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Stadtvilla bauen: Fertighaus vs Massivhaus

Mit ihren zwei vollwertigen Geschossen und offen gestalteten Räumlichkeiten ist sie ein echtes Vorzeigeobjekt: die großzügig geschnittene, imposante Stadtvilla. Bei den Rahmenbedingungen, die es für den Bau einer Stadtvilla zu schaffen gilt, scheiden sich jedoch häufig die Geister. Während sich die einen auf den Bau eines Massivhauses versteift haben, liebäugeln andere Bauherren mit einem stylishen Fertighaus. Fakt ist: Beide Bauweisen haben ihre Nach- und Vorteile. Dieser Artikel geht auf die jeweiligen Vorzüge näher ein und beleuchtet, bei welchen Aspekten Abstriche zu machen sind.

Ein Fertighaus als Stadtvilla

Inhalt: Stadtvilla bauen: Fertighaus vs Massivhaus

1. Fertighaus: Die Vorteile auf dem Prüfstand

Das Fertighaus entsteht aus mehreren einzelnen Komponenten, die fabrikneu gefertigt und auf der Baustelle angeliefert werden. Sie müssen lediglich nach den Vorgaben des Baukonzepts zusammengesetzt werden. Hierbei spricht man von der Endmontage. Wird ein Fertighaus als Stadtvilla errichtet, besteht ebenso die Option, einen kompletten Hausabschnitt industriell vorzufertigen und zum Grundstück zu bringen. Fertighäuser gibt es in verschiedenen Typenklassen. Sie haben jeweils eine eigene Typengenehmigung. Hieraus ergeben sich für Häuslebauer zahlreiche Vorteile. Diese führen immer häufiger dazu, dass sich mehr und mehr Bauherren für ein Fertighaus entscheiden.

1.1. Extrem kurze Bauphase

Mit der Schnelligkeit, mit der ein Fertighaus errichtet wird, kann kaum eine andere Bauform mithalten. Das Eigenheim steht mitunter schon in 8 bis 10 Wochen - meist schlüsselfertig gebaut - auf stabilen Füßen. Die exakte Dauer der Bauphase orientiert sich an Faktoren wie einer potenziellen Unterkellerung und eventuellen extravaganten Ausstattungswünschen wie luxuriösen Interior-Materialien. Ein weiteres Kriterium, das die Bauphase beeinflusst, ist die Wahl der Ausbaustufe.

Folgende Ausbaustufen sind bei Häusern (gilt für Fertig- und Massivhäuser) denkbar:

  • Rohbau
  • Schlüsselfertiger Bau
  • Bezugsfertiger Bau
  • Bausatz zum Selbstbauen

1.2. Geringes Risiko für witterungsbedingte Bauverzögerungen

Kaum etwas kann einen Hausbau so sehr zeitlich in die Länge ziehen wie schlechtes Wetter. Bei einem Fertighaus wird dieses Risiko durch den hohen Vorfertigungsgrad in den Produktionshallen erheblich minimiert. So steht einem kurzfristigen Einzug in den seltensten Fällen etwas entgegen.

1.3. Wenig Personal auf der Baustelle

Damit beim Hausbau alles bis ins letzte Detail klappt, ist es sinnvoll, als Bauherr regelmäßig vor Ort zu sein und sich mit dem Baupersonal abzustimmen. Bei einem Fertighaus gestaltet sich die Koordination denkbar leicht, denn aufgrund der vorgefertigten Baukomponenten ist meist lediglich eine Handvoll Personen auf der Baustelle vor Ort. Das erleichtert Absprachen und optimiert den Überblick.

1.4. Festpreis im Kampf gegen explodierende Baupreise

Ein ungewisser Blick in die Zukunft und ein leerer Geldbeutel lassen den Eigenheimtraum vieler Menschen in weite Ferne rücken. Dennoch gibt es nur ein Leben, in dem sich persönliche Wünsche realisieren lassen. Das Fertighaus kann dafür sorgen, dass dieser Traum doch noch Wirklichkeit wird. Fertighäuser werden von den Anbietern häufig im Rahmen eines Komplettpreisangebotes ohne unerwartete Mehrkosten gebaut. Alle Leistungen sind hierin inbegriffen. Darüber hinaus handelt es sich in aller Regel um einen Fixpreis, an den das Bauunternehmen nach dem Vertragsabschluss gebunden ist. Das bietet Kostensicherheit - für zahlreiche Bauwillige ein essenzieller Faktor, der oft zugunsten eines Hausbaus entscheidet.

1.5. Hohe Energieeffizienz auch bei Fertighäusern

Obwohl Fertighäuser unter Experten nicht immer als die Spitzenklasse angesehen werden, überzeugen sie dennoch durch beachtliche Energieeffizienz. Moderne Fertighäuser, wie zum Beispiel diejenigen, die in Holzständerbauweise errichtet werden, erreichen aufgrund ihrer Bauart häufig sehr gute Effizienzwerte. So werden beispielsweise viele unserer Modelle als Effizienzhaus 40 klassifiziert und fallen in die Energieeffizienzklassen A oder sogar A+. Die älteren Einstufungen wie Effizienzhaus 55, 70 und 85 werden in neueren Bauvorschriften nicht mehr verwendet. Diese Bauweise ermöglicht nicht nur hohe Energieeffizienz, sondern ist auch im Vergleich kostengünstig, was sie zu einer attraktiven Wahl für umweltbewusste Bauherren macht."

