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Erholsamer Urlaub ohne Stress: Wie du entspannt reist und erholt zurückkehrst

Urlaub – das klingt nach Sonne, Freiheit und Durchatmen. Doch oft beginnt der Stress nicht erst am Flughafen, sondern schon beim Gedanken ans Packen, Planen und Funktionieren. Wer kennt nicht das Gefühl, mit vollem Koffer, aber leerem Kopf loszufliegen?

Dieser Artikel lädt dazu ein, Reisen neu zu denken: gelassener, bewusster, stressfreier. Er liefert nicht nur Tipps für entspannte Vorbereitung und achtsames Unterwegssein, sondern zeigt, wie sich echte Erholung planen lässt – ohne sich dabei selbst unter Druck zu setzen.

Stressfrei reisen (Symbolbild)

Kurz zusammengefasst

  • Reisestress beginnt im Kopf
    Wer mental auf Hochtouren läuft, nimmt die Anspannung mit in den Urlaub. Eine bewusste innere Haltung ist der Schlüssel zur Erholung – nicht nur die Checkliste.
  • Achtsames Reisen statt Programmtourismus
    Weniger planen, mehr erleben. Bewusstes Wahrnehmen, digitale Pausen und einfache Rituale helfen dabei, entschleunigt und präsenter unterwegs zu sein.
  • Vorbereitung mit Fokus auf das Wesentliche
    Neben organisatorischen Aufgaben ist die emotionale Vorbereitung entscheidend. Reduziertes Gepäck, Versicherungsschutz und Freiraum für Spontanität schaffen Gelassenheit.
  • Rituale zur Ankunft im Urlaub
    Kleine, persönliche Rituale wie Meditation oder ein langsamer Start fördern das Abschalten. Eine entspannte Tagesstruktur mit Pausen stärkt die Erholung.
  • Nach dem Urlaub: Erholung bewahren
    Der Urlaubseffekt verpufft schnell. Mit Erinnerungsankern, sanftem Wiedereinstieg und bewusster Selbstfürsorge lässt sich das Erholungspotenzial verlängern.
  • Achtsames Reisen ist kein reines Luxusgut
    Auch mit kleinem Budget sind achtsame Erlebnisse möglich – etwa durch Slow Travel, Camping oder Pilgern. Es zählt die Haltung, nicht das Reisebudget.
  • Gelassenheit ist lernbar – Schritt für Schritt
    Mit klaren Tools, Ritualen und bewussten Entscheidungen lässt sich jede Reise entspannter gestalten. Schon kleine Änderungen haben spürbare Wirkung.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Einleitung: Warum entspannter Urlaub mehr ist als gute Planung

Stell dir folgende Szene vor: Der Koffer ist endlich gepackt, doch du stehst mit rotem Kopf im Flur. Im Kopf rattert eine endlose To-do-Liste – Haustürschlüssel, Steckdosen, Reisedokumente, nichts vergessen! Viele kennen diesen Moment, wenn die Urlaubsvorfreude plötzlich in Hektik umschlägt. Dabei soll der Urlaub doch zur Erholung dienen und Stressfrei reisen ermöglichen. Was läuft hier schief?

Ein Vergleich zeigt zwei Extreme: Stressmodus vs. Gelassenheit. Auf der einen Seite der Urlaubsplaner im Hamsterrad: Wochenlang wird eine minutiöse Checkliste abgearbeitet, jedes Szenario durchgespielt. In einem Reise-Forum berichtet etwa eine Urlauberin, dass ihr Urlaub „erst beginnt, wenn ich wirklich angekommen bin, das richtige Hotelzimmer habe und auch mein Koffer da ist“. Sie schreibt Packlisten Wochen vorher, schickt zur Sicherheit Faxe ans Hotel und verteilt die Kleidung auf zwei Koffer – für den Fall, dass einer verloren geht. Diese Person ist im Dauer-Stressmodus. Demgegenüber steht die achtsame Reisende: Sie packt gelassen, atmet tief durch und freut sich. Eine andere Urlauberin entgegnet im selben Forum: „Vor dem Urlaub gibt es bei mir nur Vorfreude. Angst, dass etwas schiefgeht, kenn’ ich nicht... Koffer weg, Hotel überbucht usw. – dafür gibt es immer eine Lösung.“. Zwei Wege zum Urlaub also: Der eine gepflastert mit Nervosität, der andere mit Gelassenheit.

Warum ist ein entspannter Urlaub mehr als nur Planung? Weil es nicht nur um Checklisten abhaken geht, sondern um die innere Haltung. Natürlich hilft Organisation, aber echte Erholung braucht auch emotionale Vorbereitung. In diesem Artikel erfährst du, wie du Stress aus Planung und Reise herausnimmst und wirklich erholt zurückkommst. Vom achtsamen Packen über kleine Rituale am Urlaubsort bis zum sanften Wiedereinstieg in den Alltag – wir liefern dir Tipps für einen erholsamen Urlaub, die über das Übliche hinausgehen.

Was stresst dich am meisten bei der Reisevorbereitung?

 

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Was bedeutet „stressfrei reisen“ wirklich?

Heißt stressfrei reisen, einfach gar nichts mehr zu planen? Nein – es bedeutet vor allem achtsam reisen statt durchgetaktetem Tourismus. In einer Welt, in der viele Urlauber ihre Ferien mit Aktivitäten vollpacken wie einen übergewichtigen Koffer, setzt achtsames Reisen auf Entschleunigung und Bewusstheit. Statt einer Checkliste von 10 Must-sees pro Tag lässt du Raum für spontane Eindrücke. Statt jedem Instagram-Hotspot hinterherzujagen, nimmst du die Umgebung mit allen Sinnen wahr. Stressfrei unterwegs zu sein heißt, im Hier und Jetzt zu reisen und nicht immer schon dem nächsten Programmpunkt hinterherzuhecheln.

