
Der Wolf und der Kranich - eine Fabel über Hilfe, Gefahr und den Preis der Gutmütigkeit
Ein Wolf hatte ein Schaf gerissen und sich über das Tier hergemacht - zu gierig, zu schnell. Dabei blieb ihm ein Knochen im Hals stecken. In seiner Not rief er nach Hilfe und versprach jedem eine große Belohnung, der ihn von seiner lebensbedrohlichen Qual befreien würde.
Ein Kranich, dessen langer Schnabel sich für solche Operationen geradezu anbot, fasste sich ein Herz. Er riskierte Kopf und Kragen, steckte seinen Schnabel tief in den Rachen des Wolfs - und zog den Knochen heraus. Die Lebensgefahr des Wolfes war überstanden.
Jedoch als der Kranich seine versprochene Belohnung einforderte, antwortete der Wolf nur trocken: "Sei froh, dass du überhaupt lebend aus meinem Maul herausgekommen bist. Ist das nicht Lohn genug?"
Moral: Hilf gern in der Not, erwarte aber keinen Dank von einem Bösewicht, sondern sei zufrieden, wenn er dich nicht beschädigt.
Aesop (um 550 v. Chr.), griechischer Sklave und Fabeldichter, sprachlich angepasst von Michael Behn
Umfrage zu undankbaren Wölfen
Hast du ein Beispiel für oder eine Anekdote zu einem undankbaren Wolf?
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Antwort 1
Deutsche Bürger, die die Ampel/die Groko etc. verunglimpfen statt dankbar zu sein, dass wir z.B. so gut durch den Winter kamen nachdem Nordstream abgestellt wurde oder Corona gut überstanden haben.
Uns geht es soweit gut wie noch nie.
Interpretation der Fabel
Der Wolf - Sinnbild für Eigennutz und Rücksichtslosigkeit
Der Wolf steht in dieser Fabel für all jene, die nur dann freundlich wirken, wenn sie selbst in Bedrängnis geraten sind. Sobald sie wieder Kontrolle haben, vergessen sie alles. Versprechungen? Wertlos. Dankbarkeit? Ein Fremdwort.
Wir können auch sagen: "Er nutzt andere aus - solange sie ihm nützen. Ist kein Nutzen mehr zu erwarten, zeigt er sein wahres Gesicht."
Der Kranich - mutig, hilfsbereit, aber vielleicht zu gutgläubig
Der Kranich wird zum Helfer in der Not. Er handelt selbstlos - vielleicht auch ein wenig naiv. Was ihm am meisten zum Verhängnis wird, ist nicht der gefährliche Einsatz, sondern seine Erwartung, dass auf gute Taten automatisch Anerkennung folgt.
Die Geschichte stellt nicht den Mut oder die Hilfeleistung infrage - sondern die Erwartungshaltung, dass "das Gute" auch immer belohnt wird.
Umfrage zum Thema "Dankbarkeit und Helfen"
Was tust du, wenn du nach einer guten Tat keine Anerkennung bekommst?
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Die bisherigen Stimmen:
Ich helfe trotzdem weiter – aus Überzeugung. | 6 Stimmen |
Ich ziehe mich zurück und helfe gezielter. | 4 Stimmen |
Ich ärgere mich – aber mache weiter. | 2 Stimmen |
Ich ärgere mich – helfe aber demjenigen nicht mehr. | 2 Stimmen |
Ich überdenke mein Engagement beim nächsten Mal. | 1 Stimme |
Ich spreche die Enttäuschung offen an. | 1 Stimme |
Ein Blick auf die heutige Zeit
Wer heute einen Blick in Nachrichten, Firmenkulturen oder den politischen Alltag wirft, wird feststellen: Der Wolf ist noch immer unter uns. Menschen, die sich selbst retten - und danach alles vergessen. Menschen, die nur dann nett erscheinen, wenn sie sich Vorteile erhoffen.
Gleichzeitig gibt es auch viele Kraniche - Menschen, die helfen, ohne an sich zu denken. Sie tragen unsere Gesellschaft. Doch sie laufen auch Gefahr, ausgenutzt zu werden.
Eine kurze Selbstreflexion
Die Fabel vom Wolf und dem Kranich ist eine Einladung, über Hilfsbereitschaft, Dankbarkeit und menschliches Verhalten nachzudenken.
Sie stellt uns vor eine Herausforderung:
- Wie helfen wir, ohne ausgenutzt zu werden?
- Wie bleiben wir empathisch - aber nicht naiv?
- Und wie bewahren wir uns den Mut, auch dann zu helfen, wenn keine Belohnung zu erwarten ist?
Hast du einen Vorschlag oder Tipp zu einer der drei Fragen?
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Antwort 1
Hilfe zur Selbsthilfe schützt vor Wiederholungen - und der Helfende sieht, ob der Hilfebedürftige die Situation wirklich verbessern will.
Antwort 2
Guten Tag,
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich jemanden geholfen habe ; und als ich später diese Person um Hilfe bat konnte sie mir nicht helfen,.
Nicht weil sie nicht wollte, sondern weil
sie nicht konnte.
Jemand anderes war für mein Problem zuständig . Ich fragte verschiedene Personen und fand dann jemand, der mir tatsächlich geholfen hat .
Antwort 3
Wir sind ein geistiges Kollektiv. Meine Devise ist: Gib alles - erwarte nichts. Das Kollektiv beschenkt uns oft aus einer ganz anderen Richtung. ♥️
Beiträge zum Thema "Dankbarkeit" auf blueprints
Dankbarkeit ist ein soziales Bindemittel, das Beziehungen stärkt und zeigt, dass Hilfe nicht selbstverständlich ist. Sie schützt davor, sich ausgenutzt zu fühlen und fördert ein bewussteres, zufriedeneres Leben. Ein einfaches, aufrichtiges "Danke" kann mehr bewirken als viele große Gesten - es kostet nichts, aber bedeutet so viel.
Hier findest du Beiträge zum Thema auf blueprints.

