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Alle Wohlgerüche Arabiens – Bedeutung
Alle Wohlgerüche Arabiens – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Bekannte, wohlriechende Essenzen wie Weihrauch, Myrrhe, Kasia, Kinamomon, Ledanon oder Jasmin sind nur einige der Düfte aus Arabien, die in Europa schon lange Verwendung finden.
Herkunft: Zum geflügelten Wort wurden diese Wohlgerüche durch den Ausspruch von Lady Macbeth in Shakespeares "Macbeth" (Act V, Scene 1). Aufgrund schrecklicher Mordtaten langsam dem Wahnsinn verfallend, glaubt sie, dass sie das Blut an ihren Händen nicht mehr abwaschen kann. Lady Macbeth bemerkt:
„All the perfumes of Arabia will not sweeten this little hand.“
Übersetzt: "Alle Wohlgerüche Arabiens könnten diese kleine Hand nicht wohlriechend machen."
Heute wird dieser Ausspruch z. B. ironisch auf Personen angewandt, die sich für unseren Geschmack zu stark parfümiert haben. Allgemein kann damit auch eine große Duftvielfalt oder ein sehr dominanter Geruch beschrieben werden. Beispiele:
- "Hast du die Frau gerochen, die da gerade an uns vorbeigelaufen ist? Die hat sich scheinbar mit allen Wohlgerüchen Arabiens eingedeckt."
- "In dieser Straße rieche ich alle Wohlgerüche Arabiens."
Schon Alexander dem Großen sind die Wohlgerüche bekannt gewesen:
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Alt wie Methusalem – Bedeutung
Alt wie Methusalem – Bedeutung, Herkunft und Synonyme
Wenn heutzutage jemand „Alt wie Methusalem“ wird, drücken wir damit scherzhaft aus, dass er oder sie ein sehr hohes Alter erreicht hat. Manchmal so hoch, dass man die Lebensjahre gar nicht mehr zählen kann oder will. Man kann ihn/sie dann auch schlicht als „Methusalem“ bezeichnen. Doch wie alt ist Methusalem wirklich geworden?
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Alter Schwede – Bedeutung
Alter Schwede – Bedeutung, Herkunft und Synonyme
Die Redewendung "Alter Schwede" kann je nach Kontext und Betonung verschiedene Bedeutungen haben:
- Wir können damit (scherzhaft) einen Freund/Kumpel begrüßen: "Na, alter Schwede, wie geht es dir?"
- Viele Menschen drücken damit ihr Erstaunen aus ("Alter Schwede, das Gebäude ist ja riesig!").
- Auf Personen bezogen wird Empörung ausgedrückt, wobei diese oft nicht ernst gemeint ist ("Alter Schwede, jetzt reicht es aber!").
Die Herkunft des geflügelten Wortes geht auf Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg zurück.
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Anapher - Bedeutung
Anapher - sie bringt Leben in die Sprache, Bedeutung und Herkunft
Die Anapher ist ein rhetorisches Stilmittel und bezeichnet die Wiederholung eines Wortes bzw. einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Satzteile, Sätze, Strophen oder Verse.
So dient sie der Strukturierung und Rhythmisierung von Texten. Das Wiederholte wird häufig als besonders bedeutsam hervorgehoben. "Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll..." ist ein Beispiel für eine Anapher.
Die Anapher zählt zu den ältesten und häufigsten rhetorischen Stilmitteln. Sie begegnet uns besonders häufig in religiöser Sprache. Viele Anaphern verdanken ihre Herkunft der Bibel.
Spiegelbildliches Gegenstück zur Anapher ist die Epipher. Dieses rhetorische Stilmittel steht für die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Ende aufeinander folgender Sätze oder Verse. Beispiel: "Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit! (Gedicht von Friedrich Nietzsche: Das trunkene Lied)
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Bis in die Puppen – Herkunft
Bis in die Puppen – Herkunft & Bedeutung – bis wann willst du feiern?
Seine Herkunft verdankt die Redewendung "Bis in die Puppen" einer Berliner Redensart.
Der Baumeister von Knobelsdorff stellte 1741 am großen Stern im Berliner Tiergarten Statuen aus der antiken Mythologie auf. Spöttisch bezeichnete man diese im Volksmund als die "Puppen des Königs".
Für die Berliner wurde somit der Platz zum Puppenplatz. Da der Weg damals von der Stadt bis zum Platz ziemlich weit war, nutzten die Berliner das Sprichwort "bis in die Puppen" für "wer weiß wie weit" und später dann auch für "wer weiß wie lange".
Heutige Bedeutung
"Bis in die Pupen" verwenden wir heute umgangssprachlich, wenn etwas sehr lange oder bis in die (tiefe) Nacht hinein andauert.
Viele werden dieses Jahr Weihnachten und Silvester wieder "bis in die Puppen" feiern.
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Bonmot – Bedeutung
Bonmot - Bedeutung und Herkunft der geistigen Finesse
Seine Herkunft hat das Wort "Bonmot" im Französischen und bedeutet so viel wie "eine geistreiche Wendung" oder "ein geistreicher Ausspruch".
Diese geistreiche, treffende bzw. witzige Wendung bezieht sich entweder auf einen individuellen Fall oder ist eine allgemeine Lebensweisheit.
Beispiel: Das "Bonmot" - Geld stinkt nicht - verdanken wir Kaiser Vespasian. Als sein Sohn Titus ihn eines Tages entsetzt fragte, ob es wahr wäre, dass er auf den Urin aus öffentlichen Toiletten eine Steuer erhöbe (Urin wurde zum Gerben und Bleichen verwendet), hielt der Kaiser seinem Sohn eine Münze unter die Nase und fragte, ob er etwas röche. Titus verneinte und Vespasian bemerkte: "Da hast du es, Geld stinkt nicht!"
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Buridans Esel – Bedeutung
Buridans Esel – Ursprung, Bedeutung und Verwendung
Die Redensart "Buridans Esel" verdankt ihre Herkunft einer philosophischen Anekdote, die auf den mittelalterlichen Philosophen Jean Buridan zurückgeht.
Bei "Buridans Esel" handelt es sich um einen hypothetischen Esel, der sich zwischen zwei gleich großen und gleich weit entfernten Heuhaufen befindet. Der Esel kann sich nicht entscheiden, welchen der beiden Haufen er fressen soll, da beide gleichermaßen attraktiv sind. Infolgedessen verhungert der Esel.
Heutige Bedeutung: Heute steht "Buridans Esel" symbolisch für eine Situation, in der jemand aufgrund von Entscheidungsunfähigkeit keine Wahl trifft und somit keine Fortschritte macht. Der Begriff wird oft verwendet, um Entscheidungsprozesse zu beschreiben, bei denen beide Optionen als gleichwertig erscheinen und daher keine klare Präferenz besteht.
Demnach bezeichnen wir heute auch einen Menschen, der sich bei der Wahl zwischen zwei gleichwertigen Gegenständen bzw. Zuständen nicht entscheiden kann, auch als "Buridans Esel".
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Diem perdidi
Diem perdidi – Bedeutung und Herkunft der guten Idee
Die Herkunft des Begriffs "Diem perdidi" verdanken wir der lateinischen Sprache des antiken Roms. Der Ausdruck wurde berühmt durch den römischen Kaiser Titus (39 - 81).
Er soll diesen Satz am Ende eines Tages ausgesprochen haben, an dem er nach eigener Einschätzung nichts Gutes getan hatte. Die wörtliche Übersetzung lautet: "Ich habe einen Tag verloren". Überliefert ist dies von Sueton (70 - 140) in dessen Biografie.
Heutige Bedeutung: Heute wird der Ausdruck oft in einem breiteren Kontext verwendet. Diem perdidi soll das Gefühl beschreiben, Zeit verschwendet zu haben oder eine Gelegenheit verpasst zu haben.
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Ei des Kolumbus
Ei des Kolumbus – Bedeutung und Herkunft einer trivialen Lösung
Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Ei des Kolumbus" einer Geschichte über Christoph Kolumbus, dem genuesischen Entdecker in spanischen Diensten. Er gilt als der Entdecker Amerikas. Über ihn wird im Buch "Geschichte der Neuen Welt" von Benzoni folgendes sinngemäß berichtet:
Christoph Kolumbus wird nach seiner Rückkehr aus Amerika auf einem Bankett bei Kardinal Mendoza im Jahr 1493 vorgehalten, es sei ein Leichtes gewesen, die Neue Welt zu entdecken. Das hätte schließlich auch jeder andere vollführen können. Kolumbus blieb ruhig und bat die anwesenden Personen, ein gekochtes Ei auf eine seiner Spitze aufzustellen.
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Freudscher Fehler
Freudscher Fehler – Bedeutung – Ooops, das wollte ich doch nur denken
Die Herkunft des Begriffs geht auf den österreichischen Psychiater Sigmund Freud (* 1856, † 1939) zurück. Er gilt als der Begründer der Psychoanalyse. Freud verglich unsere Seele mit einem Eisberg, der nur zu einem kleinen Teil über der Wasseroberfläche (Bewusstsein) zu sehen ist, der weitaus größere Teil liegt aber unter der Wasseroberfläche (Unterbewusstsein) verborgen.
So ist auch der Freudsche Fehler (auch Freudsche Fehlleistung oder Lapsus Linguae) zu erklären. Es ist eine Aussage, die bewusst so nicht getroffen werden sollte, aber den wahren (meist verborgenen) Wunsch erkennen lässt.
Beispiel: Du sagst bei der Begrüßung "Auf Wiedersehen" zu jemandem anstatt "Guten Tag". Ein anderer sagt "Es freut mich, dich nicht zu sehen."
Laut neurolinguistischen Untersuchungen existieren verschiedene Störungen des Sprachablaufs. Grund können aber auch Beschädigungen oder Fehlbildungen von Teilen des Sprachzentrums im Gehirn sein. Deswegen muss nicht jeder Versprecher eine Freudsche Fehlleistung sein.
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Halkyonische Tage
Halkyonische Tage – Bedeutung und Herkunft der Tage des Glücks und der Ruhe
Als "Halkyonische Tage", auch Halkyonische Periode, bezeichnen wir glückliche Tage voll Frieden und Ruhe.
Herkunft
Seine Herkunft geht zurück auf eine griechische Sage, in der sich die Frau eines Seefahrers namens Halkyone ins Meer stürzt, nachdem sie erfährt, dass ihr Mann auf einer Seefahrt umgekommen ist.
Gerührt von diesem Liebesbeweis verwandelten die Götter das Paar in Eisvögel, die ihre Brutzeit zur windstillen Zeit der Wintersonnenwende haben. In einer Legende über Eisvögel (auch als Halkyon bezeichnet) beruhigt der Eisvogel das Meer während dieser Zeit, um ungestört seine Eier auszubrüten.
Bedeutung
"Halkyonische Tage" verwenden wir heute metaphorisch, um eine Zeit der Ruhe, Harmonie und Gelassenheit zu beschreiben.
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Heureka – Herkunft
Heureka! Bedeutung und Herkunft des Ausrufs
Der Ausruf "Heureka" verdankt seine Herkunft einer Anekdote um den griechischen Mathematiker Archimedes, der im 3. Jahrhundert vor Christus in Syrakus lebte.
Er soll das Prinzip des Auftriebes beim Baden entdeckt haben und anschließend nackt durch Syrakus zum König gelaufen sein und immerfort "Heureka!" gerufen haben, was so viel bedeutet wie "Ich habe es gefunden!"
Heutige Bedeutung: "Heureka!" ist nach wie vor ein Ausruf der Freude nach Lösung eines schwierigen Problems oder bei einem triumphalen Aha-Moment.
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Ich wittre Morgenluft – Bedeutung
Ich wittre Morgenluft – die Chance riechen – heutige Bedeutung
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Ich wittre Morgenluft" einer Schlegel-Tieck-Übersetzung aus Shakespeares Hamlet (I,5).
Sie geht zurück auf den Ausspruch des Geistes von Hamlets Vater "But soft! Me thinks I scent the morning air" (Doch still, mich dünkt, ich wittre Morgenluft).
Bei Shakespeare ist der Ausdruck wörtlich gemeint, da der Geist bei Anbruch des Tages verschwinden muss.
Heutige Bedeutung: Wir verwenden heute den Ausspruch "ich wittere Morgenluft" in übertragener Bedeutung und meinen, dass wir "die eigene Chance wittern" oder "für ein Vorhaben einen günstigen Verlauf voraussehen".