Achtsames Reisen entzieht sich dem Wettbewerb „Wer hat im Urlaub mehr gesehen?“. Es geht darum, wirklich anzukommen – bei dir selbst und am Ort. Das Konzept ähnelt dem Mindfulness-Prinzip im Alltag: bewusst wahrnehmen, ohne zu bewerten. Ein achtsamer Reisender spürt z.B. die fremden Gerüche auf dem Markt, schmeckt das Essen intensiver und beobachtet die Menschen um sich herum, anstatt nur durchs Kamera-Display zu schauen. Studien zufolge bleiben solche bewusst erlebten Momente auch besser im Gedächtnis. Tiefere Erinnerungen, mehr Dankbarkeit und persönliches Wachstum sind die Folge. Und ja, achtsames Reisen kann sogar aktiv den Alltagsstress reduzieren, weil man lernt, eine entspannte, positive Haltung zu bewahren. Mit anderen Worten: Wer achtsam reist, schaltet Stress einen Gang runter – und zwar schon während der Reise.

Urlaubsstress im digitalen Zeitalter

Die Zielgruppe für solche Tipps sind oft digital gestresste Menschen: Berufstätige im Homeoffice, Freelancer, junge Führungskräfte – kurzum alle, die ständig online und erreichbar sind. Sie haben häufig verlernt, wirklich abzuschalten. Viele checken sogar am Strand ihre E-Mails. Laut einer Umfrage der mhplus Krankenkasse gaben 70 % der Berufstätigen in Deutschland an, dass ihre im Urlaub getankte Energie schon ein bis zwei Wochen nach Job-Rückkehr wieder aufgebraucht ist. Bei den unter 35-Jährigen sind es sogar 83 %. Das liegt auch daran, dass jeder zweite Jüngere im Urlaub berufliche Mails liestAbschalten findet also gar nicht statt. Diese Fakten alarmieren: Für die „digital Natives“ verschwimmen Arbeit und Freizeit selbst im Urlaub.

Stressfrei reisen heißt hier, bewusst Gegenzusteuern: Digital Detox im Urlaub, Push-Nachrichten aus, Laptop zuhause lassen. Für jemanden, der im Alltag in Zoom-Meetings und WhatsApp-Nachrichten ertrinkt, kann schon der Verzicht aufs Handy am Strand eine ungeahnte Befreiung sein.

Trend „Slow Travel“

Stressfreies, achtsames Reisen ist nicht nur ein persönliches Bedürfnis, es ist auch ein Reisetrend. Immer mehr Menschen – ausgebrannt vom Dauerdruck – suchen im Urlaub Entschleunigung statt Entertainment. Begriffe wie Slow Travel, Mindful Travel oder Digital Detox Urlaub tauchen in Reiseblogs und Katalogen auf. Retreats, bei denen man bewusst auf WLAN verzichtet, boomen. Eine Expertin beschreibt es so treffend: Wir leben in einer Welt ständiger Erreichbarkeit, Leistungsdruck und Reizflut – viele fühlen sich innerlich leer, die Sehnsucht nach Sinn und Ruhe wächst. Achtsames Reisen ist eine Antwort darauf. Es bedeutet, Reisen als Auszeit für Körper und Geist zu gestalten, nicht als weitere To-do-Liste.

Kurz gesagt: Stressfrei reisen heißt nicht, auf Abenteuer zu verzichten – es heißt, sie bewusster zu erleben. Lieber ein paar Highlights wirklich genießen als viele nur abhaken. Lieber im Straßencafé sitzen und Leute beobachten, als sich von Museum zu Museum zu hetzen. Diese Haltung kann gerade für digital Gestresste Wunder wirken.

Selbsttest: Wie achtsam reist du?

Dieses kleine Selbsttest-Tool hilft dir dabei herauszufinden, wie viel Gelassenheit du wirklich in deinen Urlaub mitnimmst – oder ob du eher zum „Planungs-Perfektionisten“ gehörst, der selbst am Strand das Handy checkt. Beantworte einfach die 7 Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ und klicke auf „Auswerten“.

  1. Schaust du im Urlaub häufig auf die Uhr, um deinen Plan einzuhalten?

  2. Fällt es dir schwer, das Arbeitshandy auszuschalten?

  3. Hast du am Ende des Urlaubs das Gefühl, noch einen Urlaub zu brauchen?

  4. Macht es dich nervös, wenn ein Tag im Urlaub mal ungeplant vergeht?

  5. Hast du schon vor der Reise Schlafprobleme vor lauter Vorfreude und To-dos?

  6. Ertappst du dich dabei, im Urlaub an die Arbeit zu denken?

  7. Fühlst du dich verpflichtet, alle „wichtigen“ Sehenswürdigkeiten abzuklappern?

Vorbereitung mit Köpfchen: Was wirklich hilft (und was nicht)

Ein altes Sprichwort sagt: „Die Reise beginnt, bevor du das Haus verlässt.“ In der Reisevorbereitung liegt der Schlüssel zu einem stressfreien Urlaub – aber mit Köpfchen, nicht mit Krampf. Was hilft wirklich und was nicht?

Zunächst das Offensichtliche: Packlisten und Organisation sind nützlich, aber sie allein garantieren noch keinen entspannten Kopf. Viele von uns drucken Checklisten aus oder nutzen Packlisten-Apps, um nichts zu vergessen. Das ist okay – es reduziert die Angst, etwas Essenzielles daheim zu lassen. Doch reine Perfektion in den Vorbereitungen schützt dich nicht vor innerer Unruhe. Man kann alles minutiös planen und trotzdem angespannt sein. Wirklich hilfreich ist die Kombination aus sachlicher Vorbereitung und emotionaler Vorbereitung.

