Es ist so lächerlich. Er hatte diesen Vortrag schon so oft gehalten. Er konnte ihn im Schlaf und er hatte so viele gute Feedbacks bekommen.
Aber Nickel Forster schnürte es den Magen zu. Er war aufgeregt und ein Nebel umgab ihn seit Tagen. Dieser Nebel mischte sich mit allem. Jeder Gedanke, jedes Gespräch und jede seiner Aktionen wurden von diesem unangenehmen Gefühl durchtränkt.
Noch drei Tage: Die Folien werden zum x-ten Mal gesichtet und leicht verbessert. Die Notizen zu den Folien leicht ergänzt.
"Alibi und Selbstberuhigung. Nichts anderes", überlegte Nickel Forster.
Noch zwei Tage: Die anderen Arbeiten sind eher willkommene Unterbrechungen. Die Gedankenspirale wird größer und das Gefühl mulmiger. Die Technik wird geprüft und die Folien auf dem Notebook im Schnelldurchgang getestet.
"Was kann schon schief gehen? Bis jetzt hast du das immer gut hinbekommen. Warum bist du nervös?", fragte sich Nickel Forster und klappte etwas zu heftig sein Notebook zu.
Noch ein Tag: Der Magen wird noch unruhiger und der Nebel dichter. Der Wunsch, dass der Vortrag kommt und endlich vorbei ist, wird größer. Letzte Kontrolle, ob alles gepackt ist. Reservebatterien? Sicherung auf USB-Stick?
"Warum tue ich mir das an? Das kann so nicht weitergehen. Das frisst mich auf. Oh man, ich muss schon wieder auf die Toilette", Nickel verließ roboterhaft sein Büro.
Ein Tag nach dem Vortrag: Nickel arbeitet seine liegengebliebenen Aufgaben auf. Er räumt Beamer, Notebook und die anderen Utensilien weg, als das Telefon klingelt.
"Nickel Forster ..."
"… oh danke! Ihnen hat der Vortrag gefallen. Das freut mich."
"Auch Ihnen eine erfolgreiche Woche und bis bald, Frau Dr. Hummel."
Nickel legte den Hörer auf und ein entspanntes Lächeln durchflutete seinen ganzen Körper. Ermüdet, aber auch ein wenig glücklich, lehnte er sich in seinen Stuhl zurück und trank einen Schluck heißen Kaffee.
"Trotzdem, so kann das nicht weitergehen. Ich muss etwas ändern", murmelte Nickel Forster und griff zum Hörer.