Der innere Antreiber "Streng dich an" – Fluch und Segen?
Kennst du das auch? Diese leise Stimme in deinem Kopf, die flüstert: "Du kannst noch mehr!", "Gib nicht auf!" – das ist dein innerer Antreiber "Streng dich an". Dieser verborgene Mechanismus treibt uns oft an, unser Bestes zu geben. Doch was steckt wirklich dahinter?
Der Begriff "Innerer Antreiber" kommt aus der Transaktionsanalyse, einer psychologischen Theorie von Eric Berne aus den 1960er Jahren. Die Transaktionsanalyse zeigt, wie unbewusste Überzeugungen unser Verhalten prägen. Es gibt fünf zentrale Antreiber: "Streng dich an", "Sei perfekt", "Mach es allen recht", "Sei stark" und "Beeil dich". Heute richten wir unser Augenmerk auf den wohl bekanntesten: "Streng dich an!".
Zusammenfassung der Kernaussagen des Artikels
- Innerer Antreiber "Streng dich an" – Fluch oder Segen?
- Der innere Antreiber motiviert dazu, Herausforderungen anzunehmen und durchzuhalten. Allerdings fordert er ständig "mehr", was langfristig zu Stress und Erschöpfung führen kann.
- Entstehung und Ursachen
- Kindheit und Elternhaus: Aussagen wie "Ohne Fleiß kein Preis" prägen ein stark leistungsorientiertes Denken.
- Schule und Gesellschaft: Konkurrenzdenken und Leistungsdruck verstärken den inneren Antreiber, oft zu einem unausgesprochenen Zwang, ständig besser zu werden.
- Positive Aspekte
- Der Antreiber fördert Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit und Erfolg, vor allem in herausfordernden Situationen.
- Negative Aspekte
- Zu starker Druck führt zu Stress, Burnout und Schwierigkeiten, sich zu entspannen. Auch Beziehungen können leiden, wenn Erwartungen auf andere projiziert werden.
- Lösungen und Strategien
- Erlauber-Sätze formulieren: Sätze, die uns selbst erlauben, Pausen zu machen und unperfekt zu sein.
- Reflexion und Planung: Erwartungen hinterfragen, realistische Ziele setzen und Pausen bewusst einplanen.
- Unterstützung: Freunde oder Kollegen bitten, an gesunde Grenzen zu erinnern.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Der Antreiber "Streng dich an" – Fluch oder Segen?
Auf den ersten Blick klingt "Streng dich an" doch positiv. Er ist wie ein innerer Coach, der uns motiviert, Herausforderungen anzunehmen und dran zu bleiben. Egal, ob es um eine wichtige Präsentation geht, ein anspruchsvolles Projekt oder einen sportlichen Wettbewerb – dieser innere Antrieb kann uns dazu bringen, unser Bestes zu geben.
Aber Vorsicht: Die Gefahr besteht darin, dass der Antreiber "Streng dich an" nie wirklich zufrieden ist.
Beispiel: Hast du eine Aufgabe erledigt? Er fordert sofort: "Das war gut, aber da geht noch mehr!" Anstatt stolz auf dich zu sein, fühlst du dich oft getrieben, gleich das nächste Ziel zu erreichen. Das kann langfristig erschöpfen und dir Energie rauben und die Lebensfreude verderben.
Woher kommt dieser innere Druck?
Die Wurzeln des Anreibers "Streng dich an" liegen zumeist in der Kindheit. Vielleicht hast du von deinen Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen oft Sätze gehört wie:
- Streng dich an, dann schaffst du es!
- Ohne Fleiß kein Preis!
- Nur in der alphabetischer Reihenfolge kommt Erfolg vor Fleiß.
- Setz dich auf den Hosenboden und lerne.
Diese Botschaften prägen sich tief ein und begleiten uns unbewusst ins Erwachsenenalter.
Viele von uns haben gelernt, dass Anstrengung gleichbedeutend mit Anerkennung ist. Wenn du als Kind für deine Leistungen gelobt wurdest, hast du unbewusst verinnerlicht: „Ich muss mich immer anstrengen, um geliebt zu werden.“ So wird der Antreiber „Streng dich an“ zu einem inneren Befehl, der auch dann aktiv bleibt, wenn du längst erwachsen bist.
