Winterdepression - was tun? 10 bewährte Tipps gegen den Winterblues
Winterdepression - was hilft dagegen? Viele Menschen leiden in der kalten Jahreszeit an einem Stimmungstief. Teilweise sogar an einer saisonal-affektiven Störung (SAD), auch Winterdepression oder Winterblues genannt. Die jahreszeitlich bedingte Störung der Stimmung ist nicht zu unterschätzen. Neben einer depressiven Grundstimmung sind Antriebslosigkeit, verstärkte Müdigkeit und Leistungsabnahme typische Symptome. Die hier aufgeführten Tipps können helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und einem Stimmungsabfall im Winter zu begegnen.

Gesundheitshinweis
Wir geben hier Anregungen gegen normale Verstimmungen. Menschen, die unter Depressionen leiden, sollten sich in professionelle Behandlung begeben. Betroffene können dort den tieferen Ursachen für die Beschwerden in einer Therapie zusammen mit dem behandelnden Arzt auf den Grund gehen. Heutzutage gibt es in der Psychotherapie wirksame Hilfen für die Betroffenen, die unter Depressionen leiden.
1. Viel hinausgehen!
Schuld an den zunehmenden Stimmungslöchern in Herbst und Winter ist der massive Mangel an Tageslicht. Viele Berufstätige gehen morgens bei Dunkelheit aus dem Haus, sehen während des Tages kaum die Sonne und kommen am Abend im Dunkeln nach Hause. Aufgrund des enormen Einflusses von Sonnenlicht auf die biochemischen Prozesse des menschlichen Organismus wirkt sich ein Mangel relativ schnell negativ aus. Sowohl Leistungsfähigkeit als auch Hormonhaushalt und Schlaf-Wach-Rhythmus hängen maßgeblich davon ab. Lichtintensität im Vergleich:
Äußerliche Bedingungen und deren Lichtintensität | |
Sonniger Sommertag |
bis zu 100.000 Lux |
Trüber Wintertag |
ca. 3.500 Lux |
Herkömmliche künstliche Beleuchtung |
max. 500 Lux |
Das Schlafhormon Melatonin wird zunehmend dann ausgeschüttet, wenn der Körper mit wenig Licht in Berührung kommt. Deshalb gilt:
Möglichst viel draußen aufhalten, solange es hell ist!
2. Täglich bewegen!
Werden Sie aktiv. Um nicht nur die Ausschüttung von Melatonin zu senken, sondern gleichzeitig mehr vom Glückshormon Serotonin zu produzieren, ist Bewegung unverzichtbar. Ein täglicher Spaziergang in der Mittagspause wirkt dem Winterblues effektiv entgegen. Der Kontakt mit Sonnenlicht kurbelt außerdem die Vitamin-D-Produktion an, was für Immunsystem und Knochen vorteilhaft ist.
Wie lang ein Mensch in die Sonne sollte, um den Bedarf zu decken, hängt von Jahreszeit und Hauttyp ab. Je dunkler der Hauttyp, desto stärker muss die Zeitspanne ausgedehnt werden. Im Winter genügt das Sonnenlicht allerdings nicht wirklich zur Bedarfsdeckung.
„Man muss nur immer sorgen, erregt zu werden, um gegen die Depression anzukämpfen. Das ist auch bei jetziger deprimierender Witterung der beste medizinische Rat.“
Johann Wolfgang von Goethe an Friedrich von Müller, 6. März 1828
3. Mehr Vitamin-D-Quellen essen!
Kleine Mengen Vitamin D sind unter anderem in Fisch, Hühnereigelb, Margarine und einigen Speisepilzen enthalten, sodass der Bedarf zumindest teilweise über die Ernährung gedeckt werden kann. Fettfische wie Lachs und Hering sind besonders reichhaltige Vitamin-D-Quellen. Wie viel Vitamin D in Nahrungsmitteln enthalten ist, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) online.