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Ins Fettnäpfchen treten – Bedeutung und Beispiele
Das hinterlässt keine schönen Spuren
Ins Fettnäpfchen treten – Bedeutung und Beispiele
Herkunft
Seine Herkunft hat die Redewendung "Ins Fettnäpfchen treten" auf den Brauch in Bauernhäusern, meist in der Nähe des Ofens, ein Topf mit Stiefelfett aufzustellen. Dieser diente den Eintretenden dazu, sich umgehend die nassen Stiefel einzureiben. Wenn nun versehentlich jemand in den Topf mit dem Fett trat und Flecken auf den Dielen machte, verärgerte er die Frau des Hauses.
Eine weitere Variante der Erklärung soll der Brauch sein, einen Napf auf den Küchenboden zu stellen, damit das herabtropfende Fett von zum Räuchern aufgehängten Würsten und Schinken aufgefangen wird. Auch hier war der Tritt ins Näpfchen nicht von Vorteil.
Heutige Bedeutung
Wenn wir heute "ins Fettnäpfchen treten", dann haben wir, durch eine ungeschickte Handlung oder durch eine unglückliche Äußerung, jemanden verärgert bzw. seinen Unwillen erregt.
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Kaiserwetter – Bedeutung
Kaiserwetter – Bedeutung, Herkunft – Traumwetter für alle
Die Herkunft dieser Redensart geht zurück auf den deutschen Kaiser und preußischen König, Kaiser Wilhelm II (1859 - 1941).
Zu jener Zeit benötigte man film- und mediengerechtes Wetter, um in den Massenmedien zu "glänzen". Selbst kurzfristig wurden Termine abgesagt, wenn das "Kaiserwetter" ausblieb.
Heutige Verwendung: "Kaiserwetter" wird heute sprichwörtlich für strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel verwendet.
Der Begriff "Kaiserwetter" wird auch in Verbindung mit bestimmten Regionen genannt, die für ihr besonders sonniges und trockenes Klima bekannt sind, wie zum Beispiel Südtirol. In manchen Gegenden wird der Begriff aber auch für sehr kaltes Wetter verwendet, das aber dennoch sonnig und klar ist.
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Landgraf, werde hart!
Landgraf, werde hart! – Bedeutung und Herkunft – nur die Harten kommen in den Garten
Herkunft
Seine Herkunft verdankt diese Redewendung einer Sage von Johannes Rothe. Er berichtet vom Landgraf Ludwig von Thüringen (1140 - 72), der anfänglich so milde geherrscht haben soll, dass die Mächtigen im Lande übermütig wurden und das Volk ausbeuteten und quälten.
Während eines Jagdausfluges verirrte sich jener Landgraf und fand bei einem Schmied im Thüringer Wald Unterkunft. Auch dieser wurde von den Oberen aufgrund der Milde des Landgrafs ausgepresst. Der Schmied, der den Landgraf nicht erkannte, habe, während er nachts immer wieder auf seinen Amboss schlug, auf die Lässigkeit des Grafen geflucht und mit jeden Schlag gefordert: "Nun werde hart". Immer wieder soll er geklagt haben: "... du böser, unseliger Herr! Was taugst du den armen Leuten zu leben? Siehst du nicht, wie deine Räte das Volk plagen?"
Aufgrund dieses Erlebnisses soll der Landgraf alsbald für Zucht und Ordnung im Lande gesorgt haben.
Die heutige Form des Sprichworts "Landgraf, werde hart!" stammt aus Wilhelm Gerhards (1780 - 1858) Gedicht "Der Edelacker".
Bedeutung
Heutige Verwendung 1: Die Aufforderung "Landgraf, werde hart!" gilt als Ermahnung an einen allzu milden Vorgesetzten oder an eine Regierung, strenger gegen Unrecht und Missstände vorzugehen.
Heutige Verwendung 2: Wir nutzen den Ausdruck auch, um Menschen aufzufordern, sich Herausforderungen mit Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen zu stellen. Es geht darum, keine Angst vor Schwierigkeiten zu haben, sondern sich ihnen mutig zu stellen und den eigenen Weg zu gehen.
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Löwenanteil Sprichwort
Der Löwenanteil – ein immer noch gültiges Sprichwort aus einer uralten Fabel
Zurückzuführen ist dieser Ausdruck auf die Fabel "Der Löwe, der Esel und der Fuchs" des griechischen Dichters Aesop.
Als "Löwenanteil" bezeichnen wir den weitaus größeren Anteil, den jemand erhält. Zumeist, wie in dieser Fabel, ist es der Größte oder Mächtigste, der den Löwenanteil erhält.
Herkunft des Sprichwortes: Die Fabel von Aesop
Löwe, Esel und Fuchs schlossen einen Bund und gingen zusammen auf die Jagd. Als sie reichlich Beute gemacht hatten, befahl der Löwe dem Esel, diese unter sich zu verteilen.
Der Esel teilte die Beute in drei gleich große Teile und forderte den Löwen auf, sich selbst einen davon zu wählen.
Da wurde der Löwe wild und zerriss den Esel in Stücke. Dann befahl der dem Fuchs zu teilen. Der Fuchs schob fast die ganze Beute dem Löwen zu und behielt nur einen kleinen Teil für sich.
Der Löwe brummte zufrieden und fragte den Fuchs: "Wer hat dir beigebracht, so weise zu teilen?"
"Der Esel", antwortete der Fuchs.
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Morpheus' Arme - Bedeutung
Morpheus' Arme - Bedeutung und Herkunft der Grüße vom Traumgott
Herkunft
Der Gott des Schlafes ist eigentlich Hypnos, der Sohn der Nacht. Die Redewendung "Morpheus' Arme" verdankt seine Herkunft dem Sohn von Hypnos namens Morpheus, auch als griechischer Traumgott bekannt.
Bedeutung
Wenn du heute Morgen aus "Morpheus' Armen" gerissen wurdest, dann riss man dich aus einem ruhigen Schlaf.
Morpheus' Arme = seliger Schlaf
Der Ausdruck ist in verschiedenen Verbindungen zu hören:
- Wir können in Morpheus' Armen liegen.
- Wir könnten in Morpheus' Arme sinken.
- Wir sehnen uns nach Morpheus' Armen.
Hier findest du "Morpheus' Arme" erläutert ► Beispiele der Verwendung ► Mehr zur Herkunft ► Umfrage zur Verwendung ► Synonyme zu Morpheus' Arme ► Artikel zum Thema Schlaf und Träumen ► Videos zum Thema Schlaf
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Nichts Neues unter der Sonne - Bedeutung und Herkunft
Nichts Neues unter der Sonne – Bedeutung und Herkunft
Diese Redewendung verdankt seine Herkunft dem Buch Kohelet (oder Prediger) im alten Testament.
Kohelet ist eine weise und philosophische Abhandlung über das Leben und die Welt, zugeschrieben dem biblischen König Salomo. In Kohelet 1,9 (Lutherbibel) heißt es:
„Was gewesen ist, das wird wieder sein; was geschehen ist, das wird wieder geschehen; es gibt nichts Neues unter der Sonne.“
Ursprünglich hatte die Redensart in der Bibel eine tief religiöse und philosophische Bedeutung. Sie betonte die Vorstellung, dass die Welt von Gott geschaffen wurde und dass sich alles, was in der Welt geschieht, im Rahmen eines göttlichen Plans wiederholt. Es war eine Erinnerung an die Endlichkeit menschlicher Bemühungen und den unveränderlichen Lauf der Dinge.
Heutige Bedeutung: Wenn wir heute diesen Ausspruch nutzen, dann geben wir etwas resigniert der Erkenntnis Ausdruck, dass bestimmte Geschehnisse und Verhaltensmuster immer wiederkehren und uns nicht überraschen bzw. enttäuschen sollten.
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Ojemine! – Herkunft
Ojemine! Herkunft & Bedeutung von O Jesus mein
Seine Herkunft verdankt der Ausruf "Ojemine" bzw. "O Jemine" kreativen Gläubigen. Als Bekundung des Mitleids, des Entsetzens oder der Überraschung hat es seinen Ursprung in der lateinischen Anrede für "Herr Jesus".
Aus "O Jesu Domine" wurde somit der Stoßseufzer "O Jemine!" oder in der Kurzform "Oje!". "O herrje(h)" entstand entsprechend aus "Herr Jesus".
Diese entstandenen Verhüllformen wurden damals in der Gesellschaft besser akzeptiert und man bekam weniger Ärger mit Kirchdienern.
Jim: "Das Meeting dauerte gestern bis 19:15 Uhr."
John: "Ojemine, da warst du ja erst spät zu Hause." -
Penelopearbeit
Penelopearbeit – Arbeit ohne Ende – Bedeutung, Herkunft
(griech., aus Homers Odyssee) Penelope war die Frau des tapferen, klugen und verschlagenen Odysseus.
Seine Herkunft hat der Ausdruck in einer denkwürdigen Handlung von Penelope. Während der Irrfahrten von Odysseus hielt sie die Bewerber um ihre Hand hin. Sie versprach ihnen Gehör, sobald sie für ihren Schwiegervater Laertes ein Totengewand fertiggewebt hätte. Nachts löste sie aber wieder auf, was sie tagsüber geschaffen hatte.
Penelopearbeit ist zu einem anderen Ausdruck für "Arbeit ohne Ende" geworden.
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Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige
Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige | Bedeutung
Bedeutung: Die Redewendung "Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige" gebrauchen wir heute, wenn es zu den Vorzügen eines Vorgesetzten gehört, auch Untergebene nicht warten zu lassen. Pünktlichkeit ist somit eine Möglichkeit sozial hochgestellter Persönlichkeiten, anderen Wertschätzung zu zeigen.
Im heutigen Sprachgebrauch wird das Sprichwort auch dahingehend verwendet, dass man der Eigenschaft der Pünktlichkeit eine hervorgehobene Bedeutung geben möchte - unabhängig vom Rang der Person, die pünktlich sein sollte.
Herkunft: Seine Herkunft verdankt das Sprichwort dem französischen König Ludwig XVIII. Dieser wird in den Lebenserinnerungen des Bankiers Jacques Laffitte folgendermaßen zitiert: "L'exactitude est la politesse des rois" also "Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige". So wollte er zum Ausdruck bringen, dass Pünktlichkeit selbst von Königen beachtet werden sollte, um so den Respekt vor seinen Mitbürgern auszudrücken. Auch Napoleon sah Zeitdiebe als eine schlimme Sorte von Verbrechern an, deren Missetaten meist ungesühnt blieben.
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Schuster, bleib bei deinem Leisten – Bedeutung
Schuster, bleib bei deinem Leisten – die Mahnung des Apelles – Bedeutung, Herkunft
Das Sprichwort "Schuster, bleib bei deinem Leisten" hat seine Herkunft in einer Anekdote, die im alten Griechenland erzählt wurde. Nach ihr pflegte der große Maler der Antike Apelles, der zur Regierungszeit Alexanders des Großen seine Gemälde öffentlich ausstellte, sich hinter seinen Bildern zu verstecken, um die Urteile der Betrachter zu hören.
Als ein Schuhmacher laut bemerkte, dass den Schuhen auf dem Bild eine Öse fehle, fügte Apelles diese nachträglich hinzu. Aber als der Schuhmacher nun auch noch Kritik an den Beinen übte, wurde er von Apelles mit den Worten zurechtgewiesen: "Ne sutor supra crepidam!" oder zu Deutsch: "Was über dem Schuh ist, kann der Schuster nicht beurteilen!"
Die Mahnung "Schuster, bleib bei deinem Leisten" sagen wir heute zu jemandem, der ohne Sachverstand Kritik übt und sich unberufen in alles einmischt.
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Mit fremden Federn schmücken
Sich mit fremden Federn schmücken – Bedeutung und Herkunft der Redewendung
Die Herkunft der Redensart geht auf eine Fabel des römischen Dichters Phaedrus (1,3) zurück. Hier schmückt sich eine Krähe mit Pfauenfedern und muss dies büßen.
Herkunft: Die Fabel "Mit Fremden Federn schmücken"
Eine Krähe sah auf dem Boden lauter herrliche Pfauenfedern liegen. Sie überlegte nicht lange und beschloss, ihr eigenes fades Gefieder ein bisschen aufzuhübschen. Sie steckte die schönen Pfauenfedern einfach zwischen ihr eigenes Gefieder. Stolz auf ihre neue Federpracht begab sie sich mitten in eine Gruppe von Pfauen, um sie an der neu gewonnen Eleganz Anteil haben zu lassen.
Aber ach, die fanden das so gar nicht lustig und stürzten sich auf die Krähe und rupften ihr nicht nur die fremden, sondern auch noch ziemlich viele eigene Federn aus. Als die rachsüchtigen Pfaue von der Krähe abließen, stand die Krähe gerupft und wesentlich armseliger als zuvor da. Und die Moral von der Geschichte: Mit fremden Federn schmückt man sich nicht.
