Haben Sie das Gefühl, Sie kümmern sich genügend um Ihre Finanzen - um Ihr liebes Geld? Haben Sie Ihre Ausgaben im Griff? Ihr Erspartes gut angelegt? Der notwendigen privaten Altersvorsorge ausreichend Tribut gezollt?
Viele von uns bekommen bei diesen Fragen ein schlechtes Gewissen. Geld hat man zwar gerne, aber die Beschäftigung damit erscheint recht mühselig. Und irgendwie hat man immer keine Zeit - man muss ja Geld verdienen.
Lesen Sie von 5 Anstößen, die auch bei Ihnen Finanzfreuden auslösen (können).
Der amerikanische Bankier und Unternehmer John Davison Rockefeller schrieb einst treffend:
Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken,
als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten.
So geht Jahr um Jahr ins Land, ohne dass wir einmal grundlegend unsere Finanzen auf gesunde Füße gestellt haben.
Glaubenssätze
Kann es sein, dass Sie von ungünstigen Glaubenssätzen geprägt wurden?
- "Über Geld spricht man nicht, Geld hat man"
Rund um das Geld kursieren viele Patentrezepte und Spruchweisheiten. Teilweise sind diese bei uns tief als Glaubenssätze verankert. Wenn diese Weisheiten zur Vorsicht mahnen oder uns Antrieb verschaffen, wollen wir auch nichts bemäkeln. Aber oftmals führen sie auch zu unbefriedigenden Resultaten. Nehmen wir zum Beispiel: - "Geld verdirbt den Charakter"
Mit dem Geld sind eine Reihe von Mahnungen verbunden. Jeder hat den skrupellosen Finanzhai vor Augen oder den geizigen, einsam lebenden Geschäftsmann. Aber ist es nicht eher so: Geld steht für Möglichkeiten und es liegt an uns, diese sinnvoll zu nutzen. Wer würde nicht gerne mehr für eine Sache spenden, die er von ganzem Herzen unterstützt? Oder später den Enkeln das eine oder andere Stück des Weges mit einer Finanzzuwendung erleichtern?
Von daher unser Rat 1
Schauen Sie sich Ihre Glaubenssätze in Bezug auf Geld an. So können Sie nach und nach jeden dieser Glaubenssätze relativieren, einordnen oder ändern. Trennen Sie sich von negativen Assoziationen und Glaubenssätzen im Hinblick auf das Geld.
Viel sinnvoller ist es, wenn Sie dem Geld im Hinblick auf seine Funktion und Bedeutung einen angemessenen Platz in Ihrem Leben zuweisen. Stehen Sie dem Geld positiv gegenüber, denken Sie öfters mit guten Gefühlen daran, malen Sie sich aus, was Sie alles Schönes damit machen können.
"Geld macht nicht glücklich"?
Gut gebrüllt Löwe, entgegnen wir. Wir haben festgestellt, dass die meisten Menschen von Geldsorgen unglücklich werden. Und davon sollten wir uns befreien. Studien haben gezeigt, dass "mehr Geld" bis zu einer gewissen Grenze durchaus glücklicher macht. Wenn Sie allerdings schon sehr gut verdienen, werden Sie als Millionär wahrscheinlich kaum glücklicher sein.
Übung zur Klarheit
Würe ich durch Geld glücklicher werden? Mögliche Übung, welche hier Klarheit verschafft: Was würden Sie tun, wenn Sie mehr Geld zur Verfügung hätten. Notieren Sie schriftlich, wofür Sie eine Verdopplung Ihres verfügbaren Einkommens verwenden würden. Wären Sie dann glücklicher?
Kommen wir nun zu dem Einwand:
"Was soll es schon bringen, sich mit dem Geld zu beschäftigen? Ich verdiene ja nicht mehr dadurch ..."
Kaum etwas stellt sich als weniger wahr heraus.