„Innere Antreiber sind wie Rotweinflecken auf einem weißen Hemd. Man bekommt sie ganz schwer raus.“
(Ein Satz, den ich im Training nutze. ;-)
Wie der innere Antreiber "Streng dich an" unser Leben beeinflusst
Hand aufs Herz: Wann hast du dir zuletzt erlaubt, einfach mal nichts zu tun? Ohne das nagende Gefühl, dass du etwas verpassen könntest? Der Antreiber „Streng dich an“ macht es vielen schwer, zur Ruhe zu kommen. Er unterscheidet nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben. Ob Job, Hobbys oder sogar im Urlaub – dieser innere Antreiber verlangt immer, dass wir 100 Prozent geben und uns anstrengen.
Das Problem: Wenn du ständig "Vollgas fährst" und nie etwas Fahrt rausnimmst, drohst du auszubrennen. Denn dein Körper und dein Geist brauchen genauso wie ein Motor gelegentlich eine Pause.
Die Balance finden: Den Inneren Antreiber als Partner sehen
Der Antreiber "Streng dich an" muss kein Feind sein. Er kann dir helfen, über dich hinauszuwachsen – wenn du ihn bewusst einsetzt.
Frage dich:
- Was treibt mich gerade an?
- Ist das wirklich notwendig?
Erkenne, dass du nicht in jeder Situation Vollgas geben musst. Es ist in Ordnung, sich Pausen zu gönnen und auch mal Fünfe gerade sein zu lassen.
Ein erster Schritt ist, den Antreiber zu erkennen und zu hinterfragen. Du wirst überrascht sein, wie oft du dich selbst unnötig unter Druck setzt. Nutze deinen Antrieb gezielt für die wirklich wichtigen Projekte, und erlaube dir, auch mal loszulassen.
Umfragen zum inneren Antreiber "Streng dich an"
Wie stark schätzt du deinen inneren Antreiber -Streng dich an- ein?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Extrem stark ausgeprägt und häufig belastend. | 8 Stimmen |
Stark ausgeprägt. | 6 Stimmen |
Stark ausgeprägt und manchmal belastend. | 6 Stimmen |
Normal ausgeprägt. | 3 Stimmen |
Schwach ausgeprägt. | 1 Stimme |
Wie oft setzt du dich selbst unter Druck, noch mehr zu leisten?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Fast immer, ich habe ständig das Gefühl, nicht genug zu tun. | 11 Stimmen |
Oft, vor allem bei wichtigen Projekten oder Terminen. | 6 Stimmen |
Manchmal, aber ich schaffe es meist, mich zu entspannen. | 3 Stimmen |
Selten, ich kann gut abschalten und bin zufrieden mit meinen Leistungen. | 2 Stimmen |
Nie, ich mache mir keinen Stress und lasse es ruhig angehen. | 0 Stimmen |
Was tun, wenn der Antreiber "Streng dich an" sehr stark ist?
Während der innere Antreiber uns ständig drängt, „noch mehr zu leisten“, sorgt der Erlauber dafür, dass wir uns auch mal Pausen erlauben und freundlich mit uns selbst umgehen.
Wenn der innere Antreiber die Kontrolle übernimmt, kann das zu Druck, Überforderung und am Ende sogar zu Burnout führen. Hier greift der Erlauber ein und sagt dir zum Beispiel:
"Du hast genug getan. Jetzt ist Zeit für eine Pause."
Der Erlauber ist wie eine Art Mantra, der dich daran erinnert, dass du nicht immer alles perfekt machen musst, dass du auch mal scheitern darfst und dass es okay ist, Mensch zu sein. Er hilft dir, dir selbst zu erlauben, auch mal untätig zu sein, dich zu entspannen und einfach das Leben zu genießen.
Beispiele für Erlauber-Sätze, die du dir selbst sagen kannst
- Es ist okay, wenn ich heute nicht alles schaffe.
- Ich darf mir auch Zeit für mich nehmen.
- Ich bin genug, so wie ich bin.
- Ich darf mich entspannen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
- Du hast genug getan. Jetzt ist Zeit für eine Pause.
Diese Sätze sind wie ein mentales Gegengewicht zu dem ständigen Druck des Antreibers "Streng dich an". Sie helfen dir, die Balance zwischen Ehrgeiz und Selbstfürsorge zu finden.
Wie kannst du deinen Erlauber im Alltag verankern?
