1880 besuchte Johannes Brahms einen Ball. Damals war es üblich, dass die Damen große Fächer trugen. Diese waren faltbar und teilweise aus kostbarem Material angefertigt. Manche Fächer besaßen großen Wert.
War eine Dame einem Herrn besonders geneigt, so forderte sie ihn auf, ihr irgendetwas auf eines der Fächerblätter zu schreiben. Dadurch gewann der Fächer an Wert, besonders wenn es gelang, eine berühmte Persönlichkeit zu bewegen, sich auf einem Fächerblatt zu verewigen.
Auf jenem Ball bat die hübsche Gräfin von Schönau den Meister der Töne, ihr etwas Nettes auf ein Fächerblatt zu schreiben.
Brahms ergriff einen Stift und zeichnete die ersten Takte des damals wie heute schönsten Walzers der Welt "An der schönen blauen Donau" auf das Fächerblatt und schrieb dann darunter: "Leider nicht von mir. Johannes Brahms."
Diese Anekdote gehört zu den schönsten Beweisen für menschliche Größe.