Wortschatz-Beispiele von U bis Z
Wir haben eine Sammlung von Begriffen zusammengestellt und setzen hier fort mit U bis Z. Unten findest du den Wortschatz für die restlichen Buchstaben des Alphabets.
Ultima ratio
(lat. die letzte Vernunft) Der Ausdruck "ultima ratio" geht zurück auf die Inschrift zur Zeit Richelieus auf den französischen Geschützen (17. Jahrhundert). Auf diesen war zu lesen: "ultima ratio regum" oder "letztes Mittel der Könige".
"Ultima ratio" verwenden wir heute, wenn wir ausdrücken wollen, dass etwas "die letzte Möglichkeit", "den letztmöglichen Weg" oder "das letzte Mittel" darstellt.
Ungläubiger Thomas
Der "Ungläubige Thomas" glaubte erst nach dem Betasten der Wunden an die Auferstehung von Jesus.
"Ungläubige Thomas" ist so zu einem Synonym für einen "zweifelnden Menschen" geworden.
Unisono
(ital., "Einklang") Unisono ist ein Begriff aus der Musik und bedeutet das zeitweilige Zusammengehen einzelner oder aller Stimmen in Prime oder Oktavanabstand. Es wird aber auch in der Alltagssprache im Sinne von "einstimmig" verwendet.
Unkaputtbar
Coca-Cola nutzte die Neuschöpfung "unkaputtbar" 1990 bei der Einführung der ersten PET-Mehrweg-Flasche. Es war ein gewollter Gag, um durch die falsche Grammatik mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen.
2009 wurde der Ausdruck "unkaputtbar" in den Duden aufgenommen.
So viel zum Thema Einfluss der Werbung auf uns.
Uriasbrief
(nach 2. Samuel 11) Urias war Feldherr König Davids. Er musste selbst einen Brief übergeben, in dem der König den Tod von Urias befahl.
Danach wird heute ein Brief, der dem Überbringer Unheil bringt, auch "Uriasbrief" genannt.
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Utilitarismus bzw. utilitaristisch
(lat. utilitas, "Nutzen, Vorteil") Die utilitaristische Philosophie sieht eine Handlung als moralisch gut an, wenn sie sich am Nutzen oder am Streben nach Glückseligkeit orientiert. Wobei nicht der Nutzen des Einzelnen gemeint ist, sondern "der größte Nutzen für die größte Anzahl". Als moderne Begründer dieser ethischen Lehre werden die englischen Philosophen Jeremy Bentham (1748 - 1832) und John Stuart Mill (1806 - 1873) angesehen.
Wenn jemand "utilitaristisch" handelt, dann meinen wir, dass er entweder nach dem oben beschriebenen Prinzip handelt oder allgemein sein Tun am Nutzen orientiert.
Utopie
(grch. "ou topos", "nicht vorhandener Ort") "Utopie" ist die Beschreibung eines erdachten (idealen) Zustands der Gesellschaft. In der Weltliteratur finden wir Beispiele hierfür in den Werken von Aldous Huxley (Schöne neue Welt) und George Orwell (1984).
Va banque
Das Sprichwort "va banque" oder "Vabanque spielen" bedeutet ein hohes Risiko eingehen bzw. alles auf eine Karte setzen.
Der Begriff kommt aus dem im 18. und 19. Jahrhundert beliebten Kartenspiel Pharo. Die französische Wendung "Va banque!" (deutsch: Es gilt die Bank!) bedeutet, dass ein Spieler einen Einsatz in der Höhe der aktuellen Bankeinlage tätigt.
Jim: Willst Du das wirklich riskieren?
John: Ja, es ist in der Tat ein Vabanque-Spiel!
Vademekumsgeschichte
Das "Vademekum" (auch: Vademecum; lateinisch vade mecum: "geh mit mir") ist die Bezeichnung für ein Buch bzw. einen Leitfaden kleinen Formats, den man als Ratgeber mit sich herumtragen kann.
Eine "Vademekumsgeschichte" ist nun eine Erzählung, die längst jedermann bekannt ist, "da sie jeder schon lange mit sich herumträgt".
