Wortschatz-Beispiele von G bis J
Wir haben eine Sammlung von Begriffen zusammengestellt und setzen hier fort mit G bis J. Unten findest du den Wortschatz für die restlichen Buchstaben des Alphabets.
Ganymed
(grch. Ganymedes) Nach der griechischen Mythologie ließ Zeus den schönen Jüngling "Ganymed" entführen und machte ihn zu seinem Geliebten und Mundschenk im Olymp.
Heute wird die Bezeichnung "Ganymed" auch als Bezeichnung für einen Kellner verwendet.
Genius loci
In der römischen Mythologie wurde mit "genius loci" ein Schutzgeist betitelt, der häufig in Form einer Schlange dargestellt wurde. Der Ausdruck bezeichnete in der Antike religiöse Orte wie Tempel und Kultplätze, aber auch profane Bereiche wie Provinzen, Städte, Plätze oder Bauwerke.
Gemeint ist mit "genius loci" die geistige Atmosphäre eines Ortes, die durch den Geist der Menschen geprägt ist, die sich dort aufgehalten haben oder dort aufhalten.
Gnosis
(grch., >Erkenntnis<), Als 'Gnosis' bezeichnet man in der Philosophie die in der Schau Gottes oder des Kosmos erfahrene Einsicht und Erkenntnis in die Weltzusammenhänge. Die Gnostiker suchen die Antworten auf elementare Fragen der Welt und des Menschseins. Als Quelle des Gnostizismus wird heute Ägypten, Indien, Iran oder auch das frühe Christentum angesehen. Zentraler Gedanke der Gnosis ist die Erlösung vom Irdischen.
Gnothi seauton
(griech.: Erkenne dich selbst!) "Gnothi seauton" lautete eine Inschrift am Apollontempel in Delphi und wird dem Weisen Chilon zugeschrieben. Sokrates hat aus diesem Spruch das Prinzip der Selbsterkenntnis im Zusammenhang mit der Tugendlehre entwickelt. Danach ist Selbsterkenntnis die Vorbedingung der philosophischen Erkenntnis und Weisheit.
Götze
(>falscher Gott<), 'Götze' ist eine abwertende Bezeichnung für einen als Gott verehrten Gegenstand (z.B. Geld). Manchmal wird es auch auf den Gott bzw. die Götter anderer Religionen bezogen.
Grazie
Die Töchter des Zeus Aglaia, Euphrosyne und Thalia (die Grazien) sind die griechischen Göttinnen der jugendlichen Anmut und Lebensfreude. Von den Grazien leitet sich der Begriff 'Grazie' gleichbedeutend für >Anmut und Liebreiz< ab.
Großer Bahnhof
Früher wurden große, offizielle Empfänge für Staatsoberhäupter und Regierungschefs, aber auch für berühmte Künstler und erfolgreiche Sportler am Bahnhof abgehalten.
Heute spricht man von "großer Bahnhof", wenn großes Aufhebens um eine Person veranstaltet wird.
Halo-Effekt
Der "Halo-Effekt" bezeichnet in der Psychologie eine Urteilsverzerrung bzw. einen Wahrnehmungseffekt.
Einzelne Eigenschaften einer Person erzeugen einen Gesamteindruck, der die weitere Wahrnehmung der Person überstrahlt. Beispiele für den Halo-Effekt sind zum Beispiel die Einschätzung von Übergewichtigen als "gutmütig" und Brillenträgern als "intelligent".
Haudegen
Ein Haudegen hat eine einschneidige Klinge mit zweischneidiger Spitze. Diese Form des Degens entstand im 16. Jahrhundert in Spanien und Italien und wurde als Waffe für die berittenen Truppen eingeführt. Während der "normale" Degen zweischneidig war, um fechten zu können, wurde der Haudegen eher zum Stechen und Schlagen verwendet.
Wenn wir heute jemanden als "Haudegen" bezeichnen, dann meinen wir eine kämpferische und durchsetzungsfähige Person.
Hebe
(grch. Mythologie), >Hebe< war als Personifikation der Schönheit und der Jugend die Tochter des Zeus und der Hera oder auch nur der Hera allein. Sie war die Göttin, die den Göttern den Nektar einschenkte. Deswegen nennt man gelegentlich eine Kellnerin auch >Hebe<.
Heilige Drei Könige
Mit dem Begriff "Heilige Drei Könige" bezeichnet die christliche Tradition die Weisen aus dem Morgenland, die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden.
Die katholische Kirche feiert am 6. Januar den Dreikönigstag (auch Dreikönig genannt).
Herkules am Scheidewege
Die Redewendung "Herkules am Scheidewege" weist auf einen Gewissenskonflikt hin, den zu lösen jemandem schwerfällt.
In einer von Xenophons Erinnerungen an Sokrates lässt Sokrates eine Geschichte des Sophisten Prodikos von Keos (um 430 v. Chr.) erzählen. Es wird berichtet, wie Herkules als Jüngling in der Einöde an einem Scheideweg zwei Frauen begegnete, der "Lust" und der "Tugend". Beide Frauen schilderten die eigenen Vorzüge und die Fehler der anderen. Lange schwankte Herkules, welchen Weg er einschlagen sollte und entschied sich für die Tugend.
Wenn wir heute sagen "Herkules am Scheidewege", dann meinen wir, dass jemand auf seinem Lebensweg an eine Gabelung kommt, die ihm zwei entgegengesetzte Wege eröffnet, und eine schwere Entscheidung zu treffen hat.
Hermeneutik
(grch. "Hermeneutike", auslegen, erklären) ist die Kunst und Theorie der Auslegung von Texten.
Der Begriff leitet sich ab aus der griechischen Mythologie, in der der Götterbote Hermes zwischen den Göttern und Menschen vermittelte und die göttlichen Botschaften für die Menschen auslegte.
Vor allem in der klassischen Philologie wurde die Hermeneutik als die Methode zur Auswertung alter Literaturen entwickelt.
Hinz und Kunz
Im Mittelalter waren zwei häufige Vornamen "Hinz und Kunz". Somit wurde es zu einer Redensart für "alle möglichen Leute" bzw. "jedermann".