  • Materielle Vorbereitung: Erstelle gerne deine Packliste (Kleidung dem Klima anpassen, alle Ladekabel, Reiseapotheke, wichtige Dokumente – Personalausweis, Reisepass, Impf- und Versicherungskarten etc.). Solche Listen findest du zuhauf online, etwa bei Versicherungen oder Reiseblogs. Sie helfen, das „Hab ich was vergessen?“-Gefühl zu reduzieren. Auch logistische Planung wie Fahrkarten besorgen, Visum beantragen, Nachbarn zum Blumengießen einspannen – das alles ist sinnvoll. Tipp: Erledige diese Dinge mit Pufferzeit. Last-Minute-Stress entsteht oft, weil wir alles am Tag vor Abreise packen. Besser: Schon 1–2 Wochen vorher peu à peu Dinge abhaken, die früh erledigt werden können (Impfungen, Auto-Check, Besorgungen).
  • Emotionale Vorbereitung: Frag dich „Was lasse ich bewusst zuhause?“ – und damit ist nicht nur der fünfte Bikini gemeint. Lasse vor allem mentalen Ballast daheim. Nimm dir vor, Sorgen und Pflichten für die Urlaubszeit loszulassen. Mach dir klar: Die Welt dreht sich weiter, auch wenn du mal nicht 24/7 erreichbar bist. Überlege, welche Erwartungen du an den Urlaub hast – und dann schraub sie etwas herunter. Erlaube dir, Unperfektes zu akzeptieren. Vielleicht planst du absichtlich freie Tage ohne Programm ein, um Improvisation zu üben. Gelassenheit beginnt im Kopf. Wenn du vorab eine innere Entscheidung triffst, dich im Urlaub nicht stressen zu lassen, ist das schon die halbe Miete.

Ein Beispiel: Viele Menschen packen „für alle Fälle“ sehr viel ein und beladen sich damit wortwörtlich mit Ballast. Natürlich solltest du Wichtiges mitnehmen, aber überleg mal mutig: Was kannst du weglassen? Jede Sache, die zuhause bleibt (sei es der Laptop voller Arbeit oder die dritte Kamera) entlastet. Eine Forum-Userin erzählte, sie lasse bewusst ihren Dienst-Laptop und sogar die Smartwatch zuhause, um im Urlaub nicht in Versuchung zu geraten, Mails zu checken oder ständig die Zeit im Blick zu haben. Stattdessen nur ein einfaches Handy für Notfälle – das war ihre Strategie für Digital Detox auf Reisen. Weniger Gepäck, weniger Gadgets = weniger Stress.

Ein oft unterschätzter Stresskiller: Reiseschutz. Überlege dir, ob eine Reiserücktrittsversicherung oder Auslandskrankenversicherung sinnvoll ist. Vielleicht ist sogar eine Reisekomplettversicherung wie diese AMEX Reiseversicherung etwas für dich?

Warum? Weil sie im Hinterkopf Sicherheit geben. Wer weiß, dass im Notfall finanzielle Risiken abgedeckt sind, schläft ruhiger. Natürlich hofft niemand, die Versicherung zu brauchen, aber alleine das Gefühl, vorgesorgt zu haben, nimmt Druck. Stell dir vor, du wirst kurz vor Abflug krank – mit Versicherung musst du dich nicht auch noch um hohe Stornokosten sorgen. Oder im Urlaub passiert etwas und du brauchst ärztliche Hilfe – eine Auslandskrankenversicherung regelt die Kosten. Das Wissen um diese Auffangnetze lässt viele Urlauber entspannter reisen.

Perspektivwechsel: Frag dich beim Packen: „Brauche ich das wirklich – oder packe ich gerade eine Sorge ein?“ Manche nehmen z.B. den halben Medikamentenschrank mit, aus Angst vor Krankheiten. Vertrau darauf, dass es fast überall Apotheken gibt. Oder packen Sportschuhe ein, obwohl sie eigentlich faulenzen wollen – aus Pflichtgefühl, man müsse doch aktiv sein. Lasse bewusst Dinge zuhause, die nur Ansprüche und Erwartungen symbolisieren. Du musst im Urlaub nicht produktiv sein, nicht jeden Tag durchplanen. Pack das ein, was Freude bringt (das Lieblingsbuch, bequeme Kleidung) und was nötig ist – alles andere lass weg. Dieses bewusste Weglassen ist der erste Akt der Entschleunigung.

Zum Abschluss der Vorbereitung ein Tipp: „Soft Closing“ des Alltags. Wenn möglich, arbeite nicht bis zur letzten Minute vor Abreise. Gönn dir einen halben freien Tag vor Reisebeginn, um mental runterzukommen. Schreib eine Abwesenheitsnotiz für E-Mails („Ich bin ab X wieder erreichbar…“) und schalte den Arbeitsmodus ab. Vielleicht hilft ein Ritual: die Wohnung ordentlich hinterlassen, bewusst die Tür hinter sich schließen und sagen: “So, der Urlaub beginnt jetzt.“ Diese kleine Geste kann Wunder wirken.

Vor Ort ankommen: Rituale und kleine Techniken für Gelassenheit im Urlaub

Endlich angekommen! Doch wie oft erleben wir es: Kaum am Urlaubsort, wollen viele sofort alles auf einmal machen – und Stress und Hektik reisen quasi mit. Jetzt gilt: Entschleunigung aktiv herbeiführen. Dabei helfen Rituale und kleine Techniken, um wirklich in den Urlaubsmodus zu wechseln.

Was hältst du von folgendem Vorsatz: „Ich meditiere immer am ersten Urlaubstag – egal wo.“? Dieses persönliche Ritual hilft ihr, den Ort innerlich zu begrüßen und sich selbst zu zentrieren. Du musst nicht meditieren können, um ein ähnliches Prinzip anzuwenden. Hauptsache, du nimmst dir bewusst einen Moment der Ruhe gleich zu Beginn deiner Reise. Das könnte ein Spaziergang am neuen Ferienort sein, barfuß am Strand laufen oder morgens auf dem Hotebalkon in Ruhe einen Tee trinken, bevor das Sightseeing startet. Ein kleines Ankommens-Ritual signalisiert deinem Geist: Jetzt ist Urlaub, jetzt darfst du loslassen.

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Tagesstruktur – aber entspannt: Ganz ohne Plan geht’s oft nicht, doch versuche eine lockere Tagesstruktur mit maximal 2–3 Aktivitäten einzuplanen – und genauso vielen Pausen dazwischen. Ein guter Urlaubstag hat ein gesundes Maß an Erleben und Erholen. Zum Beispiel könntest du vormittags eine Erkundungstour machen, den Nachmittag gemächlich am Pool oder im Café verbringen und abends vielleicht eine kleine Aktion (Theaterbesuch, Nachtmarkt) einbauen. Mehr nicht! Unser Kopf braucht diese Puffer, um Eindrücke zu verarbeiten. Weniger ist mehr – du wirst sehen, wie viel zufriedener dich drei genussvolle Aktivitäten machen im Vergleich zu zehn gehetzten.