Wenn wir Ihnen eine "Vademekumsgeschichte" erzählen, dann hören Sie eine abgedroschene, gehaltlose und längst bekannte Geschichte.
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Vasistas
Beim Einmarsch in Deutschland unter Napoleon fiel den französischen Soldaten auf, dass die Bürger in den Städten durch kleine Mansardenfenster (Dachfenster) schauten und beim Lärm des Einzugs verwundert riefen: "Was ist das?"
Die Franzosen verbanden mit dieser Frage die ihnen offenbar nicht bekannten kleinen Dachfenster. Später bürgerte sich das in seiner Schreibweise leicht abgewandelte Wort "Vasistas" für "Guckfenster" (auch "Fenster-, Lüftungsklappe") ein.
Versuchen das Einhorn zu fangen
Das "Einhorn" ist ein Fabeltier in Pferdegestalt mit geradem, spitzen Horn auf der Stirn. Im A.T. erwähnt, war es in frühchristlicher Zeit ein Sinnbild für gewaltige Kraft und wurde auf Christus bezogen. Im Mittelalter wurde es als Symbol der Keuschheit Maria zugerechnet, da es seine Wildheit verliere, wenn es sein Haupt in den Schoß einer Jungfrau legt. Obwohl in der Tierwelt kein solches Wesen bekannt ist, hat der Glaube an dieses Fabeltier in der chinesischen, indischen, islamischen und abendländischen Kultur weithin Verbreitung gefunden und sich lange erhalten.
Wenn jemand versucht, das Einhorn zu fangen, dann jagt er einem Phantom nach. Er versucht etwas zu bekommen, was nicht da ist.
Vorschusslorbeeren
Das geflügelte Wort stammt aus dem Gedicht "Plateniden" von Heinrich Heine.
Heute verwenden wir den Ausdruck für Lob, das jemand im Voraus bekommt, schon vor vollendeter Tat.
Auszug aus dem Gedicht "Plateniden", wo Heine über die Dichterfürsten Schiller, Goethe, Lessing und Wieland sagt:
"Wollten keine Ovationen
Von dem Publiko auf Pump,
Keine Vorschusslorbeerkronen,
Rühmten sich nicht keck und plump."
Walküre
(altisländ., Totenwählerinnen), >Walküren> sind in der nordischen Mythologie Halbgöttinnen, die all jene küren, die mutig gekämpft haben und ehrenvoll gefallen sind. "Küren" heißt, diese Krieger zu suchen und sie dann zu Odin nach Walhall zu bringen. Die Walhall (Ruhmeshalle) sorgen die Walküren dafür, dass es den Kriegern während der Festgelage an nichts mangelt. Heute bezeichnet man auch eine große stattliche Frau scherzhaft als >Walküre<.
Warten auf Godot
1953 wurde in Paris Samuel Becketts (1906 - 1989) Schauspiel "En attendant Godot" bzw. "Warten auf Godot" zum ersten Mal aufgeführt. In seinem Endzeitszenario zeigt Beckett die absurden Auswirkungen eines starren Hoffnungs- und Fortschrittsglaubens auf.
Heute noch bringen wir unsere Ungeduld zum Ausdruck, wenn wir lange oder vergeblich auf jemanden oder etwas warten und dann sagen: "Warten auf Godot".
Weihnachten
"Ze den wihen nahten" hieß auf Mittelhochdeutsch "zu den Heiligen Nächten". Daraus entstand unsere Bezeichnung "Weihnachten" für eines der Hauptfeste der christlichen Kirche am 25. Dezember.
Aus der blueprints-Weihnachtswelt
Weihnachts-Artikel
Geschichten zu Weihnachten
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Weißer Rabe
In seinem Lehrgedicht "Der Renner" schreibt Hugo von Trimberg: "Selten wir gesehen haben swarze swanen und wize raben." Auf Grund dieses Satzes ist "der weiße Rabe" zu einem geflügelten Wort für einen Menschen geworden, der unter seinesgleichen eine Ausnahmestellung einnimmt und von der Allgemeinheit abweichende Ansichten hat und äußert.