Hiobsbotschaft
(Bibel: Ijob/Hiob 2,10) In einer Wette zwischen Gott und Satan, der in dieser Erzählung dem Hofstaat Gottes angehört, wettet Satan, dass der fromme Hiob Gott verfluchen wird, wenn er nur genug Leid erfährt. Satan stellt Hiob auf die Probe, indem er ihm nacheinander seinem Hab und Gut sowie seiner Kinder beraubt. Zusätzlich straft er ihn auch noch mit einer tückischen Krankheit. Doch Hiob weigert sich, Gott zu verfluchen. Er wird wieder gesund und um einiges reicher als vorher.
Die schlechten Nachrichten, die Hiob nacheinander erfährt, sind der Ursprung für die Redewendung der "Hiobsbotschaft".
Hippokratische Züge
(lat., facies hippocratica) Der Urvater der Medizin Hippokrates beschrieb in seinem Buch Prognostikon genau die Anzeichen des herannahenden Todes.
So wurde der Ausdruck "Hippokratische Züge" zu einer Umschreibung für jene Anzeichen.
Homogramm
'Homogramme' (auch Homograph) sind Worte, die die gleiche Schreibweise haben, aber anders ausgesprochen werden und eine andere Bedeutung haben. Im Deutschen sind Homogramme sehr selten. Beispiel: Weg - weg.
Homonyme
Homonyme sind gleich lautende Wörter von unterschiedlicher Bedeutung.
Beispiele:
- Bauer (Landwirt, aber auch Vogelkäfig)
- Kluft (Kleidung, aber auch Abgrund)
- Strauß (Laufvogel, aber auch Blumengebinde)
- Hahn (der Hahn - männliches Huhn -, aber auch Wasserhahn)
Homophone
Homophone sind gleich lautende Wörter mit verschiedener Schreibweise und von unterschiedlicher Bedeutung.
Beispiele: Waise - Weise, Lärche - Lerche, Lehre - Leere
Hopfen und Malz
Der Auspruch "bei ihm ist Hopfen und Malz verloren" erklärt sich daraus, dass früher die Bierbrauerei kein selbstständiges Gewerbe war.
Jede Hausfrau braute für den Bedarf ihres Hauses selbst. Wenn das Getränk trotz aller Mühe nicht gelang, dann war "Hopfen und Malz verloren". Soviel auch zum Thema "wer trung maßgeblich zu Weiterentwicklung des Bieres bei". Es waren nicht nur die Mönche und Braumeister - nein, es waren maßgeblich die Damen. ;-)
Wenn wir heute sagen, dass bei jemandem "Hopfen und Malz verloren" ist, dann bringen wir zum Ausdruck, dass sich keine weitere Anstrengung lohnt, es keine Aussicht auf Erfolg gibt oder sich jemand trotz aller Hinweise und Warnungen nicht ändert.
Jim: "Der scheint einfach zu ignorieren, was an ihm die Wähler wieder und wieder kritisieren."
John: "Du hast Recht. Bei dem ist wirklich Hopfen und Mal verloren."
Hornberger Schießen
Das "Hornberger Schießen" ist sprichwörtlich für eine sinnlose Bemühung.
Die Herkunft ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Zurückgeführt wird es zum Beispiel auf eine Schlacht im Jahre 1519 zwischen Hornberg und Villingen (Baden-Württemberg). Die Hornberger ergaben sich, nachdem sie hundert Schuss ohne Wirkung abgefeuert hatten.
Wenn also etwas wie das "Hornberger Schießen" ausgeht, dann ist gemeint, dass trotz großer Bemühungen das Ziel nicht erreicht wurde.
Humbug
Als "Humbug" bezeichnen wir einen Schwindel, eine unsinnige Äußerung oder Handlung. Aber auch etwas, was sich bedeutsam gibt, aber eigentlich ein Schwindel ist. Das Wort kommt aus dem englischen Slang, wobei seine genaue Herkunft unklar ist.
Jim: "Unser Marketingleiter will nun mehr als 50 % des Budgets in Aktivitäten bei den sozialen Netzen investieren."
John: "Das ist doch Humbug. Warum muss er immer gleich so Extremes vorschlagen und dann doch nur die Hälfte realisieren?"
Hydra
(griech. Mythologie) Die Hydra ist eine neunköpfige Wasserschlange aus dem Sumpf von Lerna. Herakles (auch Herkules) hatte die Aufgabe, die Lernäische Schlange zu töten, was besonders schwer war, weil aus jedem abgeschlagenen Kopf zwei neue wuchsen.
Mit "Hydra" bezeichnet oder umschreibt man heute ein wucherndes Übel, das kaum auszurotten ist.
Den gleichen Namen hat heute noch eine Art der Süßwasserpolypen (auch Krake bzw. Octopus, Kopffüßer mit 8 Fangarmen).
Hypnose
(grch., 'hypnos', >Schlaf<), Hypnose ist ein Begiff, der von J. Braid (1795 - 1860) geprägt wurde. Es ist ein Zustand veränderter Bewusstheit. Grundlage ist die erhöhte Bereitschaft mancher Menschen, auf die Suggestionen anderer Personen oder auf eigene Suggestionen zu reagieren.
I have a dream
Am 28. August 1963 marschierten 200.000 Schwarze und Weiße gemeinsam in die Bundeshauptstadt Washington ein, um vor dem Lincoln Memorial zu demonstrieren. Der amerikanische Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King (1929 - 1968) begann seine Rede über seine Vision einer freien Gesellschaft ohne Rassenhass mit den Worten: "I have a dream".
Diese Worte wurden in seiner Rede immer und immer wiederholt, so dass sie zum geflügelten Wort für diese Art von Kampf wurden. In seiner Rede heißt es z. B.: "Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird".
Ich hab' hier bloß ein Amt und keine Meinung
Der Satz stammt aus Schillers -Wallenstein- (Wallensteins Tod, 1,5, 1799). Es ist die Antwort, mit der sich der als schwedischer Unterhändler auftretende Oberst Wrangel, von Wallenstein nach seiner Meinung befragt, einer persönlichen Stellungnahme entzieht. Der Auspruch >Ich hab' hier bloß ein Amt und keine Meinung< dient gelegentlich auch heute noch als ausweichende Antwort auf eine Frage, die jemand nicht mit einer persönlichen Meinungsäußerung beantworten möchte.