Rituale aus verschiedenen Kulturen: Spannend ist auch, sich von lokalen Traditionen inspirieren zu lassen. Viele Kulturen haben entspannte Lebensrhythmen, die wir übernehmen können. In Spanien zum Beispiel die Siesta – warum nicht im Urlaub auch mal einen Mittagsschlaf halten? In Italien die „Passeggiata“ – der abendliche Spaziergang, um den Tag ausklingen zu lassen. In Asien ist es oft üblich, morgens Tai-Chi im Park zu machen oder in der Frühe einen Tempel in Stille zu besuchen. Probiere bewusst solche entschleunigenden Kulturpraktiken aus. Sie verbinden dich nicht nur mit dem Reiseland, sondern bremsen dich wohltuend aus dem gewohnten Trott. Ein Beispiel: In Japan zelebrieren viele das heiße Bad (Onsen) am Abend – ein Reinigungsritual für Körper und Geist. Wenn dein Hotel ein Badewannen-Ofuro hat oder es eine lokale Therme gibt, tauch ein und lass die Sorgen im Wasserdampf verschwinden.

Trends: Slow Travel, Urban Mindfulness, Retreats: Du bist nicht allein mit dem Wunsch nach Gelassenheit im Urlaub. Weltweit entstehen Angebote für Stressgeplagte. Slow Travel Hotels etwa spezialisieren sich auf entschleunigte Erlebnisse – z.B. das Portal slowtravelhotels.com listet Unterkünfte, die bewusst Ruhe, Natur und Achtsamkeit fördern. In Städten gibt es Urban Mindfulness-Angebote: Yoga auf Rooftops, grüne Oasen mitten im Trubel, Silent Cafés, in denen man beim Kaffee meditieren kann. Sogar Retreat-Angebote findet man im Pauschalurlaub-Bereich: etwa Hotels, die Meditations- oder Achtsamkeitskurse am ersten Tag anbieten, damit Gäste schneller runterkommen. Der Markt reagiert darauf, dass viele Urlauber ausgepowert ankommen und erst entschleunigen müssen, bevor sie genießen können. Experten raten, sich möglichst gleich zu Urlaubsbeginn etwas Gutes zu tun: eine Massage nach der Anreise, eine Meditation oder einfach bewusstes Ausschlafen ohne Wecker. So verlangsamt man den Puls.

Eine tolle Methode sind Reise-Rituale, die du für dich etablierst. Ein paar Ideen aus aller Welt: Einige Reisende schreiben am ersten Abend einen Brief an sich selbst, was sie vom Urlaub erwarten, und öffnen ihn am Ende wieder – das schafft Fokus. Andere sammeln jeden Tag eine Kleinigkeit (Ticket, Blüte) und kleben es ins Reisetagebuch – eine langsame, kreative Abendroutine. In Indien zünden viele bei Reiseantritt eine Kerze oder Räucherwerk an, um die Schutzgötter milde zu stimmen – warum nicht eine kleine Kerze mitnehmen und im Hotel anzünden (natürlich brandsicher!), als Signal: Hier entsteht meine Wohlfühlzone. Finde ein Ritual, das dir guttut und das du täglich oder zu Beginn eines Urlaubblocks machst.

Wichtig: Bleib flexibel und liebevoll mit dir. Gelassenheit heißt nicht, dass immer alles klappt. Vielleicht wirst du doch mal hektisch – das ist okay. Mit kleinen Techniken kannst du dich dann wieder erden: Atemübung (z.B. 4 Sekunden einatmen, 6 ausatmen, beruhigt sofort), die 5-4-3-2-1-Methode (bewusst 5 Dinge sehen, 4 hören, 3 fühlen, 2 riechen, 1 schmecken – holt dich ins Hier und Jetzt) oder einfach ein kurzer Rückzug aufs Hotelbalkon, Augen schließen. Solche Microrituale kann man überall machen.

Zum Abschluss dieses Abschnitts ein ermutigender Rat:

Genieße bewusst.

Selbst wenn du nur still am Strand sitzt und aufs Meer blickst – das ist kein vergeudeter Urlaubs-Moment, sondern vermutlich der, an den du dich später am liebsten erinnerst. Achtsamkeit im Urlaub heißt, genau solche Augenblicke zuzulassen.

Wie würde dein perfekter Urlaubstag aussehen?

 

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Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓

Antwort 1
Gut geschlafen zu haben. Gutes Frühstück. Top Spaziergang mit Besuch von guten Sehenswuerdigkeiten. Gute Haltepunkte mit guten Snacks, wo man sich schnell gute Gerichte zusammenstellen kann. (schon vorher vorbereitet.) Jeden 2 Tag Laufen. Abends gute Partner zum Austausch über die Region und allgemein. Kurze Spiele. Wenig Alkohol, dafür gesunde Getränke.

Antwort 2
Gutes Frühstück Spazieren gehen Am Strand sitzen mit einem Cocktail Abendessen in einem schönen Restaurant

Rückkehr ohne Rückfall: Wie du die Gelassenheit mit in den Alltag nimmst

Kennst du das „Urlaubsloch“? Kaum zurück im Alltag, scheint die ganze Erholung verpufft. Tatsächlich haben Forscher herausgefunden, dass oft schon am dritten Tag nach der Rückkehr das Wohlbefinden wieder auf dem ursprünglichen Stresslevel ist. Verrückt, oder? Wie verhindern wir, dass die mühsam erarbeitete Gelassenheit sofort verdampft? Hier kommen Tipps für die Nach-Urlaubszeit, damit du nicht in alte Muster zurückfällst.