Warum sich die Beschäftigung mit dem Geld lohnt
Kaum eine Tätigkeit als die Beschäftigung mit Ihren Finanzen wird lukrativer sein. Trauern Sie nicht verflossenen Möglichkeiten nach, träumen Sie nicht davon, sich später dem Thema zu widmen. Legen Sie los! Die folgenden drei Gründe sollen Ihnen als Anreiz dienen:
- Möglichkeiten
Geld an sich ist nichts wert. Niemand würde gestrandet auf einer einsamen Insel für eine Millionen Euro das letzte Brot hergeben. Geld erhält seinen Wert nur durch die Möglichkeiten, die es in unserer Gesellschaft ermöglicht. Und Möglichkeiten bieten sich eine ganze Menge. So steht Geld in erster Linie für all die Dinge, die einem bei Abgabe seines Geldes zur Verfügung stehen: Ein Buch kaufen, ins Kino gehen, Urlaub machen, ein Seminar besuchen usw. Das ist aber nur eine Funktion des Geldes, vielleicht die unmittelbar wichtigste. - Mein Schaaaatttzzzz
Darüber hinaus hat es eine Wert-Aufbewahrungsfunktion – es ist das berühmte Vorratslager für schlechte Zeiten. Wenn Sie über einen angemessenen Vorrat an Geld verfügen, fühlen Sie sich automatisch sicherer. Sie sind für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Da ein Scheitern im Hinblick auf eigene Ziele oder Projekte weniger bedrohlich erscheint, trauen wir uns mehr zu. - Alles im Griff
Und Geld steht auch für Kontrolle. Wenn Sie Ihre Finanzen im Griff haben, so wirkt sich das auch positiv auf Ihr Kontrollgefühl dem Leben gegenüber aus. Aus der Stressforschung wissen wir: Wenn das Gefühl aufkommt, eine Situation nicht unter Kontrolle zu haben, so erhöht dies den Stresslevel. Kontrolle in Geldangelegenheiten (auch nur subjektive Kontrolle) wirkt also förderlich für ein entspannteres Leben.
Was heißt "Kontrolle in Geldangelegenheiten"?
Mit diesen Erkenntnissen soll nun niemand davon überzeugt werden, mehr Zeit als nötig auf das Geldverdienen zu verwenden. Es geht hier um die Aufmerksamkeit, die man seinen Finanzen schenkt. Im Grunde genommen können wir uns auf drei Dinge beschränken:
- Mehr einnehmen als ausgeben
In erster Linie sollte also auf das richtige Verhältnis von Einnahmen zu Ausgaben geachtet werden. - Sparziel festlegen
Dann ist es in aller Regel einmal nötig, fest zu definieren, was man denn sparen will oder muss. Dazu muss man seine persönlichen finanziellen Ziele kennen. Diese können in einer eigenen Wohnung, einer Weltreise und/oder in einer Rentenerhöhung von 500 € liegen. Wichtig ist, dass man diese Ziele bewusst festlegt und aufschreibt. - Anlagevariante wählen
Und man muss wissen, auf welche Finanzprodukte man bei der Anlage des Geldes setzen will. Hier fallen immer drei Stichpunkte: Rendite, Sicherheit und Streuung. Eigentlich ist das alles ganz einfach: Wenn ich ein Grundstück mit Haus habe, muss ich nicht noch in eine Wohnung kaufen, sondern sollte vielleicht in Festgeld oder Anleihen investieren. Oder: Wieso sollte ich mich mit 0,5 Prozent Sparbuchzinsen zufriedengeben, wenn Fonds in den letzten 50 Jahren im Schnitt 6 bis 8 Prozent Rendite erwirtschaftet haben?
Siehe dazu: Robo-Advisor als Geldanlage für die Altersvorsorge?
Kleine Änderungen, große Auswirkungen
Diese Fragen wollen beantwortet werden und die wenigsten können dies aus dem Stehgreif. Dabei kann schon eine kleine Geld-Entscheidung viel segensreiche Auswirkung nach sich ziehen:
Dazu zwei Beispiele:
Beispiel 1: Einmalanlage
Nehmen wir einen Sparbetrag von 10.000 Euro und legen diesen für 30 Jahre an. Vergleichen wir:
- Anlage Sparbuch (1 % Zinsen) – Endbetrag 13.479 Euro
- Anlage Fonds (7 %) – Endbetrag 76.122 Euro
Beispiel 2: Monatliche Sparrate
Wir sparen 30 Jahre lang 100 Euro monatlich.
- Sparplan Sparbuch (1 %) – Endbetrag 41.998 Euro
- Sparplan Fonds (7 %) – Endbetrag 122.708 Euro
Fazit: Heute etwas Zeit und Energie investiert und später bin ich dankbar
Über die genauen Zinszahlen der obigen Beispiele kann man natürlich streiten, aber eines wird deutlich: Kleine Entscheidungen in Gelddingen wirken mit "Hebel". Dies liegt einfach im Zinseszins begründet. Ergo:
Jeder wird im Alter glücklich sein, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Leben den finanziellen Angelegenheiten etwas Zeit gewidmet zu haben.
Autor
Peter Bödeker hat Volkswirtschaft studiert und betreibt mehrere Internet-Portale. Neben seiner Arbeit bei blueprints schreibt er für das Finanzportal Geld-Welten.de. Das dortige Geld Welten Magazin ist ebenfalls kostenlos zu abonnieren. Darin erfahren Sie z.B., wie viel Sie sparen sollten und welche Anlagestrategien besonders wenig Arbeit machen.
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