Idealismus
Als Idealismus bezeichnet man alle philosophischen Systeme, die das Bewusstsein gegenüber der materiellen Wirklichkeit betonen. Es wird davon ausgegangen, dass das Denken oder eben das Bewusstsein die Wirklichkeit bestimmt. Der Idealismus ist insofern die dem Materialismus entgegengesetzte Position. Die bedeutenden Vertreter des 'Idealismus' sind Platon, Hegel, Berkeley und Kants. Heute bezeichnet man als 'Idealismus' auch eine von hohen Idealen (z.B.: Wunschbilder und Vorbilder) geprägte Grundhaltung bzw. das Einsetzen für eine Sache ohne materielle Interessen.
In flagranti
(lat., >auf frischer Tat<), Dieser Auspruch geht zurück auf den byzantinische Kaiser Justinian, der in seinem CORPUS IUTIS in einer kaiserlichen Verordnung schrieb: '...bei noch brennendem Verbrechen Ertappte...'.
Ikarus
In der griechischen Mythologie ist "Ikarus" der Sohn des genialen Erfinders und Baumeisters Dädalus. Aus der Gefangenschaft des Königs Minos fliehen beide aus dem kretischen Labyrinth mit Hilfe von Flügeln, die aus Federn und Wachs zusammengeklebt waren. "Ikarus" flog zu hoch und kam der Sonne zu nahe und stürzte bei der Insel Samos ins Meer.
Als "Ikarus" bezeichnet man deshalb jemanden, der scheitern muss, weil er zu hoch hinaus will. Sein Vorhaben bezeichnet man als "Ikarusflug".
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In nuce
Die Redewendung "in nuce" (lateinisch, "in einer Nuss") verwenden wir für "kurz und bündig".
Der römische Gelehrte Plinius der Ältere berichtet, dass laut Cicero eine Kurzfassung der Ilias in einer Nussschale Platz gehabt haben soll. Statt "kurz und bündig" wurde die Ilias ein Epos, das 24 Bücher bzw. Gesänge umfasst.
Sabine: "Wie hat dir der Vortrag gefallen?"
Bernd: "Mir hat gefallen, dass er 'in nuce' war. Das können die wenigsten."
In Sack und Asche gehen
Die Wortverbindung "Sack und Asche" kommt zuerst im Buch Esther (4,1) bei der Schilderung eines Trauerbrauches vor. Hier heißt es: "Da Mardochai alles erfuhr, was geschehen war, zerriss er seine Kleider und legte einen Sack an und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut und kläglich".
Noch heute sagen wir jemand "geht in Sack und Asche", wenn jemand Buße tut bzw. trauert . Eher scherzhaft sagen wir für den gleichen Sachverhalt auch: "Ich streue mir Asche aufs Haupt".
In Teufels Küche kommen
Im Mittelalter gab es den Volksglauben, dass der Teufel (grch., 'diabolos', Verwirrer) eine Küche habe. In dieser Küche brauten Zauberer und Hexen (deswegen auch 'Hexenküche') ihre Zaubertränke. Ein wahrlich ungastlicher Ort.
Wenn heute jemand in eine schwere Lage gerät sagen wir auch: 'Er kommt in Teufels Küche'.
Innerer Schweinehund
Der Schweinehund ist ein Begriff aus der Jägersprache (Saujagd) und war im 19. Jh. ein Schimpfwort in der Studentensprache.
Heute bezeichnen wir, mit "inneren Schweinehund", die uns manchmal innewohnende Willensschwäche. Wenn wir an einem Vorhaben nicht dranbleiben oder unangenehmen Tätigkeiten aus dem Weg gehen, dann erklären wir das gerne mit dem "inneren Schweinehund". Klingt ja auch besser als "Willensschwäche" oder "Disziplinlosigkeit" ;-)
Jim: Wolltest du nicht 2-3-mal die Woche Laufen gehen.
John: Eigentlich schon, aber mein innerer Schweinehund war zu groß und kräftig.
Ins Bockshorn jagen
Die Redensart tauchte erstmals um 1500 im >Narrenschiff< von Sebastian Brant (1457 - 1521) auf.
Wenn wir heute jemanden "ins Bockshorn jagen", dann wollen wir ihn in die Enge treiben oder einschüchtern. "Nein mein Freund, du kannst mich nicht ins Bockshorn jagen!"
J'accuse
Der französische Dichter und Schriftsteller Émile Zola schreibt im Januar 1898 einen offenen Brief an den Präsidenten der Republik mit der Überschrift -J'accuse- (Ich klage an). Der in der Zeitung Aurore veröffentlichte Brief bestürzte die Allgemeinheit in ganz Europa, noch mehr als der vorausgegangene Justizskandal um die Degradierung des jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus, für dessen Unschuld Zola kämpfte. Zola beschuldigte das Kriegsgericht, ein Fehlurteil aufgrund von Vorurteilen gefällt zu haben. Heute verwendet man, wenn auch selten, das geflügelte Wort -J'accuse-, um einer Kritik oder dem Anprangern von Missständen ein größeres Gewicht zu verleihen.
Jeder Zoll ein ...
In William Shakespeares Werk "King Lear" (IV, 6) fragt der Graf von Gloster den langsam wahnsinnig werdenden König: "Ist's nicht der König?" und König Lear antwortet darauf voller Ironie und Bitterkeit: "Ja, jeder Zoll ein König." (Ay, every inch a king.)
Wenn auch unüblich, so bezeichnen wir nach diesem Ausspruch auch heute noch Menschen. "Jeder Zoll ein Kavalier/eine Dame/ein Freund/eine Freundin!"
Jemanden am Schlafittchen packen
Wenn wir uns jemanden vorknöpfen, zurechtweisen oder zur Rede stellen, dann packen wir ihn am Schlafittchen. Der Begriff "Schlafittchen" kommt wohl von Schlagfittchen oder Fittchen. Beides sind sehr alte Bezeichnungen für den Flügel eines Vogels.
Im übertragenen Sinne hindern wir jemanden am "Wegfliegen". Wir halten ihn fest und stellen ihn zur Rede.
Jemanden an die Kandare nehmen
Das Sprichwort "Jemanden an die Kandare nehmen" bedeutet, jemanden zurechtweisen, disziplinieren oder streng behandeln bzw. beaufsichtigen.