Bedeutung der Redewendung
Wenn jemand sich die Verdienste anderer zu eigen macht bzw. jemand sich mit den Verdiensten anderer brüstet, dann "schmückt er sich mit fremden Federn".
Das Problem: Wenn dieses Schmücken mit fremden Federn herauskommt, steht derjenige schlechter da, als hätte er es nicht getan. Häufig haben solche "Lügen" nämlich kurze Beine und werden entdeckt. Die Führungskraft, die die kreative Leistung einer Mitarbeiterin als ihre darstellt, wird stets hoffen müssen, dass dies im Unternehmen nicht im Flurfunk veröffentlicht wird.
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Tantalusqualen – Bedeutung
Tantalusqualen – die Rache der Götter – Bedeutung und Herkunft
Der Begriff Tantalusqualen verdankt seine Herkunft der griechischen Mythologie. Der Sohn der Titanen "Tantalos" und Stammvater des Geschlechts der Tantaliden zog den Zorn der olympischen Götter auf sich, indem er sie betrog.
Sie verurteilten Tantalos zu ewigen Qualen. Er musste in einem Teich stehen, über dem Birnenbaumzweige hingen. Jedes Mal, wenn Tantalos trinken wollte, senkte sich der Wasserspiegel. Wenn er eine Frucht pflücken wollte, wichen die Äste zurück. Zusätzlich drohte auch noch ein großer Felsbrocken auf ihn herabzufallen.
Obwohl alles in greifbarer Nähe schien, so war Tantalos doch zu ewigem Durst und Hunger verdammt.
Als "Tantalusqualen" bezeichnet man demnach die Qual, etwas Unerreichbares beständig nahe vor sich zu sehen.
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toi, toi, toi Bedeutung Teufel
toi, toi, toi! - Schutz vor dem neidischen Teufel - Bedeutung
Der Ausruf "toi, toi, toi" ist um 1930 durch einen Schlager verbreitet worden und steht mit einem alten Volksglauben in Zusammenhang. Lobende Äußerungen wurden allgemein gefürchtet, weil diese die bösen Geister aufmerksam und neidisch machen konnten.
Um kommendes Unheil abzuwehren, musste man deshalb dem Lob sofort eine Schutzhandlung hinzufügen. Das wurde z. B. durch dreimaliges Klopfen auf Holz und den Ausruf "toi, toi, toi" vollzogen, der lautmalerisch für dreimaliges Ausspucken steht. Der Speichel galt als unheilbannend.
Das Ausspucken vor einem Menschen war also ursprünglich ein Abwehrzauber, kein Zeichen der Verachtung wie heute. Auch das zuerst eingenommene Geldstück, das noch mehr Reichtum bringen sollte, der Spielwürfel, der Gewinn garantieren sollte, wurden bespuckt. Am Theater wird der Brauch gepflegt, so den Schauspielern Erfolg für den Auftritt zu wünschen.
Aber es gibt weitere spannende Ideen zur Herkunft des Ausrufs "toi, toi, toi".
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Zankapfel – Bedeutung
Zankapfel Bedeutung: wegen Eitelkeit einen Krieg gestartet
Seine Herkunft verdankt der Begriff "Zankapfel" der griechischen Mythologie. Er wird auch als Apfel der Eris, Erisapfel oder Apfel der Zwietracht bezeichnet.
Eris ist die Göttin des Streits und der Zwietracht. Auf einer Hochzeit soll sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Für die Schönste!" zwischen die Göttinnen geworfen haben, und zwar aus Ärger darüber, dass sie nicht eingeladen war.
Göttervater Zeus weigerte sich, den Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite zu schlichten, wem denn nun der Apfel gebühre. Zeus ließ den trojanischen Königssohn Paris die Entscheidung treffen. Dieser erklärte die Liebesgöttin Aphrodite vor Athene und Hera für die schönste Göttin (das Parisurteil), was zum Trojanischen Krieg führte.
Heutige Bedeutung
Als "Zankapfel" bezeichnen wir heute den Anlass eines Streites bzw. den Gegenstand einer Auseinandersetzung.
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Georg Wilhelm Friedrich Hegel Muttersprache | Zitat
„Alles in der Muttersprache ausdrücken zu können, bekundet höchste Geistes- und Seelenbildung.“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 - 1831), deutscher Philosoph
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Fass der Danaiden – Bedeutung
Fass der Danaiden - eine unendliche Aufgabe als Strafe - Bedeutung und Herkunft
Die Redensart "Fass der Danaiden" verdankt seine Herkunft der antiken griechischen Mythologie. Die Danaiden sind die 50 Töchter des Königs Danaos, die zur Strafe für den Mord an ihren Ehemännern in der Unterwelt dazu verurteilt wurden, ein löchriges Fass (oder auch einen Brunnen) ewig mit Wasser zu füllen. Dieses Fass, das niemals voll wurde, steht symbolisch für eine endlose, niemals abgeschlossene Aufgabe.
Heutige Bedeutung: Mit dem Begriff "Danaidenarbeit" bezeichnen wir eine nutzlose und mühsame Arbeit.
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Morgenstund hat Gold im Mund – Bedeutung
Morgenstund hat Gold im Mund – Bedeutung, Erklärung
"Morgenstund hat Gold im Mund" verdankt seine Herkunft der genauen Übersetzung des lateinischen Lehrbuchsatzes "aurora habet aurum in ore". Das lateinische Sprichwort bezieht sich auf die personifizierte Morgenröte (lat.: aurora), die Gold im Mund und im Haar trägt.
Das Sprichwort bringt zum Ausdruck, dass sich frühes Aufstehen lohnt, weil man am Morgen gut arbeiten kann und der Frühaufsteher mehr erreichen würden.
"Morgenstund hat Gold im Mund" wurde zuerst in einem Brief des Erasmus von Rotterdam an seinen Schüler Christian Northoff nachgewiesen. Er nutzte jedoch das lateinische Sprichwort "aurora musis amica" (die Morgenstunde ist die Freundin der Musen).
Außerdem trägt ein großartiges Gedicht des deutschen Lyriker, Erzähler und Maler Joachim Ringelnatz diesen Namen. Es geht so:
Morgenstund hat Gold im Mund
Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften. -
Wasser predigen und Wein trinken – Bedeutung, Ursprung
Wasser predigen und Wein trinken – des Heuchlers Art – Bedeutung und Ursprung
Das Sprichwort verdankt seine Herkunft dem Gedicht "Ein Wintermärchen" aus Heinrich Heines Versepos"Deutschland".
Mit dem geflügelten Wort bringen wir zum Ausdruck, dass jemand sich heuchlerisch verhält, indem er zum Beispiel Verzicht oder Genügsamkeit fordert, aber sich selbst verschwenderisch oder genusssüchtig verhält.
Hier der Ursprung des Sprichworts: das Gedicht "Ein Wintermärchen" von Heine.
Ein Wintermärchen
Sie sang vom irdischen Jammertal,
von Freuden, die bald zerronnen,
vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,
verklärt in ewigen Wonnen.Sie sang das alte Entsagungslied,
das Eiapopeia vom Himmel,
womit man einlullt, wenn es greint,
das Volk, den großen Lümmel.Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn' auch die Herren Verfasser;
ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.Heinrich Heine (1797 - 1856), einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts
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Alles über einen Leisten schlagen – Bedeutung
Bitte immer neu vermessen
Alles über einen Leisten schlagen – Bedeutung & Herkunft
Herkunft
Die Redewendung "Alles über einen Leisten schlagen" ist seit dem 16. Jahrhundert belegt. Seine Herkunft verdankt das Sprichwort dem Schusterhandwerk. Sie bezieht sich auf die Arbeit eines schlechten Schusters, der nicht genau Maß nimmt, sondern seine Schuhe nach feststehenden hölzernen Modellformen anfertigt, den sogenannten "Leisten".
Der Leisten ist zumeist aus Holz, aber auch aus Metall. Er bestimmt später die Größe und Form des Schuhs. Der Leisten ist also eine Art Modellfuß, über den das Leder gespannt (darüber geschlagen) wird, wenn es zum Schuh zusammengenäht wird.
Bedeutung
Wenn wir heute sagen "Alles über einen Leisten schlagen", dann bringen wir zum Ausdruck, dass...
Etwas ungerechtfertigt mit dem gleichen Maßstab gemessen wird bzw. keine Rücksicht auf wesentliche Unterschiede genommen wird.
Hier findest du "Alles über einen Leisten schlagen" weiter erläutert: ► Beispiele für heutige Verwendung ► Umfrage zum Wort ► Synonyme ► Artikel zum Thema Vorurteile ► Videos zum Schuhmacherhandwerk
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Früh übt sich, was ein Meister werden will – Bedeutung
Früh übt sich, was ein Meister werden will – Bedeutung und Herkunft
Das Sprichwort "Früh übt sich, was ein Meister werden will" ist ein Zitat aus dem Drama "Wilhelm Tell" über den schweizer Nationalhelden (1804) von Friedrich Schiller.
Wir verwenden es heute im Sinne von "je früher wir beginnen, etwas zu erlernen, desto besser."
Es bezieht sich darauf, dass jemand sich bereits in der Jugend bemühen sollte, wenn sie oder er etwas "meisterhaft" beherrschen will. Leider wird es manchmal als Entschuldigung dafür genutzt, dass man im fortgeschrittenen Alter etwas nicht mehr lernen will.
Jim: "Amelie ist 5. Sie singt jeden Tag und macht einen Tanzkurs.
John: "Ja, früh übt sich, was ein Meister werden will." -
Jemanden von Pontius zu Pilatus schicken – Bedeutung
Jemanden von Pontius zu Pilatus schicken – Bedeutung
Diese Redensart ist belegt seit 1704 und hat seine Herkunft im Neuen Testament. Auf den ersten Blick scheint die Redensart Unsinn zu sein, denn Pontius und Pilatus bezeichnen denselben Mann. (Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt / Statthalter des römischen Kaisers Tiberius). Die Wendung bezieht sich auf das Neue Testament (Lukas 23, 6-11) wo berichtet wird, dass Christus von Pontius Pilatus zu Herodes und von dem wieder zu Pontius Pilatus geschickt wird.
Wenn wir heute sagen "jemanden von Pontius zu Pilatus schicken", dann meinen wir, jemanden von einem zum andern schicken oder ihn zwecklos hin- und herschicken. Zum Beispiel das nutzlose Hin- und Herlaufen zwischen mehreren Stellen auf Ämtern, Behörden etc. wird häufig so bezeichnet.
Jim: "... dann haben sie mich wieder zurück zum Zollamt geschickt."
John: "Tja, manchmal schicken sie einen wirklich von Pontius zu Pilatus." -
Etwas unter Dach und Fach bringen – Bedeutung und Herkunft
Etwas unter Dach und Fach bringen – Bedeutung
Herkunft: Aus dem Hausbau für das Leben
Die Redewendung "Etwas unter Dach und Fach bringen" verdankt ihre Herkunft dem Handwerk. Sie hat ihre Wurzeln im Mittelalter. In dieser Zeit war es von großer Bedeutung, Bauwerke vor dem Winter fertigzustellen, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Wenn ein Gebäude "unter Dach und Fach" war, bedeutete dies, dass es vollständig gedeckt und somit vor Regen und Schnee geschützt war.
Das "Fach" in diesem Ausdruck bezieht sich auf das Fachwerk, eine traditionelle Bauweise, bei der ein Holzgerüst mit Lehm oder Ziegeln ausgefüllt wird. Daher kommt der Ausdruck, dass etwas sicher und geschützt ist, wenn es "unter Dach und Fach" gebracht wird.
Heutige Bedeutung
Die Redewendung "Etwas unter Dach und Fach bringen" bedeutet, dass wir etwas erfolgreich abgeschlossen haben. Dies kann sich auf verschiedene Situationen beziehen, von der Fertigstellung eines Projekts bis hin zur Sicherung eines Vertrags oder Abkommens.
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Hecht im Karpfenteich - Bedeutung
Da kommt plötzlich Leben rein:
Hecht im Karpfenteich – Bedeutung und Herkunft
Die Herkunft der Redensart geht zurück auf den deutschen Historiker Heinrich Leo (1799 - 1878), der in einem Aufsatz den französischen Kaiser Napoleon III. so nannte.
Wenn wir heute jemanden als einen "Hecht im Karpfenteich" bezeichnen, dann ist damit gemeint, dass jemand in einer ruhigen oder langweiligen Umgebung für Unruhe sorgt. Es ist ein Bild, das den Kontrast zwischen einem aktiven, dominanten Individuum und einer sonst passiven oder gleichgültigen Gruppe darstellt.