Well roared lion
In Shakespeares Stück >Ein Sommernachtstraum< (5 Akt, 1 Szene) fällt der Ausspruch "Well roared lion", was übersetzt zu "Gut gebrüllt Löwe" wurde. Heute bekunden wir mit diesem Ausspruch unseren Beifall, wenn jemand etwas treffend und schlagfertig bemerkt bzw. erwidert hat.
Wendehals
Der "Wendehals" ist eine Spechtart (Jynx torquilla). Er ist ein vom Aussterben bedrohter Vogel, der in Höhlen von Obstbäumen nistet. Sein Name beruht auf seiner Fähigkeit, seinen Hals schlangenförmig drehen zu können, um Feinde abzuschrecken.
Seit der Wende 1989 in der ehemaligen DDR dient "Wendehals" zur spottenden Bezeichnung ehemaliger Machthaber und Mitläufer, die sich in Einstellung und Politik dem Wandel angepasst haben.
"Wendehälse" gibt es auch heute noch und nicht nur in der Politik!
Werther-Effekt
Obwohl es heute weltberühmt ist und für jeden Schüler zur Pflichtlektüre gehört, will die Schriften des jungen Juristen zur damaligen Zeit zunächst niemand lesen. Viele Gedichte schreibt Goethe für seine erste große Liebe, eine Dame namens Lotte. Die Beziehung endet unglücklich. Sein Liebeskummer inspiriert den Dichterfürsten jedoch zu seinem ersten erfolgreichen Roman: "Die Leiden des jungen Werther" ist bis heute ein Kultbuch.
Goethe schreibt es in nur vier Wochen. Mit 25 ist er plötzlich weltberühmt und ein Jugendidol. Der Nachteil: Seine Fans belagern sein Haus. Um unerkannt zu bleiben, legt er sich einen falschen Namen zu und reist unter dem Pseudonym Johann Philipp Möller.
Sein Kultbuch beeinflusst auch die Mode. Die Fans kleiden sich wie die Hauptfigur: blaue Jacken und gelbe Westen sind im Jahr 1774 der Trend schlechthin. Doch nicht nur das: Das Buch löst einen riesigen Skandal aus, denn zahlreiche junge Männer nehmen sich wie der Romanheld das Leben.
Das Phänomen solcher Nachahmungstaten nennt man bis heute den "Werther-Effekt". Er führte dazu, dass Goethes Buch auf den Index wanderte.
Wie Phönix aus der Asche
Der Phönix ist ein mythischer Vogel, dessen Sage im Orient entstanden ist. Er verbrennt sich selber alle 500 Jahre und geht verjüngt aus seiner Asche hervor. So ist der Phönix zum Symbol der Unsterblichkeit geworden. Von ihm leitet sich auch die Metapher "wie ein Phönix aus der Asche" ab.
Wenn jemand nach einer scheinbaren völligen Vernichtung oder nach einem schweren Zusammenbruch wieder frisch ersteht, sagt man auch "er erhebt sich wie ein Phönix aus der Asche".
Wortschatz
'Wortschatz ist der Gesamtbestand an Wörtern in einem Sprachsystem. Beim Individuum ist es die Gesamtheit der nur verstandenen Wörter (passiver Wortschatz) oder die Gesamtheit der spontan verfügbaren Wörter (aktiver Wortschatz).
Wortspiel
Ein "Wortspiel" ist eine geistreiche, auf humoristischen Effekt abzielende Ausschöpfung von Möglichkeiten der Sprache. Dieser wird entweder durch die Doppeldeutigkeit eines Wortes oder durch den gleichen bzw. ähnlichen Klang verschiedener Begriffe erreicht.
Beispiel: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.
Xanthippe
(griech., blondes Pferd) Xanthippe war die Frau des griechischen Philosophen Sokrates (469 - 399 v. Chr.). Sie wurde auf Grund der Verleumdungen der frauenfeindlichen Kyniker zum Inbegriff der Zanksucht.
Somit ist heute fälschlicherweise Xanthippe das Synonym für eine zank- und launenhafte Frau oder Ehefrau.
