Mentoren (Beratern und Lehrern) des betagten Königs geneidet. Schon am ersten Tag seiner Amtszeit stellten die Mentoren den neuen Königsberater darum auf die Probe und legten ihm einen Fall zur Entscheidung vor.
Ein weißbärtiger Mentor in wallendem Gewand trug das rätselhafte Geschehen vor:
Dem jungen Eugen wurde von seinem Onkel Antropulos die Ausbildung zum Anwalt finanziert. Ihre Vereinbarung lautete: Eugen sollte Antropulos die monatlichen Zuwendungen zurückzahlen, sobald er seinen ersten Fall gewonnen hätte. Diese Vereinbarung sollte zu einem großen Problem führen ...
John Locke (englischer Philosoph, Wegbereiter der Aufklärung, * 29. August 1632 in Wrington bei Bristol; † 28. Oktober 1704 in Oates) wurde zu nächtlicher Stunde des Öfteren von seinen Geistesblitzen aus dem Schlaf geholt. Da lag er dann, der kluge Mann, und überlegte, ob er aufstehen und in sein Arbeitszimmer gehen sollte. Dort könnte er die Eingebung festhalten und in der nächtlichen Ruhe von allen Seiten durchdenken.
So geschah es auch in dieser Nacht. Herr Locke lag im Bett und überlegte, was er tun solle. Wenn er aufsteht, müsste er das gemütliche Bett räumen. Es würde abkühlen und seine Behaglichkeit verlieren. Zudem würde ihn die biestige Vermieterin am nächsten Morgen traktieren. Sie hatte sich schon oft über seine nächtlichen Besucher im Arbeitszimmer beschwert, obwohl er sich stets so leise wie möglich verhielt.
Auf der anderen Seite - wenn er in den Daunen verbleiben würde - wäre der Gedanke erfahrungsgemäß am kommenden Tage verschwunden. Nach einigem Hin und Her entschied sich Herr Locke für das Bett.
Am nächsten Morgen erhob er sich mit dem ersten Klappern in der Küche. Doch trotzdem er noch auf der Bettkante in seinem Gehirn nach dem nächtlichen Einfall suchte, wollte dieser nicht zu ihm zurückkehren.
"Egal, ich habe mich frei für diese Möglichkeit entschieden. Die Gefahr des Vergessens war mir bewusst", murmelte Herr Locke, stand auf und ging zur Tür. Er stellte fest, dass die Tür von außen verschlossen war. Herrn Locke war sofort klar: Seine Vermieterin hatte rigoros seine nächtlichen Wanderungen unterbunden.
Mit der Hand auf der Türklinke kamen ihm mit einem Mal Zweifel. Hatte er in der Nacht wirklich die freie Wahl gehabt?
Was meinen Sie?
Wer sagte das?
"Die Wahrheit ist etwas Schönes und Schreckliches
und sollte daher mit großer Umsicht behandelt werden."
Tipp: Das Zitat stammt aus einem weltweiten Bestseller und hat etwas ... magisches :-)