Nicht viel Federlesen machen – komm zur Sache – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Wendung einer Aktivität aus dem Mittelalter. Es galt damals als Schmeichelei, gar als Kriecherei, höhergestellten Personen die "Federchen" oder was sonst noch auf den kostbaren Gewändern der hohen Herren und Damen landete, von ihren Kleidern zu lesen. Es wurden "Federn von den Kleidern gelesen".
Alternative Herkunft: Bei bestimmten Zeremonien, wie zum Beispiel bei Ritterschlägen, wurden Federn als Zeichen von Würde und Ehre verwendet. Ein "Federlesen" war also ein aufwendiges Ritual, das Zeit und Aufmerksamkeit erforderte. Wenn jemand also "nicht viel Federlesen" machte, bedeutete das, dass er oder sie eine Angelegenheit ohne viel Zeremonie oder Aufheben erledigte.
Heutige Verwendung: Wenn wir heute die Redewendung "Nicht viel Federlesen machen" nutzen, dann meinen wir, dass beispielsweise jemand gleich zur Sache kommen soll, wir uns nicht mit Förmlichkeiten aufhalten oder wir beherzt vorgehen wollen.

Mehrfache Bedeutung
Es ist auch interessant zu bemerken, dass der Ausdruck in verschiedenen Kontexten verwendet werden kann. Er kann verwendet werden, um eine direkte und unkomplizierte Herangehensweise an eine Aufgabe zu beschreiben, aber er kann auch verwendet werden, um eine gewisse Gleichgültigkeit oder Mangel an Respekt zu signalisieren. Zum Beispiel könnte jemand, der "nicht viel Federlesen" um die Gefühle anderer macht, als rücksichtslos oder unsensibel angesehen werden.
Beispiele für die heutige Verwendung von "Nicht viel Federlesen machen"
- "In der heutigen Geschäftswelt ist es wichtig, nicht viel Federlesen zu machen und die Dinge schnell und effizient zu erledigen." – Auszug aus einer Wirtschaftszeitschrift (Quelle: Manager Magazin, 2023).
- Ein in Italowestern gern und oft benutztes Motiv – zumindest bei Filmen der musikalisch besseren Kategorie. Schon hier wird mit einfachsten Mitteln klar, dass unser Held nicht viel Federlesen machen wird. (Quelle: filmtoast.de/der-lange-tag-der-rache)
- Die Namen flößen selbst Hartgesottenen in der Finanzbranche Respekt ein: Apollo, Permira, Pamplona. Sie gelten als Investoren, die nicht viel Federlesen machen, sondern hart durchgreifen, um ihre Neuanschaffungen auf Rendite zu trimmen. Zartfühlende sind da fehl am Platz, Mitarbeiter des Sanierungskandidaten Kostenfaktoren. (spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/karstadt-nur-noch-harte-sanierer-sind-interessiert-a-682348.html)
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Synonyme für "Nicht viel Federlesen machen"
- Kurzen Prozess machen
- Kein Aufheben machen
- Direkt zur Sache kommen
- Unkompliziert anpacken
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Worttrennung "Nicht viel Federlesen machen"
Nicht viel Fe-der-le-sen ma-chen
Was bedeutet "Nicht viel Federlesen machen" auf Englisch und in anderen Sprachen?
- Englisch: "Not to make a fuss"
- Französisch: "Ne pas faire de chichis"
- Italienisch: "Non fare storie"
- Spanisch: "No hacer mucho ruido"
- Türkisch: "Fazla yaygara yapmamak"
- Esperanto: "Ne multe pri fari"
Noch ein kniffliges Wort gefällig?
Die Herkunft hat der Begriff Manko im Iitalienischen. "Manco" (lateinisch mancus) bedeutet: verstümmelt, unvollständig mit einem großen Fehler oder Schaden behaftet. Das Italienische "a manco" gehört der Kaufmannssprache an und bedeutet Fehlbetrag.
Wenn wir heute sagen "das ist ein schweres Manko", dann fehlt Beträchtliches bzw. ist etwas von Nachteil. Sollte jemand "ein Manko haben" an etwas, dann hat er einen Bedarf bzw. fehlt ihm etwas.
John: "Das neue Verwaltungsgebäude gefällt mir ausgesprochen gut."
Jim: "Mir auch. Aber der Eingangsbereich hat ein großes Manko. Er ist nicht behindertengerecht."
Hier weiterlesen: Manko - Bedeutung
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