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Das ist doch Kokolores – Bedeutung
Das ist doch Kokolores – Bedeutung, Herkunft – das ist doch Kuckelöres, du Prahlhans
Bei dem Wort "Kokolores" geht man davon aus, dass es sich um ein volkstümliches Synonym für "Unsinn", "unsinniges Getue" oder "Prahlerei" handelt.
Herkunft
Seine Herkunft verdankt die deutsche Redewendung dem Hahn, der scheinbar eitel auf dem Hof herumstolziert und "Unsinn" von sich gibt. Zum heute gebräuchlichen "Kikeriki" des Hahnes ist "Kuckelöres" eine alte Variante, wovon wiederum "Kokolores" abgeleitet wurde - im Sinne von "das Geschrei eines eitlen Wesens".
Bedeutung
Wenn wir heute sagen: "Das ist doch Kokolores", dann meinen wir, dass jemand Unsinn redet oder sogar Lügen erzählt. In seltener Form wird es auch in dem Sinne verwendet, dass sich jemand gewaltig aufplustert und prahlerisch herum krakeelt.
Hier findest du "Das ist doch Kokolores" weiter erläutert: ► Heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu "Eitelkeit und Hochmut" ► Video zum Thema "Kokolores"
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Gottes Mühlen mahlen langsam
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht – Bedeutung, Herkunft und Varianten
"Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht" ist eine Redensart, die vermutlich mehrere tausend Jahre zurückreicht und noch heute, wenn auch oft in leicht veränderter Form, Verwendung findet. Doch was meinen die Menschen, wenn sie diese Worte aussprechen? Wo haben sie ihren Ursprung? Und welche Varianten dieser Redensart gibt es? Wir beginnen mit der westlichen Bedeutung der Redensart, zeigen Parallelen in asiatischen Philosophien auf und runden das Thema mit passenden blueprints-Beiträgen ab.
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Wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen
Wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen – Bedeutung und Herkunft
Das Sprichwort "etwas ist so, als ob Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen" verwenden wir, wenn wir etwas erleben, das höchst überraschend ist, ein besonderes Geschenk darstellt oder wir eine übergroße Freude empfinden.
Seine Herkunft verdankt das Sprichwort der Wichtigkeit der Feste und der Unmöglichkeit, dass diese zwei großen Kirchenfeste auf einen Tag fallen. Früher wurde dieser Ausdruck also wörtlich genommen. Er symbolisierte etwas Unmögliches.
Heutige Bedeutung: Heute hat sich die Bedeutung leicht verschoben. Es geht nicht mehr nur um die Unmöglichkeit, sondern auch um seltene, außergewöhnliche Ereignisse oder Gelegenheiten. Die Redensart ist heute also eher eine Verstärkung und keine "Niemalsformel".
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Just my two cents - Bedeutung
Just my two cents | JM2C | ein schönes Vollidiom | Bedeutung, Herkunft
Woher kommt eigentlich das nordamerikanische Vollidiom oder auch im Deutschen genutzte Sprichwort "Just my two cents"? Die Redewendung wird zumeist als Abschlussformel verwendet und bedeutet so viel wie: "Nur meine unbedeutende Meinung". Die heute verwendete Kurzform ist "JM2C". Weitere Schreibweisen sind: My 2 ¢, put my 2 cents in.
Die Herkunft der Redewendung ist die Bibel, wo von einer armen Witwe berichtet wird, die "zwei Scherflein" (Luther) also "zwei kleine Münzen" in den Opferkasten geworfen haben soll und damit fast alles, was sie hat (Bibel: Markus 12, 42). Hiervon leitet sich auch das deutsche Sprichwort "sein Scherflein beitragen" ab.
So ist auch die übertragene Bedeutung der Redewendung. "Ich habe alles gegeben, was ich habe, auch wenn es nur zwei Cents sind."
Jim: "Danke John, dass du mir das erklärt hast."
John: "Gerne, Jim. Just my two cents." -
Sich freuen wie ein Schneekönig - Bedeutung
Sich freuen wie ein Schneekönig – Bedeutung – ein kleines Schlitzohr?
"Sich freuen wie ein Schneekönig" gebrauchen wir, wenn jemand sich lebhaft und von ganzem Herzen freut.
Die Redensart verdankt seiner Herkunft dem kleinsten europäischen Singvogel, dem Zaun- oder Schneekönig, der auch im strengsten Winter bei uns bleibt.
Trotz Kälte und Schnee sieht man ihn durch unsere Gärten hüpfen und dabei noch munter pfeifen und singen. Es scheint, als würde er sich freuen. Deswegen das Sprichwort "Sich freuen wie ein Schneekönig". Was für ein Vorbild für all jene, die ständig über das Wetter schimpfen!
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Uralt Lavendel Bedeutung
Uralt Lavendel – Bedeutung, Herkunft – das ist wohl nicht mehr zeitgemäß
Herkunft: Der Terminus "Uralt Lavendel" ist die scherzhafte Verwendung des Namens eines Eau de Cologne der Firma Lohse mit Lavendelduft, das früher sehr bekannt war.
"Uralt" bezieht sich wohl auf die Rezeptur, eine alte, bewährte Mischung.
Bedeutung: Mit dem umgangssprachlichen Ausdruck "Uralt Lavendel" bezeichnen wir etwas, das wir als völlig veraltet, längst bekannt oder nicht mehr zeitgemäß erleben.
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Corriger la fortune – Bedeutung
Corriger la fortune - aber bitte im positiven Sinne - Bedeutung und Herkunft
Die Redensart "Corriger la fortune" stammt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich übersetzt "das Schicksal korrigieren" oder "das Glück verbessern".
Seine Herkunft verdankt der Begriff der französischen Sprache und wurde in der Vergangenheit oft verwendet, um das Streben nach einer besseren Position oder einem besseren Leben zu beschreiben. Ursprünglich wurde der Ausdruck in der höfischen Gesellschaft Frankreichs verwendet, um Menschen zu charakterisieren, die durch geschicktes Handeln oder strategische Entscheidungen versuchten, ihre finanzielle oder soziale Stellung zu verbessern.
Die Wendung findet sich erstmals beim französischer Autor Nicolas Boileau aus dem Jahr 1665. Er schreibt über einen heruntergekommenen Adligen, der seine Verhältnisse durch den Verkauf seiner Ahnenbilder aufbessern will.
Heutige Bedeutung: Heute hat der Begriff "Corriger la fortune" eine breitere Bedeutung und wird verwendet, um alle Arten von Bemühungen zu beschreiben, das eigene Schicksal oder die Lebenssituation zu verbessern. Dies kann durch Bildung, berufliche Veränderungen, Investitionen oder andere strategische Maßnahmen geschehen.
Der Ausdruck wird oft in motivationalen Kontexten verwendet, um Menschen dazu zu ermutigen, ihr Leben aktiv zu gestalten und nach Möglichkeiten zur Verbesserung zu suchen.
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Überall ist Wunderland - Bedeutung der Redewendung
Überall ist Wunderland - Die Redewendung als wichtiger Hinweis
Das geflügelte Wort "Überall ist Wunderland" stammt aus Joachim Ringelnatz Gedicht"Überall".
Heutige Bedeutung: Wenn wir sagen "Überall ist Wunderland", dann soll üblicherweise eine positive, optimistische Sicht auf das Leben vermittelt werden. Es lädt dazu ein, das Alltägliche mit Staunen und Neugier zu betrachten und in alltäglichen Dingen das Besondere zu erkennen.
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Vom Stamme Nimm – Bedeutung, Herkunft
Vom Stamme Nimm – Bedeutung, Herkunft – keine netten Menschen
Bedeutung
Nehmen ohne Gegenleistung: Die Redewendung wird meist von Älteren benutzt und charakterisiert einen stets auf seinen Vorteil bedachten Menschen, der (generell oder in einem bestimmten Bereich) immer nur nimmt und nichts zurückgibt.
Der Ausdruck gilt umgangssprachlich als scherzhaft oder ablehnend. Er kann sich auf alles Mögliche beziehen, vom einseitigen Annehmen bei der Verteilung mitgebrachter Speisen in einer Pause bis zur Beziehung von staatlichen Sozialleistungen.
Herkunft
Es gibt die Meinung, dass es für "Vom Stamme Nimm" keine historische Herleitung gibt. Dieser Ausspruch wird einfach genutzt, weil er kurz und witzig ist. Ähnlich wie die Zigarettenmarke "Van Anderen".
Andere sagen, seine Herkunft verdankt die Redewendung wohl der Bibel. Im 4. Buch Mose wird von den Söhnen der zwölf Stämme Israels berichtet, die von Mose zur Erkundung des Landes Kanaan ausgewählt wurden. Unter ihnen befand sich auch Palti "vom Stamme Benjamin" (Num 13,9 LUT). Im Lexikon der Redensarten ist die Vermutung zu lesen, dass es sich bei der Redewendung "Vom Stamme Nimm" sich um eine Verkürzung oder Verballhornung des Namens "vom Stamme Benjamin" handelt.
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Gängelband - Bedeutung und Herkunft
Gängelband - damit die Richtung stimmt - Bedeutung und Herkunft
Das "Gängelband" ist im Deutschen seit 1716 lexikalisch vertreten. Seine Herkunft verdankt das Sprichwort dem Band, an dem Kinder beim Laufenlernen festgehalten werden. Besonders bei Kleinkindern wurde ein Gängelband verwendet, um sie vor dem Hinfallen zu bewahren oder um sie daran zu hindern, in eine gefährliche Richtung zu laufen.
Es ist benannt nach dem seit Luther bezeugten Verb "gängeln" (ein Kind laufen lehren), was aber ebenfalls im übertragenen Sinne angewendet wurde bzw. wird.
Heutige Bedeutung: Wenn uns jemand "am Gängelband führt", dann leitet er uns nach seinem Willen wie ein Kind, das noch nicht allein gehen kann. Wer "am Gängelband geführt wird", hat also nur begrenzten Freiraum und muss sich den Vorgaben anderer beugen.
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Nektar und Ambrosia – Bedeutung
Nektar und Ambrosia – Bedeutung – lecker, aber für uns tödlich
Nektar und Ambrosia wurden als Nahrung der Götter anfänglich nicht voneinander unterschieden. Von der Wortbedeutung her steht Nektar für Sieg über den Tod und Ambrosia für Unsterblichkeit.
Die Herkunft des Sprichwortes in unserer Sprache verdankt das Sprichwort vor allem den griechischen Epen Ilias und der Odyssee von Homer. Hier bezeichnete "Nektar" die Götterspeise und "Ambrosia" den Göttertrank. Hebe, die schöne Göttin der Jugend, gab Ambrosia und Nektar an die Götter aus.
Es durften nur Götter, ihre Kinder und unsterbliche Wesen (zum Beispiel die Pferde der Götter) aus der griechischen Mythologie Nektar und Ambrosia essen bzw. trinken. Sollte ein gewöhnlicher Sterblicher etwas davon kosten, sollte sein Blut in Flammen aufgehen und seine Knochen zu Sand werden.
Missbrauch der Bezeichnung
Frühe "Ärzte", aber auch Quacksalber gaben angeblichen Lebenselixieren und Schönheitsmitteln den Namen Ambrosia. So ließ es sich vortrefflich verkaufen.
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Tausendsassa
Tausendsassa - Bedeutung und Herkunft - von Multitalent bis Wunderwuzzi
Der Begriff "Tausendsassa" (auch Tausendsasa) verdankt seine Herkunft höchstwahrscheinlich eines im 18. Jahrhundert ins Deutsche übernommenen Begriffs. Das "Sa Sa" wurde in Frankreich als Hetzruf für Hunde verwendet (vermutlich aus ça = das). Somit ergibt sich die freie Deutung der Bezeichnung Tausendsassa mit "Tausend das und das".
Heutige Bedeutung: Tausendsassa ist eine Bezeichnung für jemanden, der sich durch zahlreiche Begabungen auszeichnet.
Der Ausdruck wird oft mit einem leicht kritischen Unterton bzw. einer kritischen Note gegenüber dem/der so bezeichneten Person verwendet.
Hier mehr zum Thema "Tausendsassa" ► Heutige Verwendung ► Umfrage zur Verwendung ► Synonyme für Tausendsassa ► Artikel zum Thema "Stärken einsetzen" ► Videos zu Tausendsassas - zu Universalgenies
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Silvester | Bedeutung
Silvester | Bedeutung | Geister vertreiben und der Waldmensch
Als Silvester wird in einigen europäischen Sprachen der 31. Dezember bezeichnet.
