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Das tote Pferd - die Angst vor dem Scheitern

Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab.“

Das Sprichwort "ein totes Pferd reiten" wird oft verwendet, um eine Situation zu beschreiben, in der jemand an einem aussichtslosen oder erfolglosen Vorhaben festhält, ohne die Sinnlosigkeit seines Handelns zu erkennen. Es veranschaulicht die Nutzlosigkeit des weiteren Einsatzes von Ressourcen oder Mühen in eine Angelegenheit, die offensichtlich zum Scheitern verurteilt ist.

Doch so mancher versucht oft andere Strategien, nach denen sie oder er in dieser Situation handelt.

  • Sie besorgen sich eine stärkere Peitsche.
  • Sie besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  • Sie sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten."
  • Sie gründen einen Arbeitskreis, um das tote Pferd zu analysieren.
  • Sie wechseln den Reiter aus.
Pferde grasen auf einer Weide.

  • Sie erhöhen die Qualitätsstandards für das Reiten toter Pferde.
  • Sie bilden eine Task-Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  • Sie schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
  • Sie stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
  • Sie ändern die Kriterien, die besagen, ob und wann ein Pferd tot ist.
  • Sie kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
  • Sie schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
  • Sie machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
  • Sie machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere tote Pferde gibt.
  • Sie kaufen etwas, das tote Pferde schneller laufen lässt.
  • Sie erklären, dass unser Pferd "besser, schneller und billiger" tot ist als andere tote Pferde.
  • Sie bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
  • Sie überarbeiten die Leistungsbedingungen für tote Pferde.
  • Sie richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  • Sie erklären, dass die Haltung toter Pferde ja auch billiger sei.

Denken Sie daran: "Wenn Sie ein totes Pferd reiten, dann steigen Sie ab!"

Warum manchmal tote Pferde geritten werden

Die Angst vor Veränderung

Einer der Hauptgründe, warum Menschen an ineffektiven Methoden oder Strategien festhalten, ist die Angst vor Veränderung. Es ist bequemer, im Bekannten zu bleiben, auch wenn es nicht funktioniert, als das Unbekannte zu riskieren. Das tote Pferd zu reiten bedeutet in diesem Kontext, an Gewohnheiten festzuhalten, selbst wenn diese offensichtlich nicht zum Ziel führen.

Der Glaube an Technik und Fortschritt

Viele glauben, dass jede Herausforderung mit noch mehr Einsatz, Technologie oder Geld gelöst werden kann. Das entspricht dem Kauf einer stärkeren Peitsche oder dem Einsatz von zusätzlichen Mitteln, um das tote Pferd schneller zu machen. Diese Strategie ignoriert jedoch das grundlegende Problem: Ein totes Pferd wird niemals laufen.

Gruppendynamik und sozialer Druck

In vielen Fällen ist der soziale Druck der Grund, warum ineffektive Strategien beibehalten werden. Niemand möchte als derjenige gelten, der aufgibt oder der Gruppe widerspricht. So wird das Reiten toter Pferde zur Gruppenaktivität, ohne dass jemand die grundlegende Sinnlosigkeit des Unterfangens infrage stellt.

Ein weiteres Problem ist der "Concorde-Effekt"

Wer sich ein Ziel setzt, versucht einen persönlichen Traum zu leben oder ein bestimmtes Vorhaben zu realisieren und sollte nicht bei den ersten Schwierigkeiten aufgeben. Ausdauer ist bei vielen Unternehmungen wichtig. Wir sollten trotzdem eins im Hinterkopf behalten: den Concorde-Effekt.

Manchmal ist es nämlich besser, eine Kurskorrektur vorzunehmen und nicht weiterzumachen. Wir sollten aufhören, bevor die Kosten oder aber die erlittenen Verluste so hoch werden, weil wir am Vorhaben auf Gedeih und Verderb festhalten, obwohl wir eigentlich wissen, dass aufhören besser wäre.

Seinen Namen verdankt der Effekt, der auch Concorde-Trugschluss genannt wird, dem Überschallflugzeug Concorde. Die Kosten für das britisch-französische Flugzeug waren weit über dem geplanten Budget. Aber Aufgeben war keine Option, denn niemand wollte eine nationale Blamage erleiden oder sogar zugeben, dass man gescheitert war. Die Concorde wurde auf Kosten der Steuerzahler gebaut. Das Milliardengrab Concorde konnte auch im laufenden Betrieb die Verluste nie wieder ausgleichen. 

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Antwort 1
Trotzhaltung wg schlimmer, andauernder Herabsetzung

Strategien im Umgang mit toten Pferden

Die Kreativität in der Ausrede

Das Festhalten an toten Pferden fördert zumindest eines: kreative Ausreden. Von der Behauptung, dass das Pferd nicht tot, sondern nur "anders lebendig" sei, bis hin zur Überzeugung, dass mit genügend Willenskraft jedes Problem lösbar sei, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Die Suche nach externen Lösungen

Der Kauf von Dienstleistungen oder Produkten, um das Problem des toten Pferdes zu "lösen", spiegelt die Hoffnung wider, dass jemand anders vielleicht eine magische Lösung parat hat. Dies reicht vom Einbringen externer Berater bis hin zum Kauf hochtechnologischer Hilfsmittel, die versprechen, das Unmögliche möglich zu machen.

Der Wert des Scheiterns

Interessanterweise kann das Festhalten an einem toten Pferd uns auch eine wichtige Lektion lehren: den Wert des Scheiterns. Scheitern ermöglicht es uns, zu lernen, zu wachsen und letztendlich bessere Lösungen für unsere Probleme zu finden. Das Erkennen, dass man ein totes Pferd reitet, und der mutige Schritt, abzusteigen, kann der Beginn eines neuen, erfolgreicheren Weges sein.

Beitrag: Misserfolge und Niederlagen verarbeiten: wie wir uns zum Erfolg scheitern

Misserfolge und Niederlagen verarbeiten: wie wir uns zum Erfolg scheitern

Die meisten von uns haben bereits Niederlagen und Misserfolge erlebt. Ob beruflich oder privat – Misserfolge gehören zum Leben dazu. Was den großen Unterschied ausmacht, ist der Umgang mit dem Misserfolg. Schwächt er mich oder stehe ich auf und gehe gestärkt weiter auf meinem Weg.

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Video zu "Das tote Pferd reiten"

Video: Matthias Strolz über Tote Pferde im Nationalrat

Länge: 1:26 Minuten

Youtube-Video

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Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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