Wissenswertes und über 100 Anekdoten
Willkommen im Bereich Humor und Anekdoten großer Denkerinnen und Denker der Jahrhunderte auf blueprints.de. Neue Anekdoten erhältst du regelmäßig und kostenlos in der bluerprints Guten-Morgen-Gazette.
Goethe sagte über Anekdoten: Eine Sammlung von Anekdoten und Maximen ist für den Weltmann der größte Schatz, wer die ersten an schicklichen Orten ins Gespräch einstreuen, der letzten im treffenden Falle sich zu erinnern weiß.
Du findest hier: Anekdoten - Merkmale, Bedeutung und über ► 100 Beispiele für gute Anekdoten ► Merkmale von Anekdoten ► Synonyme und Zitate zu Anekdoten ► Anekdotenbuch ► Abgrenzung zum Witz ► Bücher zum Thema
Definition von Anekdoten
(griech. an-ekdoton, "nicht herausgegeben") Eine Anekdote ist ein mündlich überlieferter und verkürzter Bericht über Aussagen oder das Verhalten einer bekannten Persönlichkeit.
Über die jeweilige Person wird etwas Besonders berichtet, was eine seiner Charaktereigenschaften auf geistreiche oder humorige Art und Weise hervorbringt. Dies kann Intelligenz, Redegewandtheit, Geiz, Tollpatschigkeit, Humor, Weisheit etc. sein. Beispiele, wie eine Anekdote Menschen charakterisiert, findest du unten.
Was zeichnet eine Anekdote aus?
Was versteht man unter einer Anekdote? Die Merkmale sind somit: die Verkürzung auf das Wesentliche, die Pointe, die Charakterisierung einer Person.
Damit ist die Anekdote eine Sonderform der Kurzgeschichte. Kurzgeschichten zeichnen sich, wie der Name bereits erahnen lässt, durch ihre Kürze aus.
Auch eine Kalendergeschichte soll unterhalten und hat immer eine Pointe. Sie ist leicht verständlich und häufig enthält sie eine moralische Belehrung.
Was ist eine Anekdote? Beispiel
Der junge Theodor Fontane hatte sich ein möbliertes Zimmer gemietet. Am ersten Morgen nach dem Frühstück sagte er zu seiner Wirtin: "Wenn das heute früh Kaffee war, dann möchte ich von morgen ab Tee. Wenn es aber Tee war, dann bitte von jetzt ab Kaffee."
Beispiele für die heutige Verwendung des Wortes "Anekdote"
- Die Aussagen des Bürgermeisters werden sicher in Anekdoten weiter leben.
- Der Redner erzählte eine kurze Anekdote, die dem Publikum das Problem verdeutlichte.
- Erzählen Sie uns doch mal eine Anekdote aus Ihrem Leben.
- Die Anekdote beschrieb treffend seinen Charakter.
Kannst du eine heutige Verwendung ergänzen?
Vielen Dank für jedes Beispiel!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Immer wieder kommt es in der Geschichte des Automobils zu Fehleinschätzungen: Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) ist davon überzeugt, dass dem Automobil keine große Zukunft beschieden sei. Von ihm stammt die Aussage: „Ich glaube an das Pferd. Das Auto ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“
Antwort 2
Mit einer zum Thema passenden Anekdote lockerte der Vortragende sein Referat auf.
Antwort 3
Ein Schwätzer trat an den Philosophen Sokrates heran und wünschte, von Sokrates Rhetorik zu lernen. der weise Sokrates verlangte von ihm doppelt soviel Geld wie von anderen. Der Schwätzer wollte wissen warum. Die Antwort: "weil ich dir sowohl Sprechen als auch Schweigen beibringen muss"
Antwort 4
Lol
Antwort 5
Der berühmte Physiker Albert Einstein wurde von einem Chauffeur zu seinen zahlreichen Vorträgen und Reden gefahren. Das Reden erschein ihm anstrengend genug und so verzichtete er gern auf das Selbstfahren. Diese Verhaltensweise wäre eigentlich nichts Besonderes, aber der Fahrer Einsteins wartete nicht im Auto, sondern folgte ihm in den Vortragsraum und hörte sich die Ausführungen immer wieder aufmerksam an. Eine dieser Vortragsreisen führte die beiden zu einer Gesellschaft absolut geheim gehalten. Der Vortrag des Fahrers war brillant und schön anzuhören. Es herrschte ein andächtiges Schweigen. Doch dann meldete sich ein Wissenschaftler zu Wort und fragt: ,,Sind Sie, sehr verehrter Herr Kollege, mit mir der Meinung, dass mit dem Urknall der Wandel von der Materie zur Metaphysik begann?"
Da geriet unser Chauffeur zunächst etwas ins Schwimmen. Nach einem kurzen Moment jedoch antwortete er:, Ich finde ihre Frage so einfach, dass ich sie auch von meinem Fahrer beantworten lassen kann."
Antwort 6
Interesse
Antwort 7
Der junge Theodor Fontane hatte sich ein möbliertes Zimmer gemietet. Am ersten Morgen nach dem Frühstück sagte er zu seiner Wirtin: "Wenn das heute früh Kaffee war, dann möchte ich von morgen ab Tee. Wenn es aber Tee war, dann bitte von jetzt ab Kaffee."
Was bedeutet "Anekdote" auf Englisch und in anderen Sprachen?
- englisch: anecdote
- französisch: anecdote
- italienisch: aneddoto
- Spanisch: anécdota
- Türkisch: anekdot
- Chinesisch: Yì shì
- Esperanto: anekdoto
Wozu dienen Anekdoten?
Anekdoten sind nützlich, denn sie lockern ernste Themen auf, bringen einen zum Lachen oder zeigen Probleme aus neuen Perspektiven. Somit können Anekdoten für die Argumentation in Gesprächen hilfreich sein und beleben die eigene Sprache und das Schreiben.
„Für eine Anekdote braucht man drei Dinge: eine Pointe, einen Erzähler und Menschlichkeit.“
Wanderanekdoten
Wenn ähnliche Anekdoten über verschiedene Personen erzählt werden oder Varianten einer Anekdote in wesentlichen Details verschieden geschrieben werden, verwendet man auch den Begriff "Wanderanekdote".
Doris Kunschmann schreibt dazu in der Einleitung zu ihrem Anekdoten-Lexikon: "Nicht immer ist die Authentizität der Prominenten-Aussprüche belegbar, und zuweilen geistert der gleiche Witz seit Jahrhunderten unter verschiedenen Urhebernamen durchs Treppenhaus der Weltgeschichte."
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Drei Anekdoten aus dem Anekdotenbuch von blueprints
Aus dem Anekdotenbuch von blueprints
Hier drei Anekdoten aus der Sammlung von berühmten Persönlichkeiten der Jahrhunderte.
Sokrates und der Schwätzer
Ein Schwätzer wollte vom großen Philosophen und Lehrmeister Sokrates die Kunst der Rede lernen. So brach er nach Athen auf, um sich ein Angebot von Sokrates unterbreiten zu lassen.
Einige Zeit später stand er vor dem griechischen Philosophen und schaute verdutzt auf das Angebot des Sokrates.
Lincoln und die schmutzige Hand
Abraham Lincoln und die schmutzige Hand
Der US-Präsident Abraham Lincoln stammte aus sehr einfachen Verhältnissen. Als er noch die Volksschule Hodgenville besuchte, wollte der Lehrer eines Morgens die Reinlichkeit der Schüler prüfen und ließ sich die Hände vorzeigen.
Lincoln wischte rasch die rechte Hand an der Hose ab und zeigte sie zaghaft vor. Der Lehrer war empört: "Du bist ein Schmutzfink und hast zehn Stockschläge auf die Finger verdient. Doch ich will dir die Strafe erlassen, wenn du mir eine Hand hier in der Klasse zeigen kannst, die noch schmutziger ist als diese!"
Lincoln streckte die linke Hand aus, die noch schmutziger war, und der lachende Lehrer erließ ihm die Strafe.
Franz Liszt und die Zuckerzange
Liszt war in einem sehr vornehmen Hause zum Tee geladen. Der Zucker wurde herumgereicht. Der alte Herr kam mit der neumodischen Zuckerzange nicht zurecht und nahm sich ein Stück mit den Fingern aus der Dose. Die Gastgeberin gab dem Diener einen Wink, eine neue Zuckerdose zu bringen. Liszt übersah diese Taktlosigkeit und unterhielt sich angeregt weiter. Als er aber seinen Tee ausgetrunken hatte, nahm er die kostbare Tasse und warf sie wortlos zum Fenster hinaus.