Seine Herkunft verdankt das Fest Papst Silvester I. (314 - 335).Er ist der Heilige dieses Tages und gab so diesem Tag seinen Namen. Einer Legende aus dem 5. Jahrhundert zufolge heilte Papst Silvester I. Konstantin den Großen von der Lepra. Diese Hilfe war die Geburt des Begriffs Silvester.
Die Volksbräuche am Endes des Jahres sind die Zukunftsdeutung für das kommende Jahr (z. B. durch Bleigießen) und die Vertreibung der bösen Geister durch Lärmen.
Der Name Silvester kommt aus dem Lateinischen und heißt im Deutschen sinngemäß "Waldmensch" oder "der Mann des Waldes" bedeutet.
Die Herkunft dieses Namens kann auf das lateinische Wort "silva" zurückgeführt werden, das "Wald" bedeutet. Daher hat der Begriff "Silvester" eine ursprüngliche Verbindung zur Natur und dem Wald.
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Wo rohe Kräfte sinnlos walten - Bedeutung und Herkunft
Wo rohe Kräfte sinnlos walten – Bedeutung und Herkunft
Seine Herkunft verdankt diese Redewendung der folgenden Passage aus Schillers Gedicht "Das Lied von der Glocke".
"Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten,
Wenn sich die Völker selbst befrein,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn."Heutige Bedeutung
Wenn wir heute sagen "wo rohe Kräfte sinnlos walten", dann versucht jemand vergeblich etwas mit Gewaltanwendung zu erreichen bzw. erreicht mit Gewalt nicht das Gewünschte.
Eine scherzhafte umgangssprachliche Umdichtung ist: "Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann kein Knopf die Hose halten."
Hier findest du mehr über die Redewendung "Wo rohe Kräfte sinnlos walten" erläutert ► Heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme
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Ein Fanal setzen
Ein Fanal setzen – Bedeutung, Herkunft und moderne Anwendung
Das Wort „Fanal“ verdankt seine Herkunft dem Lateinischen. Es leitet sich von dem Wort "fanum" ab, das so viel wie "Heiligtum" oder "Tempel" bedeutet.
Im Mittelalter entwickelte sich daraus der Begriff "fanal" im Französischen, der ein Leuchtfeuer oder ein Signallicht bezeichnete. Solche Lichter dienten vor allem zur Warnung oder als Wegweiser, beispielsweise für Schiffe auf See. In Kriegszeiten wurde es genutzt, um Truppen zu alarmieren oder um den Feind abzuschrecken.
Heute nutzen wir die Redensart "Ein Fanal setzen" als Zeichen für das bewusste Setzen eines starken, oft symbolischen Zeichens, das Aufmerksamkeit erregen und eine klare Botschaft vermitteln soll. Ein solches Fanal kann in verschiedenen Kontexten gesetzt werden, sei es politisch, sozial oder persönlich.
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Für ein Linsengericht - Bedeutung, Herkunft
Für ein Linsengericht - Bedeutung, Herkunft
Die Herkunft des Ausdruck "für ein Linsengericht" verdanken wir dem Buch Genesis im Alten Testament und bezieht sich auf die Geschichte von Esau und Jakob, den Söhnen Isaaks.
Esau kommt von der Jagd und ist erschöpft und hungrig. Er verkauft als Erstgeborener und somit rechtmäßiger Erbe sein Erstgeburtsrecht an seinen jüngeren Bruder Jakob für einen Teller Linsen.
Diese Handlung symbolisiert einen voreiligen und unbedachten Tausch von etwas Wertvollem oder Unwiederbringlichem gegen eine kurzfristige Befriedigung oder einen geringfügigen Gewinn.
Ein passendes Sprichwort für die heutige Zeit?
Der Ausdruck "für ein Linsengericht" ist auch eine Erinnerung daran, dass wir die langfristigen Auswirkungen unserer Entscheidungen bedenken sollten. In einer Welt, die häufig von Sofortbefriedigung und kurzfristigem Denken geprägt ist, bleibt die Botschaft hinter dieser Redewendung aktueller denn je. Sie fordert uns auf, unsere Prioritäten zu überdenken und nicht das Wichtige für das Dringende zu opfern. Man denke hierbei zum Beispiel an das Thema "Klimawandel und Entscheidungen".
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Schisslaweng - Bedeutung
Schisslaweng - mit großer Leichtigkeit - Herkunft, Bedeutung
Seine Herkunft verdankt Schisslaweng (auch Zislaweng) dem Französischen. Es ist nicht geklärt, ob es eine Verballhornung aus "ainsi cela vint" (so ging das vor sich) ist, oder ob es von "c'est le vent" (das ist der Wind) herrührt.
- Definition 1: Auf jeden Fall bezeichnet der Berliner kleine, nicht näher definierte Zusätze oder Ergänzungen, die eigentlich unnötig sind, aber dem Ganzen eine Leichtigkeit oder etwas Besonderes verleihen, als Schisslaweng (auch Cislaweng). Zum Beispiel kann eine schnellgezogene Wellenlinie unter der eigenen Unterschrift als Schisslaweng bezeichnet werden.
- Definition 2: Wer etwas "mit einem Schisslaweng" durchführt, der tut es mit Schwung, mit Unbeschwertheit, mit Leichtigkeit oder mit verblüffender Schnelligkeit. Zum Beispiel kannst du, wenn du geschickt bist, eine Dose mit einem Öffner aus der Schisslaweng öffnen.
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Mit seinen Pfunden wuchern – Bedeutung
Mit seinen Pfunden wuchern – Bedeutung und Herkunft
Diese Redewendung verdankt ihre Herkunft dem biblischen Gleichnis von Talenten als "anvertrauten Pfunden" (Matthäus 25, 14 ff.).
In der Geschichte sollen mehrere Verwalter aus je einem Talent (Währungseinheit) noch mehr Talente machen. Deswegen bedeutet in allen europäischen Sprachen "Talent" so viel wie "Begabung". Martin Luther hat das "Talent" zuerst mit "Zentner", dann mit "Pfunden" übersetzt.
Das Wort "wuchern" in dieser Redewendung geht auf das altgermanische Wort Wucher zurück. Im Althochdeutschen für "wuochar", was soviel bedeutet wie Frucht, Nachwuchs oder auch Zinsgewinn. Es ging also ursprünglich um Vermehrung und Zunahme, zum Beispiel um den Gewinn von ausgeliehenem Geld. Erst mit der späteren Ableitung "Wucherer" im Mittelhochdeutschen für "übermäßiges Gewinnstreben oder das Nehmen von überhöhten Preisen oder Zinsen" bekam das Wort eine negative Bedeutung.
Bedeutung heute: Wenn jemand "mit seinen Pfunden wuchert", dann hat er seine Begabung, seine Fähigkeit bestmöglich eingesetzt bzw. alle Möglichkeiten genutzt oder gut gewirtschaftet.
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Augurenlächeln – Bedeutung
Augurenlächeln – Warnung vor diesem Lächeln – Bedeutung und Herkunft
Die Herkunft des Begriffs "Augurenlächeln" geht zurück auf die "Auguren" im antiken Rom. Diese Auguren bildeten das altrömische Priesterkollegium, dessen Aufgabe es war, durch Deutung bestimmter Himmelserscheinungen (z. B. Vogelflug, Blitze) den Willen der Götter zu erkunden. Vor allem bei politischen und vor wichtigen privaten Entscheidungen wurden die "Auguren" befragt.
Ihr Lächeln, das sogenannte Augurenlächeln, hatte dabei eine besondere Bedeutung: Es sollte Weisheit und Verständnis vermitteln, gleichzeitig aber auch ein gewisses Maß an Unverbindlichkeit und Geheimniskrämerei ausdrücken. Diese Priester lächelten oft wissend, wenn sie ihre oft zweideutigen Prophezeiungen verkündeten, was ihnen eine mystische Aura verlieh.
Heutige Bedeutung: Als "Augurenlächeln" bezeichnet man heute das Lächeln bzw. den Blick der Eingeweihten über die Leichtgläubigkeit der Menge. Auch ein verschmitztes Lächeln wird so bezeichnet, das andeutet, dass die lächelnde Person mehr weiß, als sie preisgibt.
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Megäre – Bedeutung
Megäre: Bedeutung & Herkunft – nimm dich in Acht vor ihr!
Die Herkunft des Begriffs "Megäre" in der deutschen Sprache verdanken wir der griechischen Mythologie. Sie ist eine der drei Erinnyen in der griechischen Unterwelt, dem Hades. Megäre, übersetzt ins Deutsche, würde so viel wie die "Neidische", die "eifersüchtige Rächerin" oder wörtlich „die Missgönnende“ bedeuten.
Die drei Erinnyen sind grässliche Gestalten des Hades, die die Seelen der Verstorbenen quälen bzw. unterirdische Rachegöttinnen mit schlangenbedeckten Köpfen.
Heute bezeichnet man eine wütende und böse Frau als "Megäre".
Hier findest du Beispiele aus der Presse, bei denen Megäre eine Rolle spielt, sowie Synonyme und Artikel/Videos für den Umgang mit einer Megäre.
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Diogenes Tonne Alexander
Diogenes in der Tonne – nimm deinen Schatten von mir, Alexander
Diogenes von Sinope (ca. * 412, † 323 v. Chr.) war ein bedürfnisloser, antiker griechischer Philosoph. Ihre Herkunft verdankt die Redewendung "Diogenes in der Tonne" einer Anekdote.
Es wird berichtet, dass Alexander der Große den in der Tonne wohnenden Diogenes besuchte und versprach, ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Darauf antwortete Diogenes, er habe nur einen Wunsch, dass Alexander ihm aus der Sonne gehe. Eigentlich soll sein Wortlaut gewesen sein: "Nimm deinen Schatten von mir!“
Als "Diogenes in der Tonne" bezeichnen wir heute einen bedürfnislosen Weisen bzw. Menschen.
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Gut gebrüllt, Löwe | Redewendung
Gut gebrüllt, Löwe | Redewendung aus einem Shakespeare Stück
Seine Herkunft verdankt die Redewendung einem Stück von William Shakespeares. In "Ein Sommernachtstraum" (5. Akt, 1. Szene) fällt der Ausspruch "Well roared lion", was übersetzt zu "Gut gebrüllt, Löwe" wurde.
Bedeutung der heutigen Redewendung
Heute bekunden wir mit dem Ausspruch "Gut gebrüllt, Löwe" unseren Beifall, wenn jemand etwas treffend und schlagfertig bemerkt bzw. erwidert hat.
Hier findest du "Gut gebrüllt, Löwe" erläutert ► Heutige Verwendung ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu Kommunikation ► Videos
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Den Pelion auf den Ossa türmen – Bedeutung
Den Pelion auf den Ossa türmen – Bedeutung – wenn Größenwahn schief geht
Seine Herkunft hat diese Redewendung in der Odysse von Homer (11, 315). Hier türmen die zwei Riesen Otos und Ephialtes den Berg Pelion auf den Ossa, um den Olymp zu erstürmen.
Das wurde zwar vereitelt, aber noch heute (wenn auch selten) sagen wir "Den Pelion auf den Ossa türmen", wenn man etwas Großes noch überbieten will.
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Der letzte Mohikaner Sprichwort
Der letzte Mohikaner – das Sprichwort – Bedeutung, Herkunft
Die Redensart "Der letzte (der) Mohikaner" verdankt seine Herkunft dem 2. Band der Lederstrumpf-Romane des amerikanischen Schriftstellers J. F. Cooper (1789 - 1851), "The Last of the Mohicans".
Der historische Stoff des Romans sind die Kämpfe zwischen Engländern und Franzosen zur Zeit des 7-jährigen Krieges (1756 - 63). Der Freund des Helden, Lederstrumpf (Natty Bumppo), ist nach dem Tod seines einzigen Sohnes Uncas der Letzte des Delawarenstammes der Mohikaner - sein Name ist Chingachgook.
Wenn wir heute sagen, jemand sei "der letzte Mohikaner", dann meinen wir jemanden, der von vielen als einziger übrig geblieben ist oder der Letzte, der sich für eine Sache wahrhaft engagiert.
Anders ausgedrückt meint das Sprichwort "Der letzte Mohikaner":
Der letzte verbliebene Vertreter einer Gruppe, der einem Vorhaben oder einer Ansicht (eventuell trotz veränderter Umstände) die Treue hält.
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Ihre Zahl ist Legion – Bedeutung – wahrlich unzählbar
Ihre Zahl ist Legion – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Seine Herkunft verdankt das Sprichwort im Neuen Testament, nämlich bei Lukas (8,30) und Markus (5,9). Hier wird von der Heilung der Besessenen durch Jesu berichtet. Als er den "unsauberen Geist" austreibt, fragt Jesu nach dessen Namen und erhält als Antwort: "Legion ist mein Name, denn wir sind viele."