4. CBD wirkt von innen
Die natürliche Substanz Cannabidiol (CBD) wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen und ist nicht psychoaktiv. Sie löst keine Rauschzustände aus, macht nicht abhängig und ist auch nicht illegal. Letzteres trifft allerdings nur zu, wenn der THC-Gehalt in CBD-Produkten unter dem Grenzwert von 0,2 Prozent liegt.
Weil CBD an Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoid-Systems andockt, nimmt es Einfluss auf einen Teil des Nervensystems. Die Rezeptoren des endogenen Cannabinoid-Systems kommen unter anderem in Gehirn, Darm und Immunzellen vor. Gerät das System aus dem Gleichgewicht, leiden darunter viele körperliche Grundfunktionen wie Stimmung und Schlaf.
Die Einnahme von CBD beispielsweise über CBD Öl kann den Organismus bei der Regulierung wichtiger Funktionen unterstützen. Auch im Kampf gegen Winterblues lässt sich CBD Öl einsetzen, zu diesen Wirkungen laufen zur Zeit Studien. Beim Kauf muss allerdings auf Qualität Wert gelegt werden, welche von verschiedenen Faktoren abhängt. Das medizinisch orientierte Patientenportal fwiegleb.de klärt in einem umfassenden Ratgeber über die wesentlichen Qualitätskriterien auf. Verbrauchern, die CBD Öl kaufen möchten, wird zu biologisch hergestellten Vollspektrum Produkten geraten: "In einem CBD Öl, das als Vollspektrum deklariert ist, fehlen keine wertvollen Inhaltssubstanzen." Im Gegensatz zu künstlich erzeugten Isolaten könne vom "Entourage-Effekt" profitiert werden. Gemeint ist die gewünschte Wechselwirkung zwischen verschiedenen Inhaltsstoffen, welche unter anderem die Bioverfügbarkeit verbessern soll.
Die medizinische Wirkung von CBD laut Wikipedia-Artikel: angstlösend, entkrampfend, entzündungshemmend und gegen Übelkeit.
5. Lichtwecker nutzen
Spezielle Wecker, die den Sonnenaufgang simulieren und das Schlafhormon Melatonin hemmen, können das morgendliche Aufwachen bei winterlicher Dunkelheit angenehmer gestalten und bereits direkt nach dem Aufwachen schlechter Laune entgegenwirken.
Allerdings sind Lichtwecker nicht für jeden Haushalt empfehlenswert. Laut Verbraucherratgeber "Tageslichtwecker im Test" des WDR sollten Paare, die nicht gleichzeitig aufstehen müssen, auf das Zubehör verzichten: "Denn das Licht des Weckers lässt sich kaum steuern, deshalb wird bei jeder Person im Raum die Produktion des Schlafhormons gestoppt."
Zudem wird Dr. Lennart Knaack vom Kölner Zentrum für Schlafmedizin Intersom zitiert, der auch Menschen mit Schlafdefiziten davon abrät. Schichtarbeiter würden sich womöglich keinen Gefallen tun, weil die Wecker bereits rund 30 Minuten vor der eingestellten Weckzeit mit der Simulation des Sonnenaufgangs beginnen. Sensible Menschen wachen früher auf als sie müssten. Aktuelle Angebote zum Lichtwecker:
🛒 "Lichtwecker" auf Amazon anschauen ❯
6. Tageslichtleuchten anbringen
Lampen, die durch spezielle Leuchtmittel Tageslicht nachahmen, vertreiben die Dunkelheit in Wohnung und am Arbeitsplatz. Tageslichtlampen gibt es inzwischen in diversen Formen, Größen und Varianten. Ob als LED-Panel für die Zimmerdecke, Leuchtmittel mit E14 Kerzenfassung für die Wandleuchte oder organisch geformte Tischlampen für die gezielte Lichttherapie.
