Freunde finden – wo und wie man als Erwachsene(r) Freunde findet
Als Kind und Jugendlicher ist es für die meisten Menschen ganz einfach, andere Leute kennen zu lernen. Die Freunde fliegen einem fast automatisch zu. Die Schule hilft nicht nur dabei, Fachwissen für das Leben zu vermitteln. Sie stellt uns vor allem zum ersten Mal vor echte soziale Herausforderungen, indem sie uns für mehrere Jahre mit unterschiedlichen anderen Menschen in einem Klassenraum zusammenwürfelt. Der Vorteil dabei: Daraus ergeben sich fast automatisch Freundschaften.
Mit fortschreitendem Alter werden solche Gelegenheiten jedoch immer seltener. Um auch als Erwachsener Freunde zu finden, ist deshalb mehr Proaktivität gefragt als im Kindesalter. Wir zeigen dir, was du tun kannst, um neue Freunde zu finden.
So findest du Freunde ► Orte und Gelegenheiten ► Aus Fremden Freunde machen ► Was sind echte Freunde? ► Download, Umfrage ...
1. Was sind Freunde?
Schon die Philosophen der Antike wie beispielsweise Aristoteles oder Cicero haben sich damit auseinandergesetzt, eine gute Definition für Freundschaft zu finden.
Aristoteles sieht darin eine für die Gemeinschaft notwendige, eigenständige Sozialbeziehung zwischen zwei Menschen. Als besondere Einflussfaktoren nennt er dabei die folgenden Faktoren:
- Die beiden Menschen ähneln sich sehr (Gleichheit der Beteiligten)
- Sie sind etwa im gleichen Alter
- Sie sind gemeinsam aufgewachsen
Darüber hinaus stellte er fest, dass Freundschaften primär aus drei unterschiedlichen Gründen eingegangen werden:
- Entweder es erwartet sich jemand einen Nutzen davon,
- die Freundschaft verspricht einen Lustgewinn oder
- sie wird um des Wesens Willen eingegangen (also vereinfacht ausgedrückt: einfach, weil der oder die andere einem sympathisch erscheint).
Dazu muss jedoch erwähnt werden, dass das Altgriechische Wort „Philia“, auf das er sich dabei bezog, damals sowohl Freundschaft als auch Liebe bedeuten konnte. Vor allem hinter dem Lustgewinn dürfte deshalb wohl eher die Liebe beziehungsweise die Verliebtheit und nicht die Freundschaft im heutigen Sinn stehen.
Auch wenn sich Aristoteles und andere um eine exakte Definition bemüht haben: Eine Freundschaft ist letzten Endes das, was die Beteiligten daraus machen. Wikipedia definiert sie als ein "... auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis zueinander". Das trifft es im Kern sehr gut, der individuelle Gestaltungsspielraum ist dabei jedoch sehr groß.
Jede Freundschaft hat dabei für den Menschen, der sie eingeht, einen unterschiedlichen Wert. Sie beruht auf Freiwilligkeit und hat im Normalfall keine sexuellen Handlungen zum Ziel.
„Ein bisschen Freundschaft ist mir mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt."
Otto von Bismarck (1815-1898), deutscher Politiker und Staatsmann
Bist du auf der Suche nach Freunden?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ja, aber ich tue nicht direkt etwas dafür, neue Menschen kennen zu lernen. | 213 Stimmen |
Ja, ich suche aktiv nach neuen Freunden. | 94 Stimmen |
Nein, aber ich bin prinzipiell offen für neue Beziehungen. | 68 Stimmen |
Nein, ich möchte aktuell keine neuen Beziehungen. | 7 Stimmen |
2. Was zeichnet echte Freunde aus?
Was sind echte/richtige Freunde? Aristoteles unterscheidet, wie gesehen, Freundschaften, die aus einem bestimmten Nutzen eingegangen werden von jenen, die nur um des Wesens Willen geschehen. Genau in dieser Definition lassen sich auch bereits die Merkmale echter Freundschaft erkennen.
