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Füllworte – besser reden ohne ehm, ääh etc.

Die meisten haben solche Lieblingsworte. Sie sind Teil unseres Sprachstils. Aber manchmal ist der Eindruck zu vieler "Äääh",  "Ehm" oder "ok" in der Kommunikation nicht vorteilhaft. Ob beim Vortrag oder im Gespräch, Füllworte wirken.

Wer viel redet und dessen Erfolg auch davon abhängt wie er etwas sagt, dem empfehle ich die Füllwort-Übung wärmstens.

Beispiele für Füllworte

Auch ständig wiederholte Füllwörter wie "ja", "also", "wirklich", "prinzipiell", "wie schon gesagt", "übrigens", "quasi", "halt", "oder" etc. fallen in diese Rubrik, wenn sie in der Kommunikation sehr häufig eingesetzt werden.

Füllworte verschaffen dem Sprechdenker Zeit, nerven aber mitunter den Zuhörer. 

Gründe für Füllworte

Ein Grund für diese Füllwörter ist, dass jemand die Peinlichkeit der Stille im Gespräch nicht ertragen kann. Die eigene Unsicherheit lässt uns die Denkpausen mit "Geräuschen" auffüllen, was komisch, unsicher bis hin zu "nervig" wirken kann.

Außerdem gibt es sogenannte Sprechdenker. Ihnen kommen Ideen und Gedanken während sie sprechen. Kommen Sie nicht weiter hilft ihnen quasi das Füllwort Zeit zu gewinnen bis der Gedanke gefunden wurde.

Unser Sprechen ist teilweise in Programmen abgelegt und uns somit nur bedingt bewusst. Damit wir erkennen, ob Handlungsbedarf besteht, müssten wir uns von anderen Feedback holen oder zum Beispiel unsere Stimme während eines Telefonats aufzeichnen.

Wer viel redet und dessen Erfolg auch davon abhängt wie er es sagt, dem empfehle ich die Füllwort-Übung wärmstens.

Trainieren Sie sich nicht Ihre Lieblingsworte komplett ab. Lassen Sie ein paar Füllworte oder Flickwörter in der geschriebenen und gesprochenen Kommunikation. Nur wo sie zu viel sind, bedenken Sie bitte die Wirkung und ob weniger besser wäre.

 

Füllworte im Bereich des blinden Flecks 

Wie erwähnt sind uns die Füllworte meist gar nicht bewusst. Sie gehören somit zu den "blinden Flecken" in unserer Kommunikation (siehe auch Johari-Fenster). Versuchen Sie bitte einmal die folgende Übung, um die eigenen Füllwörter kennen zu lernen und um diese in Ihrer Kommunikation zu reduzieren. Ihre Art zu kommunizieren wird so klarer und interessanter. Ihre Gesprächspartner werden Ihnen lieber zuhören und Ihr Reden wirkt sicherer.

Wirkung von Füllwörtern

Füllwörter haben zumeist einen geringen Aussagewert. Sie können den Text oder Sprachfluss auflockern, emotional einfärben oder unnötig aufblähen. Dann leidet die Verständlichkeit, der Sender wirkt unsicher und kann nerven.

 

Die Füllwort-Übung für besseren Redefluss

Nutzen Sie die folgende Übung, um Ihre Füllworte aufzuspüren, Alternativen zu überlegen und einzuüben. 

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Füllworte bewusst machen

Beobachten Sie sich bitte selber. Gibt es diese "Füllwörter" auch in Ihrer Kommunikation? Kommen Sie Ihren unbewussten Füllwörtern auf die Schliche und zählen Sie die von Ihnen verwendeten Füllwörter.

Nehmen Sie Gespräche z.B. am Festnetztelefon mit dem Smartphone auf. Nach dem Gespräch bewerten Sie die Wirkung Ihres Gesprächs. Spüren Sie die Füllworte auf und machen eine Strichliste (7x äh, 12x ok ...)

Füllworte aufspüren

Wer Schriftsteller werden will beschäftigt sich mit der Wirkung von Worten. Hier eine Seite, die sich dem Thema Füllworte im Bereich Schreiben widmet. 

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Alternativen suchen

Nach der Analyse überlegen Sie sich für die 3 häufigsten Füllworte Alternativen oder Synonyme. Mitunter kann eine Pause (also weglassen) eine Alternative sein.

Beispiel:

  1. OK => in Ordnung, genau, richtig ... oder weglassen
  2. Äääh oder "Ehm => hm, lassen Sie mich nachdenken ... oder weglassen
  3. prinzipiell => weglassen oder Synonyme suchen (Synonyme auf Woxikon)

Notieren Sie die Alternativen auf einem farbigen Zettel, den Sie zum Beispiel neben das Telefon legen oder vor persönlichen Gesprächen immer wieder anschauen.

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Übung macht den Meister

Nach zwei Wochen zeichnen Sie bitte erneut Ihre Stimme während eines Telefonats auf. Vergleichen das Resultat mit dem vorherigen Mal.

Wie beim Sport wird auch bei diesem Training nicht das Anfangen belohnt, sondern das Durchhalten. Machen Sie weiter bis Sie zufrieden sind.

Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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