Zunächst: Plane den Wiedereinstieg sanft. Wenn möglich, komm nicht Sonntagabend um 23 Uhr nach Hause und Montag um 8 wartet das Büro. Gönn dir idealerweise 1–2 Puffertage daheim. Eine erfahrene Reisende berichtet, dass sie nach Fernreisen immer mindestens zwei Tage zuhause einplant zum Reklimatisieren, bevor es zurück an den Schreibtisch geht. So kann man in Ruhe auspacken, Wäsche machen und mental ankommen. Bei Kurztrips lässt sich das nicht immer machen, aber überlege: Muss man wirklich direkt wieder in die Vollen? Die Arbeitspsychologin Carmen Binnewies empfiehlt, nach dem Urlaub nicht sofort Vollgas zu geben. Besser, die ersten Tage etwas Luft lassen, die E-Mail-Abwesenheitsnotiz ruhig zwei Tage länger anlassen und nicht gleich alle Meetings in Woche eins legen. Vielleicht kannst du sogar deinen ersten Arbeitstag auf einen Mittwoch legen – dann ist das nächste Wochenende schneller da. Solche Kniffe verlängern den Erholungseffekt.

Erinnerungsanker setzen: Es klingt simpel, aber nimm dir kleine Stückchen Urlaub mit nach Hause. Das kann physisch sein – etwa eine Muschel vom Strand auf dem Schreibtisch, der exotische Tee aus dem Urlaubsort für die Büropause oder ein Fotokalender mit Urlaubsbildern an der Wand. Diese Sinnes-Erinnerungen wirken als Mini-Zeitmaschinen zurück ins Urlaubsgefühl. Psychologen sprechen hier vom „Sonnencreme-Effekt“: Der Geruch von Sonnenmilch oder Meeresluft kann prompt die entspannte Ferienstimmung reaktivieren. Vielleicht stellst du dir bewusst eine schöne Muschel ans PC-Display oder legst einen Urlaubsduft (Lavendel vom Mittelmeer?) ans Sofa.

Urlaubsroutine in den Alltag retten: Hast du im Urlaub eine neue positive Gewohnheit begonnen, wie z.B. morgens eine Viertelstunde zu meditieren oder abends spazieren zu gehen? Versuch, das im Alltag weiterzuführen. Viele lassen das schlagartig sein, wenn der Job wieder losgeht – und wundern sich, warum sie sich so schnell wieder müde und gestresst fühlen. Klar, wir können nicht den ganzen Tag „Urlaub spielen“, aber kleine Oasen lassen sich einbauen. Hast du im Urlaub jeden Nachmittag ein Buch gelesen? Warum nicht auch zuhause 2–3 Mal pro Woche 30 Minuten Lesezeit einplanen statt Netflix? Diese Mikro-Urlaube im Alltag verlängern die Erholung.

Ein gutes Hilfsmittel ist ein 14-Tage-Nach-Urlaub-Tracker. Das könnte eine App oder ein einfaches PDF zum Ausdrucken sein. Trage zwei Wochen lang täglich kurz ein: Wie ist deine Stimmung? Wie hoch dein Stresslevel? Was von den Urlaubsgefühlen konntest du bewahren? So ein Tracker schärft das Bewusstsein. Vielleicht merkst du am Tag 3 nach dem Urlaub: „Oh, ich bin schon wieder total gehetzt.“ Dann kannst du gegensteuern – z.B. abends bewusst etwas aus dem Urlaubstagebuch lesen oder Urlaubsfotos anschauen, um dich an die Gelassenheit zu erinnern. Einige schwören auch auf Aromatherapie: Nimm das Körperöl oder Parfum, das du im Urlaub benutzt hast, und verwende es weiterhin. Gerüche sind mächtig – sie können Stimmungen sofort zurückholen.

Foren-Erfahrungen: In Reise-Communities tauschen sich viele übers „Erholung halten“ aus. Ein User schrieb: „Nach einer Woche Vollgas im Job war ich wieder urlaubsreif – jetzt nehme ich mir nach dem Urlaub immer vor, wenigstens die ersten Tage langsam zu tun.“ Eine andere berichtete, sie nutzt das Konzept der Dankbarkeitstagebücher aus dem Urlaub zuhause weiter: Jeden Abend 3 schöne Dinge notieren. Im Urlaub kam da vielleicht „Sonnenuntergang am Meer“ in ihr Büchlein, zuhause steht dann „nettes Gespräch mit Kollegin bei Kaffee“ – das hält die positive Wahrnehmung wach.

Wichtig ist auch, realistisch zu bleiben. Wissenschaftlich ist belegt, dass der Urlaubseffekt begrenzt ist. Prof. Jessica de Bloom fand in Studien heraus, dass meistens innerhalb der ersten Woche der Großteil der Erholung verblasst. Das klingt deprimierend, heißt aber: Wir müssen regelmäßig für Erholung sorgen, nicht nur einmal im Jahr. Füttere deinen Alltag mit kleinen „Erholungsinseln“. Mach am Wochenende Dinge, die dir Urlaubsgefühle geben – z.B. ein Ausflug ins Grüne (Erinnerung ans Wandern), ein ausgiebiges Frühstück wie im Hotel, oder mal ein Tag Offline.

Nach-Urlaubs-Rituale: Einige Leute planen direkt den nächsten Kurzurlaub oder zumindest ein schönes Event, damit die Vorfreude weitergeht. Andere erstellen eine Mindmap „Was nehme ich mit?“ – das kann man wörtlich und symbolisch verstehen. Zeichne eine Mindmap oder Liste mit allen positiven Learnings aus dem Urlaub: z.B. „Ich kann tatsächlich 10 Tage ohne Diensthandy überleben“, „Entschleunigung tut mir gut – weiterführen: abends lesen statt TV“, „Die Welt geht nicht unter, wenn ich mal nicht alles kontrolliere“. Häng dir diese Mindmap an den Kühlschrank oder den Schreibtisch. Sie erinnert dich an deine Urlaubserkenntnisse.

Auch schön: Mach dir einen 14-Tage-Erholungsplan. Zum Beispiel: In den ersten zwei Wochen nach dem Urlaub jeden zweiten Tag etwas tun, das dich an Urlaub erinnert.

  • Tag 1: Lieblings-Italiener besuchen (Erinnerung an Romreise),
  • Tag 3: Fotos sortieren mit Urlaubsmusik im Hintergrund,
  • Tag 5: Freizeitbad besuchen und Sauna (wie Wellness im Hotel),
  • Tag 7: Digital Detox Sonntag – Flugmodus rein wie im Urlaub etc.

So streckst du mental die Erholung.