2. Massivhaus: Welches sind die Vorteile?

Das Massivhaus wird errichtet, indem man einen Stein auf den nächsten setzt. Ganz so, wie es der vorab konzipierte Bauplan vorsieht. Bei einem Vergleich von Fertighäusern und Massivhäusern lässt sich grundsätzlich festhalten, dass die Schwächen des einen häufig die Stärken des anderen sind. Auch das Massivhaus hat seine Vorzüge. Dieser Ratgeber stellt sie in Kürze vor.

2.1. Wärmespeicherung im Mauerwerk auf Premium-Niveau

Wer bei seiner Immobilie höchste Energieeffizienz anstrebt, hat sowohl bei Massivhäusern als auch bei Fertighäusern gute Optionen. Obwohl traditionell Massivhäuser aufgrund ihrer Bauweise eine ausgezeichnete Wärmespeicherfähigkeit bieten und oft die Energieeffizienzklasse A+ erreichen, können auch Fertighäuser ähnlich hohe Effizienzstandards erfüllen. Es ist daher wichtig, nicht allein die Bauweise, sondern auch die spezifische Ausführung und Technologie des jeweiligen Hauses zu betrachten. Obwohl Massivhäuser in vielen Fällen energetisch auf Top-Level sind, kann ein gut konzipiertes Fertighaus ebenfalls diese hohen Standards erreichen – beide Bauarten bieten also potenziell hohe Energieeffizienz, doch der Preis und die individuellen Baumerkmale sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden.

2.2. Hoher Wiederverkaufswert und lange Lebensdauer

Wenn man den potenziellen Wiederverkaufswert einer Immobilie betrachtet, können sowohl Massivhäuser als auch Fertighäuser attraktive Erträge erzielen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem die langfristige Haltbarkeit und Pflege der Bausubstanz. Historisch gesehen können sowohl Massiv- als auch Fertighäuser, ähnlich wie Fachwerkhäuser, bei entsprechender Instandhaltung Lebensdauern von über 100 Jahren erreichen. Somit ist es nicht zutreffend, dass Fertighäuser generell eine kürzere Lebensdauer als Massivhäuser haben. Die Annahme einer kürzeren Nutzungsdauer für Fertighäuser sollte daher revidiert werden, um die realen Gegebenheiten widerzuspiegeln.

2.3. Kaum gestalterische Grenzen

Das Portfolio der Gestaltungsvarianten ist bei einem Fertighaus sehr groß - das von Massivhäusern ist noch größer. Häufig stellt sich jedoch die Frage, ob die zusätzlichen Design-Optionen das erhebliche Plus an Investitionskosten für ein Massivhaus im Endeffekt rechtfertigen.

2.4. Schallschutz auf Premium-Level

Ein solider Schallschutz ist essenziell, um das Stresslevel zu senken. In besonderem Maße ist er bei einem Grundstück gefragt, das sich an einer Durchgangsstraße oder in der Nähe eines Industriegebietes befindet. Das Massivhaus bietet mit seinen starken Mauern einen überdurchschnittlich großen Schallschutz. Viele Bauherren sehen sich bei der Grundstückssuche heute nach einem Areal in relativer Alleinlage um. Schallschutz ist meist schön und gut, aber nicht zwingend erforderlich. Des Weiteren lassen sich schallschützende Maßnahmen ebenso durch die Auswahl eines passenden Interieurs auf unkomplizierte Weise in den Haushalt integrieren.

2.5. Nivellierendes Raumklima

Ein weiterer Aspekt, der häufig als einer der großen Vorteile von Massivhäusern gepriesen wird, ist das leicht befeuchtete Raumklima. Es passt sich den äußeren Umgebungsbedingungen an. Während das von Fertighäusern von Natur aus etwas trockener ist, zieht das Mauerwerk eines Massivhauses die Feuchtigkeit stärker an und lässt sie durch die offenen Poren der Mauern ins Gebäudeinnere gelangen. Was für den Wohnkomfort oft als echtes Plus wahrgenommen wird, kann sich jedoch auch nachteilig auf die Immobilie auswirken. Umso mehr, wenn das Gebäude mit einem Keller errichtet wird. Ziehen die Mauern zu viel Feuchtigkeit ins Innere, besteht vermehrt das Risiko eines Schimmelbefalls. Aus dem vermeintlichen Vorteil entwickelt sich dann eines der größten Ärgernisse, die ein Bauherr nach dem Einzug haben kann.

3. Fazit: Fertighaus oder Massivhaus? - Eine Frage der Lebensumstände und individuellen Wünsche

Kaum etwas könnte individueller sein als die Frage, ob ein Fertighaus oder Massivhaus besser zu den eigenen Vorstellungen passt. Fertighäuser zeigen sich im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis unschlagbar preiseffizient: Ihre Individualisierbarkeit wurde im Laufe der vergangenen Jahre immer stärker der eines Massivhauses angeglichen. Selbst herausfordernde Bedingungen wie etwa der Wunsch, die Immobilie so barrierefrei wie möglich zu bauen, lassen sich bei einem Fertighaus von namhaften Herstellern mittlerweile problemlos realisieren - der Facettenreichtum an konzeptioneller Kreativität und eine wachsende Materialpalette machen es möglich.

4. Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

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Jeder kleine Hinweis hilft uns und allen Lesern weiter. Vielen Dank!

 

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