Manchmal reicht es nicht, sich nur vorzunehmen, weniger streng zu sich selbst zu sein – der Alltag kann schnell wieder das alte Muster aktivieren. Deshalb macht es Sinn, gezielt Maßnahmen zur Verankerung des Erlaubers zu nutzen, um dich selbst daran zu erinnern, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Hier sind fünf effektive Maßnahmen:
1. Kurzformel visualisieren – Merkzettel und Affirmationen
Eine prägnante Kurzformel, wie zum Beispiel "Ich darf Pausen machen" oder "Gut ist gut genug", kann dir helfen, den Erlauber bewusst zu aktivieren. Schreibe dir diese Sätze auf Post-its und klebe sie an Stellen, die du häufig siehst: den Kühlschrank, den Badezimmerspiegel oder deinen Laptop.
2. Vorbilder suchen
Oft fällt es uns leichter, unser Verhalten zu ändern, wenn wir jemanden haben, an dem wir uns orientieren können. Suche dir Vorbilder, die ein gesundes Verhältnis zu ihrem Antreiber "Streng dich an" haben. Das können Freunde, Kollegen oder auch bekannte Persönlichkeiten sein. Beobachte, wie sie es schaffen, sich Pausen zu gönnen und trotzdem erfolgreich zu sein – und versuche, dir dieses Verhalten abzuschauen.
3. Situationen unter Berücksichtigung der "Kurzformel" planen
Bevor du dich in stressige oder herausfordernde Situationen begibst, überlege dir im Voraus, wie du deinen Erlauber einsetzen kannst. Plane gezielt Pausen ein, setze dir realistische Ziele und erinnere dich bewusst daran, dass es okay ist, wenn nicht alles perfekt läuft. Indem du solche Situationen gedanklich durchspielst, programmierst du dein Verhalten und stärkst deinen Erlauber.
4. Wiederholen und reflektieren
Wie bei jeder Verhaltensänderung gilt auch hier: Übung macht den Meister. Wenn du merkst, dass du in eine alte "Streng dich an" Routine verfällst, nimm dir kurz Zeit, durchzuatmen und deinen Erlauber zu aktivieren. Wiederhole dies immer wieder – vor allem dann, wenn du merkst, dass du dich unter Druck setzt. Überlege dir am Ende des Tages, wie oft du es geschafft hast, deinen Erlauber einzusetzen und feiere deine Erfolge.
5. Durch andere erinnern lassen
Es kann hilfreich sein, enge Freunde, Partner oder Kollegen zu bitten, dich zu unterstützen. Gib ihnen die Erlaubnis, dich daran zu erinnern, wenn du dich wieder mal zu sehr antreibst. Ein liebevoller Hinweis wie "Du darfst auch mal eine Pause machen" kann Wunder wirken, um dir ins Bewusstsein zu rufen, dass du nicht immer Vollgas geben musst.
Ein Seminarteilnehmer sagte zu mir: "Wenn etwas mir leicht von der Hand ging hatte ich das Gefühl, das ist nicht richtig, es sollte anstregender sein. So erkannte ich nicht, wo meine Stärken und Talente sind, bei denen mir alles leicht fällt."
Die Entstehung des Inneren Antreibers "Streng dich an"
Schon früh in unserem Leben prägt sich der innere Antreiber "Streng dich an!" ein, oft ohne dass wir es merken. Bereits in der Kindheit lernen wir, wie wichtig Leistung ist. Eltern, Lehrer und Bezugspersonen beeinflussen uns durch Worte, Gesten und Erwartungen. Was wir damals gehört haben, prägt unser Verhalten bis ins Erwachsenenalter.
Von klein auf lernen wir durch Beobachtung. Wenn Eltern oft sagen: "Streng dich an, dann schaffst du es!", entsteht der Eindruck, dass Anstrengung der Schlüssel zu Anerkennung und Liebe ist. Der Satz "Ohne Fleiß kein Preis" bleibt im Kopf haften. Das Kind lernt: "Ich bin nur dann gut genug, wenn ich mich richtig anstrenge."
Der Einfluss von Eltern: "Du kannst mehr!"
Vielleicht hast du als Kind oft gehört: "Das war gut, aber nächstes Mal kannst du es in dem Punkt noch besser machen." Wenn Kinder nur für besondere Leistungen gelobt werden, verinnerlichen sie schnell: "Nur wenn ich hart arbeite, bekomme ich Anerkennung." Das führt zu einem tiefen Glaubenssatz: "Große Anstrengung führt zu Wertschätzung."