Methoden, die helfen können:

  • Aromatherapie hatten wir – zum Beispiel eine kleine Duftlampe mit dem Öl aus dem Spa, das du mochtest.
  • Ein Reisetagebuch nicht nur schreiben, sondern zu Hause weiterführen: Schreib die Highlights auf, lies sie Wochen später nochmal.
  • Manche beantworten Reflexionsfragen nach dem Urlaub: Was hat mir am meisten Entspannung gebracht? Was davon kann ich ins tägliche Leben integrieren?
  • Vielleicht merkst du, dass tägliche Spaziergänge dich glücklich gemacht haben – dann versuch, das auch daheim einzubauen.
  • Oder dass du im Urlaub kreativer warst (gemalt, fotografiert) – warum nicht nach Feierabend mal einen Malkurs machen?

Zum Schluss: Erwarte kein Wunder. Ja, der Alltag holt uns alle wieder ein. Aber je achtsamer du damit umgehst, desto sanfter ist die Landung. Ein Community-Mitglied schrieb sehr treffend: „Man muss erst wieder in den Alltag hineinfinden.“ – Gib dir diese Zeit. Erwarte nicht, gleich 100% produktiv zu sein wie vorher. Wenn dich das Fernweh oder der Nach-Urlaubsblues erwischt, nimm es an und pflege deine neuen Gelassenheitsgewohnheiten weiter. So bleibt zumindest ein Stück Urlaub in dir lebendig.

Kritische Betrachtung: Ist „achtsames Reisen“ ein Privileg?

Bei all den Tipps dürfen wir nicht vergessen: Die Möglichkeit, achtsam und stressfrei zu reisen, ist nicht für jeden gleich zugänglich. Hier kommt eine kritische Perspektive ins Spiel. Ist achtsames Reisen ein Privileg der Wohlhabenden? Schließlich klingt es toll, mal zwei Tage Puffer einzubauen, Slow Travel mit langen Aufenthalten zu machen oder ein teures Yoga-Retreat zu buchen – aber wer kann sich das leisten?

Philosophisch betrachtet steckt hinter Achtsamkeit auf Reisen die Idee des Rückzugs. Der Philosoph Prof. Thomas Metzinger mahnt in diesem Kontext: „Nicht jeder kann sich Rückzug leisten.“ Menschen mit knappen finanziellen Mitteln oder wenig Urlaubszeit haben schlicht nicht dieselben Optionen. Wer im Niedriglohn arbeitet, kann vielleicht nur eine Woche Urlaub nehmen und muss in dieser kurzen Zeit „alles rausholen“. Da ist es verständlich, dass man jede Minute nutzen will und eher Stress in Kauf nimmt, um nichts zu verpassen. Achtsamkeit hat auch etwas Luxuriöses: sich Zeit nehmen, auch mal etwas nicht zu tun, ist ein Luxus, den wir im Alltag wie in der Reise meist nur haben, wenn grundlegende Bedürfnisse gedeckt sind.

Außerdem ist Achtsamkeit selbst zu einem Lifestyle geworden, der kommerzialisiert ist. Yoga-Retreats in Bali, Detox-Spas in den Alpen – solche Angebote kosten oft viel Geld. Es entsteht der Eindruck, nur wer reich ist, könne sich achtsames Reisen gönnen. Stimmt das? Einerseits ja: Es ist ein Privileg, sich um innere Balance zu kümmern, wenn man noch um die äußere Balance (Rechnungen, Existenz) kämpft. Andererseits gibt es aber auch Wege, achtsam zu reisen ohne viel Geld.

Low-Budget-Achtsamkeit: Tatsächlich kann langsames, bewusstes Reisen sogar günstiger sein als hektischer Konsumtourismus. Eine Reisebloggerin von Bravebird betont, dass nachhaltiges, achtsames Reisen oft deutlich preiswerter ist. Beispielsweise wer mit dem Interrail-Zugticket durch Europa tingelt, erlebt intensives Slow Travel und kann mit Frühbucherrabatten sparen. Camping oder Pilgerreisen sind weitere Beispiele: Mit dem Zelt unterwegs sein entschleunigt enorm – du lebst im Rhythmus der Natur – und es ist sehr billig. Pilgern (wie der Jakobsweg) erfordert körperliche Ausdauer, aber wenig Geld; man übernachtet einfach, trägt nur das Nötigste, ist völlig entschleunigt und oft sehr achtsam im Umgang mit sich und anderen. Das ist achtsames Reisen in Reinform – und es ist alles andere als luxuriös.

Ist achtsames Reisen nur etwas für Wohlhabende?

Stimme ab und sieh, wie andere denken.

 

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Ein Aspekt ist auch die Zeit. Stressfreies Reisen erfordert oft mehr Zeit (z.B. langsamere Verkehrsmittel statt teurer Flüge, längere Aufenthalte). Wer nur 5 Urlaubstage hat, wird eventuell hektischer durchhetzen als jemand mit 5 Wochen Sabbatical. In dem Sinne ist Zeit haben auch ein Privileg. Das sollte uns sensibel machen: Nicht jeden Reisestil moralisch zu bewerten. Jemand, der in 7 Tagen möglichst viel sehen will, ist nicht „schlechter“ – vielleicht hat er nur diese Chance.

Dennoch kann Achtsamkeit in kleinen Dosen jeder integrieren, egal wie knapp Zeit und Geld sind. Es kostet nichts, im Bus zum Hostel aus dem Fenster zu schauen und bewusst zu atmen. Oder sich mit Einheimischen zu unterhalten statt einer teuren geführten Tour – was oft eh intensiver ist. Wohlhabend zu sein ist keine Voraussetzung für Achtsamkeit; manchmal sind es gerade einfache Lebensumstände, die einen achtsam sein lassen. Denk an Backpacker, die monatelang mit wenig Budget reisen: Sie müssen improvisieren, langsam reisen (weil günstiger) – und erleben vieles intensiver als der Pauschaltourist im 5-Sterne-Resort.

