Im ZEN-Buddhismus gibt es den Begriff des Anfängergeistes. Gemeint ist eine grundlegende Geisteshaltung, welche ganz neue Erkenntnisse und Sichtweisen im Leben ermöglicht. Ganz grundsätzlich geht es darum, dass man alles vollkommen ohne Bewertung und Hintergedanken betrachtet. Es gilt hier die Geisteshaltung zu entwickeln, als würden wir alles zum ersten Mal sehen oder hören. Nur so lässt sich die wunderbare Vielfalt der alltäglichen Dinge erfahren, nur so werden wir uns in jedem Moment des Wunders unseres Lebens bewusst. Und wenn Sie sich dessen bewusst sind, verlieren viele Dinge ihre Bedeutung bzw. ihren Schrecken.
Seien Sie offen dafür, dass etwas Positives in Ihrem Leben passieren kann. Lassen Sie die Überzeugung fallen, dass Sie schon wissen, wo es langgeht, langgehen sollte oder was am besten für Sie ist.
Dieser Anfängergeist ist auch bei den Übungen zur Meditation oder zur Entspannung äußert hilfreich. Denn mit dem Anfängergeist sind die Übungen wesentlich kurzweiliger, interessanter und effektiver. Gehen Sie doch einfach einmal spaßeshalber davon aus, dass heute DER TAG sein könnte, bei dem das passiert, was Sie sich immer erträumt haben. Das hilft sehr bei der Realisierung des Anfängergeistes.
Sie werden auch bei Ihrem Mitmenschen neue Elemente bemerken, wenn Sie ihnen immer wieder aufs Neue völlig leer gegenübertreten. Schauen Sie einfach, was Ihnen in diesem Geist alles passiert. Ihnen werden mit Sicherheit bei den banalsten Dingen völlig neue und interessante Aspekte begegnen, wenn Sie diese ohne Ihre Erfahrungen, Meinungen, Beurteilungen oder Gewohnheiten erfahren können.