Girokonto Vergleich – was beachten? Tipps und Erläuterungen
Auf ein Girokonto kann praktisch niemand verzichten. Ob für den Gehaltseingang, den bargeldlosen Einkauf im Supermarkt oder das Bezahlen der Miete. Das Girokonto gehört zum Leben dazu. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und dafür gesorgt, dass Banken keinem geschäftsfähigen Bundesbürger ein Girokonto verweigern dürfen.
Wie man das für die eigenen Bedürfnisse perfekte Girokonto findet und welche Punkte für einen Girokonto-Vergleich wichtig sind, zeigt dieser Beitrag.
Kurz gefasst: Die 20 wichtigsten Tipps zum Girokonto-Vergleich
Ein Girokonto ist das Herzstück deiner täglichen Finanzgeschäfte. Doch bei der Vielzahl an Angeboten kann die Auswahl des passenden Kontos zur Herausforderung werden. Hier sind die Top-20-Tipps, die dir helfen, das optimale Girokonto zu finden:
- Kontoführungsgebühren prüfen: Achte darauf, ob das Konto kostenlos ist oder ob Gebühren anfallen. Manche Banken bieten kostenlose Konten nur bei regelmäßigem Mindestgeldeingang an.
- Kartenkosten berücksichtigen: Überprüfe, ob für die Girocard oder Kreditkarte Jahresgebühren erhoben werden. Einige Banken bieten kostenlose Karten an, während andere Gebühren verlangen.
- Bargeldversorgung sicherstellen: Informiere dich über die Anzahl der Geldautomaten, an denen du kostenlos Bargeld abheben kannst. Ein dichtes Automatennetz ist besonders wichtig, um Gebühren zu vermeiden.
- Dispozinsen vergleichen: Die Zinsen für den Dispositionskredit variieren stark. Hohe Dispozinsen können teuer werden, daher ist ein niedriger Zinssatz vorteilhaft.
- Guthabenzinsen beachten: Einige Konten bieten Guthabenzinsen an, was besonders bei höheren Kontoständen attraktiv sein kann. Allerdings sind diese oft gering oder nicht vorhanden.
- Mobile Payment Optionen prüfen: Wenn du gerne mit dem Smartphone zahlst, achte darauf, ob die Bank Apple Pay oder Google Pay unterstützt.
- Online-Banking Funktionen testen: Ein benutzerfreundliches Online-Banking erleichtert den Alltag. Teste die App oder das Webportal der Bank auf Bedienbarkeit.
- Kundenservice bewerten: Ein kompetenter und gut erreichbarer Kundenservice ist wichtig, besonders in schwierigen Situationen. Prüfe die Erreichbarkeit per Telefon, Chat oder E-Mail.
- Zusätzliche Services bewerten: Manche Banken bieten zusätzliche Leistungen wie Versicherungen oder Rabatte an. Überlege, ob du diese benötigst.
- Filialnetz berücksichtigen: Falls du persönliche Beratung bevorzugst, achte auf die Anzahl der Filialen in deiner Nähe.
- Eröffnungsboni und Prämien vergleichen: Einige Banken bieten Prämien für die Kontoeröffnung an. Lass dich davon nicht blenden, sondern prüfe die langfristigen Konditionen.
- Kosten für Überweisungen prüfen: Manche Banken verlangen Gebühren für Überweisungen ins Ausland oder in Fremdwährungen. Vergleiche die Konditionen, falls du solche Transaktionen häufiger durchführst.
- Kontoarten vergleichen: Überlege, ob ein Einzel-, Gemeinschafts- oder Geschäftskonto für dich sinnvoll ist. Jede Art hat spezifische Vorteile und Anforderungen.
- Sicherheit des Kontos beachten: Achte auf moderne Sicherheitsmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Schutz vor Phishing-Angriffen.
- Konto für Minderjährige: Falls du ein Konto für dein Kind suchst, prüfe spezielle Angebote für junge Menschen.
- Nachhaltigkeit berücksichtigen: Einige Banken legen Wert auf Nachhaltigkeit und investieren nur in ethisch vertretbare Projekte. Wenn dir das wichtig ist, informiere dich über die Philosophie der Bank.
- Flexibilität prüfen: Überlege, wie flexibel das Konto auf wechselnde Lebensumstände reagiert, zum Beispiel bei einem Umzug ins Ausland.
- Digitale Innovationen bewerten: Banken mit modernen digitalen Funktionen wie Echtzeitüberweisungen oder Budget-Tools bieten dir mehr Komfort.