Ein Beispiel: Ein Kind zeigt stolz eine Zeichnung, und anstatt einfach zu sagen "Das ist toll!", lautet die Antwort: "Schön, aber die Linien könnten gerader sein." In vielen ähnlichen Wiederholungen lernt das Kind, dass seine Bemühungen nie ganz ausreichen.
Die Schule als Verstärker: "Nur die Besten zählen"
In der Schule wird dieser innere Druck oft noch verstärkt. Noten, Prüfungen und ständiger Leistungsvergleich schüren den Antreiber "Streng dich an". Lehrer sagen vielleicht: "Du kannst das besser, streng dich an!", doch was beim Kind ankommt, ist: "Ich muss immer 100 Prozent geben." Der innere Kritiker wird lauter, der Druck größer.
Ein typisches Szenario: Ein Schüler bringt eine gute Note nach Hause, und die erste Frage lautet: "Warum nicht eine Eins?" Anstatt sich über die Leistung zu freuen, entsteht der Druck, beim nächsten Mal noch besser zu sein. Wenn der Schüler dann mit der Eins nach Hause kommt, lautet die Frage: "Und? War noch jemand besser als du?" Der innere Antreiber wird so zu einem ständigen Begleiter.
Gesellschaftlicher Druck: "Leistung ist alles"
Auch die Gesellschaft spielt eine Rolle bei der Entstehung dieses inneren Antreibers. In einer Welt, in der Erfolg und Produktivität hoch geschätzt werden, lernen wir schnell, dass nur die Fleißigen es nach oben schaffen. Soziale Medien verstärken diesen Eindruck, indem sie Erfolgsgeschichten und scheinbar perfekte Lebensläufe zeigen.
In dieser Leistungsgesellschaft bekommen wir unbewusst die Botschaft: „Streng dich an, sonst bleibst du auf der Strecke.“ Das erzeugt den Druck, immer mehr leisten zu müssen, um mithalten zu können.
Typische Sätze, die den Antreiber "Streng dich an" verstärken
- Nur wer sich anstrengt, kommt weiter.
- Du kannst mehr, streng dich an!
- Ohne Anstrengung kein Erfolg.
- Ohne Fleiß kein Preis.
- Nur die Harten kommen in den Garten.
- Halbe Sachen bringen nichts.
- Du musst immer 110 % geben.
- Wer rastet, der rostet.
- Nur mit Disziplin kommt man ans Ziel.
Diese Sätze erscheinen harmlos, doch sie setzen sich tief im Unbewussten fest und treiben uns ständig an. Der Innere Antreiber meldet sich immer wieder und fordert mehr Leistung, egal wie sehr du dich schon angestrengt hast.
Positive Aspekte dieses Antreibers
Der Antreiber "Streng dich an" treibt uns an, auch dann weiterzumachen, wenn es anstrengend wird. So kann der Antreiber in den richtigen Momenten zu einem echten Motivator werden. Wenn du ihn bewusst einsetzt, hilft er dir, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit zu entwickeln – sei es im Job, beim Sport oder bei persönlichen Projekten.
Wo der innere Antreiber hilfreich sein kann
Stell dir vor, du hast ein wichtiges Projekt bei der Arbeit. Der Abgabetermin rückt näher, du fühlst dich gestresst, aber da ist diese Stimme, die sagt: "Noch ein bisschen mehr, dann schaffst du es." Genau in solchen Situationen sorgt der innere Antreiber dafür, dass du dich motivierst und die schwierigen Phasen meisterst. Er kann dir den entscheidenden Schub geben, um erfolgreich abzuschließen.
Auch im Sport kann dieser Antrieb wertvoll sein: Ob beim Laufen, im Fitnessstudio oder bei einer neuen sportlichen Herausforderung – dein innerer Antreiber kann dir helfen, über deine Grenzen hinauszugehen. Diese Momente, in denen du merkst, dass du mehr kannst, als du gedacht hättest, bleiben dir in Erinnerung und stärken dein Selbstvertrauen.