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Yin und Yang
(chinesisch, "dunkel-hell") sind zwei Urbegriffe der chinesischen Philosophie. Sie symbolisieren das grundlegende kosmische Prinzip der Dualität. Yin, das passive und Yang, das aktive Prinzip sind stets in jedem Menschen vorhanden. Die Gegensätze von heller und von dunkler Geistigkeit kommen zum Beispiel in den Paaren von "weiblich und männlich" oder "Himmel und Erde" zum Ausdruck. Als Gegensatzpaare, die sich einerseits voraussetzen und andererseits ergänzen, symbolisieren sie die vollkommene Harmonie.
Zahn abschrauben
Zahn bedeutet einst in der Teenagersprache soviel wie Mädchen, Freundin, Braut usw.. Die Redensarten "Jemandem einen Zahn abschrauben" meint entsprechend >jemandem die Freundin abspenstig machen<. Also: Vorsicht!
Zen
(jap., Selbstversenkung) Der "Zen" bezeichnet die in Japan vorherrschende Form des Buddhismus. Durch Meditationsübungen wird im "Zen" die Erleuchtung gesucht. Eine der wichtigsten Methoden ist das Zazen, das Sitzen in der Versenkung. Aber auch durch andere Methoden (z. B.: Bogenschießen, Teezeremonien, Zeichnen, Ikebana - die Kunst des Blumensteckens) wird in meditativer Haltung versucht, sich diesem Ziel zu nähern.
Zerberus
>Zerberus< (Kerberos) ist der Name des schrecklichen Höllenhundes, der den Eingang zur Unterwelt bzw. zum Hades bewacht. Der Sage nach handelt es sich um ein gewaltiges hundeähnliches Geschöpf, das drei Köpfe besitzt. >Zerberus< verwehrt jedem den Zutritt in die Unterwelt, der dort nicht hingehört und diejenigen, die an diesem Ort verbleiben müssen, lässt er nicht hinaus. Nur wenigen Helden ist es bisher gelungen, >Zerberus< zu besänftigen oder zu überlisten. Dieser schreckliche Wächter vor dem Reich bzw. Haus der Toten ist zum Synonym für einen grimmigen Türhüter geworden (... und zum Schrecken aller Postboten!).
Zionismus
(nach dem Jerusalemer historischen Tempelberg >Zion<), "Zionismus" bezeichnet die nationale Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes. Sie stellt die moderne Verkörperung des 1.900 Jahre alten Traumes von der Wiederherstellung Israels dar, nachdem Rom der jüdischen Unabhängigkeit im Land Israel ein Ende bereitet hatte. "Zionismus" ist die Überzeugung, dass das jüdische Volk das Recht auf Freiheit und politische Unabhängigkeit in seinem Heimatland besitzt. Es ist die Bestrebung, die nationale Existenz des jüdischen Volkes im Land Israel zu entwickeln und zu gewährleisten.
Zitat
( lat., >Das Aufgerufene<), Ein 'Zitat' ist eine wörtlich genau wiedergegebene Stelle aus einer Schrift oder Rede.
Zucht und Ordnung
Mit dem Ausdruck "Zucht und Ordnung" wird zumeist strenge Autorität und Disziplin bezeichnet.
Der Ausdruck bezeichnet seit der Zeit der Reformation (1517 - 1648) die geordneten Verhältnisse, die in gesellschaftlichen Einrichtungen wie Familien, Klöstern, Schulen, Gemeinden, Staat und Militär bestehen sollten.
Zwischen den Jahren
Als "Zwischen den Jahren" wird heute zumeist die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bezeichnet.
Ursprünglich umfasste der damit gemeinte Zeitraum die sogenannten Raunächte (auch zwölf heilige Nächte bzw. Zwölf Nächte genannt), die Zeit zwischen dem Ende des alten Jahres (25. Dezember) und Beginn des neuen Jahres (6. Januar).
Auch die Bezeichnung "Zwischen den Feiertagen" ist gebräuchlich. In der Schweiz wird diese Zeit auch als Altjahrswoche bezeichnet.
Zyniker
(griech.) Der Begriff "Zyniker" geht zurück auf die antiken Kyniker, Angehörige der von dem athenischen Philosophen Antisthenes begründete Schule. Die Kyniker sahen das Ideal in völliger Bedürfnislosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber bürgerlicher Moral. Erst später bekam "zynisch" die Bedeutung von "Bitternis und des Nichtglaubens an Ideale".