Die Kandare ist eine Gebissstange im Maul des Pferdes. Es gehört zu einer Form des Zaumzeugs, mit dem das Pferd geführt und gelenkt wird.
Jim: Du wolltest Dich doch auf Deine Prüfung vorbereiten.
John: Ja, aber ich komm nicht so richtig in Gang.
Jim: Ich sollte mal mit Deiner Freundin reden. Die soll Dich an die Kandare nehmen.
Jemanden Grün und Blau schlagen
Wenn mit dem lichtechten blauen Farbstoff der Indigofera-Pflanzen, dem Indigo, gefärbt wurde, kommen die Stoffe Grün aus der Färberlauge. Der nun an der Luft oxidierende Farbstoff wird langsam Blau.
Um diesen Prozess zu beschleunigen, schlug man früher mit Holzlatten auf den Stoff ein, dadurch kam mehr Sauerstoff in das Gewebe. Man schlug den Stoff Grün und Blau.
Joga
(Sanskirt, >Anpassung<, >Übung>), 'Joga' oder auch 'Yoga ' ist eine indische Konzentrations- und Meditationspraxis und eines der klassischen Systeme der indischen Philosophie. Es lehrt den 'Yogi' die stufenweise Beherrschung des Körpers und des Geistes. Die Lehre wurde vor allem durch eine Schrift (Patanjalis Yoga-Sutras) aus dem 4./5. Jahrhundert überliefert.
Judas
Judas Iskariot war einer der Jünger Jesu. Dem Neuen Testament zufolge verriet er Jesus an die hohen Priester für 30 Silberlinge. Am nächsten Tag brachte er jedoch das Geld zurück und erhängte sich. So wurde 'Judas' zu einer Bezeichnung für einen >Verräter<.
Judaslohn
Judas verriet Jesus an die hohen Priester für 30 Silberlinge. Am nächsten Tag brachte der von Reue geplagte Judas das Geld zurück und erhängte sich. 'Judaslohn' ist nicht nur die Bezeichnung für die Bezahlung des Verrates, sondern auch für den Tribut, den der Verräter selbst zahlt (Reue, schlechtes Gewissen etc.).
Was sind aus deiner Sicht die Vorteile eines größeren Wortschatzes?
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Die bisherigen Stimmen:
Man kann sich präziser und interessanter ausdrücken. | 1582 Stimmen |
Man schreibt interessanter und klarer. | 1236 Stimmen |
Man versteht bzw. begreift mehr. | 1150 Stimmen |
Man verbessert sein Erinnerungs- und Wahrnehmungsvermögen. | 865 Stimmen |
Man wirkt interessanter. | 841 Stimmen |
Man kann noch besser denken. | 669 Stimmen |
Artikel und Zitate zum Thema Wortschatz
Artikel rund um das Thema "Wortschatz erweitern"
Den Wortschatz erweitern – 20 Übungen und Tipps
Wir öffnen morgens die Augen und fangen an zu denken, zu schreiben oder zu sprechen. Wenn wir nicht gerade als Tiefseetaucher in der Nordsee arbeiten, kommunizieren wir, bis wir wieder ins Bett gehen und die Augen schließen.
Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass in unserem Kulturkreis durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag gesprochen werden. Es macht einen Unterschied, ob ich das mit einem großen oder einem kleinen Wortschatz tue.
Ein größerer Wortschatz hat viele weitere Vorteile. Aber was können wir unternehmen, um ihn mit Freude und Spaß zu erweitern? Damit auch für dich etwas dabei ist, zeigen wir 20 verschiedene Möglichkeiten auf. Viel Spaß beim Erweitern deiner Lexik.
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Wie groß ist der aktive Wortschatz bei uns Deutschen?
- 9.000 - 12.000
- 12.000 - 16.000
- 16.000 - 18.000
- 18.000 - 20.000
Ach ja! Und tippe mal, wie groß der passive Wortschatz ist. Er enthält die Wörter, die wir kennen, jedoch nicht aktiv in unserer Kommunikation verwenden.
Ein Plädoyer für den Wortschatz
"Wir packen einen viel kleineren Wortschatz als unsere Großeltern in viel dürftigere Sätze; unser Umgang mit Wörtern ist lax, gering schätzend oder lümmelhaft. Nur zwei Minderheiten wissen noch, was sie an der Sprache haben: die einflussarme Minorität der Liebhaber und die einflussreiche Minorität der Manipulierer." Wolf Schneider, in Wörter machen Leute, S. 314
Die Anzahl der Wörter, die wir in unserem Leben sprechen, liegt bei ca. 300 Millionen. Es ist an uns, das mit einem Wortschatz von 10.000, 13.000 oder gar 20.000 Wörtern zu tun. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass der Sprachschatz eines Menschen ein Spiegel seiner Intelligenz, sozialen Rangstufe und seiner Einkommensstufe ist.
„Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt.“
Rudyard Kipling (1865 - 1936), englischer Erzähler
Mark Twain über richtige Worte | Zitat | Bedeutung
„Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche, wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.“
Mark Twain (1835 - 1910), amerikanischer Schriftsteller
-> Mehr Zitate zum Thema "Wortschatz" findest du hier.
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Vielen Dank für jeden Begriff und seine Erläuterung. Wenn du etwas über seine Herkunft weißt, wäre das ebenfalls interessant.
Wortschatz-Beispiele G bis J im Detail
Gängelband - damit die Richtung stimmt - Bedeutung und Herkunft
Das "Gängelband" ist im Deutschen seit 1716 lexikalisch vertreten. Seine Herkunft verdankt das Sprichwort dem Band, an dem Kinder beim Laufenlernen festgehalten werden. Besonders bei Kleinkindern wurde ein Gängelband verwendet, um sie vor dem Hinfallen zu bewahren oder um sie daran zu hindern, in eine gefährliche Richtung zu laufen.
Es ist benannt nach dem seit Luther bezeugten Verb "gängeln" (ein Kind laufen lehren), was aber ebenfalls im übertragenen Sinne angewendet wurde bzw. wird.