Die Balance finden: Gesunde Motivation statt Überforderung
Doch der Antreiber "Streng dich an" sollte nicht dein ständiger Begleiter sein. Wenn er zu stark dominiert, kann er dich leicht in die Überforderung treiben. Die Kunst besteht darin, ihn gezielt für Höhepunkte einzusetzen und nicht als Dauerbrenner. Frage dich in stressigen Phasen: "Ist es wirklich nötig, jetzt noch mehr zu geben, oder darf ich mir auch mal eine Pause erlauben?" Dies wäre dann auch ein möglicher Erlauber (siehe oben).
„Wahre Stärke liegt nicht darin, immer zu kämpfen, sondern auch zu erkennen, wann es Zeit ist, einen Schritt zurückzutreten.“
Dalai Lama
Die Schattenseiten: Wenn der Antreiber zur Belastung wird
Was passiert, wenn der Antreiber die Kontrolle übernimmt? Du merkst es daran, dass du dich nie wirklich entspannen kannst. Selbst in ruhigen Momenten schwirren Gedanken wie "Du könntest noch mehr tun" durch deinen Kopf. Dieser innere Druck, ständig produktiv sein zu müssen, lässt dich kaum zur Ruhe kommen. Die Fähigkeit, sich zu entspannen und zufrieden zu sein, schwindet zunehmend. Auch nach einem Erfolg fragst du dich: "Was kommt als Nächstes?"
Ein weiteres Warnsignal: Du fühlst dich unwohl, wenn du mal eine Pause einlegst. Diese ständige Unzufriedenheit und Selbstkritik treibt dich an – und erschöpft dich gleichzeitig.
Negative Folgen: Stress und Burnout
Wenn der innere Antreiber zu stark ist, führt das oft zu chronischem Stress. Du setzt dich selbst unter Druck, immer mehr zu leisten. Aber dieser Drang, immer mehr zu tun, macht dich nicht produktiver, sondern raubt dir Energie. Je mehr du dich anstrengst, desto größer wird der innere Druck.
Diese Spirale kann dich in die Erschöpfung treiben und sogar zu einem Burnout führen. Wenn du ständig das Gefühl hast, nicht genug zu tun, brennst du innerlich aus.
Beitrag: Wie Burnout erkennen? Die Symptome und die 5 Phasen
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Erfahrungsberichte
Beispiel 1: Sabine K., Online-Marketingmanagerin
Sabine trieb sich jahrelang im Job zu Höchstleistungen an, bis sie nicht mehr konnte. "Ich dachte immer, ich müsste die Beste sein", erzählte sie. Nach einem Zusammenbruch erkannte sie, dass sie sich über Jahre selbst ausgebeutet hatte. Heute nimmt sie sich bewusst Pausen und setzt sich realistische Ziele – beruflich wie privat.
Beispiel 2: Markus, Leistungssportler
Markus trainierte, als ginge es um sein Leben, bis sein Körper streikte. "Ich habe erst gemerkt, wie erschöpft ich war, als ich eines Tages im Training zusammenbrach", sagte er. Mit Hilfe eines Coaches lernte er, seine Grenzen zu respektieren und wurde dennoch bzw. gerade deswegen erfolgreich.
Beispiel 3: Lea, berufstätige Mutter
Lea versuchte, Beruf, Haushalt und Familie alleine zu managen. "Ich dachte immer, ich müsste alles alleine schaffen. Andere schaffen das doch auch." Kinder, Pflege der Mutter, Haushalt, gute Ehefrau ... Doch der Druck endete in totaler Erschöpfung. Sie lernte, auch mal "Nein" zu sagen, ihre Ansprüche zu senken und auch mal an sich selbst zu denken.
Wege aus der Überforderungsfalle
Wenn dein innerer Antreiber dich mehr belastet als unterstützt, ist es Zeit, ihn in Schach zu halten. Selbstreflexion ist der erste Schritt: Frage dich, warum du dich so antreibst. Ist es wirklich nötig? Plane bewusst Pausen ein und erlaube dir, auch mal unperfekt zu sein.
Lerne, deine eigenen Grenzen zu respektieren. Du musst nicht immer 100 Prozent geben – manchmal reicht es völlig, gut genug zu sein.
Der innere Antreiber und seine Auswirkungen auf Beziehungen
Der innere Antreiber "Streng dich an" beeinflusst nicht nur deinen Alltag, sondern auch zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn wir ständig das Gefühl haben, immer mehr leisten zu müssen, kann sich dieser Druck auch auf andere übertragen. Unbewusst erwarten wir vielleicht, dass unsere Freunde, unser Partner oder unsere Mitarbeitenden denselben Einsatz zeigen wie wir. Das führt schnell zu Missverständnissen und Spannungen, weil diese Erwartungen unausgesprochen bleiben.
