Wortschatz-Beispiele von K bis M
Wir haben eine Sammlung von Begriffen zusammengestellt und setzen hier fort mit K bis M. Unten findest du den Wortschatz für die restlichen Buchstaben des Alphabets.
Kabale
(hebr. Kabbala, "Die Überlieferung") Zu einem geflügelten Wort wurde es durch das CABAL-Ministerium, das unter Karl II. von England geheime außenpolitische Aktivitäten initiierte. Das Wort setzte sich aus den Anfangsbuchstaben der Beteiligten zusammen (Clifford, Arlington, Buckingham, Ashley, Lauderdal).
Außerdem trug der deutsche Dichter und Dramatiker Johann Christoph Friedrich von Schiller mit dem Trauerspiel "Kabale und Liebe" zur vermehrten Nutzung bei.
Mit "Kabale" bezeichnet man eine geheime Intrige oder ein hinterlistiges Komplott.
Kairos
Kairos, der Gott des günstigen Augenblicks, gilt als jüngster Sohn des Zeus und wurde in Olympia kultisch verehrt. Er wird in der griechischen Kunst mit einem kahlen Hinterkopf und einem längeren Haarschopf vorn an der Stirn dargestellt. An jenem Haarschopf konnte man also "Kairos" bzw. "den günstigen Augenblick" gut fassen, worauf auch unsere Redewendung "die Gelegenheit beim Schopf packen" zurückgeht.
Das geflügelte Wort "Kairos" verwenden wir heute, um einen günstigen Augenblick einmalig, schnell und entschlossen zu nutzen.
In der Psychologie bezeichnet man die Angst, Entscheidungen zu fällen, als "Kairophobie".
Karma
(altind., >Tat<), Das 'Karma' ist ein entscheidender Begriff des hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Weltverständnisses. Nach dieser Lehre setzt jede gute oder schlechte Tat einen Wirkungs- bzw. Vergeltungsprozess frei, der (mehr oder weniger) unbeeinflussbar eine Vergeltung in diesem oder einem weiteren Leben bedingt (Seelenwanderung).
Kassandraruf
(grch. Mythologie) "Kassandra", Tochter des Priamos von Troja, erhielt von Apollo die Gabe des Blicks in die Zukunft. Da sie aber seine Liebe nicht erwiderte, bewirkte der Gott, dass niemand ihren Weissagungen Glauben schenkte. Sie warnte übrigens auch vor dem Trojanischen Pferd - leider vergeblich!
Deswegen bezeichnet man heute Warnungen, die nicht beachtet werden als "Kassandrarufe".
Kastor und Pollux
"Kastor (lat. Castor) und Polydeikes (lat. Pollux)" waren in der griechischen Sage unzertrennliche Zwillinge.
Eines Tages stirbt Kastor im Kampf und sein unsterblicher Bruder Pollux trauerte fortan um ihn. Er bittet seinen Vater, er möge ihm die Unsterblichkeit nehmen.
Gerührt von so viel Liebe ließ Zeus seinen Sohn wählen, entweder ewig jung zu bleiben und unter den Göttern zu wohnen oder mit Kastor jeweils einen Tag im unterirdischen Reich des Hades (Reich der Toten) und einen Tag im Olymp bei den Göttern zu weilen. Ohne zu überlegen wählt Pollux die zweite Variante und wanderte von da an mit seinem Bruder zwischen den Reichen des Zeus und des Hades.
Noch heute zeugt das Sternbild Zwillinge mit seinen Hauptsternen Kastor und Pollux von der großen Bruderliebe. Das Sprichwort "wie Kastor und Pollux" wird für eine enge (meist Männer-) Freundschaft verwendet. "Sie waren unzertrennlich wie Kastor und Pollux."
Kategorischer Imperativ
Den Ausdruck >kategorischer Imperativ< prägte der deutsche Philosoph Immanuel Kant (1724 - 1804). Er stellt für Kant den obersten Grundsatz dar, nach dem ein Mensch so handeln sollte, wie er möchte, dass alle handeln sollten. Kants Formulierung lautet: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." Im englischen Sprachraum wird dieses ethische Gesetz als "Golden Rule" bezeichnet. Wir verwenden im Deutschen auch die Bezeichnung "Goldene Regel" oder "Kantscher Imperativ".
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Katharsis
(grch. Reinigung) Im Allgemeinen bedeutet "Katharsis" die Läuterung bzw. das Abreagieren seelischer Konflikte. In der Psychotherapie ist es der angestrebte Effekt, seelische Konflikte durch Abreagieren (z.B. durch Weinen, Worte oder symbolische Mittel) aufzulösen.
Kerberos
"Zerberus" (Kerberos) ist der Name des schrecklichen Höllenhundes, der den Eingang zur Unterwelt bzw. zum Hades bewacht. Der Sage nach handelt es sich um ein gewaltiges hundeähnliches Geschöpf, das drei Köpfe besitzt.
"Zerberus" verwehrt jedem den Zutritt in die Unterwelt, der dort nicht hingehört und diejenigen, die an diesem Ort verbleiben müssen, lässt er nicht hinaus. Nur wenigen Helden ist es bisher gelungen, "Zerberus" zu besänftigen oder zu überlisten.
Dieser schreckliche Wächter vor dem Reich bzw. Haus der Toten ist zum Synonym für einen grimmigen Türhüter geworden (... und zum Schrecken aller Postboten!).
Kind und Kegel
Wenn wir heute von >Kind und Kegel< sprechen, sollten wir vorsichtig sein. Das Wort >Kege< ist nämlich abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort "Kekel" und bedeutet "uneheliches Kind".
Klappern gehört zum Handwerk
Früher machten auf den Märkten Händler durch lautes Lärmen auf sich aufmerksam, um von den Marktbesuchern in der Menge wahrgenommen zu werden.
