Die Meditation im Gehen ist eine eigenständige Geistes-Übung, kann aber später, nach Meisterung der Übung im stillen Kämmerlein, in den Alltag integriert werden. Die ganze Übung besteht darin, achtsam zu gehen. Das heißt, die Achtsamkeit ganz beim Gehen zu belassen beziehungsweise einem Teilaspekt des Gehens.
Dies kann der Atem sein, wie er während des Gehens ein- und ausströmt. Es können die Füße sein, welche den Boden berühren und sich sehr komplex während des Gehens verformen. Weitere Konzentrationselemente können die Beine sein, der sehr komplexe Gleichgewichtsvorgang oder andere Aspekte des Gehens.
Nehme dir für die Übung circa eine Viertelstunde Zeit. Gehe ohne ein bestimmtes Ziel. Das erleichtert dem Geist, bei der Übung zu bleiben. Am Anfang wird er noch viel umherschwirren, dann aber immer leichter bei Ihrem Konzentrationselement bleiben. Um die Ablenkung weiter zu reduzieren ist es leichter, an einem geschützten Ort ohne andere Menschen zu üben, also zum Beispiel in deinem Schlafzimmer.
Wichtig dabei: Nehme dir während einer Gehmeditation immer nur ein Element vor, also konzentriere dich die ganze Zeit nur auf die Füße oder nur auf den Atem. Gehe eher langsam, schnelles Gehen erschwert die Bewusstwerdung des jeweiligen Achtsamkeitselements.
Sei darauf gefasst, dass der Geist diese Übung als sinnlos verurteilen wird und immer wieder scheinbar wichtigere Gedanken zur Ablenkung sendet. Meistere dies, führe dir vor der Übung vor Augen, warum du übst.
Nach einiger Zeit des Übens kannst du die Gehmeditation in den Alltag übertragen. Gelegenheiten gibt es viele. Nutze zum Beispiel den Weg vom Parkplatz zu deinem Ziel für die Gehmeditation, oder parke gleich fünf Minuten weiter weg (das erleichtert übrigens häufig die Parkplatzsuche). Oder mache es zu einem Ritual auf deinem Heimweg von der Arbeit. Du könntest es als Trenner zwischen Beruf und Privatleben etablieren.
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