Geister? Werden die meisten denken, die gibt es doch nur in Märchen und Spukgeschichten, wo sie ihr böses Unwesen mit den Menschen treiben. Aber doch nicht in unserer aufgeklärten Welt!
Aber ich behaupte, ohne Geister wären wir gerade in unserer heutigen so aberwitzig mobilen Welt gar nicht überlebensfähig.
Hier sind ein paar Beispiele für Tätigkeiten, bei denen sie wie im Märchen, meist im Verborgenen bleiben:
- Sie fliegen in den Urlaub nach Gran Canaria
- Sie fahren mit dem Auto zur Arbeit
- Sie tätigen um 19:00 Ihren Wocheneinkauf im Supermarkt
- Sie drehen Ihre Heizung auf, benutzen die Toilette und Duschen warm
Sie ahnen wohl schon, welche Geister ich meine - ich meine die unzähligen, unsichtbaren dienstbaren Geister, die tagtäglich ihre Arbeit verrichten, damit alles reibungslos funktioniert in unserem Alltag.
Wir bemerken diese Geister oft erst, wenn sie ihre Arbeit mal nicht fehlerfrei machen. Dann sind wir empört, verstört, wütend. Solange alles klappt, betrachten wir das als selbstverständlich, nehmen diese Menschen gar nicht war.
Haben Sie sich schon einmal bewusst gemacht, was alles funktionieren muss, damit
- Sie warm Duschen können, mit sauberem Trinkwasser
- Sie morgens Ihre frischen Brötchen kaufen können
- Ihre Post pünktlich bei Ihnen im Kasten landet
- Sie einfach nur heil mit dem Auto durch eine Großstadt kommen
- Der Müll sich in unseren Städten nicht zu stinkenden Bergen ansammelt
- Ihr Fluggepäck auch dort ankommt, wo Sie Urlaub machen wollen
- Sie die neuesten Nachrichten beim Frühstück lesen können
- Ihre E-Mail in Sekundenschnelle von Ihren Freunden in Sydney empfangen werden kann
- Sie im tiefsten Winter Südfrüchte essen können
Machen Sie sich doch mal den Spaß (am besten mit Kindern) und versuchen Sie, genau zu verfolgen, was alles passieren muss, damit Sie auch nur ein Brötchen zum Frühstück essen können. (Nein, das beginnt nicht mit dem Bäcker, der um vier Uhr aufsteht, um für Sie zu arbeiten, sondern mit dem Bauern, der die Saat ausbringt. Und vergessen Sie nicht, dass der Bäcker auch sauberes Wasser und Strom braucht und der Wagen, der die Brötchen in den Laden bringt, nicht ohne Benzin fährt und auch das Messer mit dem Sie die Brötchen schneiden, muss erst mal - usw. Das wird eine sehr lange Liste!)
Und wenn Sie das nächste Mal ein Knöllchen von der Politesse verpasst bekommen, weil Sie in einer Feuerwehrzufahrt parken, dann denken Sie daran: Auch ohne diesen dienstbaren Geist sähe es schlimm aus in unseren Städten.
Idee: Lächeln Sie und entschuldigen Sie sich, auch wenn es schwer fällt.
Noch besser: Wenn Sie mal solch einen Geist (z.B. Ihre Müllwerker) bei seiner Arbeit sehen, dann bedanken Sie sich doch einfach mal bei ihm. Vielleicht sogar mit einem kleinen Geschenk. Sie werden überrascht sein von seiner Reaktion …
Ihr (freundlicher Geist)
Peter Milz
blueprints Team
(NL 11.02.2009)