In der Antike wurde der Begriff "Legion" verwendet, um eine römische Armeeeinheit zu beschreiben. Eine Legion bestand aus 4.200 bis 5.200 Soldaten und war in kleinere Einheiten unterteilt, die Kohorten.
Bedeutung
Der Ausdruck wird heute vorwiegend verwendet, um eine große Anzahl von Menschen oder Dingen zu beschreiben, aber auch um zu betonen, dass etwas unzählbar oder unberechenbar ist.
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Sisyphusarbeit – Bedeutung
Sisyphusarbeit – Bedeutung und Herkunft – die Strafe für den Gewinnsüchtigsten aller Menschen
Seine Herkunft verdankt das geflügelte Wort Sisyphusarbeit der Hadesstrafe des Sisyphus, von der Homer in der Odyssee berichtet.
Sisyphus, des Äolus Sohn, war der König von Korinth. Er war verschlagen und schlecht und galt bei Homer als einer der Gewinnsüchtigsten aller Menschen. Zur Strafe für seine Schlechtigkeit musste dieser mit Kopf und Händen ein Felsstück einen hohen Berg hinaufwälzen, von dem es aber immer wieder in die Tiefe rollte, sodass er wieder von vorn beginnen musste.
Eine Sisyphusarbeit nennen wir heute eine besonders schwere und qualvolle Arbeit, die zur Erfolglosigkeit verdammt scheint und deshalb niemals zu einem Abschluss gebracht werden kann. Es heißt auch "Den Stein des Sisyphus wälzen", wenn übermenschliche Anstrengungen notwendig sind oder sich jemand vergeblich abmüht.
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Gazette – Bedeutung
Gazette – Bedeutung, Herkunft – eine Zeitung für eine venezianische Münze
Herkunft: "Gazetta di Venezia" war ein italienisches, politisches Flugblatt im 16. Jahrhundert. Der Name "gazzetta" (venezianisch gazeta) ist eigentlich der Name einer venezianische Münze, zu deren Wert im 16. Jahrhundert das örtliche Nachrichtenblatt "Gazetta" verkauft wurde. Die Gazeta war die kleinste Münze in der damaligen Republik Venedig.
Heutige Bedeutung: Die Gazette ist eine alte und heute eher ironische Bezeichnung für eine Zeitung. Wer für eine Gazette schrieb, wurde als Gazetier bezeichnet.
Der Begriff Gazette ist in anderen Sprachen noch gebräuchlich und bezeichnet Zeitungen, die periodisch erscheinen, sowie Amtsblätter, also behördliche Mitteilungsblätter für amtliche Bekanntmachungen.
Hier findest weitere Informationen rund um das Wort "Gazette" ► Gazette - Bedeutung ursprünglich ► Umfrage ► Synonyme zu Gazette ► Artikel und Anregungen zu den Themen "Schreiben" und "Lesen"
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Jenseits von Gut und Böse – Bedeutung und Herkunft
Jenseits von Gut und Böse – Bedeutung und Herkunft
Der Ausdruck "Jenseits von Gut und Böse" verdankt seine Herkunft dem gleichnamigen Werk aus dem Jahr 1886 des Philosophen Friedrich Nietzsche.
Der deutsche Philosoph, Kulturkritiker und Dichter hinterfragte darin traditionelle Moralvorstellungen. Nietzsche argumentierte, dass die üblichen Konzepte von Gut und Böse oft zu einfach seien und die Komplexität menschlicher Motive und Handlungen nicht angemessen darstellten.
Heute wird der Ausdruck "Jenseits von Gut und Böse" oft verwendet, um Situationen oder Ideen zu beschreiben, die sich herkömmlichen moralischen Kategorien entziehen. Es geht darum, über die Schwarz-Weiß-Malerei von richtig und falsch hinaus zu denken und die Grauzonen des Lebens zu erkennen.
Heute wird der Ausspruch in verschiedenen Situationen genutzt, um
- einen weltfremden Menschen zu bezeichnen
- etwas zu bezeichnen, was das normale Ausmaß stark über- bzw. unterschreitet
- zu sagen, dass etwas stark von dem abweicht, was noch hinnehmbar oder gerechtfertigt ist
- anzudeuten, dass etwas nicht als gut oder schlecht beurteilt werden kann. Es weder "schwarz noch weiß" gibt.
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Tu, was du nicht lassen kannst – Herkunft und Bedeutung
Tu, was du nicht lassen kannst – Herkunft und Bedeutung
Seine Herkunft verdankt die Aussage zum Beispiel einer Streitschrift des Erasmus Alberus aus dem Jahr 1548 auf. Hier ist zu lesen: "Gehe hin, und thu, das du nicht lassen kannst und richte Unglück genug an."
Heutige Bedeutung: Das Sprichwort "Tu, was du nicht lassen kannst!" ist ein resignierender Kommentar auf die Absichten des Angesprochenen. Der Nutzer der Aussage zeigt, dass er mit der Absicht nicht ganz einverstanden ist oder dass das Ergebnis auf eigene Verantwortung erfolgt.
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Schicht im Schacht
Schicht im Schacht – Bedeutung und Herkunft des Bergbaubegriffs
Die Redewendung "Schicht im Schacht" verdankt ihre Herkunft einer Wendung aus dem Bergbau. Mit Schicht im Schacht" wird hier das Ende einer Arbeitsschicht bezeichnet, nachdem die letzten Bergleute einer Schicht den Schacht verlassen haben.
Wenn also "Schicht im Schacht" war, sollte auch der letzte Bergmann mit dem Förderkorb nach oben gefahren sein, denn sonst musste er einen Tag bzw. bis zur nächsten Schicht im Bergwerk bleiben. Außerdem war die Zeit der Personenseilfahrt zeitlich begrenzt, denn die andere Zeit diente der Förderkorb der Materialbeförderung.
Heute nutzen wir den Ausspruch "Schicht im Schacht", wenn etwas zu Ende ist oder etwas beendet werden soll.
Hier findest du "Schicht im Schacht" erläutert: ► Heutige Verwendung ► Herkunft ► Synonyme ► Artikel zu "Erholung" ► Videos zum Thema
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Wortschatz erweitern
Den Wortschatz erweitern – 20 Übungen und Tipps
Wir öffnen morgens die Augen und fangen an zu denken, zu schreiben oder zu sprechen. Wenn wir nicht gerade als Tiefseetaucher in der Nordsee arbeiten, kommunizieren wir, bis wir wieder ins Bett gehen und die Augen schließen.
Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass in unserem Kulturkreis durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag gesprochen werden. Es macht einen Unterschied, ob ich das mit einem großen oder einem kleinen Wortschatz tue.
Ein größerer Wortschatz hat viele weitere Vorteile. Aber was können wir unternehmen, um ihn mit Freude und Spaß zu erweitern? Damit auch für dich etwas dabei ist, zeigen wir 20 verschiedene Möglichkeiten auf. Viel Spaß beim Erweitern deiner Lexik.
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Teufel Eichhörnchen
Der Teufel ist ein Eichhörnchen – Vorurteile auch im Wald
Wenn wir sagen "der Teufel ist ein Eichhörnchen", dann meinen wir, dass das Übel, die Gefahren oder Probleme mitunter in unscheinbarer oder harmloser Form auftauchen. Es ist ein Hinweis für sich selbst oder andere, vorsichtig zu sein. Es kann sich also etwas schnell ändern bzw. im Harmlosen steckt mitunter eine Gefahr.
Teufel ist ein Eichhörnchen – Herkunft und Bedeutung
Das Eichhörnchen galt in früheren Zeiten, wo der Aberglauben noch vorherrschte, wegen seines roten Fells, seiner Haare am Ohr(die an Hörner erinnern) und seiner Gewandtheit als eine sichtbare Gestalt des Teufels. Denn genau diese Merkmale verbinden den Teufel und den kleinen Nager (siehe Bild).
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Schnöder Mammon – Bedeutung
Schnöder Mammon – ein Fürst der Hölle oder ein gefallener Engel? Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft verdankt dieser Begriff den Evangelien des Matthäus und des Lukas, wo Mammon scheinbar personifiziert und Gott in dieser Form gegenübergestellt wird.
Im späteren Faustbuch von Widmann ist "Mammon" zum Beispiel ein Fürst der Hölle, der die Geldverleiher und Wucherer regiert. Der englischer Dichter John Milton nannte 1667 in seinem Versepos "Das verlorene Paradies" einen gefallenen Engel Mammon. Im Theaterstück "Jedermann" des österreichischen Dichters Hugo von Hofmannsthal tritt der Dämon Mammon auf, der die Menschen zum Geiz verführt.
Heutzutage nutzen wir dieses Wort noch in der Zusammenstellung "Schnöder Mammon", um verächtlich über Geld bzw. das Streben nach Geld zu sprechen.
Jim: "Ich muss noch richtig Gas geben, um für dieses Jahr meinen Bonus zu bekommen."
John: "Ja, ja. Alles dreht sich um den schnöden Mammon." -
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter – Bedeutung
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter – Bedeutung, Herkunft
Wenn wir uns nicht um das "Gekläff" von Kritikern kümmern und unbeirrt unsere Ziele anstreben, sagen wir auch "Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter".
Es handelt sich um ein international verbreitetes Sprichwort (spanisch, indisch, kurdisch) und wird meist englisch zitiert als: "The dogs bark, but the caravan passes".
Die Herkunft der Redensart soll ein arabisches Sprichwort sein. Hunde gelten hier nicht sehr viel und Kamele hingegen werden als weise Tiere betrachtet.
Wenn die Karawanen durch Asien oder Nordafrika zogen, dann schritten die großen Kamele stolz durch Ortschaften. Hunde, die sie freudig oder argwöhnisch anbellten, beeindruckten die Kamele wenig. Die Hunde bellten und die Karawane zog weiter.
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Unter uns Pastorentöchtern – Bedeutung
Unter uns Pastorentöchtern
Die Redensart "Unter uns Pastorentöchtern" ist am Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Seine Herkunft verdankt die Redensart wohl der Zimperlichkeit von manchen jungen Damen in Bezug auf das offene Aussprechen von derben Aussagen oder intimen Sachverhalten. Besonders den Töchtern von evangelischen Pastoren schrieb man die Eigenschaft zu, besonders fromm und züchtig zu sein, was wohl zu diesem ironischen Ausdruck führte. Eine Steigerung des Ganzen ist der Zusatz "katholische" also "unter uns katholischen Pastorentöchtern", die ja offiziell nicht häufig anzutreffen sind.
Mit dieser umgangssprachlichen, ironischen Redensart entschuldigt man eine freie Aussprache oder einen derben Ausdruck, in der Hoffnung, dass das Gesagte nicht nach außen dringt.
Wenn wir heute sagen "unter uns Pastorentöchtern", dann meinen wir "unter uns gesagt", "nur nicht zimperlich sein" bzw. "unter uns Eingeweihten".
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Wanderer zwischen zwei Welten – Bedeutung
Wanderer zwischen zwei Welten – Herkunft und Bedeutung
Diese Bezeichnung verdankt seine Herkunft dem Titel der Novelle "Der Wanderer zwischen beiden Welten". Sie ist aus der Feder des im Ersten Weltkrieg gefallenen Schriftstellers Walter Flex.
Das Werk wurde im Jahr 1916 veröffentlicht und war eine Hommage an seinen Freund, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Die Novelle erzählt die Geschichte eines jungen Soldaten, der zwischen der brutalen Realität des Krieges und seiner inneren Sehnsucht nach Frieden und Harmonie hin- und hergerissen ist. Die Figur des Wanderers verkörpert die Zerrissenheit und den Konflikt, den viele Soldaten während des Krieges erlebten.
Heutige Bedeutung: Mit der Wendung "Wanderer zwischen zwei Welten" charakterisieren wir Menschen, die versuchen, in zwei verschiedenen Lebenswelten zu Hause zu sein oder sich in einer Art Zwischenzustand oder Konflikt befinden, in dem sie zwischen verschiedenen Interessen hin- und hergerissen sind. Dies kann auf persönlicher, kultureller, beruflicher oder emotionaler Ebene auftreten. Ein Wanderer zwischen zwei Welten kann sich oft nicht entscheiden, zu welcher Seite er gehört oder wo er hingehört.
