Letzte Woche erhielten wir eine E-Mail von Frau Schürkemper. Sie hatte mit ihren Freunden eine Diskussion über das Wort "eigentlich" geführt.
Sie fragte, wie wir dieses Wort in der Kommunikation betrachten.
Kein Wort ist zufällig
Die Aussage "das finde ich gut" unterscheidet sich erheblich von der Aussage "das finde ich eigentlich gut".
Der Zusatz "eigentlich" zeigt hier, dass der Sender einschränkt. Nun könnte der Empfänger fragen, was dem Sender daran nicht gefällt.
Die Aussage "eigentlich wäre das eine gute Lösung" zeigt auf, dass der Sender unsicher ist oder sich nicht festlegen möchte. Auch hier könnte der Empfänger nachfragen. Zumeist aber wird der Empfänger einfach der Empfehlung keine oder weniger Beachtung schenken und den Sender als unsicher bewerten.
Das Wort "eigentlich" bezeichne ich in meinen Seminaren gerne als "Weichmacher", der Unsicherheit oder auch Unentschlossenheit aufzeigt. "Eigentlich" nimmt vielen Aussagen die Klarheit und den Aufforderungscharakter. Wer das Wort "eigentlich" bei Empfehlungen und Argumenten vielfach verwendet, sollte sich fragen: "Warum nutze ich das Wort?". "Was macht mich unsicher und was müsste ich tun, um sicher wirkende Aussagen zu treffen?"
Das ist doch eigentlich ganz einfach. Oder? ;-)
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