Heute wird das Sprichwort in übertragener Bedeutung verwendet. Es gilt als Anbieter von Waren, Dienstleistungen etc. auf sich aufmerksam zu machen. Oder wie Henry Ford es einst so schön formulierte: "Enten legen Eier in aller Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Folge? Alle Welt isst Hühnereier."
Lena: "Du haust aber ganz schön auf den Putz mit deinem neuen Projekt!"
Franz: "Ja klar. Klappern gehört zum Handwerk."
Kohärenz
Von Kohärenz spricht man im Zusammenhang mit Wellen, vor allem Lichtwellen endlicher Länge (Wellenzüge). Zwei Wellen sind kohärent, wenn sie die Fähigkeit besitzen, miteinander zu interferieren, d.h., sich gegenseitig zu verstärken (konstruktive Interferenz) oder zu vernichten (destruktive Interferenz). 'Kohärenz' kann eine Analogie für die Beziehung zwischen Menschen sein.
Köpenickiade
Am 16. Oktober 1906 marschiert der Schuster Wilhelm Voigt verkleidet als Gardeoffizier mit einer Abteilung Soldaten in das Rathaus von Köpenick. Mit Hilfe einer gefälschten Kabinettsorder lässt er den Bürgermeister und den Stadtrendanten verhaften. Er beschlagnahmt die Stadtkasse und kann fliehen. Er kommt jedoch nicht weit, wird verhaftet und zu vier Jahren verurteilt.
Diese "Köpenickiade" wurde zu einem geflügelten Wort für einen amüsanten Gaunerstreich. Ganz Deutschland lachte über diesen Vorfall, der mit einem verwegenen Gaunerstückchen die Uniform-Gläubigkeit der Zeit ausnutzte und den Untertanengeist in Amtsstuben entlarvte.
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Koscher
(jiddisch, >rein<), Mit dem Wort 'koscher' bezeichnen die Juden alle Speisen, die nach den Vorschriften der Thora (die zentrale Glaubensurkunde der jüdischen Religion) erlaubt sind. Mit 'koscher' bezeichnen wir heute die Dinge, die >einwandfrei< sind.
Krethi und Plethi
(hebr.) Der Ausdruck "Krethi und Plethi" geht zurück auf das Alte Testament. Die Leibwache des Königs David bestand aus Kretern (aus Kreta) und aus Plethern (d. h. Philister).
Heute bezeichnen wir eine zusammengewürfelte Gesellschaft auch als "Krethi und Plethi". Den Ausdruck begleitet ein hochmütiger Beigeschmack.
Jim: "Was? Da willst du im Sommer hin?"
John: "Ja, wieso?"
Jim: "Ach, du meine Güte, da geht doch Krethi und Plethi hin!"
Krösus
Krösus war der letzte König von Lydien (um 550 v. Chr.). Sein Reichtum wurde sprichwörtlich für einen Menschen, der mit Gütern reich gesegnet ist.
Lakonisch
Als lakonisch (griech.) wird eine knappe, aber treffende, trockene und schmucklose Ausdrucksweise bezeichnet. Der Begriff geht zurück auf die Spartiaten, die als wortkarg galten und zudem in ihrer strengen Ausbildung auch in der Debattierkunst unterrichtet wurden. Eine Absicht des Trainings war, möglichst sachlich und kurz zu reden. Noch heute verwenden wird den Ausdruck "lakonische Rede".
Beispiel: Als Philipp II. von Makedonien sich mit seinem Heer der Hauptstadt Sparta näherte, ließ er folgende Drohung den Spartiaten zukommen: "Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden."
Die Antwort der Spartiaten war: "Wenn!"
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Larifari
(ital., 'la, re, fa, re.'), "Larifari" bezeichnet einen >harmlosen Unsinn<.
Es entstand aus der italienischen Tonbezeichnung la, re, fa, re. Der Wiener Abraham a Sancta Clara (1644 - 1709) nahm es in einen Reim
auf: "Ein Wax ist die Welt, man truck hinein, was man will, so ists doch nichts als Lari fari und Kinderspiel".
Als "Larifari" bezeichnet man in Wien auch einen >Hanswurst<.
Le roi est mort ...
Mit dem Ausruf "Le roi est mort, vive le roi!" (Der König ist tot, es lebe der König!) wurde in Frankreich durch einen Herold der Tod des Königs verkündet. Es wurde so zum Ausdruck gebracht, dass in einer Erbmonarchie ohne besondere Ernennung der Thronfolger der neue König ist.
Heute sagen wir "Le roi est mort, vive le roi!", um etwas spöttisch zum Ausdruck zu bringen, wenn nach einem Ereignis alles beim Alten bleibt.
Leben wie Gott in Frankreich
"Vivre comme Dieu en France" ist zwischen 1792 - 1794 in Europa zu einem geflügelten Wort geworden. Nach der französischen Revolution wurde nämlich nicht nur die katholische Kirche in Frankreich entmachtet, sondern auch Gott wurde "abgesetzt". Gott hatte also in Frankreich nichts mehr zu tun bzw. mit den Franzosen keine Arbeit mehr.
Wenn es sich heute jemand bequem macht oder sich dem Müßiggang hingibt, sagen wir auch, er würde "leben wie Gott in Frankreich".
Lehrgeld zahlen
Die Redensart > Lehrgeld zahlen< (auch geben) geht kulturgeschichtlich auf das Lehrgeld zurück, das früher im Handwerk für die Ausbildung des Lehrlings von dessen Eltern an den Meister bezahlt werden musste. Wenn wir heute >Lehrgeld zahlen<, dann meinen wir, dass wir eine Erfahrung teuer erkaufen bzw. durch Schaden klug werden. Wenn jemand sich sehr ungeschickt anstellt oder wir zum Ausdruck bringen möchten, dass jemand etwas wohl nie lernen wird, dann sagen wir auch >Lass dir dein Lehrgeld zurückgeben< (auch Schulgeld).