Wenn es sich dabei um eine Beziehung handelt, die nur deswegen eingegangen wird, weil sich jemand daraus einen Nutzen erwartet, kann nicht von einer echten Freundschaft gesprochen werden.
Die echte, wahre Freundschaft basiert darauf, dass sie von keinem der Beteiligten in erster Linie eingegangen wird, weil er sich davon etwas erwartet. Folgende Merkmale deuten darüber hinaus darauf hin:
- Bedingungslose Akzeptanz: Jeder, der einen guten Freund hat, kennt das schöne Gefühl, angenommen zu werden – ganz unabhängig von seinen Schwächen und Fehlern. Niemand braucht sich innerhalb dieser Freundschaft zu verstellen und kann so sein, wie er ist.
- Ehrlichkeit: In vielen Situationen ist es angenehmer, sich mit einer kleinen Lüge aus der Affäre zu ziehen. Jemand anderem die Wahrheit zu sagen, erfordert hingegen Courage und eine enge Bindung. Das nehmen die meisten Menschen nur dann in Kauf, wenn ihnen der andere Mensch sehr wichtig ist und sie keinen größeren Ärger aufgrund ihrer Ehrlichkeit befürchten müssen.
Der Punkt Ehrlichkeit in der Freundschaft ist nicht unumstritten. Wem nützt es zum Beispiel, wenn wir unter der Flagge der Ehrlichkeit den anderen mit unserer Meinung einfach nur verletzen? Kein positiver Benefit für unsere(n) FreundIn oder für irgendwen anders dabei entsteht? Vorschlag: Wenn unsere "Ehrlichkeit" verletzend ist, wägen wir mehrfach ab, ob wir unser Verständnis von der Situation mitteilen. - Treue und Vertrauen: Egal, was man gerade macht. Ein guter Freund ist für einen da. Das bedeutet nicht, dass man sich ständig sieht. Gute Freundschaften können auch längere Phasen von Wochen oder Monaten ohne persönlichen Kontakt überdauern. Zu erkennen ist das, wenn nach langer Abwesenheit sofort wieder das alte Vertrauensverhältnis besteht. Das bedeutet auch, man kann sich sicher sein, dass Freunde Dinge für sich behalten, die ihnen im Vertrauen erzählt werden.
- Verzeihen: Auch in Freundschaften kann es manchmal krachen. Das gehört zu menschlichen Beziehungen einfach dazu. Gute Freunde zeichnet aus, dass sie danach wieder unbekümmert aufeinander zugehen und spätestens nach ein paar Wochen über den Konflikt lachen können.
Wie viele echte Freunde hast du?
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Die bisherigen Stimmen:
Niemanden (0) | 137 Stimmen |
2-3 | 128 Stimmen |
1 | 82 Stimmen |
4-5 | 44 Stimmen |
6-7 | 10 Stimmen |
8-10 | 10 Stimmen |
Über 10 | 4 Stimmen |
3. Wo lernt man neue Freunde kennen? Eine Ideensammlung
3.1. Runter vom Sofa!
Wer neue Freunden sucht, sollte sich in Situationen begeben, in denen er neue, unbekannte Menschen kennenlernen kann. Das bedeutet in der Regel, die eigene Komfortzone, also den eigenen sozialen Kontext, zu verlassen. Wichtig ist außerdem offen zu sein und die Bereitschaft, sich auf andere einzulassen. Tipps und Ideen dazu im folgenden Artikel:
Beitrag: Komfortzone erweitern
Komfortzone erweitern – 33 Challenges für mehr Erfolg
Es gibt einige Gründe, warum wir in der Komfortzone bleiben sollten, aber es gibt auch viele gute Gründe, warum wir diese Zone immer wieder verlassen sollten.
