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Jesus und der tote Hund

 

Geschichte: Jesus und der tote Hund | Interpretation

Eine muslimische Geschichte von Nisami, die von Goethe übersetzt wurde, von Jesus handelt und durchaus auch von einem Taoisten stammen könnte:

Herr Jesus, der die Welt durchwandert,
ging einst an einem Markt vorbei;
ein toter Hund lag auf dem Wege,
geschleppet vor des Hauses Tor,
ein Haufe stand ums Aas umher,
wie Geier sich um Äser sammeln.
Der eine sprach: "Mir wird das Hirn
von dem Gestank ganz ausgelöscht."
Der andre sprach: "Was braucht es viel,
der Gräber Auswurf bringt nur Unglück."
So sang ein jeder seine Weise,
des toten Hundes Leib zu schmähen.
Als nun an Jesus kam die Reih,
sprach, ohne Schmähn, er guten Sinns,
er sprach aus gütiger Natur:
"Die Zähne sind wie Perlen weiß."
Dies Wort macht den Umstehenden,
durchglühten Muscheln ähnlich, heiß.

von Nisami, übersetzt von Goethe

Erläuterung zu: Der Gräber Auswurf ...

Die Zeile

„Der andre sprach: Was braucht es viel, / der Gräber Auswurf bringt nur Unglück.

meint sinngemäß: Der Tote (hier der Hund) ist nichts weiter als „Auswurf“ der Gräber, also etwas Wertloses, Unreines, das man aus der Welt entfernt hat. Sich damit zu beschäftigen, bringt nur Unheil oder Unglück.

Das ist eine sehr abwertende, fast abergläubische Haltung: Der Sprecher will den Kadaver nicht nur als stinkend und ekelhaft abtun, sondern auch als etwas Gefährliches, Verfluchtes, das man meiden muss.

Erläuterungen zum Text

Manchmal ist es nicht die große Offenbarung, die einen Text unsterblich macht, sondern eine kleine Szene: ein Markt, ein toter Hund, ein Haufen Menschen, die übel reden – und ein Mann, der einen freundlichen Satz sagt. Was banal klingt, ist in Wahrheit eine subtile Schule des Sehens: Goethe übersetzte Nisamis Erzählung, in der Jesus das Schöne selbst im Abstoßenden erkennt. Der Text irritiert, erhellt, und er bleibt im Gedächtnis, weil er uns zwingt, die eigene Haltung zu prüfen.

1. Kernbotschaft: Schönheit im Hässlichen

Die Szene zeigt nicht einfach nur einen Ekelmoment auf dem Marktplatz, sondern die alte, fast provokante Idee: Wer wahrhaft sehend ist, entdeckt selbst im Verfall noch einen Rest Schönheit. Während die Menge nur stöhnt, spottet und das tote Tier verflucht, hebt Jesus einen Aspekt hervor, der unbestechlich schön bleibt – die weißen Zähne. Diese Wendung zwingt die Umstehenden zum Innehalten. Plötzlich brennt Scham in ihren Gesichtern. Die Geschichte arbeitet also mit einem Kontrast:

Negative Wahrnehmung gegen gütigen Blick.

2. Moralischer Unterton

Die kleine Erzählung ist kein kitschiges Gleichnis, sondern eine kleine Ohrfeige für den Reflex, überall nur Dreck sehen zu wollen. Man könnte sagen: Der tote Hund ist der Lackmustest für innere Haltung. Die einen sehen nur Gestank, der andere findet noch Perlenweiß. Der Text fragt uns unausgesprochen:

In welchem Lager stehst du eigentlich?

3. Poetische Fremdheit

Auffällig ist, dass Goethe diese Episode von Nisami nicht geglättet hat. Sie bleibt ein bisschen sperrig, orientalisch-fremd im Bild: „der Gräber Auswurf“. So etwas sagt man im Deutschen kaum. Und genau dieser Bruch macht den Text interessant. Er ist weder reine Bibelerzählung noch Märchen, sondern ein Zwischenwesen. Man kann den Ton fast als Mischform lesen – islamisch in der Herkunft, christlich im Protagonisten, taoistisch in seiner Gelassenheit.