Leitfaden
(griech. Sage, Ovid) Der athenische Held Theseus erschlug den Minotaurus, ein Ungeheuer mit menschlichem Körper und Stierkopf, im Labyrinth zu Knossos. Mit Hilfe eines Fadens, den er von einem Knäuel abgewickelt hatte, fand er anschließend wieder in die Freiheit.
Das Knäuel hatte Theseus von der schönen Ariadne bekommen. Auf diesen "Ariadnefaden" geht übrigens unser Wort "Leitfaden" zurück.
Leviathan
Leviathan ist der Name des Chaos-Drachen in Schlangengestalt im Alten Testament. Im Buch Hiob führt Gott dem leidenden Hiob seine Allmacht vor. Zum Beweis zeigt er ihm die beiden Ungeheuer Leviathan und Behemot (die vermutlich auf Krokodile und Nilpferde verweisen), die trotz ihres gefährlichen Wesens auch von Gott abhängig sind.
Der englische Philosoph Thomas Hobbes (1588 - 1679) benutzte den Begriff auch literarisch als ein Symbol für den allmächtigen, allgewaltigen Staat.
Der Begriff "Leviathan" wird heute, wenn auch selten, als Symbol für ein bedrohliches Chaos gebraucht.
Libido
(lat.), Die 'Libido' bezeichnet in der Psychoanalyse die sexuelle Energie, die den Menschen zu allen Formen angenehmer sinnlicher Erfahrung treibt. Entwicklungsstufen der 'Libido' sind die orale, anale, phallische und genitale Phase.
Lockvogel
Als Lockvogel bezeichnen wir jemanden, der andere in die Falle lockt bzw. für Dritte bestimmte Handlungen ausführt und deren Interessen vertritt. Dabei täuscht er die Opfer, verschweigt seine wahren Beweggründe und nutzt die Unbedarftheit aus.
Ursprung ist ein bei der Jagd benutzter (heute meist künstlicher) Vogel, der potentielle Beutetiere anlocken soll.
Jim: "Da verteilt wieder einer Gratis-Essensbons."
John: "Ja, den Lockvogel habe ich letzte Woche bereits im Nachbarort gesehen."
Lukullisch bzw. lukullisches Mahl
Der römische Feldherr und Konsul Lucius Licinius Lucullus (ca. 117 - 56 v. Chr.) führte nicht nur um 79 v. Chr. den Kirschbaum aus Kleinasien nach Europa ein, sondern selbst auch ein sehr luxuriöses Leben.
"Lukullisch" bedeutet so viel wie "üppig und genussreich" und wird meist im Zusammenhang mit Essen und Trinken benutzt. Man spricht auch von einem "lukullischen Mahl".
Luzid
(lat.) "luzid" bedeutet so viel wie "klar" bzw. "einleuchtend". Das Nomen "Luzidität" benennt somit Dinge oder Sachverhalte, die von klarer und einleuchtender Beschaffenheit sind (z.B.: luzide Träume, luzide Aussage).
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Machiavellistisch handeln
Die Redewendung geht zurück auf die Vorstellungen des italienischen Staatsmannes und Schriftstellers Niccolò Machiavelli (1469 - 1527). In seiner politischen Lehre gibt er der Machtpolitik Vorrang vor der Moral. Als er die äußere Schwäche und den inneren Zerfall der italienischen Staatenwelt erlebte, suchte er nach Wegen einer Erneuerung. Der Glaube an den Kreislauf der Geschichte und ein pessimistisches Menschenbild beherrschten dabei sein Denken.
In seinem 1513 entstandenen Werk 'Il Principe' ('Der Fürst') stellt er bis heute umstrittene Verhaltensregeln auf. Danach kann das Handeln des zur Staatsgründung und -erhaltung begabten neuen Fürsten dann im Widerspruch zur überlieferten Ethik stehen, wenn es die politischen Verhältnisse einer feindlich gesonnenen Umwelt erfordern. Wenn jemand "machiavellistisch handelt", dann meinen wir, dass er skrupellos seine Ziele verfolgt.
Meditation (Wortbedeutung)
Meditation (lat., wortwörtlich: sinnende Betrachtung, so auch über viele Jahrhunderte in Europa gebraucht) bezeichnet heutzutage zumeist verschiedene Arten der Bewusstseinserweiterung bzw. -beruhigung, der Innenschau und der Ausübung der Mystik. Voraussetzung bzw. Anforderung ist zumeist, dass der Verstand, das Gefühl und der Körper völlig zur Ruhe kommen. Durch Messung der Gehirnwellen ließ sich die positive Wirkung der Meditation eindeutig nachweisen.
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Mein lieber Scholli
"Mein lieber Scholli!" oder auch "Ja mein Scholli!" sagt man zu einem, den man leiden mag, der aber doch eher ein Träumer, vielleicht auch ein Narr ist.
Diesen "Scholli" hat es wirklich gegeben. Es handelt sich um Ferdinand Joly (1765 -1823), den man zu seinen Zeiten den "ausgejagten Studenten von Salzburg" nannte, da er infolge seiner Verwicklung in ein mysteriöses Vorkommnis 1783 von der Salzburger Universität verwiesen wurde. Durch Jahrzehnte führte er ein unstetes Vagantenleben. Singend, dichtend und schauspielernd hinterlässt er kaum sichtbare Spuren in Gehöften, Dörfern, selten nur in größeren Orten. Die wenigen erhaltenen Spiele, verfasst in bildhafter Volkssprache, dazu etliche Lieder, einige saftige "Predigten" und kuriose Gedankensplitter zeugen von einer höchst eigenwüchsigen Begabung.
Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts
In dem Buch "Unsere Hauschronik" erzählt Karl Manfred von Hase von einem Studenten, der im Duell einen Kommilitonen erschossen hat und für seine Flucht sich die Legitimationskarte von seinem Bruder Victor von Hase lieh. Die nach geglückter Flucht weggeworfene Karte wurde gefunden und gab der Justiz Anlass zur Untersuchung. In dieser stellte der junge Jurist Victor von Hase klar: "Mein Name ist Hase, ich verneine alle Generalfragen, ich weiß von nichts."