Das Problem mit der Komfortzone ist: Wir schränken unsere Möglichkeiten massiv ein. Wir beschränken uns selber und wir verhindern wertvolle Entwicklungen.
In diesem Beitrag liest du, was wir tun können, um die Komfortzone zu verlassen und um sie zu vergrößern. Du lernst das 3-Sektoren-Modell kennen, persönliche Übungen und 33 mögliche Challenges, um innere Bremsen zu lösen, Ängste zu verkleinern und die eigenen Erfolgsmöglichkeiten zu vergrößern.
3.2. Gemeinsame Interessen nutzen
Neue Freunde sind vor allem und besonders gut dort zu finden, wo die eigenen Interessen liegen. Ein guter Anknüpfungspunkt sind beispielsweise Sportvereine, Tanzkurse oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Nach langer Zeit sein altes Hobby wiederzubeleben ist ebenfalls eine gute Strategie. So ist es möglich, neue Personen beispielsweise in einer Reisegruppe, in einem Schauspielkurs, in einem Kurs der Volkshochschule oder im Chor zu finden.
3.3. Ausgehen
Wo noch neue Freunde finden? Der Besuch von Konzerten bietet ebenfalls die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden. Bestimmte Künstler haben in vielen Städten organisierte Fangemeinschaften, denen man sich zunächst online und in weiterer Folge auch bei Treffen und Konzerten anschließen kann.
3.4. Weiterbilden
Auch der Entschluss, sich weiterzubilden, kann sehr hilfreich sein. Wer beispielsweise in einem Seminar eine neue Sprache lernt, findet schnell das Gespräch mit anderen Menschen. Etwa, wenn es darum geht, die Gründe für das Erlernen der Sprache auszuloten.
3.5. Über das Tier ins Gespräch
Ein Haustier kann ebenfalls der Schlüssel zu einem neuen sozialen Leben sein. Denn nicht nur die Vierbeiner selbst sind sehr gute Freunde, sie erleichtern auch den Zugang zu anderen Menschen. Beispielsweise beim Spaziergang mit dem Hund wird man oft von anderen Hundebesitzern angesprochen und kann so auch künftige, gemeinsame Ausflüge vereinbaren.
3.6. Elternaktivitäten
Zum Freunde finden bieten sich für Eltern besonders folgende Orte an:
- Krabbelgruppe
- Spielplatz
- Babyschwimmen, Stillcafé o. Ä.
3.7. Die weite Online-Welt
In der heutigen Zeit bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen und sich zu vernetzen. Egal ob Dating-Portale, Facebookgruppen oder Blogs: Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt und es ist für jeden etwas dabei.
Kannst du einen Ort oder eine Gelegenheit zum Finden neuer Freunde ergänzen?
Vielen Dank für jeden Tipp!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Fußballverein, Tennis im Verein
Antwort 2
Am Arbeitsplatz
Antwort 3
Tanzen, Tanzen, Tanzen
Antwort 4
Internet
Antwort 5
Wandern in der Gruppe,
Laientheater spielen,
Kurse besuchen
Antwort 6
Über Skype mit anderen gegenseitig eine neue Sprache lernen, üben und
kommunizieren. Mit anderen Worten: Zwei Muttersprachler in unterschiedlichen
Sprachen helfen einander beim Erlernen der anderen Sprache.
Antwort 7
Alleine verreisen, an einen deinen Interessen entsprechenden Ort/Gegend.
Antwort 8
Sport, Fitnesscenter,
Weiterbildung,
Laufgruppe ins Leben rufen über Annouce
Antwort 9
Über den Freundeskreis von Bekannten und bestehenden alten Freunden
Antwort 10
Kirchengemeinde,
Pilgern
Antwort 11
Spielegruppen
Antwort 12
Warten an der Haltestelle, im Autohaus, in der Post, fragen im Supermarkt, Vereine mit mich ansprechenden Themen
Antwort 13
Am Arbeitsplatz. Wir treffen dort so viele interessante Menschen und verbringen soviel Zeit zusammen, warum nicht solche Arbeitsbeziehungen vertiefen?
