Leben im Gleichgewicht – 3 Ansätze und eine Sammlung
Das Leben liebt das Gleichgewicht.
Deutsches Sprichwort
Sind Sie in Balance? Um gesund und glücklich zu leben, ist ein Leben im Gleichgewicht extrem wichtig. Der bewusste Umgang mit sich selbst und die Klärung der wichtigen Lebensrollen sind Grundvoraussetzungen dafür, dass wir unsere Lebensbalance (manchmal verkürzt Work-Life-Balance genannt) halten oder wiederherstellen.
Gehen Sie den folgenden drei Ansätzen nach und gleichen Sie so in harmonischer Weise Ihre Rollen im Leben aus, um zu Zufriedenheit und Wohlgefühl zurückzufinden.
Ein Schmunzel-Video zum Auftakt
Haben Sie sich ein wenig wiedererkannt?
Bei einem guten Lebens-Gleichgewicht stehen unsere privaten und beruflichen Rollen (Vater, Mutter, Freund … Lehrerin, Verkäufer, Teamleiterin …) in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
Erkennen Sie:
- Wer auf Kosten seines Berufs nicht mitbekommt, wie die Kinder erwachsen werden,
- wer zu viele private Rollen wahrnimmt und keine Energie mehr für seinen Job hat,
- wer ständig das Gefühl hat, nicht genug für eine bestimmte Rolle zu tun,
der ist vermutlich nicht mehr im Gleichgewicht und wird auf Dauer Schaden davontragen.
"Maßlosigkeit stört das innere Gleichgewicht."
Helmut Glaßl (*1950), Thüringer Aphoristiker
Der bewusste Umgang mit uns selbst und die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Rollen, die wir täglich haben, ist Grundvoraussetzung dafür, dass wir im Gleichgewicht bleiben oder die Work-Life-Balance wiederherstellen.
"Der eigentliche Sinn allen zweckhaften Tuns ist die Harmonie."
Max Lüscher, aus: Das Harmonie-Gesetz in uns
Übung zu Leben im Gleichgewicht (Work-Life-Balance)
1) Was sind Ihre Haupt-Rollen?
Bitte notieren Sie, welche Rollen Sie in Ihrem Leben momentan wahrnehmen.
Betrachten Sie das Schaubild und die Beispiele, um ALLE Ihre Rollen aufzuschreiben. Beispiele: Vorgesetzte, Kollege, Mutter, Ehepartner, Vorsitzender vom Kegelclub, Kassenwart, Elternbeiratsvorsitzende, Tennisspielerin, Schauspieler im Laientheater ...
Nutzen Sie hierfür auch unseren Download:
"Es gibt Menschen, die durch kleine Zwischenfälle aus dem Gleichgewicht geraten können, während sie die großen Schläge standhaft ertragen."
Sully Prudhomme (erster Nobelpreisträger für Literatur), in: Gedanken
2) Beschränken Sie die Anzahl Ihrer Rollen
Es empfiehlt sich, nicht mehr als sieben Rollen aktiv wahrzunehmen.
Das kommt natürlich auch darauf an, wie viel Zeit die Rollen in Anspruch nehmen. Da Sie die sogenannten Zwangs-Rollen (z. B. Elternteil) nicht abgeben können, ist es unverzichtbar, über jene Rollen nachzudenken, die Sie hergeben oder auf die wir verzichten können (Kür-Rollen).
Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Zu viele Rollen führen häufig dazu, dass Sie keine vollständig ausfüllen können und Sie extrem viel Energie benötigen.
Verzweiflung befällt zwangsläufig die, deren Seele aus dem Gleichgewicht ist.
3) Alle Bereiche einbeziehen: Und zwar TÄGLICH
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, an Ihr Gleichgewicht zu denken.
Beachten Sie obige vier Bereiche der Work-Life-Balance und zwar TÄGLICH. Machen Sie es sich zu Gewohnheit - auch wenn es immer wieder Phasen geben wird, in dem eine Rolle wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber in diesem Fall ist es Ihnen bewusst und Sie können in der Folge nach Ausgleich suchen, um das Gleichgewicht erneut herzustellen.
Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.
Schaffe, schaffe ...?
Wir West- und Mitteleuropäer neigen dazu, unsere Energien im Bereich "Arbeit/Leistung" zu konzentrieren. Aus diesem Grunde sollten Sie mehrfach wöchentlich Aktivitäten, die die übrigen drei Bereiche betreffen, einplanen und durchführen.
Wer dauerhaft einen der drei anderen Bereiche vernachlässigt, riskiert ein Ungleichgewicht. Dieser Zustand kann zu Unzufriedenheit oder im schlimmsten Fall auch zu Krankheiten führen.
Deswegen unser Rat: Bringen Sie Ihre beruflichen und privaten Rollen ins Gleichgewicht, um auf Dauer gesund und glücklich zu leben. Sorgen Sie für Ihr Lebens-Gleichgewicht - ein Leben im Gleichgewicht.
