In Gesprächen kommt es immer wieder zu Spannungen und Konflikten, weil "Du-Depp-Aussagen" (auch verbale Bestrafungen) den Adressaten in seinem Selbstwertgefühl treffen. Diese Abwertung ist meist der Ausgangspunkt für eine Stress erzeugende und wenig zielfördernde Form der Kommunikation. Hier findest du Ideen, Anregungen sowie eine Übung zum Thema.
1.Du-Depp Aussagen sind emotionsauslösende Aussagen
Neurologische Forschungen zeigen, dass Worte vom Gehirn in Millisekunden in Bezug auf deren positive und negative Aspekte analysiert werden. Das Ergebnis dieser Verarbeitung sind Stimmungen. Du-Depp-Aussagen sind emotionsauslösende Aussagen, die in den seltensten Fällen hilfreich sind.
„Weise reden, weil sie etwas zu sagen haben; Narren, weil sie etwas sagen müssen.“
Du-Depp-Aussagen zeigen die Einstellung des Senders. Sie sind kaum zu unterdrücken, weil der Sender diese Worte selbst nicht bemerkt. Es ist schwierig, sich zu beherrschen und die Du-Depp-Aussagen weg zu lassen. Einfacher ist es, an der Einstellung zu arbeiten. Mit der richtigen Einstellung zum Gesprächspartner und zu sich selbst verschwinden Du-Depp-Aussagen von ganz allein.
Beispiele:
Das hätten Sie doch wissen müssen … (Sie Depp)
Das kann man doch nicht machen … (Sie Depp)
Wie kommen Sie denn auf die Idee? (Sie Depp)
Das weiß doch jeder … (Nur Sie nicht, Sie Depp)
Früher habe ich auch so gedacht ... (aber heute bin ich weise und Du nicht, Du Depp)
Wenn wir nach einer Aussage Du- oder Sie-Depp sagen können, dann handelt es sich um eine dieser emotionsauslösenden Aussagen. Emotion wird hier lexikalisch als "Erregung", im Unterschied zum Gefühl (Empfindung), verstanden.
Worte wie "denn, eigentlich, doch, sicher u. a." lassen fast immer Konflikte, Emotionen oder auch Aggression vermuten. Worte sind nicht zufällig. Sie entsprechen der jeweiligen Einstellung. Wenn sie nicht bewusst formuliert werden, zeigen sie auf, was sich hinter der Fassade verbirgt.
3.Kommunikationsübung zu Du-Depp-Aussagen
Eine bewährte Übung aus Kommunikationsseminaren ist die folgende. Achte in den nächsten Tagen auf die Verwendung von Du-Depp-Aussagen und stelle dir bitte die Fragen:
Was passiert nach der Du-Depp-Aussage? (Körpersprache, sprachliche Reaktion)
Was wäre eine alternative Aussage? (weder arrogant noch aggressiv)
Ist die Art der Kommunikation zielfördernd?
Ob du in der Rolle als Führungskraft, Teamleiter, Ehemann, Ehefrau, Mutter, Vater oder Freund kommunizierst, ein Wort gibt das andere und wie in den Wald hineingerufen wird, so schallt es heraus.
Das Problem: Der Sender ist sich seiner Aussage und Wirkung nicht immer bewusst und sucht so zwangsläufig die Schuld für die Reaktion beim Empfänger. Der Beginn eines Konflikts. Wir wissen, was dann passiert. Es wird nicht mehr über das Thema gesprochen, sondern über die Art und Weise der Gesprächsführung.
Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.
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