Antwort 14
Verein
Antwort 15
themenorientierte Stammtische
Antwort 16
Sport
Antwort 17
Alpenverein
Antwort 18
Bei einer stationären Reha
Antwort 19
Es gibt so viele Gelegenheiten im Vorbeigehen, wenn sich unsere Blicke treffen und Einverständnis zeigen, aber sich keiner traut, denMund aufzumachen.
Antwort 20
Im Urlaub
Antwort 21
In Cafes rumsitzen. Häufig entwickelt sich ein Gespräch und manchmal passt es dann.
Antwort 22
Ehrenamt
Antwort 23
Musikunterricht
Antwort 24
Selbsthilfegruppe
Antwort 25
Supermarkt, Gymnastikkurs, Gartencenter
Antwort 26
Freizeitgruppen
Antwort 27
Vereine
Antwort 28
Fitnessstudio
4. Gelassen und mutig sein
Wichtig ist auch, die eigenen Erwartungen und Wünsche nicht zu hoch zu schrauben. Es ist wie in der Liebe. Wenn es funkt, dann hat man einen neuen Freund fürs Leben gefunden. Andernfalls vielleicht nur einen Kumpel oder einen netten Gesprächspartner. Das ist schließlich auch schon ein Fortschritt.
Den ersten Schritt gehen
Vielen Menschen fällt besonders der erste Kontaktversuch schwer. Sie sind unsicher, schüchtern und wissen nicht, wie sie ein beispielsweise ein Gespräch anfangen sollen. Doch genau darin liegt oft das Problem und deswegen ist es umso wichtiger, solche Situationen zu suchen. Auch für die soziale Fähigkeit, auf andere zuzugehen, gilt: Übung macht den Meister.
5. Wie wird aus der Bekanntschaft ein Freund / eine Freundin?
Du hast dir einen der obigen Orte und eine Gelegenheiten ausgewählt, bis vor Ort angekommen und kommst sogar ins Gespräch! Nicht nur das, dein Gegenüber ist dir sogar sympathisch! Wie schaffe ich es nun, dass dieser Mensch zu meiner Freundin bzw. meinem Freund wird?
- Sollte ich beeindrucken? Mit meinen Erlebnissen, meinem Können oder meinem Besitz prahlen?
- Oder immer eine spannende Geschichte oder Anekdote in petto haben, um die Person möglichst lange im Gespräch zu halten?
Beides ist unnötig und für das Finden echter Freunde sogar kontraproduktiv. Doch was stattdessen?
Der Goldene Tipp lautet:
Zeige Interesse!
Sicherlich kennst du das Phänomen aus Unterhaltungen: Die meisten Menschen plaudern gerne über sich und ihre Meinungen, interessieren sich aber nicht für die anderen in der Runde. Das gilt leider auch für Zwiegespräche.
Darum ist es so einfach: Kaum ein Mensch wird dir widerstehen können, wenn du dich interessiert nach seinem Leben, seiner Meinung und seinen Vorlieben erkundigst. Probiere es aus, der Erfolg eines langen Gespräches dürfte dir gewiss sein. Und dabei könnt ihr beide dann in aller Ruhe feststellen, ob ihr Freunde werden wollt.
Vorsicht
Dieses Vorgehen klappt so gut, dass du dir vorher gut überlegen solltest, mit wem du länger ins Gespräch kommen möchtest ;-)
6. Wie oft sollte man Freunde treffen?
Es gibt keine allgemeine Regel, wie oft man Freunde treffen sollte. Viele Menschen haben Freude daran, ihre Freunde mehrmals pro Woche zu treffen. Andere sind damit zufrieden, wenn sie höchstens ein bis zwei Mal im Monat oder noch seltener persönlichen Kontakt zu ihren Freunden haben.