Heutige Bedeutung: Wenn uns jemand "am Gängelband führt", dann leitet er uns nach seinem Willen wie ein Kind, das noch nicht allein gehen kann. Wer "am Gängelband geführt wird", hat also nur begrenzten Freiraum und muss sich den Vorgaben anderer beugen.
Gazette – Bedeutung, Herkunft – eine Zeitung für eine venezianische Münze
Herkunft: "Gazetta di Venezia" war ein italienisches, politisches Flugblatt im 16. Jahrhundert. Der Name "gazzetta" (venezianisch gazeta) ist eigentlich der Name einer venezianische Münze, zu deren Wert im 16. Jahrhundert das örtliche Nachrichtenblatt "Gazetta" verkauft wurde. Die Gazeta war die kleinste Münze in der damaligen Republik Venedig.
Heutige Bedeutung: Die Gazette ist eine alte und heute eher ironische Bezeichnung für eine Zeitung. Wer für eine Gazette schrieb, wurde als Gazetier bezeichnet.
Der Begriff Gazette ist in anderen Sprachen noch gebräuchlich und bezeichnet Zeitungen, die periodisch erscheinen, sowie Amtsblätter, also behördliche Mitteilungsblätter für amtliche Bekanntmachungen.
Hier findest weitere Informationen rund um das Wort "Gazette" ► Gazette - Bedeutung ursprünglich ► Umfrage ► Synonyme zu Gazette ► Artikel und Anregungen zu den Themen "Schreiben" und "Lesen"
Bild: Windmühlen von Campo der Criptana an der Ruta de Don Quijote
Gegen Windmühlen kämpfen – Bedeutung und Herkunft der Redewendung
Herkunft
Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf den Ritter von der traurigen Gestalt Don Quijote aus dem gleichnamigen Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes Saavedra. Er hält Windmühlen für mächtige, vielarmige Riesen und rennt mit angelegter Lanze gegen sie an, was natürlich übel ausgeht. Don Quijote ist eine der bedeutendsten Figuren des abendländischen Romans.
Bedeutung
Die Metapher "Gegen Windmühlen kämpfen" verwenden wir heute, wenn jemand aussichtslos gegen etwas Übermächtiges kämpft, das jedoch nur in der Einbildung vorhanden bzw. ein Feind ist.
Geh, wo der Pfeffer wächst - 7.000 km könnten gerade reichen - Bedeutung, Herkunft
Eigentlich müsste es heißen "Geh hin, wo der Pfeffer wächst", aber gesagt wird es häufig anders. Seine Herkunft verdankt diese Redensart jener Zeit, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde. Mit dieser Entdeckung wurden allerlei Gewürze zum Handelsobjekt, wie z. B. der Pfeffer.
Wenn man also eine unangenehme Person dahin wünscht, "wo der Pfeffer wächst", will man sie nach dem entlegensten Ort in der Welt schicken und Indien als Ursprungsland des Pfeffers ist da doch ein idealer Ort - immerhin von Deutschland über 7.000 km entfernt.
Übrigens: Nach der beißenden Wirkung des Pfeffers spricht man auch von "Pfeffern" ("Hineinpfeffern", "Draufpfeffern"), wenn man heftig auf etwas einwirkt, z. B. durch Schlagen, Schießen und Ähnliches.
Gesammeltes Schweigen – denn er mag Pausen – Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft verdankt das Sprichwort der 1958 erschienenen Satire "Gesammeltes Schweigen" von Heinrich Böll (1917 - 1985). Die Titelfigur ist ein Redakteur beim Hörfunk, der herausgeschnittene Tonbandabschnitte sammelt, auf denen nichts zu hören ist. Diese Pausen gefallen dem Redakteur so gut, weil er des vielen leeren Geschwätzes überdrüssig ist.
Bedeutung: Heute noch sagen wir etwas scherzhaft "Gesammeltes Schweigen", wenn sich jemand nicht an einer Diskussion beteiligt, zu einem Thema keine Stellung bezieht oder uns eine Antwort schuldig bleibt.
Als "Gimpel" wird umgangssprachlich eine einfältige, unerfahrene bzw. unbeholfene Person bezeichnet.
Der heimische Gimpel gehört zur Familie der Finken und wird auch als Dompfaff oder Blutfink bezeichnet.
Jim: "Der Gimpel glaubt tatsächlich, dass er damit durch kommt."
John: "Ja, der ist in der Tat etwas einfältig!"
Gordischer Knoten - Bedeutung & Herkunft | Erläutert: Den gordischen Knoten lösen bzw. durchhauen
Herkunft: Diese Redensart geht zurück auf einen Bericht von den Taten Alexanders des Großen.
Ein besonders kunstvoll verschlungener und für unentwirrbar gehaltener Knoten lag im Jupitertempel der Stadt Gordium in Phrygien. Wer diesen Knoten löste, sollte nach dem Orakel Beherrscher Asiens werden. Alexander der Große durchschlug ihn 333 v. Chr. kurzerhand mit seinem Schwert und "löste so den gordischen Knoten", wie Plutarch und Quintus Curtius Rufus berichten. Alexander trat daraufhin tatsächlich seinen "weltweiten" Siegeszug durch Asien an, der ihn bis nach Indien führte.
Bedeutung | Heutige Verwendung der Redewendung
Wenn wir heute sagen: "Den gordischen Knoten lösen bzw. durchhauen", dann beseitigen wir eine Schwierigkeit bzw. ein Hindernis durch eine energische Handlung oder lösen ein Problem - mit einem Schlag - auf gewaltsame Weise.
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht – Bedeutung, Herkunft und Varianten
"Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht" ist eine Redensart, die vermutlich mehrere tausend Jahre zurückreicht und noch heute, wenn auch oft in leicht veränderter Form, Verwendung findet. Doch was meinen die Menschen, wenn sie diese Worte aussprechen? Wo haben sie ihren Ursprung? Und welche Varianten dieser Redensart gibt es? Wir beginnen mit der westlichen Bedeutung der Redensart, zeigen Parallelen in asiatischen Philosophien auf und runden das Thema mit passenden blueprints-Beiträgen ab.
In Goethes Tragödie Faust fragt Gretchen Faust: "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?".
Somit ist die "Gretchenfrage" sprichwörtlich für eine peinliche Frage geworden, die das Gewissen betrifft bzw. eine heikle Frage, die für eine Entscheidung wichtig ist.