Noch heute sagen wir etwas kürzer und scherzhaft "Meine Name ist Hase, ich weiß von nichts", wenn wir beteuern nichts zu wissen.
Mentor
(grch. Mythologie), >Mentor< war in der griechischen Sage der väterliche Berater des Telemach - dem Sohn des Odysseus und der Penelope. Heute verwenden wir die Bezeichnung >Mentor< für einen weisen Erzieher und/oder Ratgeber.
Metapher
(grch, 'metaphora', >die Übertragung<), Die 'Metapher' ist eine rhetorische Figur bildhaften, uneigentlichen Sprechens, bei der die Wörter nicht in der eigentlichen, sondern in übertragener Bedeutung verwendet werden. Zur Benennung neuer Dinge und Phänomene werden stets neue notwendige Metaphern geprägt (z.B. die Glühbirne, die Motorhaube, der Atomkern). Besonders großen Erfindungsreichtum an neuen Metaphern entwickeln immer wieder die Werbefachleute ('Königin der Biere').
Metaphysik
(grch., 'meta ta physika' = >hinter dem Physischen<), Die 'Metaphysik' wird seit dem Mittelalter als zentrale Disziplin der Philosophie angesehen. Sie ist der Teil der Philosophie, die sich mit dem Sein beschäftigt, das als jenseits der sinnlichen Erfahrung liegend angenommen wird. Die Metaphysik wird unterteilt in die Lehre vom Seienden (Ontologie), vom Wesen und der Ordnung der Welt (Kosmologie) sowie in die Lehre von der Existenz und dem Wesen Gottes (Theologie).
Methusalem
"Methusalem" bezeichnet im Alten Testament den "Urvater". Er soll laut dem Buch Moses 969 Jahre (eigentlich ca. 78 Jahre) alt geworden sein. Der Begriff wurde durch George Bernard Shaws Werk "Back to Methusalah" im internationalen Sprachgebrauch wieder geläufiger.
Heute bezeichnet man auch scherzhaft Personen als "Methusalem", die ein hohes Alter erreichen. Man sagt auch: "Er ist alt wie Methusalem!"
Metzgersgang
Die Redensart "einen Metzgersgang machen" hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert. In dieser Zeit gingen die Metzger häufig erfolglos zu den Bauern aufs Land, um Schlachtvieh zu kaufen.
Heute sagen wir "einen Metzgersgang gemacht", wenn jemand vergeblichen einen Gang machte, keinen Erfolg hatte.
"Emil warst du in der Stadt und hast deinen Reisepass verlängert?"
"Ja. Ich war zwar los, habe aber einen Metzgersgang gemacht, das Amt hatte schon geschlossen."
Milchmädchenrechnung
In einer Fabel erträumt das Milchmädchen, was sie mit dem Geld aus dem Verkauf der Milch machen wird. Vor Freude hüpft sie und verschüttet dabei die ganze Milch.
So ist die "Milchmädchenrechnung" zu einem Sprichwort für Erwartungen geworden, die auf Illusionen, unlogischen Berechnungen oder Trugschlüssen beruhen.
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Mnemonik bzw. Mnemosyne
Mnemosyne ist die griechische Göttin des Gedächtnisses, Tochter des Zeus und Mutter der Musen. Ihr verdanken wir das interessante Wort "Mnemonik", womit Gedächtniskunst gemeint ist.
Mnemotechniken sind Merk- und Lernhilfen, die die Einprägung von Lernstoff fördern. Zum Beispiel: Assoziative Stützen in Form von Merksprüchen, Reimen, Rhythmen, Versen sowie graphischen Darstellungen und Systematisierung des Erlernens und Wiederholens.
Modus vivendi
(lat., Art zu leben) Als "Modus vivendi" bezeichnen wir die Verständigung darüber, wie man trotz unvereinbarer Gegensätze nebeneinander bestehen und miteinander auskommen kann.
Mücken seihen und Kamele verschlucken
Im Matthäusevangelium 23, 24 wirft Jesu den Schriftgelehrten und Pharisäern vor: "Ihr verblendeten Leiter, die ihr Mücken seihet und Kamele verschluckt!" Noch heute benutzen wir diese Redewendung, wenn es jemand mit den Kleinigkeiten sehr genau nimmt und sich herzlich wenig um die wirklich wichtigen Dinge kümmert.
Mufti
(arab.), Ein 'Mufti' ist ein islamischer Rechtsgelehrter, der in Fragen des religiösen Rechts (Scheria) berät.
Mulus mulum
Wenn Sie das "mulus mulum" spielen, dann loben Sie, um wieder gelobt zu werden. Dies ist eine veraltete, besonders zu Gotthold Ephraim Lessings Zeiten verbreitete Redensart.
Heute bezeichnet man diese Haltung als "fishing for compliments".
Jim: Wow! Du siehst heute aber wieder gut aus. Du wirst wohl immer jünger.
John: Danke, Jim. Bei solch großartigen Freunden wie Dir ...
Mummenschanz treiben
"Mummenschanz" steht für vermummt tanzende Gestalten. Mumman war vom 14. bis zum 16. Jahrhundert ein beliebtes Glücksspiel mit Würfeln - einen Glückswurf nannte man Schanz. Zur Fastnachtszeit gingen herumziehende maskierte Gruppen in die einzelnen Häuser, forderten die Anwesenden stumm zu einem Mummenschanzspiel auf und zogen weiter.
Wenn wir "Mummenschanz treiben", dann steht das auch für "sich amüsieren" bzw. "Unsinn treiben".