UV-Filter verhindern Verletzungen der Netzhaut und sorgen dafür, dass der Körper ausschließlich mit den gesunden Elementen des Tageslichtspektrums in Berührung kommt. Die Lampe sollte mindestens 2.500 Lux bis 10.000 Lux Helligkeit haben.
7. Struktur gegen innere Unruhe und Stress
Ein fester Schlaf-Wach-Rhythmus ist ein wirkungsvolles Mittel gegen Trübsal. Wer jeden Tag zur gleichen Zeit aufsteht und wieder ins Bett geht, hilft dem Körper, anstehende Strapazen zu bewältigen. Ist jeder Tag anders strukturiert, kann das den Stress fördern.
8. Richtig schlafen!
Ausreichend Schlaf ist ein Muss für die Gesunderhaltung. Bei Problemen beim Einschlafen ist das abendliche Ritual kritisch zu prüfen. Allgemein gilt: Smartphone, Laptop und TV etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr nutzen, da das künstliche Licht der Elektrogeräte die Produktion des Schlafhormons stört und so am Einschlafen hindert!
Wie viele Stunden für den Einzelnen gesund sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Sechs bis acht Stunden Schlaf je Nacht gelten als gesundheitsfördernder Normalbereich. Das bestätigt eine weltweite Schlafstudie, über welche die Ärztezeitung in einer Newsmeldung vom 28. Dezember 2018 berichtete. Bei den meisten Menschen ist das Schlafbedürfnis im Winter höher als im Sommer.
Viele weitere Tipps zum besseren Schlaf haben wir im folgenden Artikel zusammengestellt:
Bewährte Empfehlungen für einen guten Schlaf
8.1. Gut schlafen – Die 14 Geheimnisse über den Schlaf
Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Guter Schlaf ist ausschlaggebend für unser Wohlbefinden, unsere emotionale Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit. Das merken wir vor allem dann, wenn es mit dem Schlafen mal eine Zeit nicht so gut funktioniert, denn Nachtruhe ist die Basis für unsere Gesundheit.
Schnell einschlafen, durchschlafen und erfrischt aufwachen: In diesem Artikel erfährst du altbewährte und neu von der Forschung entdeckte Empfehlungen für einen guten, erholsamen Schlaf.
9. Hell einrichten!
Wer es Zuhause gemütlich hat, fühlt sich automatisch wohler und neigt weniger zu Stimmungslöchern. Helle Farben, warmes indirektes Licht und kuschelige Textilien tragen zur Behaglichkeit bei.
Was wirkt bei Ihnen?
Welcher unserer Tipps gegen den Winterblues hat bei Ihnen schon einmal spürbar geholfen?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Viel Raus gehen | 64 Stimmen |
Sport/Bewegung | 61 Stimmen |
Gut schlafen | 49 Stimmen |
Feste Tagesstruktur | 41 Stimmen |
Vitaminreiche Kost | 40 Stimmen |
Schokolade & Co. | 35 Stimmen |
Helleres Licht drinnen | 29 Stimmen |
Lichtwecker | 15 Stimmen |
CBD-Öl | 13 Stimmen |
10. Heißhunger nachgeben
Übermäßiger Konsum von Süßigkeiten ist zwar nicht ratsam, aber ein wenig kulinarisches Sündigen ist im Winter durchaus erlaubt. Insbesondere kakaohaltige Leckereien wie Schokolade sind von Vorteil, weil der enthaltene Kakao den Körper mit den Stimmungsaufhellern Dopamin und Serotonin versorgt.
Ihr Tipp gegen den Winterblues
Oder haben Sie einen weiteren Tipp für uns, was bei schlechter Stimmung in den Wintermonaten ein wenig Licht in unsere Gedanken bringen könnte?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Jede Woche ein inspirierendes jahreszeitliches Gedicht auswendig lernen,
z.B.
Von drauß vom Walde komm ich her (Storm)
Es treibt der Wind im Winterwalde (Rilke)
Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis (Güll)
Antwort 2
Ein gutes Buch lesen, das mich fesselt. Solch eine Lektüre bewirkt für mehrere Tage, dass ich mich tagsüber auf den Abend freue.