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Judaskuss
Judaskuss – Herkunft – der Kuss des Verrats
Die Herkunft des sprichwörtlichen Judaskusses verdanken wir der Bibel. Judas Iskariot verriet Jesus, indem er ihn im Garten von Gethsemane küsste. So wussten die hohen Priester durch den Judaskuss, wer gefangen werden sollte (Matthäus 26, 48 f.).
Deswegen wird heute ein
geheuchelter Kuss oder eine andere derartige Geste, hinter der sich statt Zuneigung und Freundschaft vielmehr eine böse Absicht verbirgt,
als "Judaskuss" oder "Todeskuss" bezeichnet.
Übrigens: Die 30 Silberlinge, die Judas erhielt, brachte er am nächsten Tag zurück und erhängte sich.
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Ikarusflug - Bedeutung
Ikarusflug - Bedeutung: das wird böse enden
Seine Herkunft verdankt der Ausdruck "Ikarusflug" der griechischen Mythologie.
Hier ist "Ikarus" der Sohn des genialen Erfinders und Baumeisters Dädalus. Aus der Gefangenschaft des Königs Minos fliehen beide aus dem kretischen Labyrinth mithilfe von Flügeln, die aus Federn und Wachs zusammengeklebt waren. "Ikarus" flog zu hoch und kam der Sonne zu nahe. Das Wachs schmolz und er stürzte bei der Insel Samos ins Meer.
Heutige Bedeutung von "Ikarusflug"
Als "Ikarus" bezeichnet man jemanden, der scheitern muss, weil er zu hoch hinaus will. Sein Vorhaben bezeichnet man als "Ikarusflug".
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Prokrustesbett – Bedeutung, Herkunft
Prokrustesbett – wer nicht passt, wird passend gemacht – Bedeutung, Herkunft
Prokrustes war in der griechischen Mythologie ein Riese, der alle, die ihm in die Hände fielen, auf ein normales Bett legte. Waren sie für das Bett zu lang, wurden sie gekürzt. Waren die Gefangenen zu kurz, wurden sie gestreckt. Er machte die Gefangenen passend für das Prokrustesbett, bis er vom König von Athen Theseus getötet wurde.
Im übertragenen Sinn nennen wir heute ein starres Schema, das schmerzhafte Anpassungen erfordert, ein "Prokrustesbett".
Aber auch eine unangenehme Lage, in die jemand hineingezwungen wird, nennen wir "Prokrustesbett".
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Memento mori – Bedeutung
Memento mori – der Mahnruf an alle – Bedeutung
"Memento mori" war ein lateinischer Mahnruf. Er bedeutet so viel wie "Bedenke, dass du sterblich bist!".
Die Herkunft lässt sich wie folgt erklären. Im antiken Rom gab es das Ritual, dass hinter dem siegreichen Feldherrn beim Triumphzug ein Sklave stand oder ging. Er hielt einen Lorbeerkranz über den Kopf des Siegreichen und mahnte ununterbrochen mit den folgenden Worten:
"Memento mori." (Bedenke, dass du sterben wirst.)
"Memento te hominem esse." (Bedenke, dass du ein Mensch bist.)
"Respice post te, hominem te esse memento." (Sieh dich um und bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist.)Jim: "Memento mori, sage ich nur."
John: "Ja, es wäre schön, wenn hinter manchem Politiker jemand stünde und die alten Verse ständig aufsagen würde." -
Einen Korb geben
Einen Korb geben – wie gemein aber manchmal verständlich – Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Redewendung "einen Korb geben" bzw. "einen Korb bekommen" der Zeit, in der die Frauen ihre Liebhaber zum Teil mit einem Korb zu sich hinaufziehen ließen.
War der Liebhaber nicht mehr erwünscht, gab man ihm einen Korb mit brüchigem Boden oder ließ ihn in luftiger Höhe einfach hängen, um ihn so dem Gespött der Leute auszusetzen.
Heutige Bedeutung:
Heute verwenden wir diese Redewendung, wenn wir eine ablehnende Antwort auf ein Angebot geben.
Beim Werben um einen Partner wird dieser Ausdruck häufig verwendet - also wenn wir jemandes Liebes- oder Heiratsantrag abweisen.
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Der Berg kreißte und gebar eine Maus
Der Berg kreißte und gebar eine Maus – Bedeutung
Das Sprichwort "der Berg kreißte und gebar eine Maus" hat seine Herkunft im Werk "Ars poetica" des römischen Dichters Horaz (65 - 8 vor Christus).
In ihm ist zu lesen: "Es kreißen die Berge, zur Welt kommt nur ein lächerliches Mäuschen". So wurde mit einem Schmunzeln darauf hingewiesen, dass es Menschen gibt, die Großes ankündigen, Großes versprechen und vorbereiten, aber kaum etwas Sichtbares dabei herauskommt. Das veraltete Wort "kreißen" bedeutet übrigens soviel wie "in den Geburtswehen liegen".
Jim: "Die Politiker wollten doch vor der Wahl die Verwendung aller gesundheitsschädlichen Unkrautvernichtungsmittel verbieten."
John: "Ja, und herausgekommen ist eine zeitliche Begrenzung bei einigen der vielen Mittel. Wie so oft – der Berg kreißte und gebar eine Maus." -
Enfant terrible - Bedeutung
Enfant terrible - Bedeutung, Herkunft und Beispiele für "schreckliches Kind"
"Enfant terrible" - ein Begriff, der im Deutschen genauso gerne verwendet wird wie in seinem Ursprungsland - Frankreich. Wörtlich übersetzt heißt er "schreckliches Kind". Aber hierbei geht es nicht um bockige Dreijährige, die mit dem Löffel in die Suppe hauen. Ein "Enfant terrible" ist jemand, der durch provokantes Verhalten, unkonventionelle Ansichten oder unerwartete Aktionen auffällt - oft zum Leidwesen anderer. Es schwingt manchmal aber auch ein Hauch von Bewunderung mit, dass jemand sich so etwas traut.
Der Begriff "Enfant terrible" erlangte durch den französischen Zeichner Paul Gavarni (1804 - 1866) besondere Bekanntheit. Zwischen 1838 und 1842 veröffentlichte Gavarni eine Serie humoristischer Lithografien unter dem Titel "Les Enfants Terribles". Diese Bildfolgen stellten Kinder dar, die durch ungezogenes oder provokantes Verhalten auffielen. Durch die Popularität dieser Werke fand der Ausdruck "Enfant terrible" Eingang in die Alltagssprache und wurde fortan verwendet, um Personen zu beschreiben, die durch unkonventionelles oder schockierendes Verhalten auffallen.
Später wurde der Begriff auf Erwachsene übertragen, die - ähnlich wie Kinder - gesellschaftliche Normen infrage stellen.
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Zampano - Bedeutung
Zampano - Angeber gab es schon immer - Bedeutung, Herkunft
Die Bezeichnung "Zampano" verdankt ihre Herkunft dem Film La Strada (Das Lied der Straße) des italienischen Regisseurs Federico Fellini. Zampano ist eine der drei Hauptfiguren (gespielt von Anthony Quinn). Er ist ein lautstarker Prahler, der stets Eindruck schinden will und versucht anderen weiszumachen, er könne Unmögliches möglich machen.
Wenn wir heute sagen, dass jemand "den großen Zampano spielt", dann meinen wir, dass der / die Betroffene, zumeist laut und auffällig, scheinbar die Fäden in der Hand hat.
Abgeleitet ist Zampano vom italienischen Wort "zampa" für Pfote oder Tatze und bezeichnet umgangssprachlich die Hand.
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Kakophonie – Bedeutung
Kakophonie – Bedeutung – das klingt nicht gut, das ist nicht gut
Der Begriff Kakophonie kommt vom altgriechischen "kakós = schlecht" und "phōné = Laut, Ton, Stimme".
Kakophonie = etwas ist/klingt disharmonisch oder schlecht
Das Gegenteil zu Kakophonie ist die Euphonie.
Seine Herkunft verdankt der Begriff "Kakophonie" oder "Kakofonie" dem Bereich der Musik und der Literatur. Hier werden Laute oder Geräusche, die besonders hart, unangenehm oder unästhetisch klingen, als kakophon bezeichnet. Was gestern in der Musik noch als Kakophonie galt, ist kurze Zeit später häufig zum Ohrenschmaus geworden. Man denke nur an Jazz, Rock 'n' Roll oder Zwölftonmusik. Auch in der Klassik galten Werke von Richard Strauss (z. B. Elektra) oder Werke von Dmitri Schostakowitsch als kakophon.
In der Sprachwissenschaft beschreibt Kakophonie schlecht klingende Laut- oder Wortfolgen (Beispiel "Jetztzeit"). In Gedichten werden hart klingende Wörter verwendet, um Kakophonien zu bilden, z. B. Wortzusammensetzungen mit schwer sprechbaren, geräuschstarken Konsonantenhäufungen wie "Strickstrumpf".
Der Begriff Kakophonie wird auch verwendet, um Missklänge und Unstimmigkeiten zwischen Menschen zu beschreiben. So kritisierte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder im Dezember 2002 Politiker der eigenen Koalition, die über Steuererhöhungen spekulierten, mit den Worten: "Diese Art von Kakophonie sei der gemeinsamen Politik absolut unzuträglich". In dieser Bedeutung von Kakophonie wurde der Begriff im Jahr 2002 zum Wort des Jahres auf den 4. Platz gewählt.
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Eselsbrücke - Beispiele und Herkunft
Eselsbrücke - Beispiele und Herkunft
Der Esel ist bekannt als störrische Art der Unpaarzeher. So weigert sich das Tier auch meist beharrlich, selbst die kleinsten Wasserläufe zu durchwaten. Daher baute man früher häufig kleine Brücken, um mit den Eseln trotzdem ans Ziel zu gelangen.
Zum Teil scheint es sich mit unserem Gehirn ähnlich zu verhalten. "Es" will manche Dinge scheinbar einfach nicht behalten.
Heute bezeichnet eine "Eselsbrücke" eine Gedächtnishilfe oder einen Merksatz, der es erleichtert, sich komplizierte Informationen zu merken. Eselsbrücken sind in vielen Bereichen nützlich, sei es in der Schule, im Studium oder im Alltag. Sie helfen dabei, Wissen auf einfache Weise zu strukturieren und leichter abzurufen.
Hier findest du einen Leitfaden zum Thema und Beispiele, um sich Wichtiges und Interessantes zu merken.
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Danaergeschenk - Bedeutung
Danaergeschenk – Bedeutung, Herkunft – das verflixte Geschenk
Der Begriff Danaergeschenk stammt aus der griechischen Mythologie. Als Danaer bezeichnete man im Altertum einen griechischen Stamm der Peloponnes. Bei Homer waren sie ein Teil des Heeres der Achaier.
Sprichwörtlich geworden sind die Danaer durch den römischen Dichter Vergil in Anspielung auf die berühmte List der Achaier mit dem Trojanischen Pferd: "Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen."
Heute bezeichnet man mit "Danaergeschenk" ein Geschenk, das Unglück mit sich bringtoder sich für den Empfänger als unheilvoll und schadenstiftend erweist.
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Prinzip Hoffnung – Bedeutung
Prinzip Hoffnung - Bedeutung und Herkunft des hoffnungsfrohen Zweifelns
Herkunft
Ihre Herkunft verdankt die Redensart "Das Prinzip Hoffnung" dem gleichnamigen Hauptwerk des deutschen Philosophen Ernst Bloch (1885 - 1977).
Von Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx beeinflusst, entfaltet Ernst Bloch im Prinzip Hoffnung eine umfangreiche Philosophie von einer real möglichen Gesellschaftsveränderung (Konkrete Utopie). Er schrieb es 1938 und 1947 im US-amerikanischen Exil.
Bedeutung
Wenn wir heute sagen, dass uns nur "das Prinzip Hoffnung" bleibt, dann zweifeln wir am Erfolg bzw. am guten Ausgang, wollen aber das Beste glauben und hoffen.
Hier findest du weitere Informationen über "Das Prinzip Hoffnung" ► Heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zum Thema "Ideen für die Krise" ► Kurzvita von Ernst Bloch ► Audio zum Prinzip Hoffnung
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Kugelfuhr – Herkunft
Kugelfuhr – Herkunft und Bedeutung des schwäbischen Begriffs
Der Begriff "Kugelfuhr" (auch Gugelfuhr) wird vor allem im Schwäbischen verwendet. Kugelfuhr Bedeutung:
Kugelfuhr bezeichnet eine schwierige oder umständliche Angelegenheit oder einen mühevollen Weg mit Hindernissen, Verzögerungen etc.
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Man merkt die Absicht und man ist verstimmt
Man merkt die Absicht und man ist verstimmt | Bedeutung & Herkunft
Wo kommt dieses geflügelte Wort her und wann benutzt man es?