Heute bezeichnet man als "Zyniker" einen bissigen Spötter.
Jim: Unser Chef will jetzt an der Aus- und Weiterbildung sparen und außerdem hatte er noch viele andere großartige Ideen. Vielleicht sollte er den Betrieb einfach schließen, dann spart er am meisten.
John: Du bist aber heute wieder ein Zyniker, Jim
Was sind aus deiner Sicht die Vorteile eines größeren Wortschatzes?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Man kann sich präziser und interessanter ausdrücken. | 1582 Stimmen |
Man schreibt interessanter und klarer. | 1236 Stimmen |
Man versteht bzw. begreift mehr. | 1150 Stimmen |
Man verbessert sein Erinnerungs- und Wahrnehmungsvermögen. | 865 Stimmen |
Man wirkt interessanter. | 841 Stimmen |
Man kann noch besser denken. | 669 Stimmen |
Artikel und Zitate zum Thema Wortschatz
Artikel rund um das Thema "Wortschatz erweitern"
Den Wortschatz erweitern – 20 Übungen und Tipps
Wir öffnen morgens die Augen und fangen an zu denken, zu schreiben oder zu sprechen. Wenn wir nicht gerade als Tiefseetaucher in der Nordsee arbeiten, kommunizieren wir, bis wir wieder ins Bett gehen und die Augen schließen.
Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass in unserem Kulturkreis durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag gesprochen werden. Es macht einen Unterschied, ob ich das mit einem großen oder einem kleinen Wortschatz tue.
Ein größerer Wortschatz hat viele weitere Vorteile. Aber was können wir unternehmen, um ihn mit Freude und Spaß zu erweitern? Damit auch für dich etwas dabei ist, zeigen wir 20 verschiedene Möglichkeiten auf. Viel Spaß beim Erweitern deiner Lexik.
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Aktiver und passiver Wortschatz bei uns Deutschen
Wie groß ist der aktive Wortschatz bei uns Deutschen?
- 9.000 - 12.000
- 12.000 - 16.000
- 16.000 - 18.000
- 18.000 - 20.000
Ach ja! Und tippe mal, wie groß der passive Wortschatz ist. Er enthält die Wörter, die wir kennen, jedoch nicht aktiv in unserer Kommunikation verwenden.
Ein Plädoyer für den Wortschatz
"Wir packen einen viel kleineren Wortschatz als unsere Großeltern in viel dürftigere Sätze; unser Umgang mit Wörtern ist lax, gering schätzend oder lümmelhaft. Nur zwei Minderheiten wissen noch, was sie an der Sprache haben: die einflussarme Minorität der Liebhaber und die einflussreiche Minorität der Manipulierer." Wolf Schneider, in Wörter machen Leute, S. 314
Die Anzahl der Wörter, die wir in unserem Leben sprechen, liegt bei ca. 300 Millionen. Es ist an uns, das mit einem Wortschatz von 10.000, 13.000 oder gar 20.000 Wörtern zu tun. Verschiedene Untersuchungen belegen, dass der Sprachschatz eines Menschen ein Spiegel seiner Intelligenz, sozialen Rangstufe und seiner Einkommensstufe ist.
„Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt.“
Rudyard Kipling (1865 - 1936), englischer Erzähler
Mark Twain über richtige Worte | Zitat | Bedeutung
„Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist der gleiche, wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.“
Mark Twain (1835 - 1910), amerikanischer Schriftsteller
-> Mehr Zitate zum Thema "Wortschatz" findest du hier.
Kannst du einen Wortschatz ergänzen?
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Vielen Dank für jeden Begriff und seine Erläuterung. Wenn du etwas über seine Herkunft weißt, wäre das ebenfalls interessant.
Wortschatz-Beispiele U bis Z im Detail
Zampano - Angeber gab es schon immer - Bedeutung, Herkunft
Die Bezeichnung "Zampano" verdankt ihre Herkunft dem Film La Strada (Das Lied der Straße) des italienischen Regisseurs Federico Fellini. Zampano ist eine der drei Hauptfiguren (gespielt von Anthony Quinn). Er ist ein lautstarker Prahler, der stets Eindruck schinden will und versucht anderen weiszumachen, er könne Unmögliches möglich machen.