Ein Beispiel: Interrail wurde erwähnt – junge Leute mit schmalem Budget nutzen den Zug, schlafen in Hostels, lassen sich treiben von Ort zu Ort. Sie haben nicht viel Luxus, aber oft berichten sie von zutiefst erfüllenden Erlebnissen, Begegnungen und persönlichem Wachstum. Das ist achtsames Reisen par excellence, für kleines Geld. Oder Zelten: auf einem einfachen Campingplatz sein, den Sonnenaufgang aus dem Zelt beobachten – achtsamer geht es kaum, und es ist sehr günstig.

Die soziale Ungleichheit im Reisen zeigt sich allerdings drastisch auf globaler Ebene: Für manche Menschen ist Urlaub an sich ein Privileg, das sie nie erfahren. Darüber sollte man sich bewusst sein und vielleicht einen Aspekt der Dankbarkeit kultivieren. Wer achtsam reist, darf auch dankbar reisen – schätze es wert, dass du dir diese Auszeit nehmen kannst.

Ein kritischer Punkt: Viele Achtsamkeits-Angebote zielen auf eine zahlungskräftige Klientel ab. Retreats in luxuriösen Settings boomen, und da schwingt natürlich Vermarktung mit. Metzinger und andere kritisieren, dass Achtsamkeit im Westen teils zur bloßen Selbstoptimierung verkommt, entleert von ihrem spirituellen Gehalt. Sprich: Es wird ein Trendartikel, den man kauft („7-Tage-Detox f ür 3000€“), während die eigentliche Idee – in sich gehen, bescheiden sein – verloren geht. Achtsames Reisen sollte nicht heißen, möglichst hippe Retreats mitzunehmen, sondern wirklich Haltung zu zeigen. Das kann auch heißen, kritisch auf die Reiseindustrie zu schauen: Ist es achtsam, ferne Länder im Schnellflug zu bereisen, was macht das mit Klima und lokalen Gemeinschaften? Hier schließt sich der Kreis zur Nachhaltigkeit: Fairer, entschleunigter Tourismus ist nicht nur für den Reisenden stressfreier, sondern oft auch für die bereisten Orte. Ein achtsamer Reisender überlegt: Wem nützt meine Reise, wem schadet sie? – und handelt danach.

Der „Wohlstands-Yogi“ fliegt vielleicht nach Bali ins Retreat, um dort Achtsamkeit zu üben, während der lokale Balinese sich keinen Urlaub leisten kann. Das ist die Ironie des Schicksals. Aber es gibt Gegenbewegungen: Gemeinschaftlicher Tourismus, Work & Travel (wo man für Kost und Logis mithilft, z.B. auf einer Farm – man bekommt tiefe Einblicke, reist achtsam und gibt etwas zurück). Auch Pilgern erlebt ein Comeback quer durch alle Schichten, weil es kostengünstig ist und sehr sinnerfüllend sein kann.

Um die Frage zu beantworten: Ja, achtsames Reisen hat Züge eines Privilegs, aber es ist kein exklusiver Club. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten versuchen, bewusster zu reisen. Vielleicht bedeutet das für den einen eine teure Ayurveda-Kur – für den anderen einfach, mal das Smartphone wegzulegen und in der Bahn mit offenem Blick durchs Land zu fahren. Wichtig ist die Haltung, nicht der Preis.

Fazit: Kleine Schritte zur großen Gelassenheit – auch auf Reisen

Am Ende dieses umfassenden Themas steht eine ermutigende Botschaft: Gelassenheit kann man lernen – auch (oder gerade) im Urlaub. Es sind die kleinen Schritte, die zählen. Du musst nicht sofort zum Zen-Mönch mutieren oder alle Reisegewohnheiten auf den Kopf stellen. Fang mit ein paar einfachen Veränderungen an. Hier sind 5 umsetzbare Tipps, die dich auf dem Weg zu einem stressfreien, erholsamen Urlaub begleiten:

  • 1. Weniger ist mehr – bei Planung und Programm. Nimm dir vor, bei der nächsten Reise bewusst weniger einzuplanen. Lass Puffer für spontane Muße. Ein halb leeres Urlaubstagebuch am Ende ist kein Versagen, sondern ein Zeichen, dass du Zeit zum Leben hattest statt nur zu dokumentieren.
  • 2. Ritualisiere die Entspannung. Führe ein persönliches Wohlfühl-Ritual ein – sei es der Kaffee in Ruhe morgens, ein Spaziergang am ersten Tag oder ein kleines Tagebuch. Halte an diesem Ritual fest, es gibt dir Struktur und Ruhe. Rituale stecken an, sagt man – vielleicht inspirierst du sogar deine Mitreisenden, mitzumachen.
  • 3. Digitalen Ballast abwerfen. Trau dich, digital abzuschalten. Lass für ein paar Stunden (oder Tage) das Handy auf Flugmodus. Genieße echte Offline-Momente. Die Welt wird weiter existieren – und du wirst merken, wie gut es tut. Schon Mark Twain wusste: „Ruhe ist die Quelle jeder großen Kraft.“ Im digitalen Zeitalter ist Ruhe oft Funkstille.
  • 4. Sicherheit und Loslassen kombinieren. Schließe die nötigen Reiseversicherungen ab, mach deine Checklisten – und dann lass los. Vertraue darauf, dass du genug getan hast. Sag dir: „Ich habe vorgesorgt, jetzt darf ich genießen.“ Dieses innere Mantra kann Wunder wirken, wenn die Kontrollstimme im Kopf wieder meckert.
  • 5. Gelassenheit mit nach Hause nehmen. Warte nicht bis zum nächsten Urlaub, um gelassen zu sein. Integriere Gelassenheitsübungen in deinen Alltag (Meditation, Pausen, Offline-Zeiten). Jeder Urlaub ist auch eine Schulung für den Alltag. Schreib dir nach der Reise auf, was dich am meisten entspannt hat, und erinnere dich im Stressfall daran. Deine innere Urlaubsoase kannst du immer wieder besuchen.

Zum Schluss lade ich dich ein, bei deiner nächsten Reise etwas anders zu machen. Vielleicht magst du unten im Kommentarfeld teilen: „Was wirst du bei deiner nächsten Reise anders machen?“ – Ist es weniger packen? Das Arbeitshandy auslassen? Mehr Zeit für spontane Entdeckungen lassen? Indem wir unsere Vorsätze teilen, motivieren wir uns gegenseitig.