Eine Sammlung für das Leben im Gleichgewicht
Notieren Sie zu den vier Bereichen Ihre Antworten auf die folgende Frage:
Was kann ich für den jeweiligen Bereich tun, um mehr ins Gleichgewicht zu kommen?
Ihre Ideen müssen nicht sofort umsetzbar sein. "Spinnen" Sie gerne ein wenig, zuweilen zeigen sich mit der Zeit vollständig neue Wege.
- Bereich Familie/Soziales: Ausflüge, Spieleabend, Straßenfest, mit Oma essen gehen ...
- Bereich Sinn/Kultur: Theater, Meditation, Vernissagen, Ausstellungen, Museum, Literatur, Vorlesungen ...
- Bereich Körper/Gesundheit: Kochkurs, Yoga-Kurs, Fitness, Tennismannschaft, Spazieren gehen ...
- Bereich Arbeit/Leistung: Selbstmanagement verbessern, VHS-Kurse besuchen, Aufgaben im Unternehmen übernehmen, Eltern-Beirat ...
Denken Sie bitte an die 72-Stunden-Regel
... und starten Sie noch heute mit dem ersten Schritt.
Die Regel besagt: Wenn Sie sich etwas vornehmen, müssen Sie innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt durchführen, da sonst die Chance nur 1 % beträgt, dass Sie das Vorhaben überhaupt ausführen.
Reflexionsfragen zum Nachdenken
- Wie schaffe ich es, im Gleichgewicht zu bleiben?
- Ist ein Leben im Gleichgewicht überhaupt möglich?
Weitere Hilfen
Artikel
Artikel, die helfen, ein Leben im Gleichgewicht zu führen
Work-Life-Balance Maßnahmen
11 Work-Life-Balance Maßnahmen für ein ausgeglichenes Leben
Ein deutscher Vollzeit-Arbeitnehmer arbeitet im Schnitt 42 Stunden die Woche (Zahl aus 2013). Hinzu kommt, dass viele die Arbeit im Kopf mit nach Hause nehmen. Doch auch wenn wir dieses Päckchen nicht mit uns tragen, warten daheim weitere Tätigkeiten auf Erledigung: Haus/Wohnung aufräumen/putzen/renovieren, Eltern-Arbeit, Fortbildung usw.
Nur allzu leicht schlägt das Pendel unserer Zeitwaage zu stark in Richtung Arbeit/Verpflichtendes aus. "Leben" können wir uns scheinbar nur wenig leisten, und wenn, dann nur in Form von Abschalten (bzw. Fernseher anschalten) auf dem Sofa, für anderes fehlt uns die Energie.
Da hilft nur aktives Gegensteuern. Wir schildern 11 Maßnahmen, die unsere Work-Life-Balance in Richtung Energie und Lebensfreude ausrichten.
Weiterlesen: Work-Life-Balance Maßnahmen
Perfektionismus
Perfektionismus überwinden – 12 Empfehlungen und wirksame Werkzeuge
Die Verwendung des Wortes Perfektionismus ist nicht ungefährlich, denn zu leicht wollen wir damit verteufeln, verurteilen und kritisieren. Doch, wo wären wir ohne ihn. Es gab und gibt Menschen, deren Motor dreht mit dem Turbolader "Perfektion". Das ist für das Umfeld nicht immer angenehm, aber manchmal entstehen eben auch großartige Erfindungen und Produkte.
Deswegen möchte ich dich einladen in die Welt der Gefahren und Chancen des Perfektionismus. Wo ist er hilfreich und wo kann er gefährlich werden? Was kannst du tun, um ihn zu nutzen? Was solltest du vermeiden, um dich vor den Gefahren zu schützen? Außerdem begleitet dich in diesem Artikel Mirco mit seiner persönlichen Geschichte zum Thema. Er hatte ein massives Perfektionsproblem und arbeitet nach einigen unschönen Erlebnissen im Alltag an diesem Thema.
Pareto-Prinzip einfach erklärt
Pareto-Prinzip einfach erklärt - wie Sie das Phänomen nutzen
Das Pareto-Prinzip, oder auch 80-zu-20-Regel, ist ein großartiges Denkmodell von Vilfredo Pareto, das hilft, Zeit zu sparen und Prioritäten zu setzen - und zwar beruflich wie privat.
Vereinfacht besagt das Prinzip, dass wir 80 % eines Ergebnisses mit 20 % des Gesamtaufwandes erreichen. Die letzten 20 % erfordern dann mit 80 % des Gesamtaufwandes die meiste Arbeit.
Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie das Prinzip für sich anwenden können. Der Nutzen ist groß, aber es ist auch Vorsicht geboten. Probieren Sie es unbedingt aus.
Weiterlesen: Pareto-Prinzip einfach erklärt
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- Geschrieben von Peter Bödeker und Michael Behn
- Zuletzt aktualisiert: 06. Februar 2019
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