Um Beziehungen aufrechtzuerhalten, ist es jedoch wichtig, entsprechende Signale auszusenden. Eine einfache, nette Nachricht oder die Nachfrage nach dem Befinden ist in solchen Fällen schon ausreichend.
Wer die meiste Zeit mit seiner Arbeit oder der eigenen Familie beschäftigt ist und die Freunde dennoch nicht vernachlässigen möchte, sollte sich dafür ein regelmäßiges Zeitfenster in seinem Kalender eintragen. So ist es möglich, beispielsweise immer am ersten Freitag im Monat einen Tisch in seinem Stammlokal zu reservieren und die Treffen so zu „ritualisieren“.
Weitere Tipps zur Pflege einer Freundschaft haben wir in folgendem Artikel gesammelt:
Beitrag: Freundschaften pflegen
Freundschaften pflegen – 14 Tipps für das Leben
Viele sehnen sich danach, eine wahre Freundin, einen wahren Freund zu haben. Jemanden, der mit einem durch Dick und Dünn geht, in Krisenzeiten beisteht, jemanden, auf den wir uns verlassen können, mit dem wir lachen und weinen … Songs oder Filme über Freundschaft lösen in vielen eine Sehnsucht aus.
Deswegen sollten wir, wenn wir eine Freundin oder einen Freund haben, etwas dafür tun und die Freundschaft pflegen. 14 plus X Anregungen haben wir für dich zusammengestellt.
7. Warum brauchen wir Freunde?
Menschen sind Rudeltiere und verkümmern, wenn sie allein sind. In der Geschichte des Menschen war es in vielen Phasen überlebensnotwendig, die Verbindung zu seiner Horde oder seinem Stamm aufrechtzuerhalten. Die Isolation führte auf lange Sicht meistens zum Tod.
Oft ist von angeblichen Versuchen an Babys zu hören, die zwar gefüttert wurden, aber keine soziale Zuwendung erhielten und daraufhin verstarben. Obwohl es zu diesen Studien keine Quellenangaben gibt, ist dieses Phänomen unter der Bezeichnung „Hospitalismus“ bekannt. Darunter werden alle Symptome verstanden, die auftreten, wenn Kindern in den ersten zwei Jahren ihres Lebens keine dauerhafte emotionale Zuwendung zukommt. Die Folge davon sind vermehrte körperliche Krankheiten, Desinteresse an der Umwelt sowie eine verzögerte Entwicklung.
Aus dem Artikel:
Beitrag: 5 Dinge, die zur Zufriedenheit führen
Zufriedenheit lernen - Dimensionen, Techniken und Hindernisse
Die Bedeutung der Zufriedenheit in unserem Leben ist ein Thema von zeitloser Relevanz. In einer Welt, die oft von Hektik, Stress und ständigem Streben nach Erfolg geprägt ist, kann die Fähigkeit, Zufriedenheit zu finden, zu lernen und zu bewahren, einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Wohlbefinden haben.
In diesem Beitrag erkunden wir die verschiedenen Facetten der Zufriedenheit, beginnend mit einer Reflexion über die grundlegende Bedeutung dieses Zustands. Zudem werden wir das Streben nach Glück und Zufriedenheit als eine der grundlegenden Triebfedern des menschlichen Handelns näher beleuchten.
Lass uns eintauchen und herausfinden, warum Zufriedenheit weit mehr ist als nur ein flüchtiges Gefühl.
Ähnliche Symptome zeigen sich auch bei Erwachsenen, die keine Beziehungen zu anderen Menschen haben. Genauso wie andere Menschen Hunger empfinden, haben diese Menschen ein verstärktes Gefühl der Einsamkeit. Laut Wissenschaftlern aus den USA und Australien konnte mithilfe von Gehirnscans nachgewiesen werden, dass bei Menschen, die einsam sind, die gleichen Regionen im Gehirn ansprechen wie bei körperlichem Schmerz.