Abgrenzung Anekdote und Witz
Beide Formen sind sich ähnlich, unterscheiden sich vor allem in einem Punkt: Witze beziehen sich nicht unbedingt auf eine reale Person und müssen keine Charakterisierung enthalten. Beides sind allerdings wichtige Merkmale von Anekdoten. Nicht immer lässt sich die Trennlinie klar ziehen, ob es sich um eine Anekdote oder einen Witz handelt.
Die Merkmale der Anekdote sind somit:
- kurz
- humorvoll, witzig
- reale Person (verstorben oder noch lebend)
- wahr oder fiktiv (fiktiv = könnte so passiert sein)
Zitate über "Anekdoten"
„Aus drei Anekdoten ist es möglich, das Bild eines Menschen zu geben.“
Friedrich Nietzsche
„Die Urform der Novelle ist die Anekdote.“
Peter Hille (1854 - 1904), deutscher Dichter
„Die Anekdote ist der Groschenbasar der Geschichte.“
Jules und Edmond Huot de Goncourt, französische Kulturhistoriker, Jules (1830 - 1870), Edmond (1822 - 1896)
„Die Sammler von Gedichten, Aphorismen und Anekdoten gleichen denen, die Kirschen oder Austern essen. Sie nehmen zunächst die besten und essen schließlich alle.“
Nicolas Chamfort (1741 - 1794), französischer Dramatiker
„Für eine Anekdote braucht man drei Dinge: eine Pointe, einen Erzähler und Menschlichkeit.“
Mark Twain
Kennst du noch ein Zitat zur "Anekdote"?
Kannst du noch ein Synonym oder ein Zitat ergänzen?
Synonyme für Anekdoten
- Schwank
- Anekdötchen
- Döntje
- Schilderung
- Begebenheit
- Schwank
- Story
Kennst du noch ein Synonym zu Anekdote?
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Antwort 1
kurze Geschichte
Antwort 2
Kurzgeschichte
Antwort 3
Geistiges Bonbon, Leckerli, Amüsement, Anregung...
Erbauliches etc.
Antwort 4
Kurzgeschichte
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„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“
Musikalische Anekdoten berühmter Komponisten
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Anekdoten über Winston Churchill
Winston Churchill, geboren am 30. November 1874 in Woodstock, England, prägte als britischer Politiker und Premierminister maßgeblich die Geschicke des Vereinigten Königreichs und die Weltbühne des 20. Jahrhunderts. Bekannt für seine charismatische Persönlichkeit und seine meisterhafte Rhetorik, führte Churchill sein Land durch die dunkelsten Tage des Zweiten Weltkriegs und wurde zu einem Symbol des Widerstands gegen den Nazismus. Seine politische Laufbahn, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte, war geprägt von Höhen und Tiefen, darunter auch seine berühmte Eiserne-Vorhang-Rede, die den Beginn des Kalten Krieges markierte.
Anekdoten haben Churchills Leben begleitet. Wir haben diese gesammelt und wünschen viel Vergnügen beim Lesen.
Der französische Staatsmann Aristide Briand erhielt zusammen mit dem deutschen Politiker Gustav Stresemann 1926 wegen seiner Verdienste um die europäische Verständigung den Friedens-Nobelpreis.
Nach dem Besuch eines Stierkampfs in Spanien wurde er gefragt, wie es ihm gefallen habe.
Briand antwortete: "Sehr gut. Aber schicken Sie den Torero fort, geben Sie mir ein Bündel Heu und lassen Sie mich in die Arena. Sie werden sehen, in einer Viertelstunde habe ich mit dem Stier Frieden geschlossen!"
Max Hansen war ein dänischer Kabarettist, Filmschauspieler und Operettensänger, der in Deutschland geboren wurde und aufgewachsen ist. Im Berlin der Weimarer Republik war er ein großer Musik- und Schauspielstar. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere kam der Leiter der Kopenhagener Königlichen Oper mit einer ausgefallenen Idee auf ihn zu, von der man sich einen großen Werbeeffekt versprach.
Max Hansen sollte den Lohengrin singen. Doch als man ihm den Vorschlag machte, lächelte der kleine Mann nur wehmütig. Hansen war sich seiner Stärken, aber auch seiner Schwächen wohl bewusst. Und so antwortete er mit den berühmten Worten: "Den Lohengrin? Ach, das würde mir mein Vater Parsifal nie erlauben."
Anton Millowitsch betrieb in Köln ein berühmtes Possentheater. Er gehörte zu den beliebtesten Komikern in der Region und seine Vorstellungen waren extrem gefragt. Eines Tages geriet Millowitsch in einen Streit mit den Kölner Bäckern. In der Bevölkerung hatte sich die Meinung gebildet, dass die Kölner Brötchen kleiner geworden seien. Der Preis von zwei Pfennig hingegen war der gleiche geblieben.
Bei einer seiner Vorstellungen trat er als Jägersmann auf, während sein Bruder die Rolle eines Bäckermeisters übernahm. Der Bäcker wunderte sich über die Hirschhornknöpfe am Rock des Jägers, doch dieser meinte, dass jeder Berufsstand Knöpfe an seinem Rock tragen sollte, aus denen man auf den Beruf schließen könne. "Du zum Beispiel", meinte er, "könntest eure neuen kleinen Brötchen als Knöpfe tragen." Daraufhin klagte die Bäckerinnung wegen Verleumdung, und Millowitsch wurde zu einer geringen Geldstrafe verurteilt. Doch seine Rache folgte umgehend. Millowitsch schob folgenden Sketsch nach:
Bäcker: "Na, Jäger, wo warst du denn so lange?"
Jäger: "Ich war drei Tage im Gefängnis."
Bäcker: "Im Gefängnis? Hattest du auch etwas zu essen?"
Jäger: "Oh ja, wunderbar. Morgens Bohnenkaffee und knusprige Brötchen …"
Bäcker: "Brötchen? Das glaub' ich nicht."
Jäger: "Doch! Ich habe sie mir durchs Schlüsselloch reichen lassen."
Die Szene bekam jedes Mal wahnsinnigen Beifall. Das wiederum veranlasste die Bäckerinnung auf eine weitere Klage zu verzichten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Europa mit amerikanischen Zigaretten überschwemmt. Nach und nach gewöhnten sich die Europäer an den neuen Virginia-Geschmack aus den USA. In dieser Zeit fuhr einer der größten europäischen Einkäufer in die USA, um Verhandlungen zu führen und eine der großen Zigarettenfabriken zu besichtigen.
Im Management der Fabrik hatte man vorher vereinbart, dass sie dem europäischen Einkäufer alles zeigen wolle, nur nicht die Halle, in dem der Tabak gemischt wurde. Durch einen dummen Zufall wurde der Plan durchkreuzt und man geriet doch in den Mischsaal.
Überrascht blickte der Einkäufer als es sah, wie Männer aus zwei riesigen Haufen immer je eine Schippe Tabak und zwei Schippen Pferdemist in die Mitte warfen und dort neue Haufen bildeten. Dieser Haufen war dann die Grundlage für den Tabak, der verkauft wurde.
Mit langen Gesichtern ging das Management mit dem wichtigen Einkäufer ins Bürogebäude zurück. Zum großen Erstaunen aller verdoppelte der Einkäufer die bisher geplante Bestellung. Als der Europäer in die erstaunten Mienen der Manager sah, sagte er nur schmunzelnd: "Wir glaubten bisher, es sei alles Pferdemist."
Der griechische Schriftsteller Plutarch berichtete, dass eines Tages Kaiser Augustus mit einem Fremden zusammen traf, der ihm außerordentlich ähnlich sah.
"Besuchte deine Mutter vor deiner Geburt das schöne Rom?", fragte der Kaiser spöttisch.
"Nein", antwortete der Fremde. "Aber mein Vater war oft in Rom!"
Adolf Stöcker war der Oberhofprediger und ein Günstling der Kaiserin Auguste Victoria. Er war ein Mann Gottes und auch in der Politik mutig aktiv. Nur das mit dem Seefahren konnte er so gar nicht vertragen. Eines Tages musste er jedoch mit dem Schiff nach Amerika reisen, um an einem kirchlichen Kongress teilzunehmen.
Wie zu erwarten, wurde ihm auf der Überfahrt hundeelend. Es war so schlimm, dass selbst der Kapitän sich um ihn bemühte. Der alte Seemann meinte es gut und wollte Stöcker trösten. Er sagte: "Herr Domprediger! Glauben Sie es mir, an der Seekrankheit ist noch niemand gestorben."
