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ImageWir übernehmen Verhaltensweisen, die uns hilfreich erscheinen - auch negative! Menschen tun nicht was richtig ist, sondern was ihnen nutzt.

Nützlich kann es sein, sich mit dem Aggressor zu identifizieren. Wenn ich bin wie er, lässt er mich in Ruhe! Allerdings führt solche Identifikation in vielen Fällen zu späterem aggressivem Führungsverhalten. Aber auch die, die sich sagten so arg war es nicht, wiederholen Statistiken zufolge erlebte Verhaltensweisen im späteren (Führungs-)Verhalten. Nur wer sich von negativ erlebten Verhaltensweisen distanziert, tut später nicht das Gleiche.

Untersuchungen der Universität Tübingen zeigen, dass Kinder ihre Eltern in Gruppen einordnen können. Die Verteilung der Elterngruppen war unabhängig von sozialen Schichten, gesellschaftlichem Rahmen, Bildung, Großstadt oder Provinz oder Bundesländern.

Die befragten Kinder erleben ihre Familien als: Konflikteltern mit wenig harmonischem Familienklima und wenig gemeinsamen Werten, als Partnereltern mit überdurchschnittlich harmonischem, wertebestimmtem Klima – beide Eltern sind einfühlsam, als lockere Eltern die weniger Wert auf Schulergebnisse und viel Wert auf gemeinsame Aktivitäten legen und Kontrolleltern, die streng, aber aufmerksam sind.

Kinder von Partnereltern erfuhren Wertschätzung und Achtung. Solche Kinder waren in Entscheidungsprozesse einbezogen. Sie finden in Werten Halt und Stetigkeit. Begleituntersuchungen zeigen, dass Kinder von Partnereltern die besten Erfolgschancen im späteren Leben haben.

Konflikteltern neigen zur Durchsetzung und Machtausübung. Solche Eltern setzen sich über die Wünsche der Kinder hinweg.

Partnereltern bieten einen hohen Schutzfaktor für das aufwachsende Kind.

Bei lockeren und Kontroll-Eltern ist dieser Faktor nur durchschnittlich ausgeprägt. Bei Konflikteltern ergaben sich hohe Risikofaktoren.

Es wäre nun falsch zu sagen, dass nur Eltern die Kinder beeinflussen. Wie bereits am Beginn ausgeführt, beeinflussen die Kinder mit ihrem Reaktionsverhalten auch die Eltern. So verstärkt sich das System wechselseitig und hält sich ohne willentliche Eingriffe aufrecht.

Partnereltern erfahren Belohnung indem ihre Kinder sich anvertrauen und über Probleme und Konflikte sprechen. Solches Verhalten erleben Konflikteltern weniger. Jeder lebt in seiner Welt und erfährt am Verhalten der anderen die Bestätigung für die Richtigkeit seines Verhaltens: "Man kann ja mit dem sowieso nicht reden…". Kein Wunder, dass Kinder von Konflikteltern häufiger depressiv verstimmt sind und häufiger rauchen als Kinder anderer Familien.

Unbearbeitet wiederholt sich das Schicksal der Eltern in den Kindern (Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!). Bei Kindern von Konflikteltern kommt es doppelt so häufig zu späterem Stehlen und Schwarzfahren als bei Kinder von Partnereltern.

Nun wissen wir aus der Zwillingsforschung, dass sowohl Veranlagungen als auch Umwelteinflüsse das spätere Verhalten bewirken. Insofern mag das Kind viele Jahre nur darauf ausgerichtet sein, problemlos zu überleben und, um dies zu erreichen, die dafür nützlichen Verhaltensweisen zu lernen. So scheint alles unveränderbares Schicksal zu sein.

Lebenspläne aber kann man umschreiben. Man kann sich aus ihnen befreien indem auch neurologisch eine andere Bahn im Hirn gebahnt wird. Dies beweist die neuere neurologische Forschung eindeutig.

Die vorherrschende neurale Bahn wurde im Hirn angelegt, indem bei aufrüttelnden frühkindlichen Problemen Lösungsstrategien von der Familie, dem Wohnviertel, von Freunden, vom Vorbild, von der Kultur übernommen werden. Je schlechter wir einander Vorbild sind, desto weniger Gutes gibt es zu lernen!

Dank der Verunsicherung werden im Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet und diese führen dazu, dass das, was das Kind zur Problemlösung tut, "eingebrannt" wird. So wird der Mensch von der eingefahrenen Strategie abhängig.

Oft werden derartige Bahnen erst in einer schweren Krise geändert. Ein schwerer emotionaler Aktivierungszustand – Leid – kann das Programm verändern, aber auch bewusstes Erarbeiten neuer Programme in praxisnahen und qualifiziert gestalteten Trainingsseminaren können Verhaltensmuster verändern.

Zum Verfestigen müssen Botenstoffe, die im täglichen Leben nicht ausgeschüttet werden, entstehen und zum "Einbrennen" des neuen Weges führen. Danach hat man mehr Strategien zur Verfügung als vorher, kann anders mit Situationen umgehen und seinen weiteren Lebensweg freier und erfolgreich gestalten.

 Autor: Horst Rückle (Unternehmensberater, Coach und Trainer)


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Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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