Forscher sind überzeugt, dass die Einsamkeit ähnlich schädliche Auswirkungen hat wie Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel. Wir brauchen unsere Freunde also buchstäblich, um zu überleben.
„Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude."
Epikur (341-270 v. Chr.), griechischer Philosoph
8. Warum haben viele Erwachsene keine Freunde?
Viele Erwachsene, die als Kinder viele Freunde hatten, stellen irgendwann in ihrem Leben fest, dass ihnen die meisten davon im Laufe des Lebens abhandengekommen sind. Sie bemerken, dass sich eine gewisse Leere in ihrem Leben eingestellt hat.
Neue Freunde zu finden fällt ihnen plötzlich jedoch viel schwerer als im Kindesalter. Die Unbeschwertheit, ohne Hintergedanken auf andere Menschen zuzugehen, ist einfach nicht mehr vorhanden. Viele haben Angst davor, dass sie sich blamieren oder bei anderen einen schlechten Eindruck hinterlassen könnten, wenn sie ihr Herz zu sehr öffnen. Sie setzten sich unter Druck und befürchten, dass andere Menschen dahinter nur billige Anbiederungsversuche wittern.
Erschwerend kommt hinzu, dass jeder bereits seinen festen Freundeskreis zu gefunden haben scheint und kein gesteigertes Interesse daran hat, diesen aktuell zu erweitern. Viele Erwachsene haben einen festen sozialen Kontext, z. B. Familie und Beruf, und sind deswegen nur noch selten in Situationen, in denen sie überhaupt neue Leute kennenlernen könnten.
Die fortschreitende Digitalisierung hat unsere Kommunikationsfähigkeiten in den letzten Jahren noch zusätzlich verringert. Viele Menschen finden es heute schon fast befremdlich, wenn andere mit ihnen in einer Kneipe zu sprechen beginnen. Der gute alte belanglose Smalltalk ist so gut wie ausgestorben.
Beitrag: Warum Smalltalk wichtig ist
Warum Smalltalk wichtig ist und was du unbedingt bedenken solltest
Smalltalk führen lernen: Ideen für Themen, Gesprächsführung und NoGos
Smalltalk fällt dem einen leicht, andere halten es für nicht wichtig und andere wiederum haben große Schwierigkeiten mit diesen eigentlich zwanglosen Gesprächen. Smalltalk ist ein wichtiger Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation. Es ist unverzichtbar, um Beziehungen aufzubauen und zu festigen oder sich einfach nur als dabei zu fühlen, denn für soziale Wesen ist das wichtig.
In diesem Beitrag findest du Ideen, um mühelos einen Smalltalk zu starten, am Leben zu halten und geschickt zu beenden. Lies zudem über Fallstricke, Beispiele und Übungsmöglichkeiten.
Themen und Beispiele für Smalltalk ► Anregungen für die Startphase ► Gesprächspartner erkennen ► Umfrage zum Thema "Smalltalk" ► Videos zum Thema
Eine weitere mögliche Erklärung für mangelnde Freundschaften: Das Vertrauen in andere Menschen scheint gesunken zu sein. Manche vermuten gar bei Kontaktversuchen von vornherein eine böse Absicht oder reines Eigeninteresse bei einer anderen Person.
Viele Menschen haben außerdem eine Wunschvorstellung davon, wie ihre perfekte Freundschaft aussehen sollte. Diese teils hohen Erwartungen stellen eine zusätzliche Hürde dar.
„Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir viel Ärger erspart bleiben."
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph
9. Warum verliert man Freunde?
Freunde verliert man in erster Linie deshalb, weil man sich nicht um die entsprechenden Beziehungen gekümmert hat. Auch wenn gute Freunde einem vieles verzeihen, sind Freundschaften kein Selbstläufer und müssen gepflegt werden wie eine wertvolle Pflanze.
