Das zackige Klopfen schreckte Nickel hoch, der ganz in seine Arbeit vertieft war.
Nach einem krächzenden "Herein" betrat sein Chef und ein ihm unbekannter Mann das Zimmer. Der Mann war groß und sehr gut gekleidet. Der blaue Anzug, die gelbe Kravatte und der Pilotenkoffer erinnerte Nickel an einen Versicherungsvertreter. Sein Chef stellte Nickel den Mann als den neuen Mitarbeiter im Vertrieb "Herrn Berghoff" vor. Etwas steif und frostig fiel der sich anschließende Smalltalk aus. Irgendwas störte Nickel an diesem komischen Vertriebler, aber er konnte nicht sagen was. Nach 15 Minuten war endlich alles vorbei und Nickel widmete sich wieder seinen Aufgaben.
Zwei Tage danach saß Nickel in der Kantine und war im Begriff sich über seine Kohlrouladen herzumachen, als er Herrn Berghoff auf seinen Tisch zustolzieren sah. Argwöhnisch musterte Nickel den vor ihm stehenden Vertriebsmann und beantwortete seine bestimmte Frage nach dem Dazusetzen mit einem äußert knappen "Ja".
Das Essenstablett des Herrn Berhoff war ein Fest für jeden Vegetarier. Das Wasser in der großen Flasche deutete ebenfalls auf einen sehr merkwürdigen Zeitgenossen hin. "Ich bin vor zwei Wochen operiert worden und muss mich nun an eine sehr strenge Diät halten." bemerkte Herr Berghoff. "Wie gerne würde ich Kohlrouladen essen, das ist nämlich mein Leibgericht."
"Meins auch!" rutschte es dem verwunderten Nickel heraus. "Dann essen Sie doch bitte für mich mit, während ich versuche den Salat zu essen und dazu den Gänsewein trinke", sagte lächelnd Herr Berghoff.
Am nächsten Tag gab es Gulasch und Nickel aß für seinen neuen Tischgenossen, Herrn Berghoff, mit.