Was sind aus deiner Sicht die Vorteile eines größeren Wortschatzes?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Man kann sich präziser und interessanter ausdrücken. | 1580 Stimmen |
Man schreibt interessanter und klarer. | 1235 Stimmen |
Man versteht bzw. begreift mehr. | 1148 Stimmen |
Man verbessert sein Erinnerungs- und Wahrnehmungsvermögen. | 864 Stimmen |
Man wirkt interessanter. | 839 Stimmen |
Man kann noch besser denken. | 668 Stimmen |
Artikel und Zitate zum Thema Wortschatz
Artikel rund um das Thema "Wortschatz erweitern"
Den Wortschatz erweitern – 20 Übungen und Tipps
Wir öffnen morgens die Augen und fangen an zu denken, zu schreiben oder zu sprechen. Wenn wir nicht gerade als Tiefseetaucher in der Nordsee arbeiten, kommunizieren wir, bis wir wieder ins Bett gehen und die Augen schließen.
Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass in unserem Kulturkreis durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag gesprochen werden. Es macht einen Unterschied, ob ich das mit einem großen oder einem kleinen Wortschatz tue.
Ein größerer Wortschatz hat viele weitere Vorteile. Aber was können wir unternehmen, um ihn mit Freude und Spaß zu erweitern? Damit auch für dich etwas dabei ist, zeigen wir 20 verschiedene Möglichkeiten auf. Viel Spaß beim Erweitern deiner Lexik.
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Wie groß ist der aktive Wortschatz bei uns Deutschen?
- 9.000 - 12.000
- 12.000 - 16.000
- 16.000 - 18.000
- 18.000 - 20.000
Ach ja! Und tippe mal, wie groß der passive Wortschatz ist. Er enthält die Wörter, die wir kennen, jedoch nicht aktiv in unserer Kommunikation verwenden.
Ein Plädoyer für den Wortschatz
"Wir packen einen viel kleineren Wortschatz als unsere Großeltern in viel dürftigere Sätze; unser Umgang mit Wörtern ist lax, gering schätzend oder lümmelhaft. Nur zwei Minderheiten wissen noch, was sie an der Sprache haben: die einflussarme Minorität der Liebhaber und die einflussreiche Minorität der Manipulierer." Wolf Schneider, in Wörter machen Leute, S. 314
Die Anzahl der Wörter, die wir in unserem Leben sprechen, liegt bei ca. 300 Millionen. Es ist an uns, das mit einem Wortschatz von 10.000, 13.000 oder gar 20.000 Wörtern zu tun. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass der Sprachschatz eines Menschen ein Spiegel seiner Intelligenz, sozialen Rangstufe und seiner Einkommensstufe ist.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel Muttersprache | Zitat
„Alles in der Muttersprache ausdrücken zu können, bekundet höchste Geistes- und Seelenbildung.“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 - 1831), deutscher Philosoph
Mark Twain über richtige Worte | Zitat | Bedeutung
„Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche, wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.“
Mark Twain (1835 - 1910), amerikanischer Schriftsteller
-> Mehr Zitate zum Thema "Wortschatz" findest du hier.
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Wortschatz-Beispiele K bis M im Detail
Kaiserwetter – Bedeutung, Herkunft – Traumwetter für alle
Die Herkunft dieser Redensart geht zurück auf den deutschen Kaiser und preußischen König, Kaiser Wilhelm II (1859 - 1941).
Zu jener Zeit benötigte man film- und mediengerechtes Wetter, um in den Massenmedien zu "glänzen". Selbst kurzfristig wurden Termine abgesagt, wenn das "Kaiserwetter" ausblieb.
Heutige Verwendung: "Kaiserwetter" wird heute sprichwörtlich für strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel verwendet.
Der Begriff "Kaiserwetter" wird auch in Verbindung mit bestimmten Regionen genannt, die für ihr besonders sonniges und trockenes Klima bekannt sind, wie zum Beispiel Südtirol. In manchen Gegenden wird der Begriff aber auch für sehr kaltes Wetter verwendet, das aber dennoch sonnig und klar ist.
Kakophonie – Bedeutung – das klingt nicht gut, das ist nicht gut
Der Begriff Kakophonie kommt vom altgriechischen "kakós = schlecht" und "phōné = Laut, Ton, Stimme".
Kakophonie = etwas ist/klingt disharmonisch oder schlecht
Das Gegenteil zu Kakophonie ist die Euphonie.
Seine Herkunft verdankt der Begriff "Kakophonie" oder "Kakofonie" dem Bereich der Musik und der Literatur. Hier werden Laute oder Geräusche, die besonders hart, unangenehm oder unästhetisch klingen, als kakophon bezeichnet. Was gestern in der Musik noch als Kakophonie galt, ist kurze Zeit später häufig zum Ohrenschmaus geworden. Man denke nur an Jazz, Rock 'n' Roll oder Zwölftonmusik. Auch in der Klassik galten Werke von Richard Strauss (z. B. Elektra) oder Werke von Dmitri Schostakowitsch als kakophon.
In der Sprachwissenschaft beschreibt Kakophonie schlecht klingende Laut- oder Wortfolgen (Beispiel "Jetztzeit"). In Gedichten werden hart klingende Wörter verwendet, um Kakophonien zu bilden, z. B. Wortzusammensetzungen mit schwer sprechbaren, geräuschstarken Konsonantenhäufungen wie "Strickstrumpf".
Der Begriff Kakophonie wird auch verwendet, um Missklänge und Unstimmigkeiten zwischen Menschen zu beschreiben. So kritisierte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder im Dezember 2002 Politiker der eigenen Koalition, die über Steuererhöhungen spekulierten, mit den Worten: "Diese Art von Kakophonie sei der gemeinsamen Politik absolut unzuträglich". In dieser Bedeutung von Kakophonie wurde der Begriff im Jahr 2002 zum Wort des Jahres auf den 4. Platz gewählt.
Als "Kalfaktor" bezeichnen wir eine Hilfskraft oder einen Bediensteten, der einfache Arbeiten verrichtet. Das Wort stammt aus dem mittellateinischen "calefactor", was "Heizer" bedeutet. In den mittelalterlichen Klöstern war eine Person für den Betrieb der Wärmestube, das Kalefaktorium, verantwortlich. Der Kalfaktor.
Jim: "Hey John, hol mir mal den Werkzeugkasten!"
