Die Wendung "Seemannsgarn spinnen" entstammt natürlich der Seemannssprache.
Da die Matrosen auf See in ihrer Freizeit häufig aus aufgelöstem altem Tau- und Takelwerk neues Garn herstellen mussten, erzählten sie bei dieser stupiden, langwierigen Arbeit ihre Abenteuer. Genau wie bei den Anglern neigte man zu Übertreibungen und manch phantastischer Erzählung.
Im Niederdeutschen sagt man auch: "Du häs mien Garn vertüddelt, nu häbb ick den Faden (beim Erzählen) verloan!"
Wenn wir heute zu jemandem sagen, er würde "Seemannsgarn spinnen", dann halten wir die Geschichte für unglaubwürdig bzw. für etwas übertrieben.