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Oder: Zwei Ochsen, die in verschiedene Richtungen ziehen

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Die leise Verdrossenheit

Das Problem beginnt meist so: Zunächst startet es mit nachlassender Freude und Heiterkeit in der Firma. Das ist kaum spürbar, so dass unsere Hauptperson Dipl. Ing. K. außer einem leichten Ziehen im Brustbereich zunächst nichts spürt.

Im Laufe der Zeit merkt er jedoch immer deutlicher, dass irgendetwas nicht stimmt. Wenn ich als Coach dann nachfrage, woran es liegen könnte, zuckt er mit den Schultern. „Ich habe keine Zeit mich um sowas zu kümmern“.

Genau in diesem Moment haben wir als "Vorstand" Dipl. Ing. K. unseres eigenen „Persönlichkeits-Unternehmens“ übersehen, dass es in dem Produktions-Bereich bereits seit längerer Zeit massive Meinungs-Verschiedenheiten gibt. Unsere „innerpersönlichen Mitarbeiter“ sind in einen augenscheinlichen Konflikt getreten. Das ist für alle beteiligten „Subpersönlichkeiten“, also unsere innerpersönlichen Anteile, zutiefst unerfreulich und kostet uns viel Kraft.

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Gefordert sind außerfachliche Kompetenzen. Empfehlenswert wäre es, wenn "Vorstand" Dipl. Ing. K. sich mit der Situation seiner Mitarbeiter befassen und sich ein Bild von der Krise machen würde.  Da unser "Vorstand" aber lieber auf seinem Schreibtischstuhl sitzen bleibt, geht folgende Verarbeitung in seiner inneren Welt an ihm vorbei:

Neues von den zwei Ochsen

Der innere Manager steht dynamisch parat, er will Engagement, Motivation und Leistung sehen. Er sieht auf den „inneren Schwächling“ nur mit schwer zurückgehaltener und unverhohlener Verachtung herab. „Wir könnten schon viel weiter sein, wenn er endlich in die Gänge käme.“ Seine Finger trommeln auf dem Tisch.

„Ich bin das Gejammere leid, immer dieses Gewimmer von den Risiken und Hindernissen. Wer etwas will, muss etwas dafür tun! Kann den Jammerlappen nicht jemand entlassen?“ Sprach´s und rast auf direktem Wege zum nächsten Außentermin.

Der „Schwächling“ bleibt mit leidendem Herzen zurück. Behutsam in seiner Art, Gefahren und Chancen abwägend, will er alle möglichen Richtungen bedenken. Ein sicherheitsbewusster Philosoph, der aufmerksam geworden ist. Durch die fehlgeschlagenen Chancen der letzten Jahre ist er nicht so schnell mehr zu bezaubern und seiner Leidenschaftlichkeit ist ein Stoppzeichen vorgeschoben.

„Den Plan selbst finde ich gut, aber er Ablauf ist mir zu leichtfertig und desorganisiert. Ich will längere Planungs-Zeiten, wir sollten uns der Wagnisse bewusst sein und sie minimieren. Dazu benötigen wir mehr Zeit“. Sprach´s und dreht sich, kurz an die Ferien denkend, den Zahlen des Projektes zu.

Krisen-Management für Sub´s

Ich weiß, dass Sie sich, wären Sie Dipl. Ing. K., spätestens an dieser Stelle unseres Schauspiels Bedenkzeit für die innere Problematik nehmen würden. Sie haben die notwendigen Soft Skills, wüssten genau, dass die beiden inneren Persönlichkeiten „Manager“ und „Bedenkenträger“ nicht gut harmonieren. Das kostet Kraft und Zeit und Sie möchten nicht mehr so träge und ohne Esprit die Anforderungen des Tages angehen.

Sie wüssten natürlich, dass Sie diesen Widerstreit schnell klären müssen. Sie würden beide Teilnehmer zusammenrufen und einen Kompromiss suchen.

So können Sie dafür vorgehen:

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Das Stühle-Spiel

Wählen Sie sich einen Widerstreit, den sie schon länger in sich bemerken.

Ordnen Sie nun „Das Eine“ und „Das Andere“ zu, betiteln sie die Rollen der beiden Widerstreiter.

Nutzen Sie nun zwei verschiedene Stühle.

Setzen Sie sich zunächst auf Stuhl 1 und nehmen Sie dabei die Rolle des „Einen“ (Schwachen) ein und sprechen alle Ihre Bedenken laut aus. Richten Sie diese Rede direkt und deutich an „den Anderen“ (den Manager).

Wechseln Sie danach den Stuhl. Schlüpfen Sie nun die Rolle „des Anderen“ (Manager) und verbalisieren Sie erneut Ihre Bedenken. Jetzt aber aus der Sichtweise "des Anderen".

Stellen Sie sich vor, Sie beide sind Mitglieder einer Familie, und Ihr Ziel liegt darin, zu einer positiven und für beide Seiten begehbaren Lösung zu finden.

Wiederholen Sie diesen Wechsel so oft, bis Sie einen tragfähigen Kompromiss gefunden haben, der beiden Seiten gangbar erscheint. So finden Sie zu Ihrer Arbeitsfreude zurück.

Ute-Reingard Schmidt

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