Wenn wir heute sagen, dass jemand "den großen Zampano spielt", dann meinen wir, dass der / die Betroffene, zumeist laut und auffällig, scheinbar die Fäden in der Hand hat.
Abgeleitet ist Zampano vom italienischen Wort "zampa" für Pfote oder Tatze und bezeichnet umgangssprachlich die Hand.
Überall ist Wunderland - Die Redewendung als wichtiger Hinweis
Das geflügelte Wort "Überall ist Wunderland" stammt aus Joachim Ringelnatz Gedicht "Überall".
Heutige Bedeutung: Wenn wir sagen "Überall ist Wunderland", dann soll üblicherweise eine positive, optimistische Sicht auf das Leben vermittelt werden. Es lädt dazu ein, das Alltägliche mit Staunen und Neugier zu betrachten und in alltäglichen Dingen das Besondere zu erkennen.
Weiterlesen: Überall ist Wunderland - Bedeutung der Redewendung
Unter uns Pastorentöchtern
Die Redensart "Unter uns Pastorentöchtern" ist am Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Seine Herkunft verdankt die Redensart wohl der Zimperlichkeit von manchen jungen Damen in Bezug auf das offene Aussprechen von derben Aussagen oder intimen Sachverhalten. Besonders den Töchtern von evangelischen Pastoren schrieb man die Eigenschaft zu, besonders fromm und züchtig zu sein, was wohl zu diesem ironischen Ausdruck führte. Eine Steigerung des Ganzen ist der Zusatz "katholische" also "unter uns katholischen Pastorentöchtern", die ja offiziell nicht häufig anzutreffen sind.
Mit dieser umgangssprachlichen, ironischen Redensart entschuldigt man eine freie Aussprache oder einen derben Ausdruck, in der Hoffnung, dass das Gesagte nicht nach außen dringt.
Wenn wir heute sagen "unter uns Pastorentöchtern", dann meinen wir "unter uns gesagt", "nur nicht zimperlich sein" bzw. "unter uns Eingeweihten".
Uralt Lavendel – Bedeutung, Herkunft – das ist wohl nicht mehr zeitgemäß
Herkunft: Der Terminus "Uralt Lavendel" ist die scherzhafte Verwendung des Namens eines Eau de Cologne der Firma Lohse mit Lavendelduft, das früher sehr bekannt war.
"Uralt" bezieht sich wohl auf die Rezeptur, eine alte, bewährte Mischung.
Bedeutung: Mit dem umgangssprachlichen Ausdruck "Uralt Lavendel" bezeichnen wir etwas, das wir als völlig veraltet, längst bekannt oder nicht mehr zeitgemäß erleben.
Vom Stamme Nimm – Bedeutung, Herkunft – keine netten Menschen
Bedeutung
Nehmen ohne Gegenleistung: Die Redewendung wird meist von Älteren benutzt und charakterisiert einen stets auf seinen Vorteil bedachten Menschen, der (generell oder in einem bestimmten Bereich) immer nur nimmt und nichts zurückgibt.
Der Ausdruck gilt umgangssprachlich als scherzhaft oder ablehnend. Er kann sich auf alles Mögliche beziehen, vom einseitigen Annehmen bei der Verteilung mitgebrachter Speisen in einer Pause bis zur Beziehung von staatlichen Sozialleistungen.
Herkunft
Es gibt die Meinung, dass es für "Vom Stamme Nimm" keine historische Herleitung gibt. Dieser Ausspruch wird einfach genutzt, weil er kurz und witzig ist. Ähnlich wie die Zigarettenmarke "Van Anderen".
Andere sagen, seine Herkunft verdankt die Redewendung wohl der Bibel. Im 4. Buch Mose wird von den Söhnen der zwölf Stämme Israels berichtet, die von Mose zur Erkundung des Landes Kanaan ausgewählt wurden. Unter ihnen befand sich auch Palti "vom Stamme Benjamin" (Num 13,9 LUT). Im Lexikon der Redensarten ist die Vermutung zu lesen, dass es sich bei der Redewendung "Vom Stamme Nimm" sich um eine Verkürzung oder Verballhornung des Namens "vom Stamme Benjamin" handelt.