4. Sprachliche Eigenheiten

Man darf die Sprachbilder ruhig altmodisch nennen: „Äser“ für Tierkadaver, „Auswurf“ für Aas. Aber gerade dadurch wirkt die Szene so drastisch. Es ist nicht der nette Hund von nebenan, sondern ein übel riechender Leichnam mitten im Markt. Die Härte des Bildes steigert die Wirkung von Jesu Antwort: kein moralisierender Satz, kein Zeigefinger, nur eine ruhige Bemerkung.

5. Ironische Lesart

Natürlich kann man die Geschichte auch mit einem Augenzwinkern lesen. Man stelle sich vor: ein Haufen Leute, die alle im Chor über einen toten Hund herziehen – so etwas passiert heute unter YouTube-Kommentaren. Und einer sagt plötzlich: „Na, aber das Fell glänzt schön.“ Schon ist die Stimmung gekippt. Vielleicht ist das Gleichnis näher an unserer Gegenwart, als man denkt.

6. Brücke zur Gegenwart

Die kleine Szene lädt geradezu ein, über unseren Blick auf das „Hässliche“ nachzudenken. Wir spotten über abgerissene Gestalten auf der Straße, über politische Gegner, über das „Andere“. Und gleichzeitig könnte genau darin noch etwas liegen, das unser Auge schärft – eine Schönheit, die man nicht sofort sehen will. Die Geschichte ist damit keine Folklore, sondern eine Zumutung an unsere Gegenwart.

7. Was ist das eigentlich – eine Parabel, Geschichte, Fabel …?

Der Text hängt ein wenig zwischen den Gattungen. Man kann ihn nicht so sauber einsortieren, wie man es vielleicht gern hätte.

  • Parabel? Ja, in gewisser Weise. Sie will eine Lehre vermitteln, ohne dass es gleich als Lehrstück auftritt. Statt „Moral von der Geschicht“ bekommt man nur das Bild: alle spotten, Jesus findet das Schöne. Wer das versteht, versteht’s.
  • Fabel? Eher nicht. Fabeln leben von Tieren, die menschlich handeln und reden. Hier ist der Hund tot, und er spricht nicht. Das Aas ist Requisite, nicht Figur.
  • Legende? Auch möglich. Legenden über Heilige oder Propheten leben oft von kleinen Wundern oder überraschenden Szenen, die deren Haltung illustrieren. Hier: Jesus als der, der Güte im Hässlichen findet.
  • Anekdote? Fast. Kurz, pointiert, mit Pointe am Schluss – und ein historischer oder mythischer Held als Figur. Das kommt einer Anekdote schon sehr nahe.
  • Gleichnis? Passt auch. Ein Gleichnis ist eine erzählte Situation, die über sich hinausweist. Genau das tut die Szene.

Man könnte also sagen: eine kleine Lehrgeschichte im Gewand einer Anekdote oder Parabel. In der islamischen Tradition, aus der sie stammt, würde man es wohl am ehesten eine „Erbauungsgeschichte“ nennen – ein kurzes Beispiel, das eine spirituelle Haltung sichtbar macht.

👉 Kurzformel: Eine Parabel mit Zug zur Anekdote, überliefert wie eine Legende.

Kannst du etwas ergänzen?

Was sind deine Gedanken zur Geschichte von Jesus und dem toten Hund?

 

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Zu Nizami bzw. Nezami Ganjavi – der Dichter zwischen Orient und Ewigkeit

Nizami Rug Crop

Nezāmi, auch Nizami, eigentlicher Name: Elyās ebn-e Yūsef, vollständiger Name: Neẓām ad-Dīn Abū Muhammad Elyās ibn Yusūf ibn Zakī ibn Mu’ayyid; * um 1141 in Gandscha (persisch گنجه, DMG Ganǧa, heute Gəncə in Aserbaidschan); † 12. März 1209/4. Ramadan 605), war ein persischer Dichter und der bedeutendste Vertreter des „romantischen Epos in der persischen Literatur“ (Wikipedia).

Nizami war kein Wanderprediger und kein Mystiker im Gewand eines Heiligen, sondern ein Dichter, der seine Werkstatt in der Stadt Gandscha (im heutigen Aserbaidschan) nie wirklich verließ – und trotzdem Welten erschuf. Er schrieb in Persisch, damals die lingua franca der hohen Literatur, und schuf ein Werk, das in der islamischen Welt zur Pflichtlektüre wurde: das „Chamsa“, ein Zyklus von fünf großen Erzählgedichten.