Was wirst du bei deiner nächsten Reise anders machen, um stressfrei zu reisen?

Teile deine Gedanken und lies, was andere vorhaben.

 

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Checkliste zum Download: Für alle, die gerne etwas Handfestes haben, haben wir eine „Deine achtsame Reisevorbereitung – 10-Punkte-Checkliste“ vorbereitet. Sie enthält die wichtigsten Punkte aus diesem Artikel in Kurzform – von „Pufferzeit einplanen“ über „Ritual festlegen“ bis „Versicherung checken“. Lade sie dir herunter, hake die Punkte ab und starte entspannt in den Urlaub.

Ausblick: Die Kunst des stressfreien Reisens ist ein fortwährender Prozess. Die Reisewelt entwickelt sich weiter – nachhaltiger, bewusster, langsamer. Vielleicht sind zukünftige Urlaube gar nicht mehr so geprägt von Konsum und Hetze, sondern von Qualität und Erleben. Du kannst Teil dieses Wandels sein, indem du im Kleinen anfängst. Schon kleine Schritte führen zu großer Gelassenheit.

In diesem Sinne: Gute Reise – mögest du erholt, inspiriert und mit einem Lächeln zurückkehren!

Zum Abschluss: interessante oder humorvolle Fakten zum Thema Reisen & Erholung

  1. Kofferstress ist wissenschaftlich messbar. Eine Studie der Universität Utrecht zeigt, dass das Packen für eine Reise bei 78 % der Menschen einen Anstieg des Cortisolspiegels verursacht – besonders bei Perfektionisten.
  2. Langzeitreisende verlieren das Zeitgefühl. Viele Langzeitreisende berichten, dass sie nach 6–8 Wochen auf Reisen die Wochentage vergessen und ein natürlicherer Tagesrhythmus entsteht – ein Zeichen für tiefe Entspannung.
  3. Digital Detox erhöht die Schlafqualität. Reisende, die ihr Smartphone bewusst ausschalten, schlafen laut einer Studie der Uni Mainz im Schnitt 42 Minuten länger pro Nacht – ein Effekt, der sogar noch eine Woche nachwirkt.
  4. Die Mehrheit plant im Urlaub auch gleich den nächsten. Laut Bitkom plant jeder zweite Deutsche im Urlaub die nächste Reise – ironischerweise oft aus Angst, „nicht rechtzeitig etwas Gutes zu bekommen“.
  5. Die “Koffertrennungstaktik” boomt. Immer mehr Paare teilen gemeinsames Gepäck auf zwei Koffer auf, um bei Gepäckverlust nicht völlig blank dazustehen. Klingt übertrieben – ist aber ein cleverer Plan.
  6. Reise-Vorfreude macht glücklicher als der Urlaub selbst. Eine niederländische Langzeitstudie zeigt: Die Vorfreude auf die Reise steigert das Wohlbefinden mehr als der eigentliche Urlaub – ein psychologisches Paradox.
  7. Aromatherapie am Flughafen? Einige große Airports wie Zürich oder Helsinki nutzen in ihren Lounges gezielt ätherische Öle, um gestresste Fluggäste zu beruhigen – mit Lavendel und Zitrus als häufigsten „Anti-Stress-Düften“.

blueprints-Pareto-Tipp: Erholsamer Urlaub ohne Stress

Ein blueprints-Pareto-Tipp fasst kurz und knapp zusammen, was die wichtigsten Anregungen zum Thema sind. Es ist eine Art Merksatz, an den wir bei verschiedenen Gelegenheiten in der Guten Morgen Gazette erinnern.

"Achtsames, stressfreies Reisen beginnt nicht erst am Urlaubsort, sondern bereits in der Vorbereitung – durch bewusstes Planen, weniger Perfektionismus und mehr Raum für Pausen. Wer Erwartungen loslässt, digitale Reize reduziert und persönliche Rituale pflegt, kann echte Erholung erleben. Gelassenheit auf Reisen ist kein Zufall, sondern eine Haltung – und sie ist für jeden erlernbar."

Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?

Hat dir der Beitrag bei deiner Frage zum Thema geholfen? Bitte gib uns Feedback. Jeder kleine Hinweis hilft uns und allen Lesern weiter. Vielen Dank!

 

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Persönlichkeitsentwicklung Reisen

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Persönlichkeitsentwicklung durch Reisen – Tipps und Empfehlungen

Es gibt eine Reise, die wir alle unternehmen, eine Reise, die nicht nur durch Länder und Kontinente führt, sondern durch das Leben selbst. Es ist die Reise der Persönlichkeitsentwicklung, ein ständiger Prozess des Wachstums und der Veränderung, der uns formt und prägt. Und während wir uns auf dieser Reise befinden, spielen viele Faktoren eine Rolle, von unseren Erfahrungen und Beziehungen bis hin zu unseren Interessen und Leidenschaften. Einer dieser Faktoren, der oft übersehen wird, ist das Reisen.

Ja, das Reisen – das Erkunden neuer Orte, das Eintauchen in fremde Kulturen, das Erleben neuer Erfahrungen – kann eine tiefgreifende Wirkung auf unsere Persönlichkeitsentwicklung haben.

► Wie genau funktioniert das? ► Welche Aspekte meiner Persönlichkeit entwickeln sich beim Reisen? ► Was kann ich tun, um diese Entwicklung zu fördern? ► Welche Art von Reisen entwickelt welche Aspekte der Persönlichkeit? ► Und was bedeutet das für uns als Individuen und als Gesellschaft? Lass uns diese Fragen gemeinsam erforschen.

Hier weiterlesen: Persönlichkeitsentwicklung Reisen


Reisen mit leichtem Gepäck

Silbermond PlaySchleichend, aber stetig, belasten wir unser Leben mit Ballast und vermeintlichen Verpflichtungen. Meist braucht es nur etwas Mut, um sich zu befreien. Silbermond preist im Lied "Es reist sich besser mit leichtem Gepäck" das Prinzip "Vereinfachen". Hier findest du das Video und die dazugehörigen Lyrics. Anklicken, zurücklehnen und vier Minuten genießen!

Hier weiterlesen: Reisen mit leichtem Gepäck


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