Die Begriffe Schrot und Korn legen nahe, den Ursprung der Redensart in der Landwirtschaft zu vermuten - tatsächlich aber stammt die Redensart aus dem Münzwesen.
Als Schrot wurde früher das zur Münzprägung vom Metallbarren abgeschnittene Stück bezeichnet, das genau dem Gewicht der Münze entsprach. Korn war die Maßeinheit, mit der das Gewicht des Edelmetalls gemessen wurde. Die Münze war echt, wenn Schrot und Korn übereinstimmten.
Wenn wir heute sagen "Das ist ein Mensch von echtem Schrot und Korn", dann meinen wir, dass der/die Betroffene einen aufrechten, verlässlichen und unverfälschten Charakter besitzt.
Wanderer zwischen zwei Welten – Herkunft und Bedeutung
Diese Bezeichnung verdankt seine Herkunft dem Titel der Novelle "Der Wanderer zwischen beiden Welten". Sie ist aus der Feder des im Ersten Weltkrieg gefallenen Schriftstellers Walter Flex.
Das Werk wurde im Jahr 1916 veröffentlicht und war eine Hommage an seinen Freund, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Die Novelle erzählt die Geschichte eines jungen Soldaten, der zwischen der brutalen Realität des Krieges und seiner inneren Sehnsucht nach Frieden und Harmonie hin- und hergerissen ist. Die Figur des Wanderers verkörpert die Zerrissenheit und den Konflikt, den viele Soldaten während des Krieges erlebten.
Heutige Bedeutung: Mit der Wendung "Wanderer zwischen zwei Welten" charakterisieren wir Menschen, die versuchen, in zwei verschiedenen Lebenswelten zu Hause zu sein oder sich in einer Art Zwischenzustand oder Konflikt befinden, in dem sie zwischen verschiedenen Interessen hin- und hergerissen sind. Dies kann auf persönlicher, kultureller, beruflicher oder emotionaler Ebene auftreten. Ein Wanderer zwischen zwei Welten kann sich oft nicht entscheiden, zu welcher Seite er gehört oder wo er hingehört.
Wasser predigen und Wein trinken – des Heuchlers Art – Bedeutung und Ursprung
Das Sprichwort verdankt seine Herkunft dem Gedicht "Ein Wintermärchen" aus Heinrich Heines Versepos "Deutschland".
Mit dem geflügelten Wort bringen wir zum Ausdruck, dass jemand sich heuchlerisch verhält, indem er zum Beispiel Verzicht oder Genügsamkeit fordert, aber sich selbst verschwenderisch oder genusssüchtig verhält.
Hier der Ursprung des Sprichworts: das Gedicht "Ein Wintermärchen" von Heine.
Ein Wintermärchen
Sie sang vom irdischen Jammertal,
von Freuden, die bald zerronnen,
vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,
verklärt in ewigen Wonnen.
Sie sang das alte Entsagungslied,
das Eiapopeia vom Himmel,
womit man einlullt, wenn es greint,
das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn' auch die Herren Verfasser;
ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.
Heinrich Heine (1797 - 1856), einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts
Weiterlesen: Wasser predigen und Wein trinken – Bedeutung, Ursprung
Wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen – Bedeutung und Herkunft
Das Sprichwort "etwas ist so, als ob Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen" verwenden wir, wenn wir etwas erleben, das höchst überraschend ist, ein besonderes Geschenk darstellt oder wir eine übergroße Freude empfinden.
Seine Herkunft verdankt das Sprichwort der Wichtigkeit der Feste und der Unmöglichkeit, dass diese zwei großen Kirchenfeste auf einen Tag fallen. Früher wurde dieser Ausdruck also wörtlich genommen. Er symbolisierte etwas Unmögliches.