Vor allem ab einem Alter von etwa 30 Jahren zerbrechen viele Freundschaften. Dafür gibt es keinen konkreten Anlass, in den meisten Fällen laufen sie eher aus. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein.
Viele Menschen stürzen sich beispielsweise in den Beruf und konzentrieren sich auf ihre Karriere. Anstelle der bisherigen Freunde wird viel Zeit mit den Kollegen verbracht. Eine Zeit lang sieht es so aus, als wären diese nun die wahren Freunde. Das ist allerdings meistens nur so lange der Fall, bis der Job gewechselt wird.
Andere Menschen stürzen sich voll auf ihre Beziehung und ins Familienleben. Gerade in der ersten Phase der Verliebtheit verbringen die meisten Menschen gerne sehr viel Zeit mit ihrem neuen Partner. Bei manchen bleibt das aber dauerhaft so und das erweiterte Familienumfeld rückt in den Lebensmittelpunkt. Oft fehlt dann einfach die Zeit oder die Energie, sich noch mit Freunden zu treffen.
In vielen Fällen haben auch Umzüge in andere Orte, Städte und Länder dazu geführt, dass der ursprüngliche Freundeskreis verlorengegangen ist. Mit Tools wie Skype oder Zoom lassen sich heutzutage die Beziehungen zwar auch über große Distanzen recht gut aufrechterhalten, doch ein persönliches Treffen ist auch heute noch unersetzbar.
Alte Freundschaften wiederbeleben
Es ist möglich, dass man sich seinen ehemaligen Freunden wieder annähert, z. B. weil sich eure Lebenssituationen verändert haben. Es kann jedoch auch sein, dass man sich inzwischen einfach zu weit voneinander entfernt hat. Es empfiehlt sich deshalb im Zweifelsfall, sich einfach mal wieder auf einen Kaffee treffen und zu reden. Wichtig ist, keine großen Erwartungen zu haben. Während dem Treffen schaut man, ob der Funke wieder überspringt.
„Freundschaft ist wie Geld, leichter gewonnen als erhalten."
Samuel Butler (1835-1902), britischer Schriftsteller
10. blueprints-Pareto-Tipp: Freunde finden
"Neue Freunde zu finden fällt einem besonders als Erwachsener manchmal schwer. Wichtig ist, offen für andere zu sein, Interesse zu zeigen und seine Erwartungen nicht zu hoch anzusetzen. Der einfachste und beste Weg, um neue Kontakte zu knüpfen, ist über deine Interessen und Hobbys mit Menschen ins Gespräch zu kommen."
11. Kehrseite / Ganzheitlichkeit / Reflexion
Freunde bereichern das Leben, schenken Freude, Trost und Sicherheit. Wer aber zu viele Freunde / Bekanntschaften hat, kommt leicht in Stress. Besonders intelligente Menschen sollen glücklicher sein, wenn sie nicht zu viele enge Freunde haben. Im Durchschnitt gilt: Zehn enge Freunde sind die magische Zahl für die höchste Zufriedenheit. Quelle
Reflexionsfragen dazu:
- Was erwartest du von echter Freundschaft?
- Bist du bereit, ebenso zurückzugeben?
- Für wie viele Freunde reicht deine freie Zeit?
Auch ist nicht jede "Freundschaft" ein Gewinn für uns. Manche Menschen tun uns einfach nicht gut, lassen uns mit schlechter Laune zurück oder verleiten uns zu Taten, die uns langfristig schaden.
Beitrag: Trennen oder nicht?
Trennen oder nicht – in 4 Schritten zur Entscheidung
Sich von Menschen zu trennen, ist nicht einfach. An ihnen festzuhalten aber manchmal auch nicht. So mancher vermeintliche Partner, Kollege oder Freund hat sich anders entwickelt und scheint nicht mehr zu uns zu passen. Wir fragen uns, ob wir uns getäuscht haben. Ob die andere Person uns nicht nur noch im Wege steht, uns runter zieht oder uns gar schädigt?
