Jahrmarkt der Eitelkeit - Thackerays Meisterwerk und die Bedeutung des heutigen Sprichwortes
Die ursprüngliche Herkunft des Ausdrucks "Jahrmarkt der Eitelkeit" stammt aus John Bunyans Roman The Pilgrim's Progress (1678). Dort beschreibt er eine Stadt namens Vanity, in der das ganze Jahr über ein Jahrmarkt mit weltlichen Versuchungen stattfindet - eine Metapher für Vergänglichkeit und Eitelkeit.
Der Begriff wurde später durch William Makepeace Thackerays Roman Vanity Fair (1848) populär. Thackeray beschreibt darin die britische Gesellschaft als oberflächlich und heuchlerisch. Die deutsche Übersetzung Jahrmarkt der Eitelkeit machte den Ausdruck zur festen Redewendung.
Während Bunyan den Jahrmarkt als Symbol der moralischen Prüfung verstand, verwendete Thackeray ihn satirisch für eine Gesellschaft voller Ehrgeiz und Selbstinszenierung. Anfangs war der Ausdruck stark mit Literatur verbunden, wandelte sich aber bald zur allgemeinen Bezeichnung für Prestige-Events und eitle Selbstdarstellung.
Heutige Bedeutung: Heute steht "Jahrmarkt der Eitelkeit" für eine Umgebung, in der Selbstdarstellung im Mittelpunkt steht.
Beispiele:
- Promi-Events wie Preisverleihungen oder Mode Gala
- Politische Inszenierungen, z. B. Wahlkampagnen
- Social Media, wo Likes und Follower über Status entscheiden
Oft wird der Begriff kritisch oder ironisch verwendet, um Oberflächlichkeit zu beschreiben. Besonders in sozialen Medien wird von einem "digitalen Jahrmarkt der Eitelkeiten" gesprochen.

Beispiele für die heutige Verwendung von "Jahrmarkt der Eitelkeit"
- Jahrmarkt der Eitelkeiten - Laut einer neuen Studie hat sich das deutsche Bildungssystem verbessert, ein Bundesland steht besonders gut da. Doch trotz Pisa-Schock läuft viel zu viel falsch - eine Abrechnung. (Quelle: sueddeutsche.de/karriere/bildungspolitik-und-foederalismus-jahrmarkt-der-eitelkeiten-1.711782)
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Zwischen Krieg und Krise war eine Zeitschrift erblüht, die der Sozialhistoriker Cleveland Amory das "denkwürdigste Magazin" des amerikanischen Journalismus genannt hat: Vanity Fair. Der "Jahrmarkt der Eitelkeit" - der Titel stammt von Thackerays gleichnamigem Roman - war ein Lieblingsblatt der Cafe-Society, Pflichtlektüre der eleganten Welt in den 20er und 30er Jahren. Jack London hielt sie für "absolut notwendig", um sich über "all den Flitterkram, die Falschheiten, Eitelkeiten, dekadenten Kunstströmungen und abgründigen Vergnügungen des Lebens" auf dem Laufenden zu halten. (Quelle: spiegel.de/kultur/licht-ins-dunkel-a-f8311909-0002-0001-0000-000014023155)
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Synonyme für "Jahrmarkt der Eitelkeit"
- Promi-Party
- Promitreff
- Ein Sehen und Gesehen-Werden
- Schaulaufen
- Tummelplatz der Eitelkeiten
- Ego-Show
- Selbstdarstellungsarena
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Was bedeutet "Jahrmarkt der Eitelkeit" auf Englisch und in anderen Sprachen?
- Englisch: Vanity Fair
- Französisch: La foire aux vanités
- Italienisch: La fiera delle vanità
- Spanisch: La feria de las vanidades
- Türkisch: Gurur Dünyası
- Esperanto: Vanteco-foiro
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Videos zu "Jahrmarkt der Eitelkeit"
Video: Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeit - am 21. August im DISNEY CHANNEL
Länge: 0:35 Minuten
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Bücher zum Thema
- William Makepeace Thackeray: Jahrmarkt der Eitelkeit - Der Klassiker
- John Bunyan: Pilgerreise zur seligen Ewigkeit - Ursprung des Begriffs
Funfact zu Thackerays Roman
Dieser trug ursprünglich den langen Untertitel "Pen and Pencil Sketches of English Society" - doch dieser geriet schnell in Vergessenheit. Der griffige Haupttitel Vanity Fair bzw. Jahrmarkt der Eitelkeit stahl ihm komplett die Show. Heutzutage erinnert man sich nur noch an den "Jahrmarkt".
Dass Thackeray sein Werk ausdrücklich "einen Roman ohne Helden" nannte, passt übrigens perfekt: In einer Welt, die einem Eitelkeits-Jahrmarkt gleicht, gibt es eben keine echten Helden, nur selbstbezogene Charaktere.
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