Beispiel: Stell dir vor, dein Partner möchte nach einem langen Tag einfach entspannen, während du noch Pläne für den Abend schmiedest. Dein innerer Antreiber fordert, die Zeit "sinnvoll" zu nutzen, was schnell zu Konflikten führen kann, wenn dein Partner einfach abschalten möchte. Diese Diskrepanz kann dazu führen, dass sich dein Gegenüber unter Druck gesetzt fühlt, auch wenn du es gar nicht so meinst.
Erwartungen am Arbeitsplatz und ihre Auswirkungen
Auch im Beruf kann der Antreiber "Streng dich an" zu Spannungen führen. Vielleicht arbeitest du regelmäßig länger, perfektionierst jede Aufgabe und erwartest, dass deine Kollegen dasselbe tun. Doch nicht jeder hat dieselben inneren Antreiber. Das kann dazu führen, dass du frustriert bist, wenn andere nicht denselben Einsatz zeigen. Diese Haltung kann das Arbeitsklima belasten, weil Kollegen sich kritisiert fühlen, wenn sie nicht deinen Ansprüchen gerecht werden.
Die Gefahr, andere unter Druck zu setzen
Eine typische Falle ist, dass du unbewusst von anderen erwartest, dass sie sich ebenfalls „anstrengen“. Dieser Drang, immer produktiv zu sein, führt schnell dazu, dass du andere Menschen – sei es in Freundschaften, Partnerschaften oder im Job – indirekt unter Druck setzt.
Beispiel: Du organisierst ein Treffen und wunderst dich, warum sich deine Freunde nicht genauso engagieren wie du. Diese Erwartungen können dazu führen, dass andere sich gestresst oder überfordert fühlen, was letztlich die Beziehungen belastet.
Tipps zur Reflexion und Veränderung
Um Konflikte zu vermeiden, hilft es, Selbstreflexion zu üben:
- Achte auf deine Erwartungen: Frage dich, ob du unbewusst annimmst, dass andere genauso denken und handeln sollten wie du.
- Akzeptiere Unterschiede: Jeder hat andere Prioritäten und Energieniveaus. Nicht jeder muss sich so "anstrengen" wie du.
- Kommuniziere offen: Statt unausgesprochene Erwartungen zu hegen, sprich klar an, was dir wichtig ist, und höre auch die Bedürfnisse anderer.
- Gib dir und anderen Pausen: Nicht jede Aufgabe muss perfekt erledigt werden. Erlaube dir und deinem Umfeld, auch mal "Fünfe gerade sein zu lassen".
blueprints-Pareto-Tipp: Der innere Antreiber "Streng dich an"
„Der innere Antreiber 'Streng dich an' kann dir helfen, engagiert und zielstrebig zu sein, aber er kann auch zu Stress und Überforderung führen, wenn er zu stark ausgeprägt ist. Achte darauf, deine Anstrengungen bewusst zu dosieren und dir auch Pausen zu erlauben – manchmal ist 'gut' völlig ausreichend. Balance zu finden, hilft dir, langfristig erfolgreich und zufrieden zu bleiben.“
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Innere Antreiber sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Sie wirken oft im Hintergrund unseres Bewusstseins, treiben uns an und beeinflussen unser Verhalten, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind.
Diese inneren Antreiber entstehen meist in der Kindheit, geformt durch die Erwartungen und Werte unserer Eltern, Lehrer, Paten etc. Sie wirken wie unsichtbare, stille Motoren, die uns durch das Leben steuern, indem sie uns suggerieren, wie wir uns verhalten "müssen", um geliebt, akzeptiert und erfolgreich zu sein.
Ein innerer Antreiber ist dabei nicht per se etwas Schlechtes, aber wenn er zu stark ausgeprägt ist, kann es in bestimmten Rollen (z. B. Führungskraft) oder in der Partnerschaft zu Problemen führen.
Video zu "Die inneren Antreiber der Transaktionsanalyse"
Video: Die inneren Antreiber der Transaktionsanalyse: Wie sie dich stressen und was du tun kannst
Länge: 2:07 Minuten
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