Der Aufstieg eines Privatmanns zur Macht setzt Tüchtigkeit und Glück voraus; man sollte also glauben, dass sowohl die eine als auch die andere dieser beiden Voraussetzungen viele Schwierigkeiten wenigstens teilweise verringert: trotzdem behauptet sich der besser, der sich weniger auf das Glück verlassen hat.
Prüft man Taten und Leben von Eroberern und Staatengründern, so sieht man, dass sie dem Glück nur die Gelegenheit verdankten, die ihnen den Stoff bot, in den sie die Form prägten, die ihnen gut schien: Ohne diese Gelegenheit hätten ihre Kraft und Tüchtigkeit keine Wirkungsmöglichkeit gehabt, und ohne ihre Kraft und Tüchtigkeit hätte sich die Gelegenheit vergeblich eingefunden.
Aus dem Buch, Il Principe, "Der Fürst" von Niccolò Machiavelli, italienischer Staatsmann und Schriftsteller, 1469 - 1527