Stöcker sah ihn nur verzweifelt an und erwiderte unter Schluchzen: "O Gott, Herr Kapitän, nun haben Sie mir auch noch den letzten Trost genommen."
Das House of Commons, im Deutschen britisches Unterhaus, besitzt einen Hausgeistlichen. Er hält in der Kapelle des Parlamentes den Gottesdienst ab. Eines Tages schritt der Geistliche gerade durch die Kapelle, als eine Gruppe von Besuchern durch das Gebäude geführt wurde. Einige wollten vom Amtsdiener wissen, wer der Herr sei. Er sagte: "Es ist der ehrwürdige Geistliche des Unterhauses."
Eine Dame wollte wissen, ob dieser auch hin und wieder für die Abgeordneten beten würde. Der Amtsdiener schüttelte den Kopf und antwortete: "Nein. Der Reverend kommt jeden Tag kurz zur Sitzung in den Plenarsaal. Er schaut und lauscht ein wenig, betrachtet die Abgeordneten und geht dann in die Kapelle. Da kniet er dann nieder und betet still für das Land."
Napoleon - Größe ist nicht alles - eine Anekdote und der Napoleon-Komplex
Napoleon Bonaparte wurde in Korsika geboren und trat früh in die Armee ein. Schon in jungen Jahren zeigte er ein außergewöhnliches militärisches Talent. Er wurde schnell befördert und stieg zum General auf, als er noch in seinen Zwanzigern war.
Seine strategische Intelligenz und seine Fähigkeit, seine Truppen zu motivieren und zu führen, machten ihn zu einem herausragenden Militärkommandanten.
Mit circa 160 Zentimeter war Napoleon nicht unbedingt ein großer Zeitgenosse. Sein Führungsteam hingegen war zumeist älter und fast immer größer als er.
Nicht immer folgte man seinen Befehlen. Was nicht ganz ungefährlich war. So auch eines Tages, ...
Gilbert Keith Chesterton – das Buch für die einsame Insel
Ein Reporter fragte den englischen Kriminalautor Gilbert Keith Chesterton, wofür er sich entscheiden würde, wenn er auf einer einsamen Insel stranden würde und nur ein einziges Buch dabei haben dürfte.
Er dachte kurz nach und antwortete dann: "Selbstverständlich ein Handbuch 'Wie baue ich ein Schiff'".
Weiterlesen: Buch für die einsame Insel: Idee von Gilbert Keith Chesterton
Als Martin Luther in seiner Stube auf der Wartburg vertieft beim Übersetzen der Heiligen Schrift ins Deutsche war, hörte er ein Kratzen und Schaben. Darauf soll er erzürnt und wuchtig das Tintenfass nach der Teufelsfratze geworfen haben, um diesen zu verscheuchen. Wo früher der blaue Tintenfleck an der Wand zu sehen war, sieht man heute nur noch ein Loch.
Adenauers Schlagfertigkeit
Konrad Hermann Joseph Adenauer war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er war sehr schlagfertig und eine Prise Humor mengte er gerne seiner Kommunikation bei. So auch eines Tages im Bundestag, als ein Politiker aus der Opposition sagte, dass Adenauer noch am Vortag etwas ganz anderes behauptet habe.
Darauf erwiderte Adenauer: "Auch Sie können nicht verhindern, dass ich über Nacht klüger werde."
Über den einflussreichen deutschen Dramatiker und Lyriker Bertolt Brecht erzählt man, dass er in seinen Schulaufsätzen gerne Goethe Zitate nutzte. So konnte er mit den Zitaten seine Ansichten unterstützen. Sein Lehrer erkannt jedoch nicht, dass Brecht diese Zitate frei erfand. Er wusste, dass kein Lehrer sicher sein konnte, alle Zitate von Goethe zu kennen. Wer wollte sich schon blamieren und ein Goethe Zitat nicht kennen?
Das Anekdotenbuch
Der Schalk Till Eulenspiegel auf Wanderung
Till Eulenspiegel befindet sich mit ein paar Weggefährten auf einer langen Wanderung. Stundenlang geht es bergauf und bergab. Während seine Gefährten auf den schweißtreibenden Anstiegen immer nur so vor sich hin stöhnen, ist Till fröhlich, glücklich und entspannt. Wenn es dann bergab geht, verhält sich die Sache genau umgekehrt. Die Freunde lachen, freuen sich, dass die Füße fast wie von selbst laufen - dafür schaut Till grimmig, fast traurig drein! So geschieht es, Aufstieg für Aufstieg, Abstieg für Abstieg!
Puccinis Panettone – Anekdote
Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini, oder kurz Giacomo Puccini, war ein italienischer Komponist. Von ihm wird berichtet, dass er immer kurz vor Weihnachten seinen Freunden und guten Bekannten die Mailänder Kuchenspezialität Panettone zuschickte. So kam es, dass er sich eines Tages mit dem italienischen Dirigenten Arturo Toscanini verkrachte, ihm aber versehentlich einen Kuchen zukommen ließ.
Friedrich der Große, auch der "Alte Fritz" genannt, war ein humorvoller König. Auch Spott liebte er, wobei er sich selbst nicht verschonte.
Eines Tages sagte er zu D' Alembert, einem der bedeutendsten Mathematiker und Physiker des 18. Jahrhunderts: "Die Leute sagen, dass wir Könige auf der Erde das Ebenbild Gottes seien. Daraufhin habe ich mich im Spiegel betrachtet und muss gestehen, man sagt da nichts Schmeichelhaftes über den lieben Gott."
Der erste allgemein anerkannte Schachweltmeister war der österreichisch-amerikanische Schachmeister Wilhelm Steinitz. Eines Tages wurde er bei einem Schachwettbewerb gefragt, wie er seine Chance einschätze, das Turnier zu gewinnen.
Wilhelm Steinitz antwortete: "Ich habe sehr gute Chancen erster zu werden, denn jeder muss gegen Steinitz spielen, nur ich nicht!"
Oscar Wilde, der Tod und die Tapete - Zitat
Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hatte wahrlich kein leichtes Leben. Als er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt wurde, ruinierte das seine Gesundheit vollends.
Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren auf dem Sterbebett trotz allem seinen Humor nicht verlor.
Oscar Wilde soll auf die besonders hässliche Tapete an der Wand gestarrt haben und sagte dann:
„Du oder ich. Einer von uns beiden sollte endlich gehen.“
Mark Twain war für seine Flüche berüchtigt. Immer wieder missfielen diese seiner Frau Olivia. So auch eines Tages, als er sich beim Rasieren schnitt. Seine Fluchtirade war an diesem Tag besonders laut und heftig. Als Twain fertig war, wiederholte Olivia Wort für Wort, aber in einer sanftmütigen Art.
Twain starrte sie entgeistert an und sagte kopfschüttelnd: "Die Worte hast du wohl, meine Liebste, aber es fehlt die richtige Melodie."
Mark Twain (1835 - 1910), amerikanischer Schriftsteller
Auf einer seiner Reisen kehrte Wilhelm Busch in einen Landgasthof ein, um Mittag zu essen. Dem Wirt war wohl bewusst, wer bei ihm aß und so stellte er sich vor und fragte: "Herr Busch, nun muss ich Sie fragen. Wie fanden Sie das Schnitzel?"
Busch erwiderte: "Oh, ganz leicht. Ich habe lediglich das kleine Salatblatt zu Seite genommen und voilà, da lag das Schnitzel!"
Frosch und Frühstück im Hörsaal
Der österreichische Arzt Professor Tandler lockerte immer wieder seine Vorlesungen durch kurze Vorführungen auf.
Eines Tages legte er zum Beispiel ein kleines Paket vor sich auf den Tisch und sagte: "Um Ihnen meine Ansicht besser zu veranschaulichen, habe ich hier in diesem Paket einen Frosch mitgebracht. Schauen Sie bitte genau hin." Er öffnete das Paket und zum Vorschein kamen: zwei Butterbrote und ein Ei.
Nachdem er eine ganze Weile die Überraschung angesehen hatte, sagte Tandler nachdenklich: "Und ich hätte schwören können, dass ich mein Frühstück gegessen habe."
Schifferkrause - Lincoln und die Anekdote zu seinem Bart
Abraham Lincoln war der 16. Präsident der Vereinigten Staaten und hatte einen ziemlich interessanten Bart. Es gibt eine wirklich interessante Anekdote, wie er überhaupt zu einem Bartträger wurde.
