Zwei Mönche hatten vom Raum des Glücks gehört. In diesem Raum soll der Mensch Zugang zu seinem wahren Selbst erlangen, tiefen inneren Frieden genießen und wahres Glück erleben. Man könne darin sogar mit Gott kommunizieren. Die Mönche leisteten einander den Schwur, nicht eher zu ruhen, bis sie den Raum des Glückes gefunden hätten.
Sie fingen an, in ihrer Klosterzelle alle Bücher über alte Sagen zu studieren, derer sie habhaft werden konnten. Eines Tages klatschte einer der beiden Mönche vor Freude in die Hände.
"Ich hab es gefunden!"
Er las vor, dass gemäß einem vergilbten Pergamentpapier der Raum des Glücks an der Stelle zu finden sei, wo sich Himmel und Erde berühren. Sofort packten die Mönche ein wenig Essen zusammen und machten sich auf den Weg. Sie strebten dahin, wo sich Himmel und Erde berühren.
Die Mönche verfolgten beharrlich und zielstrebig ihren Weg. Selbst größte Widrigkeiten wie eisige Schneestürme, glühende Wüsten und zugige Bergkämme überwanden sie ohne Murren oder Zaudern.
Nach vielen Jahren der Entbehrung, geprägt von Hunger und Durst und dem Kampf gegen den Zweifel, sahen die Mönche in der Ferne die Stelle, an der sich Himmel und Erde berühren.
Sie ließen ihre Wanderrucksäcke fallen und liefen voller Herzklopfen dem ersehnten Ziel entgegen. Dort angekommen, rissen sie schwungvoll die Tür auf und verharrten mitten in der Bewegung. Der Ort, an dem sich Himmel und Erde berührten, war ihre eigene Klosterzelle, die sie vor so vielen Jahren verlassen hatten.