John: "Natürlich Jim. Wenn du so schön befiehlst, bin ich gerne dein Kalfaktor."
Erstmals belegt ist der Begriff "Krähwinkel" in der Satire "Das heimliche Klagelied der jetzigen Männer" des deutschen Dichters und Publizisten Jean Paul (1763 - 1825). Das Wort ist vom Althochdeutschen "chrawinchl" abgeleitet und bezeichnet die abgelegenen Einzelsiedlungen der nistenden Krähen.
Als "Krähwinkeleien" umschreibt man heute engstirnige Ansichten und kleinliches Verhalten der Bewohner eines Ortes.
Diese Redensart geht auf eine weitverbreitete Sage aus dem Mittelalter zurück. Man glaubte, dass Krokodile wie Kinder weinen und damit Menschen anlockt, um sie dann zu verschlingen.
Heute verwenden wir den Ausspruch "jemand weint Krokodilstränen", wenn jemand Rührung bzw. Mitgefühl vortäuscht oder erheuchelte Tränen vergießt.
Kugelfuhr – Herkunft und Bedeutung des schwäbischen Begriffs
Der Begriff "Kugelfuhr" (auch Gugelfuhr) wird vor allem im Schwäbischen verwendet. Kugelfuhr Bedeutung:
Kugelfuhr bezeichnet eine schwierige oder umständliche Angelegenheit oder einen mühevollen Weg mit Hindernissen, Verzögerungen etc.
Landgraf, werde hart! – Bedeutung und Herkunft – nur die Harten kommen in den Garten
Herkunft
Seine Herkunft verdankt diese Redewendung einer Sage von Johannes Rothe. Er berichtet vom Landgraf Ludwig von Thüringen (1140 - 72), der anfänglich so milde geherrscht haben soll, dass die Mächtigen im Lande übermütig wurden und das Volk ausbeuteten und quälten.
Während eines Jagdausfluges verirrte sich jener Landgraf und fand bei einem Schmied im Thüringer Wald Unterkunft. Auch dieser wurde von den Oberen aufgrund der Milde des Landgrafs ausgepresst. Der Schmied, der den Landgraf nicht erkannte, habe, während er nachts immer wieder auf seinen Amboss schlug, auf die Lässigkeit des Grafen geflucht und mit jeden Schlag gefordert: "Nun werde hart". Immer wieder soll er geklagt haben: "... du böser, unseliger Herr! Was taugst du den armen Leuten zu leben? Siehst du nicht, wie deine Räte das Volk plagen?"
Aufgrund dieses Erlebnisses soll der Landgraf alsbald für Zucht und Ordnung im Lande gesorgt haben.
Die heutige Form des Sprichworts "Landgraf, werde hart!" stammt aus Wilhelm Gerhards (1780 - 1858) Gedicht "Der Edelacker".
Bedeutung
Heutige Verwendung 1: Die Aufforderung "Landgraf, werde hart!" gilt als Ermahnung an einen allzu milden Vorgesetzten oder an eine Regierung, strenger gegen Unrecht und Missstände vorzugehen.
Heutige Verwendung 2: Wir nutzen den Ausdruck auch, um Menschen aufzufordern, sich Herausforderungen mit Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen zu stellen. Es geht darum, keine Angst vor Schwierigkeiten zu haben, sondern sich ihnen mutig zu stellen und den eigenen Weg zu gehen.
Lesefrüchte – interessante Gewächse – Bedeutung, Herkunft
Lesefrüchte ist eine bildhafte Bezeichnung für Angelesenes, für Kenntnisse und Erkenntnisse, die während der Lektüre gesammelt wurden. Lesefrüchte regen zuweilen das eigene Denken bzw. das Weiterdenken an. Also: "Pflanze an und ernte!"
Jim: "Am Wochenende habe ich das neue Buch vom blueprints Team gelesen."
John: "Und wie war es?"
Jim: "Es waren einige Lesefrüchte dabei."
Der Löwenanteil – ein immer noch gültiges Sprichwort aus einer uralten Fabel
Zurückzuführen ist dieser Ausdruck auf die Fabel "Der Löwe, der Esel und der Fuchs" des griechischen Dichters Aesop.
Als "Löwenanteil" bezeichnen wir den weitaus größeren Anteil, den jemand erhält. Zumeist, wie in dieser Fabel, ist es der Größte oder Mächtigste, der den Löwenanteil erhält.
Herkunft des Sprichwortes: Die Fabel von Aesop
Löwe, Esel und Fuchs schlossen einen Bund und gingen zusammen auf die Jagd. Als sie reichlich Beute gemacht hatten, befahl der Löwe dem Esel, diese unter sich zu verteilen.
Der Esel teilte die Beute in drei gleich große Teile und forderte den Löwen auf, sich selbst einen davon zu wählen.
Da wurde der Löwe wild und zerriss den Esel in Stücke. Dann befahl der dem Fuchs zu teilen. Der Fuchs schob fast die ganze Beute dem Löwen zu und behielt nur einen kleinen Teil für sich.
Der Löwe brummte zufrieden und fragte den Fuchs: "Wer hat dir beigebracht, so weise zu teilen?"
"Der Esel", antwortete der Fuchs.
Das erst in der Gegenwartssprache geläufig gewordene spanische Wort "Macho" (= männliches Tier, Männchen) geht als substantiviertes Adjektiv auf lateinisch "masculus" (männlich) zurück.
Der "Macho" besitzt ein übersteigertes Männlichkeitsgefühl. Er betont seine angebliche Überlegenheit und Vitalität und lebt sie brutal aus.
Sprichwörtlich sind z. B.: "Ein Macho sein", "Sich wie ein Macho verhalten" oder "Machogehabe".
Man merkt die Absicht und man ist verstimmt | Bedeutung & Herkunft
Wo kommt dieses geflügelte Wort her und wann benutzt man es?