Gut gebrüllt, Löwe | Redewendung aus einem Shakespeare Stück
Seine Herkunft verdankt die Redewendung einem Stück von William Shakespeares. In "Ein Sommernachtstraum" (5. Akt, 1. Szene) fällt der Ausspruch "Well roared lion", was übersetzt zu "Gut gebrüllt, Löwe" wurde.
Bedeutung der heutigen Redewendung
Heute bekunden wir mit dem Ausspruch "Gut gebrüllt, Löwe" unseren Beifall, wenn jemand etwas treffend und schlagfertig bemerkt bzw. erwidert hat.
Hier findest du "Gut gebrüllt, Löwe" erläutert ► Heutige Verwendung ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu Kommunikation ► Videos
Halkyonische Tage – Bedeutung und Herkunft der Tage des Glücks und der Ruhe
Als "Halkyonische Tage", auch Halkyonische Periode, bezeichnen wir glückliche Tage voll Frieden und Ruhe.
Herkunft
Seine Herkunft geht zurück auf eine griechische Sage, in der sich die Frau eines Seefahrers namens Halkyone ins Meer stürzt, nachdem sie erfährt, dass ihr Mann auf einer Seefahrt umgekommen ist.
Gerührt von diesem Liebesbeweis verwandelten die Götter das Paar in Eisvögel, die ihre Brutzeit zur windstillen Zeit der Wintersonnenwende haben. In einer Legende über Eisvögel (auch als Halkyon bezeichnet) beruhigt der Eisvogel das Meer während dieser Zeit, um ungestört seine Eier auszubrüten.
Bedeutung
"Halkyonische Tage" verwenden wir heute metaphorisch, um eine Zeit der Ruhe, Harmonie und Gelassenheit zu beschreiben.
Was bedeutet hanebüchen? Bedeutung, Herkunft, Synonym
Mit dem Begriff "hanebüchen" bezeichnen wir eine Idee oder Handlung, die wir als abwegig, haarsträubend, grotesk oder empörend bewerten.
Warum hanebüchen, woher kommt hanebüchen? Hier findest du hanebüchen erläutert: ► Bedeutung & heutige Verwendung ► Herkunft und Geschichte des Begriffs ► Umfrage ► Synonyme ► Wie erkenne ich Hanebüchenes ► Video-Erläuterung
Hannemann, geh du voran – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Der Ausspruch verdankt seine Herkunft dem Schwank von den Sieben Schwaben, der seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts bekannt ist. Die Schwaben werden in der Erzählung als recht tölpelhaft dargestellt. Höhepunkt ist der Kampf der Schwaben mit einem Untier, das sich später als Hase herausstellt: Angesichts eines furchterregenden unbekannten Tieres, das aber wie gesagt in Wirklichkeit ein gewöhnliches Langohr ist, wird der eine der sieben Schwaben aufgefordert:
Hannemann, geh du voran! Du hast die größten Stiefel an, dass dich das Tier nicht beißen kann.
Bedeutung
"Hannemann, geh du voran!" verwenden wir heute als eine Aufforderung zum Vorangehen bzw. bei etwas Unangenehmen den Anfang zu machen.
"Hannemann" ist so auch zu einem Symbol geworden und zwar für diejenigen, die sich nicht trauen, denen der Mut fehlt eine unangenehme Aufgabe zu erledigen oder ein Problem zu lösen. Diese Damen und Herren senden dann lieber den "Hannemann" vorweg.
Hier findest du "Hannemann, geh du voran" weiter erläutert: ► Beispiele für die heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu "Mut" und "Selbstvertrauen" ► Hintergrundinformationen zu den Sieben Schwaben ► Video und Lied
Da kommt plötzlich Leben rein:
Hecht im Karpfenteich – Bedeutung und Herkunft
Die Herkunft der Redensart geht zurück auf den deutschen Historiker Heinrich Leo (1799 - 1878), der in einem Aufsatz den französischen Kaiser Napoleon III. so nannte.
Wenn wir heute jemanden als einen "Hecht im Karpfenteich" bezeichnen, dann ist damit gemeint, dass jemand in einer ruhigen oder langweiligen Umgebung für Unruhe sorgt. Es ist ein Bild, das den Kontrast zwischen einem aktiven, dominanten Individuum und einer sonst passiven oder gleichgültigen Gruppe darstellt.
Heller als tausend Sonnen – Herkunft und Bedeutung – dann war sie wohl recht hübsch
Seine Herkunft verdankt das geflügelte Wort "heller als tausend Sonnen" der hinduistischen Religion. In ihr wird die Allgöttin Devi als wunderschöne Frau beschrieben, deren Antlitz heller als tausend Sonnen scheint. Es heißt, dass sie durch ihr Blinzeln das Universum neu erschaffen kann.
Bedeutung:
Wenn jemand besonders attraktiv ist, dann sagen wir, sie oder er scheint "heller als tausend Sonnen".
Leider gibt es eine weitere Bedeutung, die durch die beteiligten Forscher an den ersten Atombombentests entstand. Es beschreibt den entstehenden Atomblitz einer gezündeten Atombombe. Das Buch "Heller als Tausend Sonnen" des Berliner Autors Robert Jungk befasst sich genau mit diesem Thema.
Weiterlesen: Heller als tausend Sonnen - Herkunft und Bedeutung
Heureka! Bedeutung und Herkunft des Ausrufs
Der Ausruf "Heureka" verdankt seine Herkunft einer Anekdote um den griechischen Mathematiker Archimedes, der im 3. Jahrhundert vor Christus in Syrakus lebte.
Er soll das Prinzip des Auftriebes beim Baden entdeckt haben und anschließend nackt durch Syrakus zum König gelaufen sein und immerfort "Heureka!" gerufen haben, was so viel bedeutet wie "Ich habe es gefunden!"
Heutige Bedeutung: "Heureka!" ist nach wie vor ein Ausruf der Freude nach Lösung eines schwierigen Problems oder bei einem triumphalen Aha-Moment.
Höhle des Löwen - Bedeutung, Herkunft - sei ein Fuchs, sonst endet das böse
Die Höhle des Löwen ist ein Ausdruck, der seine Herkunft der Fabel "Der Fuchs und der alte Löwe" des griechischen Dichters Aesop verdankt.