Doch wenn diese Person bisher eine große Rolle in unserem Leben gespielt hat, zögern wir meist, die Person aus unserem Leben zu lassen. Oft ziehen wir aus der Beziehung gleichzeitig eine Menge Vorteile, empfinden immer noch etwas für den anderen oder es gibt andere Personen, z. B. Kinder, die direkt damit in Verbindung stehen.
Es entwickelt sich ein Zustand der Unsicherheit, der uns lähmt und viel Stress bedeutet. Dieser Artikel hilft dir dabei, eine Entscheidung zu treffen, damit du anschließend wieder selbstbewusster im Leben voranschreiten kannst. Hierfür gehst du 4 Schritte zur Entscheidung.
12. Download "Freunde finden"
In unserem Download findest du die wichtigsten Inhalte des Artikels auf einer Seite zusammengefasst.
Zum Download
13. Mehr zum Thema auf YouTube, Amazon und Co.
Das Internet ist voller Tipps, Ratgeber und Anleitungen. Wir präsentieren dir im Folgenden eine Auswahl.
Video: Schluss mit der Einsamkeit
Länge: 13 Minuten
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Video: Neue Leute kennenlernen
Länge: 8 Minuten
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Video: Online Freunde finden – ist das möglich?
Länge: 15 Minuten
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Bücher auf Amazon zum Thema
14. Im Zusammenhang interessant auf blueprints.de
14.1. Beiträge
Goethe Rätsel Gedicht - die besten Freunde
Goethes Rätsel über die besten Freunde
Die besten Freunde, die wir haben,
sie kommen nur mit Schmerzen an,
und was sie uns für Weh getan,
ist fast so groß als ihre Gaben.
Und wenn sie wieder Abschied nehmen,
muss man zu Schmerzen sich bequemen.
Johann Wolfgang von Goethe
Zwei Freunde und ein Bär | Fabel von Äsop
Zwei Freunde versprachen sich gegenseitig, sich in allen Fällen treu beizustehen und Freud und Leid miteinander zu teilen. So traten sie ihre Wanderschaft an.
Unvermutet kam ihnen auf einem engen Waldwege ein Bär entgegen. Vereint hätten sie ihn vielleicht bezwungen. Da aber dem einen sein Leben zu lieb war, verließ er, ebenso bald vergessend, was er kurz vorher versprochen hatte, seinen Freund und kletterte auf einen Baum. Als sich der andere nun verlassen sah, hatte er kaum noch Zeit, sich platt auf den Boden zu werfen und sich tot zu stellen, weil er gehört hatte, dass der Bär keine Toten verzehre.
14.2. Beliebte Zitate zum Thema Freundschaft
Joachim Ringelnatz - Ich hab dich so lieb - Gedicht
„Ich hab dich so lieb - ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken.“
Joachim Ringelnatz (1883 - 1934), deutscher Lyriker, Erzähler und Maler
Glück zu Hause - Zitat von Adolph Kolping
„Mancher rennt dem Glück nach und weiß nicht, dass er es zu Hause hat.“
Adolph Kolping (1813 -1865), deutscher katholischer Priester und Begründer des Kolpingwerkes
Ralph Waldo Emerson über Freunde | Bedeutung vom Zitat
„Die Schmuckstücke eines Hauses sind die Freunde, die darin verkehren.“
Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882), US-amerikanischer Philosoph
Mark Twain über zur Seite stehen im Unrecht
„Die eigentliche Aufgabe eines Freundes ist es, dir beizustehen, wenn du im Unrecht bist.
Jedermann ist auf deiner Seite, wenn du im Recht bist.“
Mark Twain (1835 - 1910), US-amerikanischer Erzähler und Satiriker
Ralph Waldo Emerson über sei selbst ein Freund
Ralph Waldo Emerson über sei selbst ein Freund
„Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“
Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882), US-amerikanischer Philosoph