Dankbarkeit pflegen – Eine kurze Übung, um das Selbstwertgefühl anderer sowie das eigene zu steigern
Dankbarkeit zu empfinden und es auszusprechen, fördert die Seelenruhe und die eigene Zufriedenheit. Doch viele sind zumeist eher undankbar und unfair dem Leben, dem Umfeld und auch sich selbst gegenüber.
Probiere diese kurze Übung einige Tage aus und lass dich von den positiven Effekten überraschen.
Hier weiterlesen: Dankbarkeit pflegen
Liste der Dankbarkeit, der Stärken und der Gute-Laune-Macher
Liste der Dankbarkeit, der Stärken und der Gute-Laune-Macher - die drei Kraftspender
Vielleicht erinnern Sie auch Tage, an denen Sie ein Quäntchen Motivation und gute Laune hätten gut gebrauchen können. Mit einem Schub besserer Laune ist unser Problem zwar nicht aus der Welt, aber wir entrinnen der "Alles ist schlecht Spirale" und können mit besserer Stimmung und Energie das Problem lösen. Hierzu gibt es eine einfache Methode, die aber nur wirksam ist, wenn wir es tun. Am besten noch heute.
Hier weiterlesen: Liste der Dankbarkeit, der Stärken und der Gute-Laune-Macher

Anonym oder unerwartet Gutes tun: Helfen, ohne es jemanden wissen zu lassen
Stell dir vor, du tust etwas Gutes, ohne dass es jemand mitbekommt. Kein Schulterklopfen, keine Likes auf Social Media, kein „Danke“ in den Kommentaren – nur du weißt, dass du jemandem den Tag versüßt hast. Klingt fast verrückt, oder? In einer Welt, die oft von Anerkennung und Selbstinszenierung lebt, scheint die Idee, anonym Gutes zu tun, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Aber genau da liegt der besondere Zauber: Wenn du etwas gibst, ohne auf Beifall zu warten, fühlst du dich anders – vielleicht sogar befreit. Diese kleinen Gesten der Freundlichkeit sind keine großen Heldentaten, sondern oft unscheinbare Akte, die trotzdem eine ungeheure Wirkung entfalten können.
Sogenannte "Random Acts of Kindness", zu Deutsch "Zufällige Taten des Guten", haben sich als ein weltweites Motto etabliert, mit dem zur kleinen guten, aber anonymen Tat im Alltag aufgerufen wird. Wir listen hier im Artikel Beispiele auf, wie du "zufällige Freundlichkeitsakte" mit geringem Aufwand in dein Leben integrieren kannst. Und am Ende geht es doch genau darum: die Welt durch stilles Geben ein kleines bisschen besser zu machen, Schritt für Schritt, Geste für Geste.
Hier weiterlesen: Anonym Gutes tun
Geschrieben von

Michael Behn
Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist. -> Michael Behn auf Xing: https://www.xing.com/profile/Michael_Behn/web_profiles ||| Beraterprofil: https://www.behn-friends.de/fileadmin/user_upload/PDF/bf-Trainer-_und_Beraterprofil-Michael-Behn-19U.pdf
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- Geschrieben von: Michael Behn