In dieser Fabel fragt der alte Löwe den Fuchs, warum er nicht in die Höhle komme, um ihn zu besuchen. Darauf antwortet der Fuchs: "Weil ich viele Spuren hineinführen aber wenige herauskommen sehe."
Die Höhle des Löwen ist ein Ort, wo wir uns in Gefahr wähnen bzw. in Gefahr sind. Darauf geht auch der Ausspruch zurück: "Die Spuren schrecken ab" - im Sinne eines warnenden Zeichens. Dieser Ausspruch wurde früher oft lateinisch zitiert: "Vestigia terrent."
Der Kuckuck und sein Ruf sind beliebt, weil er den Winter auslacht und den Sommer ankündigt. Anderseits scheint sein Ruf auch zu spotten und er selber ist ein Nestschmarotzer.
Wenn wir sagen "Hol's der Kuckuck", dann stammt diese Bezeichnung aus dem 16. Jahrhundert und der Kuckuck wird zum Synonym für den Teufel.
Da der Kuckuck die eigenen Eier in fremde Nester legt und stets nur den eigenen Namen ruft, bedachte man Personen mit dem Schimpfwort "Kuckuck", um sie als eine undankbare und eitle Person zu bezeichnen.
Kennen Sie so einen "Kuckuck"?
Ich wittre Morgenluft – die Chance riechen – heutige Bedeutung
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Ich wittre Morgenluft" einer Schlegel-Tieck-Übersetzung aus Shakespeares Hamlet (I,5).
Sie geht zurück auf den Ausspruch des Geistes von Hamlets Vater "But soft! Me thinks I scent the morning air" (Doch still, mich dünkt, ich wittre Morgenluft).
Bei Shakespeare ist der Ausdruck wörtlich gemeint, da der Geist bei Anbruch des Tages verschwinden muss.
Heutige Bedeutung: Wir verwenden heute den Ausspruch "ich wittere Morgenluft" in übertragener Bedeutung und meinen, dass wir "die eigene Chance wittern" oder "für ein Vorhaben einen günstigen Verlauf voraussehen".
Ihre Zahl ist Legion – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Seine Herkunft verdankt das Sprichwort im Neuen Testament, nämlich bei Lukas (8,30) und Markus (5,9). Hier wird von der Heilung der Besessenen durch Jesu berichtet. Als er den "unsauberen Geist" austreibt, fragt Jesu nach dessen Namen und erhält als Antwort: "Legion ist mein Name, denn wir sind viele."
In der Antike wurde der Begriff "Legion" verwendet, um eine römische Armeeeinheit zu beschreiben. Eine Legion bestand aus 4.200 bis 5.200 Soldaten und war in kleinere Einheiten unterteilt, die Kohorten.
Bedeutung
Der Ausdruck wird heute vorwiegend verwendet, um eine große Anzahl von Menschen oder Dingen zu beschreiben, aber auch um zu betonen, dass etwas unzählbar oder unberechenbar ist.
Weiterlesen: Ihre Zahl ist Legion – Bedeutung – wahrlich unzählbar
Ikarusflug - Bedeutung: das wird böse enden
Seine Herkunft verdankt der Ausdruck "Ikarusflug" der griechischen Mythologie.
Hier ist "Ikarus" der Sohn des genialen Erfinders und Baumeisters Dädalus. Aus der Gefangenschaft des Königs Minos fliehen beide aus dem kretischen Labyrinth mithilfe von Flügeln, die aus Federn und Wachs zusammengeklebt waren. "Ikarus" flog zu hoch und kam der Sonne zu nahe. Das Wachs schmolz und er stürzte bei der Insel Samos ins Meer.
Heutige Bedeutung von "Ikarusflug"
Als "Ikarus" bezeichnet man jemanden, der scheitern muss, weil er zu hoch hinaus will. Sein Vorhaben bezeichnet man als "Ikarusflug".
Weil Kürze denn des Witzes Seele ist, Weitschweifigkeit der Leib – Könntest du bitte auf den Punkt kommen?
Herkunft
Die Herkunft des Sprichworts geht eventuell (!) zurück auf die Tragödie "Prinz Hamlet von Dänemark" von William Shakespeare. Der folgende Ausspruch von Hamlet ist der Ursprung des Sprichworts "In der Kürze liegt die Würze":
„Weil Kürze denn des Witzes Seele ist,
Weitschweifigkeit der Leib und äußre Zierat:
Faß ich mich kurz.“
(William Shakespeare, Hamlet, 2. Aufzug, 2. Szene)
Aber die genaue Herkunft des Sprichwortes "In der Kürze liegt die Würze" ist nicht definitiv bekannt. Andere sagen, dieses Sprichwort scheine nicht direkt aus der Arbeit von Shakespeare entstanden zu sein, auch wenn das zugrundeliegende Konzept ähnlich ist. Es handele sich hierbei eher um eine Redewendung aus dem deutschen Sprachraum, die unabhängig von Shakespeares Zitat entstanden sei.
Heutige Bedeutung
Noch heute verwenden wir das Sprichwort um auszudrücken, dass eine kurze und knappe Formulierung oder Rede häufig verständlicher ist als eine lange und weitschweifige.
Der Ausdruck "Würze" im Sprichwort hat seinen Ursprung in der Kochkunst. Wenn ein Gericht "Würze" hat, bedeutet das, dass es geschmacklich stark und intensiv ist. In übertragenem Sinn kann "Würze" auch bedeuten, dass etwas interessant, lebendig und prägnant ist.
Im Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" bedeutet "Würze" also so viel wie "Interesse" oder "Bedeutung". Die Aussage ist, dass kurze, prägnante Aussagen oft interessanter und bedeutungsvoller sind als lange, ausführliche Erklärungen.
Die Verwendung von "Würze" in diesem Zusammenhang ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Sprache metaphorische Ausdrücke verwendet, um abstrakte Konzepte zu beschreiben. Es ist eine Art, sprachliche Bilder zu erzeugen, die das Verständnis erleichtern und das Interesse wecken.
(lat., "im Wein liegt Wahrheit") Schon im 7. Jahrhundert vor Christus führt der Lyriker Alkaios das Sprichwort "in vino veritas" an. Aber auch viele andere antike Autoren (Plutarch, Platon, Theokrit etc.) bewegte dieses interessante Thema.
