Glaubenssätze sind Annahmen über uns und darüber, wie die Welt um uns herum ist. Sie leiten uns an, wie wir mit uns und der Welt um uns herum umgehen, wie wir uns am besten in ihr "bewegen".
Glaubenssätze entwickeln sich im Laufe unseres Lebens aufgrund von Erziehung, automatischer Übernahme, Vorbildwirkungen, eigenen Erfahrungen und anderen Einflüssen aus unserer Umwelt oder aufgrund weiterer Botschaften, die wir wegen der bereits vorhandenen Glaubenssätze für richtig halten und die deshalb in eine bestimmte Richtung deuten.
Oft ist uns die Herkunft von Glaubenssätzen im Laufe unserer Entwicklung nicht mehr bewusst. Wir wissen meist auch nicht mehr, aus welchem Grund sie einmal für uns hilfreich waren.
Jeder von uns ist zutiefst von Glaubenssätzen geprägt. Sie können das Leben leichter oder schwerer machen. Manche davon entbehren inzwischen vielleicht schon jeder Grundlage, weil sich unser Leben verändert hat. Sie sind sinnlos geworden, andere wiederum sind nicht mehr nützlich bzw. sogar hinderlich.
Beispiele für Glaubenssätze
- Vergiss nie, wo Du herkommst
- Schuster, bleib bei Deinen Leisten
- Indianer kennen keinen Schmerz
- Der Apfelfällt nicht weit vom Stamm
- Bleib so, wie du bist
- Sei immer nett und freundlich
- Sei treu
- Man muss nur wollen
- Ohne Fleiß kein Preis
- Du musst nur wollen
- Du musst positiv Denken
Diese Glaubenssätze sollen jetzt nicht analysiert und auf den "Prüfstand" gestellt werden. Das ist auch nur schwer möglich, weil Glaubenssätze nicht an sich "gut" oder "schlecht" sind, sondern nur von ihrer Nützlichkeit für die jeweilige Lebensphase, der Aufgabe, dem Umfeld, der Moral her beurteilt werden dürfen.
Wohl aber kann jeder seine Glaubenssätze aufspüren und diese für sich dahingehend, ob sie ihn in seiner jetzigen Lebensphase behindern oder fördern, prüfen bzw. sie bewusst verändern. "Man muss nur wollen …" hat schließlich viele dazu gebracht, die eigenen Möglichkeiten zu überziehen. Viele mussten das mit erheblichen gesundheitlichen Schäden wie Unfällen, psychosomatischen Symptomen, Burnout-Syndrom u. a. bezahlen.
Übung
Nehmen Sie bitte drei Glaubenssätze, die Ihnen spontan einfallen und beantworten Sie die folgenden Fragen für sich selbst.
- Woher kenne ich das?
- Von wem kenne ich das?
- Ist das heute noch nützlich und hilfreich?
- Woran hindert dieser Glaubenssatz mich?
- Wohin führt er mich?
- Wozu hat er bisher gedient bzw. wozu war er gut?
- Welcher Glaubenssatz ist eine sinnvolle Alternative?
- Wie kann ich den neuen "Glaubenssatz" verankern?
Notieren Sie bitte den jeweiligen Glaubenssatz und Ihre Antworten. Es hilft Klarheit zu gewinnen und dient dazu, die eigene Entwicklung bezogen auf dieses Thema zu beschleunigen.
Stellen Sie sich zur Übung folgende Metapher vor, die den Nutzen der Übung sehr gut transportiert.
Sie sind eingewickelt in hemmende Glaubenssätze. Diese werden durch die Übung entfernt und Sie "ent-wickeln" sich. Die Folge: Sie haben Ihre Persönlichkeits-Entwicklung aktiv vorangetrieben.
Alternative Glaubenssätze
- Vergiss nie, wo Du herkommst (Alternative: Sei Dir klar, wo du hin willst)
- Schuster, bleib bei Deinen Leisten (Alternative: Nutze die besten Möglichkeiten)
- Bleib so, wie du bist (Alternative: Entwickle Deine Potentiale)
- Sei treu (Alternative: Beende Beziehungen, die Dir schaden)
- Man muss nur wollen (Alternative: Prüfe sorgfältig, was Du willst)
- Ohne Fleiß kein Preis (Alternative: Sei lieber intelligent)
- Du musst nur wollen (Alternative: Du musst auch können)
- Du musst positiv Denken (Alternative: Erst Realismus macht ganz)
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