Antwort 3
Ein gutes Buch am Kamin.
Antwort 4
Sauna und heiße Schokolade
Antwort 5
In der Wohnung etwas aufräumen was man immer herausschriebt : z.B. Eine Schublade , oder eine Ecke im Zimmer wo sich einiges angesammelt hat usw. Danach bin ich zufrieden mit mir selber und es geht gleich besser. Mein Tip: handeln und nicht tatenlos herumsitzen oder liegen .
Antwort 6
Singen und Lachyoga, Instrument spielen, tanzen
Antwort 7
Kombination von Rausgehen und Bewegung: täglich Rad fahren oder mit dem Fotoapparat einen Spaziergang machen. Da schaut man dann noch zusätzlich auf die Kleinigkeiten in der Natur, was der Seele sehr gut tut.
Antwort 8
Sich vorstellen, wie es wäre, wenn ich gerade auf einem sonnigen Berggipfel stehe, weiße Flächen vor mir, die von der Sonne angestrahlt werden.
Antwort 9
Sonnenbank, kreativ sein -Basteln, Handarbeiten, Soziales Engagement, mit Holz arbeiten, Musik, Bachblüten, Schüsslersalze, positiv denken
Antwort 10
Urlaub in wärmeren Regionen
Antwort 11
Gemeinschaft
11. Bücher zur Winterdepression
🛒 "Winterdepression Buch" auf Amazon anschauen ❯
12. Verwandte Artikel auf blueprints
Negative Gedanken transformieren
12.1. Negative Gedanken transformieren und durch positive ersetzen
Leicht fallen wir in Gedanken, die unser Selbstwertgefühl und unsere Freude am Leben wie mit einem Hammer niederschlagen. Wir weiden uns an negativen Zukunftsszenarien und leisten bewundernswerte Detektivarbeit bei der Identifizierung eigener Schwächen und Fehler. Wie können wir diese negativen Gedanken stoppen und dauerhaft loswerden? Wie können wir sie in positive umwandeln?
Schon im Buddhismus - lange vor Beginn unserer Zeitrechnung - finden wir den Tipp, negative Geistestätigkeit achtsam wahrzunehmen und es einmal mit deren Gegenteil zu versuchen. Der konkrete Vorgang besteht aus drei Schritten und ist gar nicht so schwer.
12.2. Glück erlernen – die Top 10 lernen, vier Mythen und was man meiden sollte
Manche philosophischen Lehren betonen, dass das Streben nach Glück des Menschen Schicksal sei. Doch können wir unser Gehirn auf Glück trainieren? Kann man Glück erlernen? Von Sorge und Angst zu Glück und Gelassenheit? Die Forschung sagt: ja! Glücksgefühle können zur Gewohnheit werden, wenn im Gehirn entsprechende Verschaltungen entstehen.
Hier findest du die Top 10 Glücksbringer für dein persönliches Glücks-Training. Wir zeigen darüber hinaus auf, was es zu meiden gilt und welche Mythen um das Glück sich als unwahr herausgestellt haben. Bonus: die Merkkarte zum Download.
Diese 4 Angewohnheiten helfen gegen depressive Verstimmung
Das Wort Depression stammt vom lateinischen "deprimere" = "niederdrücken". Hierbei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die professioneller Hilfe bedarf.
Doch nicht immer leiden wir bei düsteren Gefühlen gleich an einer behandlungswürdigen Krankheit. Sogenannte depressive Verstimmungen wie Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Antriebslosigkeit oder übertriebene Müdigkeit kennt jeder in seinem Leben.
Wir zeigen in diesem Artikel 4 Gewohnheiten, die sich als wirkungsvoll bei der Bekämpfung von solchen Seelentiefs erwiesen haben.
Winterdepression - was tun? Weitere Beiträge zum Thema "Gesundheit" finden Sie in dieser Kategorie.