Gemeint ist das "Lösen der Zunge" durch den Wein, das den wahren Charakter eines Menschen erkennen lässt und die Wahrheit ans Licht bringt.
Das hinterlässt keine schönen Spuren
Ins Fettnäpfchen treten – Bedeutung und Beispiele
Herkunft
Seine Herkunft hat die Redewendung "Ins Fettnäpfchen treten" auf den Brauch in Bauernhäusern, meist in der Nähe des Ofens, ein Topf mit Stiefelfett aufzustellen. Dieser diente den Eintretenden dazu, sich umgehend die nassen Stiefel einzureiben. Wenn nun versehentlich jemand in den Topf mit dem Fett trat und Flecken auf den Dielen machte, verärgerte er die Frau des Hauses.
Eine weitere Variante der Erklärung soll der Brauch sein, einen Napf auf den Küchenboden zu stellen, damit das herabtropfende Fett von zum Räuchern aufgehängten Würsten und Schinken aufgefangen wird. Auch hier war der Tritt ins Näpfchen nicht von Vorteil.
Heutige Bedeutung
Wenn wir heute "ins Fettnäpfchen treten", dann haben wir, durch eine ungeschickte Handlung oder durch eine unglückliche Äußerung, jemanden verärgert bzw. seinen Unwillen erregt.
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Iucundi acti labores – Bedeutung | Diese Arbeiten sind einfach angenehm
Seine Herkunft verdankt das geflügelte Wort "Iucundi acti labores" der Schrift "Über das höchste Gut und Übel" des römischen Politikers und Schriftstellers Marcus Tullius Cicero.
Übersetzt bedeutet Iucundi acti labores "angenehm sind die getanen Arbeiten". Manchmal wird es auch übersetzt mit "Überstandene Mühen sind süß." Das deutsche Sprichwort zu diesem Thema lautet: "Nach getaner Arbeit ist gut ruhn".
Der englische Schriftsteller William Makepeace Thackeray (* 1811, † 1863) beschreibt in seinem Hauptwerk "Vanity Fair, or, a Novel without a Hero" (1848) bzw. zu deutsch "Jahrmarkt der Eitelkeit" ein Buch ohne Helden - die englische Gesellschaft der Napoleonzeit.
Noch heute etikettieren wir gesellschaftliche Anlässe, bei denen sich Menschen zur Schau stellen und es heißt, sehen und gesehen werden, als "Jahrmarkt der Eitelkeit".
"Grün" ist der Inbegriff des Lebens bzw. der sprießenden Natur. Unsere "grüne Seite" ist die linke Seite, denn dort sitzt unser Herz. Es ist die lebendige, bejahende und fröhliche Seite.
Wenn wir "jemandem nicht grün sind", ist es ein höflicher Ausdruck für den Umstand, dass wir jemandem nicht gewogen sind. Wenn wir jemanden mögen, dann sind wir ihm also grün.
Jenseits von Gut und Böse – Bedeutung und Herkunft
Der Ausdruck "Jenseits von Gut und Böse" verdankt seine Herkunft dem gleichnamigen Werk aus dem Jahr 1886 des Philosophen Friedrich Nietzsche.
Der deutsche Philosoph, Kulturkritiker und Dichter hinterfragte darin traditionelle Moralvorstellungen. Nietzsche argumentierte, dass die üblichen Konzepte von Gut und Böse oft zu einfach seien und die Komplexität menschlicher Motive und Handlungen nicht angemessen darstellten.
Heute wird der Ausdruck "Jenseits von Gut und Böse" oft verwendet, um Situationen oder Ideen zu beschreiben, die sich herkömmlichen moralischen Kategorien entziehen. Es geht darum, über die Schwarz-Weiß-Malerei von richtig und falsch hinaus zu denken und die Grauzonen des Lebens zu erkennen.
Heute wird der Ausspruch in verschiedenen Situationen genutzt, um
- einen weltfremden Menschen zu bezeichnen
- etwas zu bezeichnen, was das normale Ausmaß stark über- bzw. unterschreitet
- zu sagen, dass etwas stark von dem abweicht, was noch hinnehmbar oder gerechtfertigt ist
- anzudeuten, dass etwas nicht als gut oder schlecht beurteilt werden kann. Es weder "schwarz noch weiß" gibt.
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Judaskuss – Herkunft – der Kuss des Verrats
Die Herkunft des sprichwörtlichen Judaskusses verdanken wir der Bibel. Judas Iskariot verriet Jesus, indem er ihn im Garten von Gethsemane küsste. So wussten die hohen Priester durch den Judaskuss, wer gefangen werden sollte (Matthäus 26, 48 f.).
Deswegen wird heute ein
geheuchelter Kuss oder eine andere derartige Geste, hinter der sich statt Zuneigung und Freundschaft vielmehr eine böse Absicht verbirgt,
als "Judaskuss" oder "Todeskuss" bezeichnet.
Übrigens: Die 30 Silberlinge, die Judas erhielt, brachte er am nächsten Tag zurück und erhängte sich.
Just my two cents | JM2C | ein schönes Vollidiom | Bedeutung, Herkunft
Woher kommt eigentlich das nordamerikanische Vollidiom oder auch im Deutschen genutzte Sprichwort "Just my two cents"? Die Redewendung wird zumeist als Abschlussformel verwendet und bedeutet so viel wie: "Nur meine unbedeutende Meinung". Die heute verwendete Kurzform ist "JM2C". Weitere Schreibweisen sind: My 2 ¢, put my 2 cents in.
Die Herkunft der Redewendung ist die Bibel, wo von einer armen Witwe berichtet wird, die "zwei Scherflein" (Luther) also "zwei kleine Münzen" in den Opferkasten geworfen haben soll und damit fast alles, was sie hat (Bibel: Markus 12, 42). Hiervon leitet sich auch das deutsche Sprichwort "sein Scherflein beitragen" ab.
So ist auch die übertragene Bedeutung der Redewendung. "Ich habe alles gegeben, was ich habe, auch wenn es nur zwei Cents sind."
Jim: "Danke John, dass du mir das erklärt hast."
John: "Gerne, Jim. Just my two cents."