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Bei sich selbst anfangen - die Zufriedenheits-Übung

Wenn wir mit etwas nicht zufrieden sind, sucht unser Geist gerne jemanden, der dafür verantwortlich ist. Zumeist ist jemand anders schuld und der nächste Gedanke liegt auf der Hand: Wenn diese Person sich ändert oder anders handelt, wäre alles besser. Wir wären zufriedener.

Dieses Gedankenspiel führt in eine Sackgasse. Es ist ratsam, an einer anderen Stelle anzusetzen. Was hilft nun wirklich, wenn wir zufriedener sein wollen? Hier eine Übung, die ich nutze

Was wirklich wirkt

Wenn Sie etwas verändern wollen, dann versuchen Sie (eine Zeit lang) bewusst, bei allen Unzufriedenheiten (Problemen und Ärgernissen) zunächst bei sich zu bleiben. Akzeptieren Sie die Umwelt und schauen Sie nur auf das, was Sie an sich ändern könnten. Denn wenn wir die Schuld bei anderen suchen und stets versuchen, diese vom "richtigen" Verhalten zu überzeugen, dann

  • werden wir Widerstand erfahren,
  • erzeugen wir Konflikte und
  • fast immer leidet die Beziehung.

Alles, was uns an anderen missfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen.

Carl Gustav Jung, schweizer Psychoanalytiker und Philosoph, * 1875, † 1961

Ein Fall aus dem Leben

Hannah ärgert sich über das Verhalten eines Arbeitskollegen. Eine Möglichkeit wäre, und das ist bei größeren Problemen auch hilfreich, ihn auf sein Fehlverhalten hinzuweisen. Hannah will ihn bitten, dieses Verhalten zu unterlassen. Doch ist das wirklich in den meisten Fällen angemessen?

Hannahs Vergangenheit und das heutige Problem

Hannah bemerkte, dass sie eigene Probleme oder frühere Verletzungen auf das Verhalten ihres Kollegen projiziert. Nun wollte sie die Gelegenheit nutzen, sich unabhängiger zu machen. Sie wollte auf die Ursache des Problems schauen, um dieses zu bearbeiten, statt nur das Verhalten ihres Kollegen zu sehen.

Der tägliche Ärger

Es muss nicht immer ein persönliches Problem dahinter stehen. Wir können uns auch "nur so" über die "falschen" Verhaltensweisen anderer ärgern. Doch auch in diesem Fall ist es sinnvoll, bei sich anzufangen. Denn das haben wir weitestgehend in der Hand. Hier können wir Erfolge erzielen. Häufig bereiten wir so auch den Boden für Veränderungen in unserem Umfeld. Wir verändern also indirekt über einen Umweg unser Umfeld. 

Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir viel Ärger erspart bleiben.

Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551 - 479 v. Chr.

Zufriedenheits-Übung

  • Sie beklagen mangelnde Aufmerksamkeit bei anderen? Fragen Sie sich: Wie bewusst nehme ich mein Umfeld und meine Mitmenschen wahr? Kann ich überhaupt sagen, welche Haarfarbe der Fischverkäufer von heute Vormittag hat? Wie war sein Gesichtsausdruck? Eher freundlich, eher kühl? ...
  • Sie möchten zuvorkommender behandelt werden? Schauen Sie, wo Sie Ihren Mitmenschen entgegenkommen. Wo können Sie deren Leben erleichtern? 
  • Sie beklagen häufig Respektlosigkeiten? Betrachten Sie, wie respektvoll Sie mit den Menschen umgehen.
  • Ihnen fehlen die Vorbilder? ...

Sie sehen, wir erhalten täglich viele Übungsmöglichkeiten.

Die eigene Unzufriedenheit auf andere zu projizieren und andere zu Schuldigen zu machen für unsere Unzufriedenheit, bringt uns nicht wirklich weiter. Wir sollten zuerst immer uns betrachten, bei uns selbst anfangen. Das ist der Weg zu nachhaltiger Entwicklung und mehr Zufriedenheit.

Das sich das leichter schreibt als es angewandt ist, ist mir bewusst. Ich übe seit Jahren. ;-)

Siehe auch den Artikel: Wie werde ich mit meinem Leben zufrieden - Übung in 6 Schritten.

Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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