Schopenhauer über den Nutzen der Einsamkeit
„Der wahre, tiefe Frieden des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.“
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Ein Deutungsversuch: Schopenhauer und der Nutzen der Einsamkeit
Für Schopenhauer war die Gesellschaft anderer Menschen oft eine Quelle von Ärgernissen, Missverständnissen und Konflikten.
Es mag auch daran liegen, dass er zu Lebzeiten, nie die Anerkennung bekam, die ihm aufgrund seiner Leistungen zugestanden hätten.
Schopenhauer war der Meinung, dass Menschen in der Menge oft abgelenkt und so die Tiefe des eigenen Inneren vernachlässigen und eher oberflächlich sind.
Ein weiterer Punkt ist die Unabhängigkeit. Schopenhauer argumentierte, dass Menschen, die es gewohnt sind, allein zu sein und die Einsamkeit schätzen, unabhängiger von der Meinung anderer werden. Sie sind weniger anfällig für den Gruppendruck und haben es leichter, ihren eigenen Weg zu gehen.
Wer also öfter aktiv der Einsamkeit begegnet, wird weniger anfällig für das, was andere von ihm denken. Sie oder er wird selbstsicherer und mutiger in den eigenen Entscheidungen.
Natürlich sah Schopenhauer auch die negativen Seiten der Einsamkeit. Zu viel Isolation kann zu Melancholie, Traurigkeit und sogar Depression führen. Es geht nicht darum, sich von der Welt abzuschotten, sondern sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen.
Buddhist Schopenhauer
Schopenhauer war sehr den Lehren Buddhas zugewandt, bezeichnete sich sogar als "Buddhist". Ebenjener Buddha soll gesagt haben:
„Nur für den Einsamen eignet sich meine Lehre, nicht für den, der an der Geselligkeit seine Freude hat.”
Ang.-Nik. 8,30
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Antwort 1
Dem stimme ich zu, ich liebe die (zeitweilige) Einsamkeit und vermisse sie oft in der Hektik des Alltags.
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Die Welt scheint sich täglich schneller zu drehen. Bilder- und Tonfluten stürzen fortwährend auf uns ein und wir werden von einer Fremdsuggestion in die andere gestürzt.
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Selbst auf dem Klo, einst heiliger Ort der Stille, klingelt mancherorts das Handy und entweiht das "Stille Örtchen". Aus den Lautsprechern tönt hier "My way" und mischt sich mit den Tönen einer Popgruppe.
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Was ist nun der Punkt?
Mehr über Arthur Schopenhauer
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Arthur Schopenhauer (* 22. Februar 1788 in Danzig, † 21. September 1860 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer. Er sah sich in der Nachfolge Immanuel Kants und schaffte einen Entwurf, der zugleich Erkenntnistheorie, Metaphysik, Ästhetik und Ethik beinhaltete.
Auch die Ideenlehre Platons und Philosophen aus dem Osten beeinflussten seine Sicht der Welt. Sein Leben lang begleitete ihn ein Pudel, den er (er besorgte sich immer ähnlich aussehende Pudel) entsprechend Atman (Sanskrit für das Wahre Selbst) nannte. Ansonsten galt Schopenhauer als Einzelgänger, der einem sehr gleichmäßigen Tagesablauf nachging: morgens arbeiten, vor dem Mittagessen Flöte spielen, Speise im Gasthaus, anschließend zwei Stunden Spaziergang mit dem Pudel.
Schopenhauer litt darunter, dass seine Werke zu seinen Lebzeiten kaum Anerkennung fanden. Wohl als Selbstschutz hat er darum öfters Andersdenkende abgewertet oder vor den Kopf gestoßen.
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„Viele Worte zu machen, um wenige Gedanken mitzuteilen, ist überall das untrügliche Zeichen von Mittelmäßigkeit.“
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Echte Persönlichkeiten - Zitat
Die echten Persönlichkeiten - Zitat von Arthur Schopenhauer
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Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
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