Die Geschichte von Lincoln und seinem Bart ist die folgende:
Als Arthur Schopenhauers Werk "Die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grund" erschienen war, brachte der stolze Verfasser eines der ersten Exemplare seiner Mutter.
Seine Mutter las den Titel und fragte: "Das ist wohl etwas für Apotheker?"
Ihr Sohn hatte schon häufig über die Unterhaltungsliteratur, die seine Mutter schrieb, gespottet und gab zur Antwort: "Das wird noch da sein, wenn von dem Zeug, das du schreibst, kein Exemplar mehr zu finden sein wird."
"Das mag sein", antwortete die Mutter. "Und von deinen Büchern wird sogar noch die ganze Auflage vorhanden sein!"
Der österreichische Schauspieler Josef Kainz spielte 1897 zum ersten Mal am Burgtheater den Hamlet. Nach dem Abschminken und Umkleiden ging er zum Bühnenausgang, wo er zufällig hörte, wie zwei Arbeiter sich über den Hamlet unterhielten.
"Ich hab' schon den Sonnenthal als Hamlet gesehen!" - "Und ich den Robert." - "Aber am besten", meinten beide, "war doch heute der Kainz."
"Schönen Dank, meine Herren", sagte Josef Kainz. "Gerne möchte ich auch wissen, warum Sie das denken?"
Darauf antwortete der eine sehr offen: "Ja, Sie waren halt zwanzig Minuten früher fertig als alle anderen."
Thomas Edison Anekdote - der famose Vergleich
Eines Tages wurde Thomas Alva Edison von einem Laien gefragt, ob er ihm ohne Fachausdrücke die Funktionsweise der drahtlosen Telegrafie erklären könne.
"Das ist ganz einfach", sagte Edison.
Der englische Schriftsteller William Sommerset Maugham war erbost über seinen Verleger, weil sein erstes Werk sich nicht verkaufte und der Verlag kein Geld für Werbung ausgeben wollte. Daraufhin griff Maugham zu einer List. In mehreren Londoner Tageszeitungen gab er eine Heiratsanzeige auf. Sie lautete: "Junger Millionär, Sport liebend, kultiviert, musikalisch, verträglicher, einnehmender Charakter, wünscht ein junges hübsches Mädchen, das in jeder Hinsicht der Heldin des Romans von W. S. Maugham gleicht, zu heiraten." Nur einige Tage, nachdem die Anzeigen erschienen waren, war die erste Auflage des Romans vergriffen.
Ein Königreich für ein Pferd - die legendäre Anekdote von Ludwig Devrient
Ludwig Devrient war eine der schillerndsten Figuren des Berliner Hoftheaters um 1830. Bekannt für seine außergewöhnlichen schauspielerischen Fähigkeiten und seine charismatische Bühnenpräsenz, eroberte er die Herzen der Theaterliebhaber.
Eines Abends stand Devrient wieder auf der Bühne, um eine seiner Paraderollen zu spielen: Richard III. von Shakespeare. Die Vorstellung erreichte ihren dramatischen Höhepunkt, als Devrient, in der Rolle des verzweifelten Königs, auf der Bühne auf und ab lief und laut rief: "Ein Pferd! Ein Pferd! Ein Königreich für ein Pferd!" Das Publikum war gebannt.
Ein Engländer machte Urlaub in der Nähe von Kalkutta. Eines Tages wollte er an der Küste des bengalischen Meerbusens baden. Er fragte einen Eingeborenen, ob er ihm eine Stelle zeigen könne, wo er vor Haifischen sicher wäre.
Der Inder zeigte ihm eine kleine Bucht. Der Engländer ging an der besagten Stelle schwimmen und bedankte sich hinterher beim Inder. "Ich werde mir die Stelle merken, damit meine Freunde auch hier ins Wasser gehen können. Es scheint hier wirklich keine Haifische zu geben."
"Nein, Sahib", sagte der Inder. "Hier gibt es keine Haifische, die haben viel zu große Angst vor den Krokodilen."
Picasso und das Sonnenbild
Eines Tages blieb eine ältere Dame während einer Ausstellung besonders lange vor einem von Picassos Bilder stehen. Es war ein Gemälde, das in leuchtenden Rottönen und warmen Goldnuancen erstrahlte, ein abstraktes Spiel der Farben, das unweigerlich an die Sonne erinnerte.
Fasziniert vom Bilde, trat sie näher an Picasso heran und fragte ihn: "Sagen Sie, stellt dieses Bild einen Sonnenaufgang oder einen Sonnenuntergang dar?"
Picasso antwortete trocken: "Glauben Sie wirklich, dass ich vor zwölf Uhr mittags aufstehen würde?"
Eines Tages zeigte der deutsche Anatom und Physiologe Carl Friedrich Wilhelm Ludwig den Studentinnen und Studenten ein Experiment mit einem Laubfrosch.
Dem Frosch war das Großhirn größtenteils entfernt worden und der Professor wollte die reflektorischen Leistungen des vom Gehirn abgetrennten Rückenmarkes beweisen. Unvermittelt machte der Frosch einen Satz und landete im Gesicht eines vor dem Professor sitzenden Studenten. Dieser erschrak und die Studentenschaft im Hörsaal lachte schallend.
Professor Ludwig ging zum erschrockenen Studenten und sagte: "Sie sehen, liebe Damen und Herren, wie wenig Gehirn dazu gehört, einen ganzen Hörsaal zum Lachen zu bringen."
In der französischen Stadt Bourges fand eine Picasso Ausstellung statt. Den Künstler selber hatten die Veranstalter aber nicht eingeladen.
Verärgert telegrafierte Picasso an den damaligen Kulturminister Malraux: "Sie scheinen anzunehmen, dass ich hier verstorben bin!"
Malraux antwortete: "Und Sie scheinen anzunehmen, dass ich hier etwas zu sagen habe."
Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik war der Vegetarier Theodor Heuss. Er nahm mitunter an Jagden teil und nutzte diese für zwanglose Gespräche. Eines Tages lief bei einer Treibjagd ein flüchtender Hase direkt auf "Papa Heuss" zu.
Heuss rief dem Hasen zu: "Hey Hase, helfen kann ich dir leider nicht, aber wenigstens habe ich kein Gewehr."
Der deutsche Mathematiker, Astronom und Physiker Carl Friedrich Gauß hatte für Musik nicht wirklich viel übrig. Sein Freund Johann Friedrich Pfaff, ebenfalls ein deutscher Mathematiker, war hingegen ein großer Musikliebhaber.
Immer wieder versuchte Pfaff seinen Freund Gauß zu einem Konzertbesuch zu bewegen. Eines Tages gelang es ihm schließlich und die beiden gingen ins Konzert. Sie hörten Beethovens Neunte.
Als am Ende der Sinfonie schließlich der gewaltige Schlusschor verklungen war, fragte Pfaff seinen Freund um seine Meinung.
Darauf antwortete Gauß: "Und was ist damit bewiesen?"
Goethe in Sessenheim
Als ein Biograf erfuhr, dass Goethe (lebte von 1749 bis 1832) als junger Mann im heutigen Sessenheim in Frankreich gewesen war und sich in ein Mädchen namens Friederike Brion verliebt hatte, reiste er in das Dorf.
Der Biograf fragte unter anderem eine alte Dame nach dem Mädchen. Die Dame konnte sich gut erinnern und begann zu erzählen.
Als der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen seine Entdeckungen zum Thema Röntgenstrahlen Ende des 19. Jahrhunderts vorstellte, musste er sich mit vielen kritischen Bemerkungen auseinandersetzen.
Selbst der weltberühmte britische Physiker Lord Kelvin bezeichnete Röntgens Strahlen abschätzig als "geschickten Schwindel". Andere Kollegen sahen die Entdeckung als wertlos für die Medizin an.
Die heutige Medizin wäre undenkbar ohne Herrn Röntgens Entdeckungen.
Spinoza und das kleine Mädchen
Als der niederländischer Philosoph Baruch de Spinoza eines Tages eifrig seine Bücher studierte, klopfte das Leben in der Gestalt eines kleinen Mädchens aus der Nachbarschaft an seine Tür.
Sie bat Spinoza um ein wenig Glut. Dieser hätte der Kleinen den Wunsch zu gern erfüllt. Leider fand er kein Gefäß für die Glut. Spinoza entschuldigte sich bei dem Mädchen für diese Tatsache. Doch das Mädchen fand eine einfache Lösung.