- Versteckte Kosten identifizieren: Achte auf versteckte Gebühren, zum Beispiel für Papierauszüge oder zusätzliche Dienstleistungen.
- Bewertungen und Erfahrungsberichte lesen: Lies Bewertungen anderer Kunden, um einen Eindruck von der Bank zu bekommen. Dies gibt dir oft ein realistisches Bild.
Fazit
Der Vergleich von Girokonten erfordert Zeit und Aufmerksamkeit, aber die Mühe lohnt sich. Indem du die oben genannten Punkte berücksichtigst, findest du ein Konto, das optimal zu deinen Bedürfnissen passt. Achte vor allem auf die Kosten, die Flexibilität und die Zusatzleistungen, um langfristig zufrieden zu sein. Ein durchdachter Vergleich kann dir nicht nur Geld sparen, sondern auch deinen Alltag erleichtern.
Girokonto Vergleich – die wichtigsten Kriterien erläutert
Die meisten Geldhäuser, egal ob Filialbank oder Online-Bank, bieten verschiedene Kontomodelle an. Diese sind auf Privatkunden oder Geschäftskunden zugeschnitten und enthalten unterschiedliche Extras wie beispielsweise eine kostenlose zweite Girocard für den Partner, eine Kreditkarte ohne Jahresgebühr oder einen festen Ansprechpartner bei der Bank. Es lohnt sich daher in jedem Fall einen Vergleich der Konditionen durchzuführen, um das passende Konto für den eigenen Bedarf zu finden.
Um es vorwegzunehmen, ein wirklich kostenloses Girokonto gibt es praktisch nicht mehr. Zwar bewerben verschiedene Kreditinstitute ihre Girokonten noch als kostenlos, dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. In den meisten Fällen bedeutet kostenlos, dass lediglich die Kontoführung unentgeltlich erfolgt. Und das oft auch nur dann, wenn für den Wegfall der Kontoführungsgebühren ein regelmäßiger Zahlungseingang in einer bestimmten Höhe erforderlich ist.
Kontoführungsgebühr, Jahresgebühr, Grundgebühr
Die Kontoführungsgebühr wird heute wieder von fast allen Banken für das Führen eines Girokontos berechnet. Nur noch wenige verzichten darauf und dann auch nur unter bestimmten Bedingungen. Die Kontoführungsgebühr oder Grundgebühr muss auf jeden Fall bezahlt werden, auch wenn das Konto nicht genutzt und keine Überweisungen oder Einzahlungen getätigt werden.
Kosten für Überweisungen
Bei einigen Girokonten ist eine gewisse Anzahl Überweisungen in der Grundgebühr enthalten. Beispielsweise 6 oder 10 Überweisungen pro Monat. Für weitere Überweisungen innerhalb eines Monats berechnen die Banken dann eine Gebühr. Die Höhe der Gebühren ist davon abhängig, ob die Überweisung beleglos oder beleghaft vorgenommen wurde. Beleglos bedeutet, dass die Überweisung am Banking-Terminal in der Filiale oder online beauftragt wurde. Beleghaft werden Überweisungen bezeichnet, für die ein Überweisungsvordruck benutzt und bei der Bank eingereicht wird. Ebenfalls kostenpflichtig sind in der Regel Echtzeitüberweisungen oder Überweisungen in einer Fremdwährung.
Jahresgebühr Girocard
Mittlerweile gibt es bei einigen Banken auch die Girocard, die frühere EC-Karte, nicht mehr kostenlos. Immer mehr Banken verlangen für die Ausstellung einer Girocard eine Jahresgebühr. Wegen dieser Gebühren für die Girocard kann ein auf den ersten Blick günstiges Girokonto am Ende teuer werden. Es lohnt sich also genau hinzuschauen.
Gebühren für eine Zweit- oder Partner-Girokarte
Girokonten werden oft gemeinschaftlich von Lebens- oder Ehepartnern genutzt. In diesen Fällen ergibt es Sinn, wenn beide Partner eine Girokarte für das Konto besitzen. Für die Zweit- oder Partner-Girokarten berechnen viele Banken heute ebenfalls Gebühren, ähnlich wie für eine Partner-Kreditkarte.
Kosten für eine Kreditkarte
Die Zeiten, in denen die meisten Banken eine kostenlose Kreditkarte angeboten haben, sind ebenfalls vorbei. Bis vor einiger Zeit war es durchaus üblich, dass eine in Verbindung mit einem Girokonto ausgegebenes Kreditkarte kostenlos gewesen ist. Viele Kreditinstitute verlangen aktuell für die Ausgabe einer Kreditkarte eine Jahresgebühr. Je nachdem, wie hoch die Umsätze mit dieser Karte sind, können die Gebühren wieder entfallen oder zugunsten der Kunden gesenkt werden.