Seine Stoffe sind märchenhaft, doch nie bloß märchenhaft. Nizami jongliert mit Liebesgeschichten, Heldensagen und Weisheitsstücken, als würde er auf dem Seil balancieren: mal voller Pathos, mal voller Ironie. „Leila und Madschnun“ – die tragische Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich nicht finden dürfen – wurde in der orientalischen Welt das, was „Romeo und Julia“ im Westen wurde: ein Archetyp, ein kollektiver Schmerz.

Bemerkenswert ist, dass Nizami immer wieder Figuren aus verschiedenen religiösen und kulturellen Kontexten aufgreift. Jesus taucht genauso auf wie persische Helden oder indische Könige. Diese Offenheit macht seine Texte anschlussfähig über Jahrhunderte und Kontinente hinweg. Dass Goethe bei ihm hängen blieb, verwundert also nicht – Nizamis Mischung aus Weisheit, Märchen und poetischem Schalk passt erstaunlich gut zu einem deutschen Klassiker, der gerade den „West-östlichen Divan“ schrieb.

Sein Werk wirkt manchmal wie eine Weltbibliothek im Versmaß: Geschichten aus Griechenland, Indien, Persien, vermischt mit islamischer Mystik, getragen von der Idee, dass Schönheit, Liebe und Weisheit universell sind. Dass er diese Vielfalt im streng geregelten Versmaß der persischen Dichtung bändigte, macht seine Kunst nur noch imposanter.

Und doch blieb Nizami auch immer der Mann von nebenan – kein Hofpoet, kein Vielreisender. Er schrieb aus Gandscha heraus für die Welt. Vielleicht ist gerade das der größte Widerspruch: Ein Dichter, der nie weit kam, dessen Verse aber bis heute von Marokko bis Indien nachhallen.

FunFacts zur Geschichte

  1. Goethe und der Orient: Goethe verschlang im Alter persische und arabische Dichtung – mit fast jugendlicher Begeisterung. Sein „West-östlicher Divan“ ist eine Hommage an Hafez, aber eben auch ein Tor zu Autoren wie Nisami.
  2. Der tote Hund als Tabu: In vielen Kulturen gilt der Hundeleichnam als unrein. Dass Jesus hier gerade an einem toten Hund Güte demonstriert, verstärkt die Provokation der Geschichte.
  3. Die Perlenmetapher: Zähne wie Perlen tauchen in fast allen Literaturen auf – von arabischer Lyrik bis Shakespeare. Hier wirkt das Bild doppelt stark, weil es ausgerechnet in einem Kadaver funkelt.
  4. Zwischen den Religionen: Ein muslimischer Dichter schreibt eine Geschichte über Jesus, die von Goethe nach Europa gebracht wird – das ist gelebte Weltliteratur lange bevor Globalisierung ein Schlagwort wurde.
  5. „Auswurf des Grabes“: Der Ausdruck klingt heute fremd, war aber früher eine geläufige Redewendung für wertlosen, stinkenden Rest. Ein bisschen so, wie wir heute „Abfallprodukt“ sagen würden.
  6. Ein Hauch von Taoismus: Auch taoistische Texte kennen den Gedanken, im Schlechten das Gute zu suchen. Dass Leser die Geschichte als „fast taoistisch“ empfinden, zeigt, wie universell die Botschaft ist.
  7. Ironie der Menge: Die Menschen, die über den Hund lästern, wirken wie ein früher Kommentar-Thread – jeder gibt seinen Senf ab, keiner bringt etwas Neues. Jesus’ Satz ist dann der „unerwartete Kommentar“, der alles dreht.

Beiträge zum Thema der Geschichte/Parabel auf blueprints.de

Das Gute im Schlechten sehen

- Anregung für die kommende Woche -

erde hell dunkel 564

Wenn wir uns nicht gerade in der ersten Phase der Verliebtheit befinden, wird es bei jedem unserer Mitmenschen etwas geben, das uns stört. Eine Eigenschaft, ein Verhalten, Aussagen ...