Friedrich II. und der Philosoph Moses Mendelssohn
Zu Gesellschaften bei Friedrich II. war häufig der berühmte Philosoph Moses Mendelssohn eingeladen. Der Preußenkönig brachte Mendelssohn gern in Verlegenheit, um zu sehen, wie dieser sich aus der jeweiligen Klemme helfe.
Eines Tages schrieb der König einmal auf eine Serviette: "Mendelssohn ist der erste Esel unseres Jahrhunderts."
Die Serviette wurde bei Tisch weiter gereicht und gelangte schließlich zu Mendelssohn.
Der erste Staatsbesuch in London war für den Bundespräsidenten Theodor Heuss ein Erfolg, wenn auch der Empfang durch die Bevölkerung eher kühl war. Nach der gemeinsamen Fahrt durch London resümierte die Begleitung des Bundespräsidenten, dass die Zuschauer ihm begeistert zugejubelt haben.
Heuss aber antwortete: "Unsinn, achtzig Prozent haben der Königin zugejubelt, zehn Prozent den Pferden und zehn Prozent mir - und das waren deutsche Touristen!"
Niels Bohr – Anekdote über den schlagfertigen Problemlöser
Niels Bohr war ein dänischer Physiker und erhielt 1922 den Nobelpreis für Physik. Er hatte nicht nur großen wissenschaftlichen Verstand, sondern war auch sehr schlagfertig. Eines Tages bekam er Besuch von einem Kollegen. Dieser bemerkte, dass über dem Eingang zum Haus ein Hufeisen hing.
Der Besucher war erstaunt und fragte: "Sie, Herr Prof. Bohr, und ein Hufeisen. Glauben Sie etwa im Ernst daran?"
Bohr soll geantwortet haben: "Selbstverständlich nicht. Aber es soll auch dann helfen, wenn man nicht daran glaubt!"
Albert Einstein - Mantel des Gelehrten
Albert Einstein gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und weltweit als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit. Folgende Anekdote wird von ihm berichtet:
Eines Tages traf Einstein auf der Straße einen Bekannten. Dieser sagte: "Herr Einstein, Sie sollten sich unbedingt einen neuen Mantel kaufen!"
Einstein: "Weshalb denn? In dieser Stadt kennt mich doch keiner."
Zu den Lehrern von Alexander dem Großen gehörte auch der Rhetoriker Anaximenes aus Lampsakos. Die Stadt war eines Tages von Alexander abgefallen. Der König beschloss, Lampsakos zu zerstören.
Da kam Anaximenes zu ihm, um Gnade für seine Vaterstadt zu erbitten.
Schon von weitem rief Alexander ihm zu: "Ich schwöre bei allen Göttern, dass ich nicht tun werde, worum du mich bittest."
Darauf Anaximenes: "Zerstöre Lampsakos!"
Norbert Wiener war ein US-amerikanischer Mathematiker und gilt als Begründer der Kybernetik. Eines Tages wurde Wiener auf dem Campus der Universität von einem Studenten angesprochen, der eine mathematische Frage hatte. Wiener blieb stehen und erörterte mit dem Studenten das Problem.
Als sie fertig waren, fragte er: "Bin ich aus dieser Richtung oder aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, als Sie mich ansprachen?"
Der Student nannte ihm die Richtung, aus der er gekommen war.
"Aha", sagte Wiener, "dann habe ich noch nicht gegessen", und setzte seinen Weg in Richtung der Mensa fort.
Churchill und Lady Nancy Astor
In der Biografie der Lady Nancy Astor, die als erste Frau in das britische Parlament einzog, findet sich folgende erheiternde Erinnerung an ihre Streitgespräche mit Churchill.
Boshaft sagte sie zu dem damaligen Marineminister: "Wäre ich Ihre Frau, Mister Churchill, so würde ich Ihren Kaffee vergiften!"
Darauf Churchill:
Churchill über Vorbereitung von Reden
Churchill war gebeten worden, eine kurze Festansprache zu halten. Er sollte aber nur ungefähr zehn Minuten sprechen, und ein Herr des Festkomitees meinte: "Das wird Ihnen doch gewiss keine Schwierigkeiten bereiten?"
"Nein", sagte Churchill, "ich muss es aber wenigstens vierzehn Tage im Voraus wissen, damit ich mich vorbereiten kann."
"Vierzehn Tage im Voraus?" wunderte sich der Frager. "Wie lange benötigen Sie dann für die Vorbereitung, wenn Sie eine Stunde lang reden sollten?"
Mark Twain und sein Freund der Bischof
Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain war eng befreundet mit einem Bischof. Twain ging häufig zu dessen Predigten und blieb dann zu Tisch bei ihm. Eines Sonntags war der Bischof besonders stolz auf seine Predigt.
Da bemerkte Mark Twain: "Tatsächlich, was Sie den Leuten heute gesagt haben, war ausgezeichnet. Aber wissen Sie, ich habe zu Hause ein Buch, in dem jedes Wort Ihrer Predigt enthalten ist."
Der Bischof war natürlich verärgert und protestierte: "Ich habe es nun wirklich nicht nötig, meine Predigten abzuschreiben."
Verstimmt ließ Mark Twain den Bischof zurück.
Am nächsten Tag sandte er ihm ein Buch und schrieb dazu: "Hier ist das betreffende Buch, damit Sie sehen, dass ich nicht gelogen habe." Es war ein Wörterbuch.
Auch bei Genies blockiert mitunter der Verstand
Goethe zählte ihn zu den "gründlichsten Schuften, die Gott erschuf".
Gemeint ist Karl August Böttiger. Er war deutscher Philologe, Archäologe, Pädagoge und Schriftsteller, der zu den einflussreichen Persönlichkeiten der Goethezeit in Weimar gehörte (1760 - 1835).
Er brachte selbst große Geister zur Weißglut, was dazu führte, dass es zu verbalen Entgleisungen kam.
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Schadow und Rauch
Johann Gottfried Schadow war preußischer Grafiker und der bedeutendste Bildhauer des deutschen Klassizismus (1764 - 1850). Er musste erleben, dass sein Schüler, Christian Rauch, ihn beim Berliner Publikum an Beliebtheit übertraf. Selbst am Hof bewunderte man Rauchs gefällige Art. Schadows strenge Kunst wurde hingegen nicht mehr so recht verstanden.
"Warum halten Sie sich denn nur so zurück, mein lieber Schadow?", fragte eines Tages Alexander von Humboldt den in die Jahre gekommenen Bildhauer. "Man sieht doch überall die Ausstrahlung Ihrer Persönlichkeit!"
Johann Gottfried Schadow zuckte nur mit den Achseln und sagte: "Was soll ich noch? Mein Ruhm ist in Rauch aufgegangen!".
Schotten - sparsam oder geizig?
In abertausenden von Witzen versucht man Schotten damit zu diskreditieren, dass sie geizig seien. Das ist natürlich nicht wahr. Schotten sind nicht geizig, sondern nur äußerst sparsam. Und weil sie sparsam leben, können sie es nicht leiden, wenn Menschen verschwenderisch sind.
Der deutsche Arzt Ernst Ludwig Heim (* 1747, † 1834) war ein Zeitgenosse, der Neuerungen aufgeschlossen gegenüberstand, aber auch bewährte Hausmittel nicht ablehnte. Eine seiner Patientinnen litt unter häufigen, starken Kopfschmerzen. Sie hatte bereits vieles probiert und viele um ein wirksames Mittel gebeten. Doch vergebens.
Als sie eines Tages verzweifelt zum alten Heim kam, berichtete sie ihm, dass sie von einer wirksamen Methode gegen ihr Leiden gehört habe. Eine alte Bauersfrau hätte ihr berichtet, dass die Kopfschmerzen sofort vergingen, wenn man den Scheitel mit Sauerkraut bedecke. Sie wollte nun erfahren, was ihr Hausarzt davon halte.
"Ganz ausgezeichnet", sagte Heim, "aber ich würde nie vergessen, auch eine Bratwurst draufzulegen."
Über den Dichter Eduard Mörike wird folgende Anekdote berichtet.
Eduard Mörike war deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer. Sein "Brotberuf" war evangelischer Pfarrer in Cleversulzbach.
Eines Tages unterhielt er sich mit einem reichen Gutsbesitzer, der gerade geheiratet hatte. Mörike hatte ihn getraut.
Der Gutsbesitzer sagte: "Wenn ich einen dummen Sohn bekommen sollte, lasse ich ihn Pfarrer werden."
Eduard Mörike stutzte, sah den Gutsherrn abschätzend an und sagte: "Ihr Herr Vater hat aber anscheinend anders darüber gedacht."
Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer war ein großer Denker und Grübler. Eines Tages, während seiner Zeit in Dresden (* 1814, † 1818), ging er im dortigen Botanischen Garten spazieren.
Dem Aufseher fiel auf, wie der Philosoph heftig gestikulierte und laut redete. Verwundert über dieses seltsame Verhalten fragte der Aufseher Schopenhauer, wer er sei.
Dieser: "Ja, wenn Sie mir das sagen könnten, wer ich bin, dann wäre ich Ihnen vielen Dank schuldig."
Thales von Milet war ein griechischer, vorsokratischer Naturphilosoph und Astronom. Über ihn wird folgende Anekdote berichtet:
Eines Tages wurde er gefragt, warum er denn keine Kinder habe?
Thales von Milet antwortete: "Aus Liebe zu den Kindern!"
Die Tafel am Schubert-Haus
Über den Musiker Franz Schubert wird folgende Anekdote erzählt:
Der junge und noch nicht berühmte Franz Schubert verdiente sein Geld durch Klavierunterricht. Zu dieser Zeit verabredete er sich mit einem Freund zum Spaziergang.
Als sie vor die Haustür traten, blieb Schubert stehen und sagte nachdenklich: "Wenn ich tot bin, wird an diesem Hause eine Tafel angebracht sein."
Theodor Storm, sonst ein geselliger Mensch, war im Alter einsilbig geworden und sprach im Kreise anderer sehr wenig. Auf einer Gesellschaft, die er nicht hatte absagen können, kam die Rede auf einen Prozess wegen Bigamie, der das kleine Husum erregte.
"Sagen Sie, Herr Storm", fragte eine wissbegierige Dame den Dichter, "was ist eigentlich die härteste Strafe für Bigamie?"
"Zwei Schwiegermütter", brummte Storm kurz angebunden.
Vom großen Dichter der deutschen Aufklärung Gotthold Ephraim Lessing wird Folgendes erzählt:
Eines Tages erhielt er ein Päckchen mit einer Erzählung. Sie hieß: "Warum lebe ich?". In einem Begleitschreiben bat ein junger Schriftsteller um Lessings Einschätzung des Werkes.
Lessing schrieb darauf zurück: "Sie leben nur, weil Sie Ihre Erzählung mit der Post geschickt, und nicht persönlich bei mir abgegeben haben."
Heute würde er sicher einen Smiley hinter seine Aussage setzen. ;-)
Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781), deutscher Schriftsteller
Anekdote über den Milliardär John D. Rockefeller
John Davison Rockefeller senior war ein US-amerikanischer Unternehmer und gilt als einer der reichsten Menschen der Neuzeit. Er war Mitbegründer einer Erdölraffinerie, aus der 1870 die Standard Oil Company hervorging.
Rockefeller galt als ein außerordentlich sparsamer Mensch. Von ihm wird folgende Geschichte erzählt:
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Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Baron von Willamowitz zu den bekanntesten Berliner Herrenreitern. Er war ein eitler Zeitgenosse und ließ sich eines Tages von einem bekannten Maler auf seinem Goldfuchs "Roi Soleil" malen und unter den Linden ausstellen. Das Bild trug die Unterschrift: "Auf meinem Roi Soleil".
Kurze Zeit später hatte er bei einem großen Rennen mit seinem Pferd etwas Pech. Sein Pferd stürzte über eine Hürde und der Baron fiel vom Pferd. Ohne Schaden zu nehmen, kam er unter dem Pferd zu liegen.
Am nächsten Tag titelte eine Berliner Zeitung eine Zeichnung vom Vorfall mit der Unterschrift: "Auf meinem Willamowitz".
Bismarck und der gehässige Spruch über Graf von Pannwitz
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, oder heute kurz Fürst von Bismarck, war ein zeitweise bissiger Zeitgenosse.
Als man ihm eines Tages berichtete, wen seine Majestät Kaiser Wilhelm I. zum Generaladjutanten ernannte, war er wenig begeistert.
Der über zwei Meter große Graf von Pannwitz galt als geistig beschränkt - er war quasi nicht die hellste Kerze auf der Torte.
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1927 wurde der telefonische Polizeinotruf eingeführt. Jeder, der einen Telefonapparat hatte, und das waren zu der Zeit nicht viele, konnte die Polizei zur Hilfe rufen.
In den ersten Tagen des Notrufs klingelte es auch auf einem Berliner Polizeirevier. Es war der Besitzer einer sehr einsam gelegenen Vorortvilla.
Er berichtete, dass er gerade - es war späte Nacht - nach Hause gekommen sei. Vor seiner Eingangstür sei er von jemandem mit einem Knüppel auf den Kopf geschlagen worden. Darauf schickte der Reviervorsteher einen seiner Beamten los. Nach einer Stunde kam dieser wieder zurück.
"Nanu? Wie sehen Sie denn aus?", fragte der Reviervorsteher.
Der Polizist mit dem rot und blau unterlaufenen Auge sagte: "Ich bin auch auf die Harke getreten."
Auf einem kleinen Bahnhof wartete nur ein einziger Reisender auf den Personenzug um 15 Uhr. Plötzlich raste ein ICE hindurch, der an dieser Station nicht hielt.
Im selben Moment kam aus dem Dienstgebäude des Stationsvorstehers ein winziger Rehpinscher herausgeschossen und rannte wie besessen neben dem ICE her.
"Macht er das öfters?", fragte der Reisende.
"Jeden Tag", antwortete der Beamte.
"Und was denkt er sich dabei?"
"Keine Ahnung. Ich bin nur gespannt, was er mit dem Zug macht, wenn er ihn mal zu fassen kriegt."
In einer amerikanischen Schule war ein Lehrer mit den Leistungen seines Schülers John nicht zufrieden.
Er sagte: "Weißt du John, dass Georges Washington in deinem Alter bereits der beste Schüler seiner Klasse war?" John antwortete: "Ja, das weiß ich. Und in Ihrem Alter war er bereits Präsident der Vereinigten Staaten."
Von Dr. Chivac, dem Leibarzt des Herzogs von Orleans, erzählt man sich, er sei so beschäftigt gewesen, dass er an seine eigene Gesundheit nie gedacht habe.
Eines Tages ging es nicht mehr. Eine Krankheit plagte ihn schon lange und so fasste er sich zerstreut an den Puls. Er stutzte und murmelte vor sich hin: "Der Kerl ist verloren! Das kommt von der unbegreiflichen Dummheit dieser Esel von Menschen, dass sie immer erst den Arzt rufen, wenn es zu spät ist!"
Wie wird eigentlich der Begriff des Politikers definiert bzw. was macht ein Politiker?
Eine der besten Erklärungen hatte der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau. Er sagte: "Ein Politiker muss die Ergebnisse der nächsten Jahre genau voraussagen und später genau erklären können, warum alles ganz anders gekommen ist."
Albert Einstein konnte wegen schulisch bedingter nervlicher Zerrüttung an seiner Schule das Abitur nicht machen und deswegen nur das Polytechnikum besuchen. Weil er dessen Aufnahmeprüfung im ersten Anlauf nicht schaffte, nahm er am Unterricht der obersten Klasse der Kantonsschule in Zürich teil. So begann eine interessante Karriere.
Den Eltern des späteren Chemikers Justus von Liebig bescheinigte der Rektor, er sei die Plage aller Pädagogen. Der Vater nahm ihn daher von der Schule und steckte ihn in eine Apothekerlehre. Als er mit seinem Hobby Chemie den Dachstuhl des Apothekers in die Luft gesprengt hatte, kannte sein Interesse für die Chemie keine Grenzen mehr.
Der Lehrer von Thomas Alva Edison nannte ihn vor der ganzen Klasse einen Hohlkopf. Edison verließ den Klassenraum und ging nie wieder zur Schule zurück. Seine Mutter gab ihm Privatunterricht. Mit dem ersten naturwissenschaftlichen Buch "Schule der Naturphilosophie" schenkte sie ihm den "Goldenen Türöffner" zur Physik und Chemie sowie zur Technik; der Erkenntnistrieb entzündete sich in ihm.
In New York hatte ein Italiener ein Schuhgeschäft eröffnet und über den Laden schreiben lassen: "Die besten Schuhe Amerikas".
Nach einem Jahr eröffnete ein zweiter Italiener in derselben Straße ebenfalls ein Schuhgeschäft. Auf seinem Schild war zu lesen: "Die besten Schuhe der Welt".