Dispozinsen für das Girokonto
Inhaber von Girokonten erhalten von der kontoführenden Bank in Abhängigkeit von der Bonität oft ohne große Umstände einen sogenannten Dispokredit eingeräumt. Dieser Dispokredit kann ohne Kreditantrag problemlos genutzt werden und bietet einen gewissen finanziellen Spielraum. Für diesen Komfort muss ein Dispokredit aber je nach Bank unterschiedlich teuer bezahlt werden. Banken verlangen zwischen 4 und 14 % für diesen Kredit. Wird das Konto über den Disporahmen hinaus belastet, werden Überziehungszinsen fällig. Diese sind noch einmal höher als die Dispozinsen. Wer des Öfteren sein Konto überzieht, sollte daher bei einem Girokonto-Vergleich unbedingt die Dispo- und Überziehungszinsen der einzelnen Kreditinstitute sorgfältig miteinander vergleichen.
Kosten für fremde Währungen
Für das Bezahlen in einer fremden Währung verlangen die meisten Banken ebenfalls Geld. Beispielsweise, wenn mit der Kreditkarte in schwedischen Kronen das Hotel bezahlt wird. Bevor der Betrag vom eigenen Girokonto abgezogen wird, wird der Betrag auf der Basis aktueller Wechselkurse umgerechnet. Zusätzlich berechnet die Bank für diese Dienstleistung in aller Regel eine Gebühr.
Bei einem Girokonto-Vergleich sollten auch die sogenannten Preis- und Leistungsverzeichnisse sowie die Entgeltinformationen der verschiedenen Banken mit einbezogen werden. In diesen Dokumenten finden sich oft Gebühren, die sonst nicht zutage treten. Beispielsweise eine Gebühr für den Versand einer mTAN Liste für das Online-Banking oder die Gebühr, welche von der Bank erhoben wird, wenn eine Lastschrift oder ein Dauerauftrag nicht ausgeführt werden können. Weitere Kosten, die sich im Leistungsverzeichnis fast jeder Bank finden, sind:
Negativzinsen
Dieser Punkt sollte immer noch beachtet werden, obwohl einige Banken mittlerweile begonnen haben, das Verwahrentgelt für Geld auf einem Girokonto zu streichen. Vorwiegend wird dieses Verwahrentgelt fällig, wenn die Geldanlage auf dem Girokonto einen bestimmten Betrag überschreitet.
Automatengebühren
Mit einer Girocard kann an praktisch jedem Geldautomaten in Deutschland und in Europa Geld zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehoben werden. Oft verlangen jedoch die Betreiber der Geldautomaten eine Gebühr, welche von der kontoführenden Bank nicht erstattet wird.
Bei einer Abhebung in Deutschland bestimmt der Automatenbetreiber, zum Beispiel eine Sparkasse die Gebühren. Die Automatengebühren sind dann abhängig davon, ob eine Girocard von einer Sparkasse, einer Genossenschaftsbank oder einer privaten Geschäftsbank wie der Deutschen Bank oder der Commerzbank benutzt wird. Bei Abhebungen im Ausland bestimmt die kontoführende Bank die Höhe der Gebühren.
Fazit: Einige Punkte sind bei der Kontoauswahl besonders wichtig
Kostenlos sind Girokonten zwar nicht mehr, mit einem Girokonto Vergleich kann im Laufe der Zeit dennoch sehr viel Geld gespart werden. Insbesondere bei den Posten Grundgebühr und Gebühren für Überweisungen unterscheiden sich die von den Banken verlangten Entgelte zum Teil erheblich. Vor dem Girokonto Vergleich sollte überlegt werden, welche der oft kostenpflichtigen Serviceleistungen wirklich benötigt werden und wie viele Überweisungen pro Monat von diesem Konto vorgenommen werden.
Diese Vorbereitungen sind empfehlenswert, um den Vergleich von Girokonten objektiv und zügig vornehmen zu können. Manchmal kann es sich lohnen, ein bei den Grundgebühren etwas teureres Kontomodell zu wählen. Teurere Kontomodelle enthalten oft mehr kostenlose Überweisungen als ein günstiges Kontomodell. Wer pro Monat viele Überweisungen tätigen muss, ist dann mit einem teureren Kontomodell eventuell dennoch im Vorteil. Mit spitzem Bleistift nachrechnen, lohnt sich bei einem Girokonto Vergleich immer.
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