Der Ausspruch "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt" hat seine Herkunft im Schauspiel "Torquato Tasso" von Johann Wolfgang von Goethe (II,1). Hier bemerkt der Titelheld: "... und wenn sie auch die Absicht hat, den Freunden wohlzutun, so fühlt man Absicht, und man ist verstimmt."
Heute verwenden wir das Zitat "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt", wenn wir ein allzu durchsichtiges Tun kommentieren, in dem man sehr deutlich persönliche Interessen erkennt.
Die Herkunft hat der Begriff Manko im Iitalienischen. "Manco" (lateinisch mancus) bedeutet: verstümmelt, unvollständig mit einem großen Fehler oder Schaden behaftet. Das Italienische "a manco" gehört der Kaufmannssprache an und bedeutet Fehlbetrag.
Wenn wir heute sagen "das ist ein schweres Manko", dann fehlt Beträchtliches bzw. ist etwas von Nachteil. Sollte jemand "ein Manko haben" an etwas, dann hat er einen Bedarf bzw. fehlt ihm etwas.
John: "Das neue Verwaltungsgebäude gefällt mir ausgesprochen gut."
Jim: "Mir auch. Aber der Eingangsbereich hat ein großes Manko. Er ist nicht behindertengerecht."
Manschetten haben – nur für Zärtlinge? Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Manschetten haben" den studentischen Kreisen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In dieser Zeit hinderte die Mode der überfallenden Manschetten den Gebrauch des Degens im Kampf. Wer also Manschetten trug, der konnte sich nicht schlagen, sondern war ein "modischer Zärtling" bzw. würde man heute sagen "ein Weichei".
Wenn jemand Angst, Furcht oder allzu großen Respekt hat, sagen wir heute auch: "Er hat Manschetten".
Mea culpa – durch meine Schuld – Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft hat der Ausspruch "mea culpa" im katholischen Schuldbekenntnis (Confiteor). Hier heißt es: "... quia peccavi nimis cogitatione, verbo, opere et omissione: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa …"
Aus dem Lateinischen übersetzt heißt es: "… ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken: durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld …"
Beim Beten schlagen sich die Gläubigen zum Zeichen der Reue dabei dreimal an die Brust.
Heute benutzt man den Ausspruch "Mea culpa", um sich für etwas zu entschuldigen - manchmal ist es ernst gemeint und mitunter mit einem "Augenzwinkern", also ironisch.
Beispiel: "Du sagst, dir gefällt diese Erklärung nicht. Mea culpa, mea maxima culpa!"
Megäre: Bedeutung & Herkunft – nimm dich in Acht vor ihr!
Die Herkunft des Begriffs "Megäre" in der deutschen Sprache verdanken wir der griechischen Mythologie. Sie ist eine der drei Erinnyen in der griechischen Unterwelt, dem Hades. Megäre, übersetzt ins Deutsche, würde so viel wie die "Neidische", die "eifersüchtige Rächerin" oder wörtlich „die Missgönnende“ bedeuten.
Die drei Erinnyen sind grässliche Gestalten des Hades, die die Seelen der Verstorbenen quälen bzw. unterirdische Rachegöttinnen mit schlangenbedeckten Köpfen.
Heute bezeichnet man eine wütende und böse Frau als "Megäre".
Hier findest du Beispiele aus der Presse, bei denen Megäre eine Rolle spielt, sowie Synonyme und Artikel/Videos für den Umgang mit einer Megäre.
Memento mori – der Mahnruf an alle – Bedeutung
"Memento mori" war ein lateinischer Mahnruf. Er bedeutet so viel wie "Bedenke, dass du sterblich bist!".
Die Herkunft lässt sich wie folgt erklären. Im antiken Rom gab es das Ritual, dass hinter dem siegreichen Feldherrn beim Triumphzug ein Sklave stand oder ging. Er hielt einen Lorbeerkranz über den Kopf des Siegreichen und mahnte ununterbrochen mit den folgenden Worten:
"Memento mori." (Bedenke, dass du sterben wirst.)
"Memento te hominem esse." (Bedenke, dass du ein Mensch bist.)
"Respice post te, hominem te esse memento." (Sieh dich um und bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist.)
Jim: "Memento mori, sage ich nur."
John: "Ja, es wäre schön, wenn hinter manchem Politiker jemand stünde und die alten Verse ständig aufsagen würde."
(aramäisch, meneh tekel u-pharsin) Menetekel ist die Bezeichnung eines Warnungsrufes bzw. Warnzeichens.
Zurück geht diese Bezeichnung auf eine geisterhafte Schrift, die dem babylonischen König Belsazar bei einem Gastmahl an der Wand erschien. Als einziger Prophet konnte Daniel die Zeichen deuten. Gott hat dein Königreich gezählt und vollendet ... und man hat dich (Belsazar) in einer Waage gewogen und für zu leicht befunden.
Daniel sagte somit den Untergang des babylonischen Reiches voraus und er sollte Recht behalten, denn König Belsazar wurde in derselben Nacht umgebracht und sein Reich den Medern und Persern gegeben.
Bis in die heutige Zeit wird "Menetekel" als Inbegriff drohenden Unheils verstanden, das letztlich nicht abwendbar ist.
Mit dem Klammerbeutel gepudert | Bedeutung & Herkunft
Herkunft
Die Redensart "Dich hat man wohl mit dem Klammerbeutel gepudert" ist erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgekommen. Ihr liegt die Vorstellung zugrunde, dass jemand, der statt mit der Puderquaste mit einem Beutel für Wäscheklammern gepudert ist, durch die Schläge auf den Kopf einen geistigen Defekt davongetragen haben muss.
Andere erklären die Herkunft der Redensart anders. Und zwar:
Eine weitere Erklärung für die Redensart geht zurück auf das Müllerhandwerk. In den Mühlen gab es früher Mehlkästen mit Beuteln, in die kam das frisch gemahlene Korn. Dieser Beutel wurde gerüttelt und das gemahlene Mehl viel durch dieses Sieb in den Mehlkasten. Öffnete ein Müller den Mehlkasten während des Mahlvorgangs, dann wurde das Gesicht des Müllers weiß gepudert. Das sah komisch aus, war aber auch gefährlich, denn umherwirbelnde Mehlstaub konnte Feuer fangen und es gab eine Staubexplosion.