Als ein weiterer Italiener zu einem Geldverleiher kam, um einen Kredit für ein Schuhgeschäft in derselben Straße zu erhalten, erklärte ihm der Geldverleiher, dass er wohl wenig Zulauf haben werde, weil gegen die Reklame der beiden anderen kaum anzukommen wäre.
Doch der Italiener bekam den Kredit. Er erklärte dem Verleiher einfach, was er auf sein Schild schreiben werde. Über seinem Eingang hing bald darauf ein Schild, auf dem zu lesen war: "Die besten Schuhe in dieser Straße".
Die Romanschriftstellerin Hedwig Courthes-Mahler hatte 1905 ihre ersten Erfolge mit den sentimentalen Werken "Schein-Ehe" und "Ich lasse dich nicht".
Als sie kurze Zeit später ihre erste Wohnung einrichtete, lud sie Freunde ein, um ihnen stolz ihr Heim zu zeigen.
Eine der Besucherinnen wunderte sich etwas und meinte: "Die Wohnungen und Einrichtungen, die Sie in Ihren Büchern schildern, sind immer so prächtig und teuer. Da kann ich gar nicht verstehen, dass Sie sich mit so bescheidenen Möbeln begnügen."
"Vergessen Sie nicht", antwortete Hedwig Courthes-Mahler, "dass Worte erheblich billiger sind als Möbel."
Die tiefen Töne der Fagottisten – eine Musikeranekdote
Als der deutsche Komponist, Organist, Pianist und Dirigent Max Reger einmal in München ein Konzert dirigierte, waren auch Mitglieder des bayerischen Königshauses anwesend.
Unmittelbar hinter dem Dirigentenpult saß eine Prinzessin, die wegen ihrer gepfefferten Ausdrucksweise als "Sorgenkind" galt. Und prompt stellte sie eine Frage, die der Dirigent als Steilvorlage nahm.
Anekdoten über zerstreute Professoren
Die Anekdoten über zerstreute Professoren bieten einen humorvollen Blick auf die Absurditäten, die entstehen, wenn brillante Köpfe in ihren Gedanken so vertieft sind, dass sie die Welt um sich herum aus den Augen verlieren.
Der zerstreute Professor beim Frisör
August Johann Wilhelm Neander (1789 - 1850) war ein deutscher evangelischer Theologe und Professor für Kirchengeschichte. Er lebte in Berlin und gilt als einer der Urheber der Sage vom zerstreuten Professor. Von den zahlreichen Anekdoten, die über seine Zerstreutheit im Umlauf sind, gibt es auch eine über einen Friseurbesuch.
Eine Schiller Anekdote
Über Schiller gibt es nur wenige lustige Anekdoten. Meist sind es eher ernsthafte Begebenheiten. Nicht so diese.
Aljechin und der Turm - eine Anekdote aus dem Schach
Alexander Aljechin wurde im Jahre 1927 durch seinen Sieg über den Cubaner Capablanca Schachweltmeister.
Aljechin ging gerne spazieren und machte eines Tages Halt in einem Pariser Café. Er war zwar bereits Weltmeister, aber erst seit kurzem in Paris und nur wenigen Menschen bekannt. Kaum hatte er Platz genommen, trat ein älterer Herr an seinen Tisch und fragte, ob sie eine Partie Schach spielen sollten. Aljechin war ein leidenschaftlicher Schachspieler. Niemals könnte der Weltmeister nein sagen.
Zu den zahllosen Erfindungen von Thomas Alva Edison gehörte auch der Phonograph, der Vorläufer des Grammophons.
Als Edison eines Tages in Paris seine Erfindung einem Kreis Gelehrter vorführte, wurde er als Bauchredner und Schwindler ausgepfiffen. Unter den zahllosen Erfindungen Edisons wäre diese wohl schon längst vergessen worden, wenn man sich nicht noch heute schmunzelnd jener Pariser "Gelehrten" erinnerte. So ging es auch einem Reporter, der Edison interviewte.
"Sie waren es doch, Mr. Edison, der die erste Sprechmaschine gebaut hat", sagte der Journalist.
Der greise Erfinder schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, junger Mann, die erste Sprechmaschine ist lange vor meiner Zeit angefertigt worden. Gott baute sie, hm! … aus einer Rippe Adams. Er vergaß nur, eine Abstellvorrichtung anzubringen."
Das Burgtheater in Wien gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas. Nach der Comédie-Française ist es das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater.
Im Oktober 1888 wurde das neue Haus am heutigen Universitätsring eröffnet. Seit dieser Zeit hängt am Eingang zu den Damengarderoben ein Schild mit folgender Inschrift: "Das Betreten der Damengarderoben ist Herren strengstens verboten. Der Friseur gilt laut § 8 der Hausordnung nicht als Herr."
Der Dirigent Hans von Bülow setzte sich stark für den Komponisten Johannes Brahms ein. Eines Abends dirigierte er dessen Erste Symphonie: Danach peinliche Stille. Niemand klatschte.
Bülow wandte sich um und erklärte dem Publikum: "Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe diese Symphonie auch nicht beim ersten Mal verstanden, ich musste sie zweimal spielen, um sie zu genießen. Und nun erlauben Sie mir, dass ich sie auch Ihnen noch einmal vorspiele."
Damit erhob von Bülow den Taktstock und dirigierte die gesamte Symphonie von Brahms noch einmal. Danach tosender Beifall.
Ein zynischer Zuhörer meinte jedoch: "Die Leute applaudieren nur, damit er sie ihnen am Ende nicht noch ein drittes Mal vorspielt."
Mark Twain und die Lebensrettung
Mark Twain wurde einst von einem bekannten Pianisten gefragt, welches Instrument er bevorzuge. Der amerikanische Schriftsteller gestand umgehend seine besondere Liebe zum Klavier.
"Kein Instrument achte ich so hoch", erklärte Twain, "denn ein Klavier hat mir einmal das Leben gerettet."
Der Dichter Joachim Ringelnatz trat damals in Kabaretts auf. Als Matrose verkleidet präsentierte er seine "Turngedichte", seinen Weltreisenden "Kuddel Daddeldu" und andere Grotesken, womit er viel Erfolg hatte.
Als Kollege war er beliebt, weil er nicht kleinlich war. Er lief jedoch stets so ungepflegt herum, dass keiner sich mit ihm in einem besseren Restaurant sehen lassen konnte.
Besonders seine Hemden waren von einer unbeschreiblichen Farbe. Selbst wenn er das Hemd einmal gewechselt hatte, sah das neue aus wie die alten.
Sein äußerst elegant gekleideter Kollege Harry Lambertz-Paulsen fragte ihn deshalb einmal: "Sag mal, Natz, wer trägt eigentlich deine Hemden, wenn sie gewaschen sind?"
1898 beschloss die Berliner Nationalgalerie, die vom deutschen Bildhauer Louis Tuaillon geschaffene "Amazone zu Pferd" anzukaufen. Die imposante Bronzeplastik zeigt eine junge Amazone mit einer Streitaxt reitend auf einem Pferd. Doch damit die Plastik aufgestellt werden durfte, musste Kaiser Wilhelm II. noch seine Einwilligung geben.
Er war zwar einverstanden, das Meisterwerk aufzustellen, bemängelte aber den ungewöhnlich hohen Preis, den Tuaillon forderte. Der Direktor der Nationalgalerie erklärte dem Kaiser, dass sich der Künstler, um zu einer vollendeten Darstellung zu gelangen, ein Jahr lang ein teures Reitpferd habe halten müssen.
Der Kaiser lachte und meinte dann: "Unser Glück, dass er sich nicht auch noch 'ne Amazone halten musste."
Geheimrat Virchow war einer der großen Mediziner in Berlin der 20er-Jahre. Er legte Wert darauf, von zahlungsfähigen Patienten angemessen honoriert zu werden. Als er eines Tages zu einer Behandlung gerufen wurde, konnte er bei seinem Eintreffen nur noch den Tod des Kranken feststellen.
"Ich bedaure sehr, dass ich Sie umsonst bemüht habe", sagte die Witwe zu dem berühmten Arzt.
Geheimrat Virchow strich sich nachdenklich den Bart. "Umsonst ja nun nicht, gnädige Frau, sondern nur vergeblich."
Der deutsche Philosoph und Kant-Forscher Hans Vaihinger, dessen Philosophie des Als-Ob eine ganze Epoche beherrschte, war in seiner Jugend ein leidenschaftlicher Wanderer. Als er 1877 Privatdozent an der Universität Straßburg geworden war, machte er mit seiner jungen Frau eine Wanderung. Niemand konnte so schön wandern wie Professor Vaihinger. Er wanderte nämlich wissenschaftlich, das heißt genau nach dem Wanderführer Baedeker, den er auswendig kannte.