Probieren Sie diese Woche jedes Mal, wenn Ihnen eine "Störung" auffällt, das Gute darin zu sehen. Beispiele:

  • Störung: Meine beste Freundin ist immer so kritisch, lässt sich nie für irgendetwas begeistern.
    Vorteil: Sie hat mich deswegen schon vor mancher Unbesonnenheit bewahrt.
  • Störung: Mein Partner ist lange nicht mehr optisch so attraktiv wie am Anfang.
    Vorteil: Sie können sich auf andere, eventuell wertvollere Werte konzentrieren.
  • Störung: Dein Nachbar ist ein Spießer vor dem Herrn.
    Vorteil: Dafür achtet er auf Ruhe und Ordnung.
  • Störung: Du warst zu Essen und Kino verabredet und bist versetzt worden.
    Vorteil: Nun kannst du das Geld für einen lang ersehnten Saunabesuch ausgeben.

Nicht immer wird dies reibungslos klappen. Aber schon das Bemühen um eine positive Sicht trainiert ein Umdenken hin zu einer angenehmeren Lebenseinstellung.

Zusatztipp: Versuchen Sie die wahren Gründe für ein Verhalten zu erfahren - das sorgt oft für erhellende Momente.

Hier weiterlesen: Das Gute im Schlechten sehen


Zufriedenes Leben

Zufriedene Katze

Goethe (oder jemand anderer) über ein zufriedenes Leben

Die folgenden neun Vorbedingungen für ein zufriedenes Leben werden - vermutlich fälschlicherweise, da sich in seinen Werken dieses Zitat nicht findet - Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben.

Unabhängig vom Autor handelt es sich dennoch um eine Aufzählung, die wir zur Selbstreflexion über unser eigenes Glücksmodell im Leben überdenken können:

  1. Gesundheit genug, um Arbeit zur Freude zu machen.
  2. Wohlstand genug, um die Bedürfnisse zu erfüllen.
  3. Kraft, um mit Widrigkeiten zu ringen und sie zu beseitigen.
  4. Gnade genug, um deine Sünden zu offenbaren und sie abzulegen.
  5. Genug Geduld, um zu schuften, bis etwas Gutes herausgekommen ist.
  6. Barmherzigkeit genug, um im Nachbarn das Gute zu sehen.
  7. Liebe genug, die dich bewegt, anderen nützlich und hilfreich zu werden.
  8. Glaube genug, um die Dinge Gottes real werden zu lassen.
  9. Hoffnung genug, um alle Ängste um die Zukunft verschwinden zu lassen.

Hast du eine Bedingung gefunden, die du in deinem Leben stärken möchtest, um zufriedener zu werden?

Wir geben dazu gleich Anregungen in Artikelform. Doch zunächst folgt noch ein weiterer interessanter Rat. Dieser findet sich nur in einer früheren Fassung obiger Zeilen:

Hier weiterlesen: Zufriedenes Leben


Dankbarkeit pflegen

Dankbarkeit pflegen

Dankbarkeit pflegen – Eine kurze Übung, um das Selbstwertgefühl anderer sowie das eigene zu steigern

Dankbarkeit zu empfinden und es auszusprechen, fördert die Seelenruhe und die eigene Zufriedenheit. Doch viele sind zumeist eher undankbar und unfair dem Leben, dem Umfeld und auch sich selbst gegenüber.

Probiere diese kurze Übung einige Tage aus und lass dich von den positiven Effekten überraschen. 

Hier weiterlesen: Dankbarkeit pflegen


Artikel zu/über Jesus auf blueprints

Judaskuss

Judaskuss

Judaskuss – Herkunft – der Kuss des Verrats

Die Herkunft des sprichwörtlichen Judaskusses verdanken wir der Bibel. Judas Iskariot verriet Jesus, indem er ihn im Garten von Gethsemane küsste. So wussten die hohen Priester durch den Judaskuss, wer gefangen werden sollte (Matthäus 26, 48 f.).

Deswegen wird heute ein

geheuchelter Kuss oder eine andere derartige Geste, hinter der sich statt Zuneigung und Freundschaft vielmehr eine böse Absicht verbirgt,

als "Judaskuss" oder "Todeskuss" bezeichnet.

Übrigens: Die 30 Silberlinge, die Judas erhielt, brachte er am nächsten Tag zurück und erhängte sich. 

Hier weiterlesen: Judaskuss


INRI Abkürzung

Wofür steht INRI?

Abkürzung INRI: wofür steht sie und wo findet man die Initialen?

Hier weiterlesen: INRI Abkürzung


Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

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