Der Ausspruch "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt" hat seine Herkunft im Schauspiel "Torquato Tasso" von Johann Wolfgang von Goethe (II,1). Hier bemerkt der Titelheld: "... und wenn sie auch die Absicht hat, den Freunden wohlzutun, so fühlt man Absicht, und man ist verstimmt."
Heute verwenden wir das Zitat "Man merkt die Absicht und man ist verstimmt", wenn wir ein allzu durchsichtiges Tun kommentieren, in dem man sehr deutlich persönliche Interessen erkennt.
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Dasselbe in Grün - Bedeutung
Dasselbe in Grün – Bedeutung und Herkunft
Seine Herkunft hat der Ausdruck "dasselbe in Grün" von einem Fahrzeug der Firma Opel. Der Wagen mit dem schönen Namen Laubfrosch, der 1924 erstmals verkauft wurde, war eine Kopie des französischen Citroën 5CV bzw. 5HP (1921). Die einzige Änderung war die grüne Lackierung.
Man konnte also mit Recht behaupten: Der Wagen der Firma war "dasselbe in Grün!"
Heutzutage wird "dasselbe in Grün" verwendet, um auszudrücken, dass zwei Dinge nahezu identisch sind, abgesehen von einem unwesentlichen Detail, oft der Farbe oder einer oberflächlichen Eigenschaft.
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Hanebüchen
Was bedeutet hanebüchen? Bedeutung, Herkunft, Synonym
Mit dem Begriff "hanebüchen" bezeichnen wir eine Idee oder Handlung, die wir als abwegig, haarsträubend, grotesk oder empörend bewerten.
Warum hanebüchen, woher kommt hanebüchen? Hier findest du hanebüchen erläutert: ► Bedeutung & heutige Verwendung ► Herkunft und Geschichte des Begriffs ► Umfrage ► Synonyme ► Wie erkenne ich Hanebüchenes ► Video-Erläuterung
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Nicht viel Federlesen machen – Bedeutung
Nicht viel Federlesen machen – komm zur Sache – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Wendung einer Aktivität aus dem Mittelalter. Es galt damals als Schmeichelei, gar als Kriecherei, höhergestellten Personen die "Federchen" oder was sonst noch auf den kostbaren Gewändern der hohen Herren und Damen landete, von ihren Kleidern zu lesen. Es wurden "Federn von den Kleidern gelesen".
Alternative Herkunft: Bei bestimmten Zeremonien, wie zum Beispiel bei Ritterschlägen, wurden Federn als Zeichen von Würde und Ehre verwendet. Ein "Federlesen" war also ein aufwendiges Ritual, das Zeit und Aufmerksamkeit erforderte. Wenn jemand also "nicht viel Federlesen" machte, bedeutete das, dass er oder sie eine Angelegenheit ohne viel Zeremonie oder Aufheben erledigte.
Heutige Verwendung: Wenn wir heute die Redewendung "Nicht viel Federlesen machen" nutzen, dann meinen wir, dass beispielsweise jemand gleich zur Sache kommen soll, wir uns nicht mit Förmlichkeiten aufhalten oder wir beherzt vorgehen wollen.
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Heller als tausend Sonnen - Herkunft und Bedeutung
Heller als tausend Sonnen – Herkunft und Bedeutung – dann war sie wohl recht hübsch
Seine Herkunft verdankt das geflügelte Wort "heller als tausend Sonnen" der hinduistischen Religion. In ihr wird die Allgöttin Devi als wunderschöne Frau beschrieben, deren Antlitz heller als tausend Sonnen scheint. Es heißt, dass sie durch ihr Blinzeln das Universum neu erschaffen kann.
Bedeutung:
Wenn jemand besonders attraktiv ist, dann sagen wir, sie oder er scheint "heller als tausend Sonnen".
Leider gibt es eine weitere Bedeutung, die durch die beteiligten Forscher an den ersten Atombombentests entstand. Es beschreibt den entstehenden Atomblitz einer gezündeten Atombombe. Das Buch "Heller als Tausend Sonnen" des Berliner Autors Robert Jungk befasst sich genau mit diesem Thema.
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Eine Schlange am Busen nähren – Bedeutung und Herkunft
Eine Schlange am Busen nähren – keine gute Idee! (Bedeutung und Herkunft der Redensart)
Herkunft
Die Redensart war bereits im Altertum bekannt und verdankt seine Herkunft Äsops Fabel vom Wanderer und der Schlange, wo es heißt: "Er hatte Mitleid mit der erstarrten Schlange und barg sie an seinem Busen, um sie zu erwärmen". Die Fabel findet sich unten.
Bedeutung
"Eine Schlange am Busen nähren" bzw. wärmen oder erziehen bedeutet so viel wie:
Jemandem Gutes tun, den man für seinen Freund hält, der sich aber später als undankbar und verräterisch erweist.
Hier findest du "Eine Schlange am Busen nähren" weiter erläutert ► Beispiele für die heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage zur Redensart ► Synonyme ► Artikel zum Thema Freunde ► mehr über Aesop
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Mea culpa - Bedeutung
Mea culpa – durch meine Schuld – Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft hat der Ausspruch "mea culpa" im katholischen Schuldbekenntnis (Confiteor). Hier heißt es: "... quia peccavi nimis cogitatione, verbo, opere et omissione: mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa …"
Aus dem Lateinischen übersetzt heißt es: "… ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken: durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld …"
Beim Beten schlagen sich die Gläubigen zum Zeichen der Reue dabei dreimal an die Brust.
Heute benutzt man den Ausspruch "Mea culpa", um sich für etwas zu entschuldigen - manchmal ist es ernst gemeint und mitunter mit einem "Augenzwinkern", also ironisch.
Beispiel: "Du sagst, dir gefällt diese Erklärung nicht. Mea culpa, mea maxima culpa!"
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Amazone – Bedeutung
Amazone – Bedeutung, Herkunft & wie war das mit der Fortpflanzung?
Eine Amazone ist in der griechischen Mythologie eine Angehörige des kriegerischen Reiterstammes der Amazonen. Dieses Volk soll den Sagen zufolge in Kleinasien unterwegs gewesen sein und nur aus Frauen bestanden haben.
Heute kann der Begriff Amazone verschiedene weitere Bedeutungen haben:
- Reiterin bzw. Turnierreiterin
- hübsche, sportliche Frau
- betont männlich bzw. selbstbewusst/kämpferisch auftretende Frau
- Figur im Märchenschach
- Asteroid des Hauptgürtels
- Reitkleid für Frauen (veraltet)
- in Amerika verbreiteter Papagei
In den Gräbern von Amazonen fand sich eine aufschlussreiche Besonderheit...
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Alma Mater – Bedeutung
Alma Mater – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Alma Mater (lat. alma "nährend, gütig" und mater "Mutter") ist eine im europäischen und nordamerikanischen Raum gebrauchte Bezeichnung für Universitäten bzw. Hochschulen. Da die Studenten dort im übertragenen Sinne mit Bildung und Wissen genährt werden, entstand das Bild der Universität als "nährende/gütige Mutter".
Herkunft und Entwicklung des Begriffs
Zurück geht der Begriff auf das Römische Reich. Dort war die alma mater eine nährende, segenspendende Göttermutter und hieß deswegen oft auch Magna Mater ("große Mutter").
Im Mittelalter wurde der Ausdruck dann häufig für die Gottesmutter Maria gebraucht.
Im bildungssprachlichen Kontext taucht der Begriff dann erstmals im 12. Jahrhundert auf. Die im Jahr 1135 gegründete Universität in Bologna, die älteste Europas, entwickelte damals das Motto "Alma mater studiorum". Davon inspiriert findet sich der Ausdruck Alma Mater noch heute in vielen Universitäten im deutschsprachigen Raum, z. B. bei der Alma Mater Lipsiensis (Universität Leipzig).
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Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung
Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Wenn jemand für etwas beschuldigt bzw. bestraft wird, das er nicht oder nur mit zu verantworten hat, dann muss er "als Prügelknabe herhalten".
Zur Herkunft: Diese Redewendung kommt aus der Zeit, als an jungen Edelleuten des englischen und französischen Königshauses die übliche Prügelstrafe nicht vollzogen werden durfte. An ihrer Stelle mussten arme Kinder, die für diesen Zweck "gehalten" wurden, die Schläge auf sich nehmen. Der Schuldige musste als Strafe bei der Prozedur zusehen, die von Rechts wegen eigentlich ihm galt.
Heute wird der Ausdruck häufig benutzt um zu beschreiben, dass eine Person oder Personengruppe, besonders oft für Probleme oder negative Vorfälle verantwortlich gemacht (und teils auch bestraft) wird, obwohl die Umstände nicht geklärt sind bzw. er oder sie unschuldig ist.
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Anagramm – Bedeutung
Anagramm – Bedeutung, Beispiele und Übungen
Ein Anagramm (von griechisch anagráphein = umschreiben) bezeichnet eine Buchstabenfolge, die aus einer anderen Buchstabenfolge nur durch die Umstellung der Buchstaben gebildet wird. Das Anagramm wird auch "Letterwechsel" oder "Schüttelwort" genannt.
Ein Beispiel ist das Wort "Lampe", welches ein Anagramm zu "Ampel" und "Palme" ist. Das Umstellen der Buchstaben nennt man Anagrammieren.
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Höhle des Löwen - Bedeutung
Höhle des Löwen - Bedeutung, Herkunft - sei ein Fuchs, sonst endet das böse
Die Höhle des Löwen ist ein Ausdruck, der seine Herkunft der Fabel "Der Fuchs und der alte Löwe" des griechischen Dichters Aesop verdankt.
In dieser Fabel fragt der alte Löwe den Fuchs, warum er nicht in die Höhle komme, um ihn zu besuchen. Darauf antwortet der Fuchs: "Weil ich viele Spuren hineinführen aber wenige herauskommen sehe."
Die Höhle des Löwen ist ein Ort, wo wir uns in Gefahr wähnen bzw. in Gefahr sind. Darauf geht auch der Ausspruch zurück: "Die Spuren schrecken ab" - im Sinne eines warnenden Zeichens. Dieser Ausspruch wurde früher oft lateinisch zitiert: "Vestigia terrent."
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Geh, wo der Pfeffer wächst - Bedeutung
Geh, wo der Pfeffer wächst - 7.000 km könnten gerade reichen - Bedeutung, Herkunft
Eigentlich müsste es heißen "Geh hin, wo der Pfeffer wächst", aber gesagt wird es häufig anders. Seine Herkunft verdankt diese Redensart jener Zeit, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde. Mit dieser Entdeckung wurden allerlei Gewürze zum Handelsobjekt, wie z. B. der Pfeffer.
Wenn man also eine unangenehme Person dahin wünscht, "wo der Pfeffer wächst", will man sie nach dem entlegensten Ort in der Welt schicken und Indien als Ursprungsland des Pfeffers ist da doch ein idealer Ort - immerhin von Deutschland über 7.000 km entfernt.
Übrigens: Nach der beißenden Wirkung des Pfeffers spricht man auch von "Pfeffern" ("Hineinpfeffern", "Draufpfeffern"), wenn man heftig auf etwas einwirkt, z. B. durch Schlagen, Schießen und Ähnliches.
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Auf Granit beißen – Bedeutung
Auf Granit beißen – Vorsicht vor Zahnverlust, Bedeutung und Herkunft
"Bei jemandem auf Granit beißen" oder "auf Granit beißen" verdankt seine Herkunft dem grobkristallinen magmatischen Tiefengestein Granit. Es ist eine der härtesten Gesteinsarten. Wenn wir also bei jemandem oder bei etwas auf Granit beißen, dann stoßen wir auf extrem starken Widerstand mit einem Anliegen, einer Idee oder einer Bitte.
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Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung
Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung – Was sollen die damit?
Das Sprichwort "Perlen vor die Säue werfen" verwenden wir heute, wenn wir wertvolle Dinge an jemanden verschwenden, der diese nicht zu schätzen weiß.
Diese Redewendung verdankt ihre Herkunft der Bibel. Im Evangelium nach Matthäus 7,6 heißt es: "Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.“
Bedeutung des Ausdrucks
In der byzantinischen Kirche wurden "Perlen" interpretiert als das geheiligte Brot, das in kleine Bröckchen zerkrümelt wird, sodass die angegebene Bibelstelle aussagen könnte, dass den Säuen kein geheiligtes Brot vorgeworfen werden soll.
Unsere Deutung: Aus unserer Sicht mahnte Jesus, alles Heilige, also auch Glaubensangelegenheiten, nicht mit den Menschen zu teilen oder zu diskutieren, die es nicht zu schätzen wissen.
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