Der österreichische Schriftsteller Hermann Bahr, dessen Komödie "Das Konzert" auch heute noch viel gespielt und verfilmt wird, war 1906 von Max Reinhardt als Regisseur am Deutschen Theater Berlin engagiert worden.
Jener Hermann Bahr führte sich ein mit dem Stück "Der Gott der Rache" von Schalom Asch.
Leider fiel das Stück beim Publikum und der Presse durch. Zwar konnte er nichts dafür, aber trotzdem ärgerte es ihn, dass die Kritiker so über ihn hergefallen waren. Besonders verärgert war er über die Kritik von Alfred Kerr, der dem Regisseur beinahe mehr Schuld als dem Autor gab.
Ein junger Mann, der sich zum Dichter berufen fühlte, sandte dem deutschen Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor Rudolf Presber eine große Anzahl Gedichte zu. Er schrieb Presber, dass er einen Verlag suche und die Gedichte unter dem Titel "Die Lichtung" herausbringen wolle.
Rudolf Presber las einige Gedichte und antwortete: "Nennen Sie das Buch nicht 'Die Lichtung', sondern 'Die Schneise', aber vergessen Sie das 'n' nicht."
Im Jahr 1927 gab der weltberühmte Geiger Yehudi Menuhin in Berlin ein Gastspiel. Zur gleichen Zeit gastierte der Zirkus Sarrasani mal wieder in der Stadt. Zu den Attraktionen gehörte der Seiltänzer Herera, dessen Vorführungen am Turmseil ohne Netz die Zuschauer mit atemloser Spannung verfolgten.
Zuerst spazierte er auf dem Seil hin und her. Mit Stange. Dann ohne Stange.
Er ließ sich die Augen verbinden und lief auf dem Seil hin und her. Mit Stange. Dann ohne Stange.
Nun reichte man ihm ein Fahrrad hinauf, mit dem er das Seil abfuhr. Mit Stange. Dann ohne Stange.
Dann kam der Höhepunkt. Herera fuhr mit verbundenen Augen auf dem Rad und spielte dazu auf einer Geige das Ave Maria von Bach/Gounod. Da flüsterte ein Zuschauer seiner Frau zu: "Also, ein Menuhin ist er nicht."
Der Inhaber eines großen Unternehmens der Stahlindustrie hatte einen Sohn. Als dieser mit der Schule fast fertig war, überlegte der Vater, was er seinen Sohn werden lassen könnte. Um dies herauszubekommen, hatte er sich eine eigenartige Methode ausgedacht.
Er gab ihm eine Bibel, einen Bankscheck und eine Birne und bat ihn, für eine halbe Stunde in einem leeren Zimmer zu verweilen. Wenn ich das Zimmer wieder betrete, dachte der Vater, dann weiß ich, was ich meinen Sohn werden lasse. Liest er in der Bibel, dann wird er Pastor. Isst er die Birne, soll er Landwirt werden. Betrachtet er den Scheck, lasse ich ihn das Bankfach einschlagen.
Nach einer halben Stunde betrat der Vater das Zimmer. Sein Sohn saß auf der Bibel, hatte den Scheck in die Hosentasche gesteckt und aß die Birne. Da machte der Vater einen Politiker aus ihm.
Berliner Mutterwitz - Beispiel - der schlagfertige Radfahrer
Menschen aus Berlin gelten als aufgeweckt, sie denken und kombinieren schnell, sind witzig und manchmal ein wenig frech. Auf jeden Fall haben sie ein gutes Herz.
Es gibt tausende Anekdoten, die so typisch sind, dass sie nur in Berlin stattgefunden haben können, doch kaum eine ist so berlinerisch wie der Vorfall zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger.
Die Rekordfahrt
Der Bore-Dampfer war die erste Fähre auf der Route zwischen Finnland und Schweden. Eines Tages ist die Bore im Begriff abzulegen. Neben Finnen und Schweden befindet sich diesmal auch eine amerikanische Reisegesellschaft an Bord. Sie verfolgen aufmerksam das Auslaufen des Schiffes.
Die Zollbeamten haben bereits die Absperrung freigegeben und nur noch eine Laufplanke verbindet das Schiff mit der Mole. Da bemerken die Amerikaner in der Ferne einen Radfahrer, der mit äußerster Anstrengung die Pedale tritt, um die Bore noch zu erreichen. Doch seine Aussichten sind gering, denn die Matrosen bereiten bereits das Loswerfen der Stahltrossen vor. Zwei Mann stehen schon griffbereit, um die letzte Laufplanke einzuziehen.
Johannes Brahms Anekdote - Menschliche Größe
1880 besuchte Johannes Brahms einen Ball. Damals war es üblich, dass die Damen große Fächer trugen. Diese waren faltbar und teilweise aus kostbarem Material angefertigt.
War eine der Damen einem Herrn besonders geneigt, so forderte sie ihn auf, ihr irgendetwas auf eines der Fächerblätter zu schreiben. Dadurch gewann der Fächer an Wert, besonders wenn es gelang, eine berühmte Persönlichkeit zu bewegen, sich auf einem Fächerblatt zu verewigen.
Viele Verrückte und solche, die dafür gehalten werden, haben hin und wieder lichte Momente. Sie können dann sogar logisch sein und damit die angeblich Normalen überraschen und zum Nachdenken bringen.
In einer Psychiatrischen Klinik hatte eine Dame den Chefarzt gebeten, sie mit einem intelligenten Verrückten bekannt zu machen. Sie wolle sich von ihm drei Zahlen aufschreiben lassen, weil sie davon überzeugt sei, damit in der Lotterie zu gewinnen.
Der Chefarzt tat ihr den Gefallen und führte sie zu einem Mann, der den ganzen Tag am Tisch saß und rechnete. Die Dame trug ihre Bitte vor. Der Verrückte nahm ein winziges Stück Papier, kritzelte drei Zahlen darauf, steckte es in den Mund, schluckte es hinunter. Mit weit geöffneten Augen sagte er dann zu der verdutzt schauenden Dame: "Wenn Sie mich morgen um die gleiche Zeit besuchen, werden Ihre drei Nummern herausgekommen sein."
Besser aufpassen! Anekdote über einen trickreichen Professor
Johannes Lukas Schönlein war Professor für Pathologie in Würzburg. In seinen Vorlesungen betonte er immer wieder, dass ein guter Arzt sich vor nichts ekeln dürfe. Außerdem sei er stets zu genauester Beobachtung verpflichtet.
"Sehen Sie, meine Damen und Herren, früher haben die Ärzte den Zuckergehalt des Urins mit der Zunge erprobt. Machen wir es heute auch so." Und er tauchte den Zeigefinger der rechten Hand in ein bereitstehendes Glas voll Urin und leckte anschließend den Finger ab.
Der schreckliche Geiger - eine tragikomische Szene aus dem goldenen Zeitalter des Stummfilms
Ein Star im Rampenlicht: Henny Porten, die Königin des Stummfilms
Henny Porten, eine Ikone ihrer Zeit, glänzte in der Ära des Stummfilms wie kaum eine andere. Ihre Darstellungen, voller Nuancen und Emotionen, zogen das Publikum in ihren Bann, ohne dass ein einziges Wort gesprochen wurde. Einer der Filme mit Henny Porten wurde zu einer unvergesslichen Anekdote, die bis heute schmunzeln lässt.
- Mit einem Archäologen verheiratet
- Das Flegel-Gleichnis
- Reitergeneral Ziethen und der Löffel
- Sokrates und der Schwätzer
- Eine Frage des Stils
- Hackbraten bei König Ludwig
- Charles Darwin - Ehe Pro und Contra
- Die amerikanische Verfassung
- Heines Komma
- Rossini und die Tischdame - Anekdote
- Salisbury-Steak - Herkunft und Anekdote
- Honoré Balzac und der Einbrecher
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- Lincoln und die schmutzige Hand
- Platon und Diogenes
- Anekdote – Oscar Wilde und der Studentenclub
- Shaws Einladung an Churchill
- Alfred Polgar und der Schmutzfink
- Woody Allen und der Tod
- Shaw Chesterton Debatten
- Hans-Christian Andersen Anekdote Der Hut
- Voltaire in London
- Mark Twain und die hochnäsige Dame
- Roosevelt und der schlagfertige Demokrat
- Der Spötter und Jonathan Swift
- Franz Liszt und die Zuckerzange
- Das Rededuell mit Mark Twain