Bedeutung
"Dich hat man wohl mit dem Klammerbeutel gepudert" bedeutet heute somit:
"Du bist wohl nicht ganz bei Verstand" oder "jemand ist ein Trottel".
Mit seinen Pfunden wuchern – Bedeutung und Herkunft
Diese Redewendung verdankt ihre Herkunft dem biblischen Gleichnis von Talenten als "anvertrauten Pfunden" (Matthäus 25, 14 ff.).
In der Geschichte sollen mehrere Verwalter aus je einem Talent (Währungseinheit) noch mehr Talente machen. Deswegen bedeutet in allen europäischen Sprachen "Talent" so viel wie "Begabung". Martin Luther hat das "Talent" zuerst mit "Zentner", dann mit "Pfunden" übersetzt.
Das Wort "wuchern" in dieser Redewendung geht auf das altgermanische Wort Wucher zurück. Im Althochdeutschen für "wuochar", was soviel bedeutet wie Frucht, Nachwuchs oder auch Zinsgewinn. Es ging also ursprünglich um Vermehrung und Zunahme, zum Beispiel um den Gewinn von ausgeliehenem Geld. Erst mit der späteren Ableitung "Wucherer" im Mittelhochdeutschen für "übermäßiges Gewinnstreben oder das Nehmen von überhöhten Preisen oder Zinsen" bekam das Wort eine negative Bedeutung.
Bedeutung heute: Wenn jemand "mit seinen Pfunden wuchert", dann hat er seine Begabung, seine Fähigkeit bestmöglich eingesetzt bzw. alle Möglichkeiten genutzt oder gut gewirtschaftet.
Der 'Moloch' ist eine orientalische Gottheit, dem Menschen- bzw. Kinderopfer gebracht werden müssen. Heute bezeichnen wir als 'Moloch' alles, was den Menschen wie ein riesiges Ungeheuer verschlingt.
mondän | Bedeutung und Herkunft der lässigen Weltfrauen und -männer
Als "mondän" bezeichnet man jemanden, der sehr elegant, sowie sehr gewandt ist und dabei trotzdem lässig und überlegen agiert. Man könnte auch sagen: im Stil der großen Welt. Dies kann sich in der Lebensführung, dem Kleidungsstil oder den Umgangsformen zeigen. Herkunft des Begriffs ist das französische Wort "mondaine".
Jim: "Was sagst du zu meinen neuen Schuhen, John?"
John: "Mannomann! Du machst mal wieder einen mondänen Eindruck. Die neuen Schuhe, passende Krawatte. Fehlt nur noch der Aston Martin."
Montagswagen - Bedeutung, Herkunft - Vorsicht beim Kauf!
Die oft schlechte handwerkliche Arbeit an Montagen prägte das Sprichwort "Montag(sarbeit) wird nicht wochenalt".
Die Redensart verdankt ihre Herkunft "Montagswagen" der deutschen Industrie und bezieht sich auf Produkte, die am Montag hergestellt wurden - einem Tag, an dem die Arbeiter möglicherweise noch nicht voll motiviert oder noch von der Wochenendruhe beeinflusst sind. Es entstand die Annahme, dass die am Montag hergestellten Produkte, insbesondere Autos, aufgrund von mangelnder Sorgfalt oder Aufmerksamkeit der Arbeiter minderwertiger sein könnten.
Heutige Verwendung: Besitzt ein neues Auto erhebliche Mängel, die nach und nach in Erscheinung treten, so sagt man: "Ich habe mir einen 'Montagswagen' gekauft."
Morgenstund hat Gold im Mund – Bedeutung, Erklärung
"Morgenstund hat Gold im Mund" verdankt seine Herkunft der genauen Übersetzung des lateinischen Lehrbuchsatzes "aurora habet aurum in ore". Das lateinische Sprichwort bezieht sich auf die personifizierte Morgenröte (lat.: aurora), die Gold im Mund und im Haar trägt.
Das Sprichwort bringt zum Ausdruck, dass sich frühes Aufstehen lohnt, weil man am Morgen gut arbeiten kann und der Frühaufsteher mehr erreichen würden.
"Morgenstund hat Gold im Mund" wurde zuerst in einem Brief des Erasmus von Rotterdam an seinen Schüler Christian Northoff nachgewiesen. Er nutzte jedoch das lateinische Sprichwort "aurora musis amica" (die Morgenstunde ist die Freundin der Musen).
Außerdem trägt ein großartiges Gedicht des deutschen Lyriker, Erzähler und Maler Joachim Ringelnatz diesen Namen. Es geht so:
Morgenstund hat Gold im Mund
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Morpheus' Arme - Bedeutung und Herkunft der Grüße vom Traumgott
Herkunft
Der Gott des Schlafes ist eigentlich Hypnos, der Sohn der Nacht. Die Redewendung "Morpheus' Arme" verdankt seine Herkunft dem Sohn von Hypnos namens Morpheus, auch als griechischer Traumgott bekannt.
Bedeutung
Wenn du heute Morgen aus "Morpheus' Armen" gerissen wurdest, dann riss man dich aus einem ruhigen Schlaf.
Morpheus' Arme = seliger Schlaf
Der Ausdruck ist in verschiedenen Verbindungen zu hören:
- Wir können in Morpheus' Armen liegen.
- Wir könnten in Morpheus' Arme sinken.
- Wir sehnen uns nach Morpheus' Armen.
Hier findest du "Morpheus' Arme" erläutert ► Beispiele der Verwendung ► Mehr zur Herkunft ► Umfrage zur Verwendung ► Synonyme zu Morpheus' Arme ► Artikel zum Thema Schlaf und Träumen ► Videos zum Thema Schlaf