Heutige Bedeutung: Heute hat sich die Bedeutung leicht verschoben. Es geht nicht mehr nur um die Unmöglichkeit, sondern auch um seltene, außergewöhnliche Ereignisse oder Gelegenheiten. Die Redensart ist heute also eher eine Verstärkung und keine "Niemalsformel".
Weiterlesen: Wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen
Wo rohe Kräfte sinnlos walten – Bedeutung und Herkunft
Seine Herkunft verdankt diese Redewendung der folgenden Passage aus Schillers Gedicht "Das Lied von der Glocke".
"Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten,
Wenn sich die Völker selbst befrein,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn."
Heutige Bedeutung
Wenn wir heute sagen "wo rohe Kräfte sinnlos walten", dann versucht jemand vergeblich etwas mit Gewaltanwendung zu erreichen bzw. erreicht mit Gewalt nicht das Gewünschte.
Eine scherzhafte umgangssprachliche Umdichtung ist: "Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann kein Knopf die Hose halten."
Hier findest du mehr über die Redewendung "Wo rohe Kräfte sinnlos walten" erläutert ► Heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme
Weiterlesen: Wo rohe Kräfte sinnlos walten - Bedeutung und Herkunft
Der griechische Schriftsteller Aristophanes (445 - 388 v. Chr.) schreibt in seiner Komödie 'Die Vögel' von einer Stadt, die von den Vögeln in die Luft gebaut wird. 'Wolkenkuckucksheim' ist eine Traumstadt bzw. ein Phantasiegebilde.
Wenn wir sagen: "Jemand lebt in Wolkenkuckucksheim", dann meinen wir, dass er in einer realitätsfernen Vorstellung befangen ist.
Zankapfel Bedeutung: wegen Eitelkeit einen Krieg gestartet
Seine Herkunft verdankt der Begriff "Zankapfel" der griechischen Mythologie. Er wird auch als Apfel der Eris, Erisapfel oder Apfel der Zwietracht bezeichnet.
Eris ist die Göttin des Streits und der Zwietracht. Auf einer Hochzeit soll sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Für die Schönste!" zwischen die Göttinnen geworfen haben, und zwar aus Ärger darüber, dass sie nicht eingeladen war.
Göttervater Zeus weigerte sich, den Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite zu schlichten, wem denn nun der Apfel gebühre. Zeus ließ den trojanischen Königssohn Paris die Entscheidung treffen. Dieser erklärte die Liebesgöttin Aphrodite vor Athene und Hera für die schönste Göttin (das Parisurteil), was zum Trojanischen Krieg führte.
Heutige Bedeutung
Als "Zankapfel" bezeichnen wir heute den Anlass eines Streites bzw. den Gegenstand einer Auseinandersetzung.
"Zettels Traum" ist das 1970 erschienene Monumentalwerk des Schriftstellers Arno Otto Schmidt. Es gilt als eines der schwierigsten literarischen Werke in deutscher Sprache und baut auf umfangreiche Zettelkästen Schmidts auf.
Meist wird der Titel "Zettels Traum" im übertragenen Sinn verwendet, wenn eine chaotische Ansammlung von Papieren und Notizzetteln bezeichnet werden soll.
Bert: "Wie sieht es denn auf deinem Schreibtisch aus? Sammelst du Altpapier oder ist es Zettels Traum?"
Mark: "Ich hoffe, es ist das Letztere."
Zwischen Skylla und Charybdis sein – Bedeutung, Herkunft
Ihre Herkunft haben die Ungeheuer Skylla und Charybdis Homers Werk Odyssee zu verdanken. Skylla hatte zwölf Füße sowie sechs Köpfe mit schrecklichen Gebissen und hauste in einer Felshöhle an einer Meerenge.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Meerenge lebte das Ungetüm Charybdis. Charybdis sog dreimal am Tage das Wasser ein und stieß es brüllend aus. Sie lauerten vorbeikommenden Seefahrer auf, um sie mit Haut und Haar zu verschlingen bzw. zu töten.
Wenn wir heute davon sprechen, dass wir "zwischen Skylla und Charybdis sein" wählen müssen, dann befinden wir uns in einer Situation, in der wir zwischen zwei Übeln wählen müssen. Eine alternative Schreibweise ist: "Zwischen Szylla und Charybdis sein"