Leben im Gleichgewicht – die Rollen-Übung und die Ideensammlung
Bist du in Balance? Um gesund und glücklich zu leben, ist ein Leben im Gleichgewicht hilfreich. Der bewusste Umgang mit sich selbst und die Klärung der wichtigen Lebensrollen sind Grundvoraussetzungen dafür, dass wir unsere Lebensbalance (manchmal verkürzt Work-Life-Balance genannt) halten oder wiederherstellen.
Probiere bitte die drei Ansätze und gleiche so in harmonischer Weise deine Rollen im Leben aus, um zu Zufriedenheit und Wohlgefühl zurückzufinden.

1. Zum Auftakt: Ein Video zum Schmunzeln
Hast du dich ein wenig wiedererkannt?
2. Leben im Gleichgewicht – aber wie?
Bei einem guten Lebens-Gleichgewicht stehen unsere privaten und beruflichen Rollen (Vater, Mutter, Freund … Lehrerin, Verkäufer, Teamleiterin …) in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
Wir sollten bedenken:
- Wer auf Kosten seines Berufs nicht mitbekommt, wie die Kinder erwachsen werden,
- wer zu viele private Rollen wahrnimmt und keine Energie mehr für seinen Job hat,
- wer ständig das Gefühl hat, nicht genug für eine bestimmte Rolle zu tun,
der ist vermutlich nicht mehr im Gleichgewicht und wird auf Dauer Schaden davontragen.
Der bewusste Umgang mit uns selbst und die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Rollen, die wir täglich haben, ist Grundvoraussetzung dafür, dass wir im Gleichgewicht bleiben oder die Work-Life-Balance wiederherstellen.
„Der eigentliche Sinn allen zweckhaften Tuns ist die Harmonie.“
Max Lüscher, aus: Das Harmonie-Gesetz in uns
3. Umfrage: Ist dein Leben im Gleichgewicht?
Ist dein Leben im Gleichgewicht?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Nein, leider nicht. | 40 Stimmen |
Ja, zum größten Teil. | 36 Stimmen |
Mal so, mal so. | 33 Stimmen |
Ja, absolut. | 3 Stimmen |
Nein, aber das ist mir auch egal. | 1 Stimme |
4. Die Rollen-Übung zu einem Leben im Gleichgewicht
4.1. Was sind deine Haupt-Rollen?
Bitte notiere, welche Rollen du in deinem Leben momentan wahrnimmst.
Betrachte das Schaubild und die Beispiele, um ALLE deine Rollen aufzuschreiben.
Beispiele:
- Vorgesetzte
- Kollege
- Mutter
- Ehepartner
- Vorsitzender vom Kegelclub
- Kassenwart
- Elternbeiratsvorsitzende
- Tennisspielerin
- Schauspieler im Laientheater ...
Nutze hierfür auch den folgenden Download:
„Verzweiflung befällt zwangsläufig die, deren Seele aus dem Gleichgewicht ist.“
Mark Aurel (121 - 180), römischer Kaiser und Philosoph
4.2. Beschränke die Anzahl deiner Rollen
Es empfiehlt sich, nicht zu viele Rollen aktiv wahrzunehmen.
Das kommt natürlich auch darauf an, wie viel Zeit die Rollen in Anspruch nehmen. Da du die sogenannten Zwangs-Rollen (z. B. Elternteil) nicht abgeben kannst, ist es unverzichtbar, über jene Rollen nachzudenken, die du hergeben oder auf die wir verzichten können (Kür-Rollen).
Konzentriere dich auf das Wesentliche. Zu viele Rollen führen häufig dazu, dass du keine vollständig ausfüllen kannst und du extrem viel Energie benötigst.
Das Problem hierbei sind häufig zwei Verhaltensweisen und zwar "nicht Nein sagen können" und "es jedem recht machen wollen". Sollte das auch bei dir ein mögliches Thema sein, dann nutze die folgenden Beiträge mit Übungen auf blueprints.
Beitrag: NEIN sagen lernen – Tipps und die Geschichte von Laura
NEIN sagen lernen – Tipps und die Geschichte von Laura
Nein sagen ist nicht immer leicht, denn manchmal fehlt der Mut, manchmal die passende Erklärung für das Nein oder wir lassen uns schlicht überreden. Wenn dann noch der Glaubenssatz "Mach es allen recht" stark ausgeprägt ist, wird es nicht einfacher, ein "Ja, okay" in ein "Nein, im Moment nicht" zu verwandeln. Aber lese selbst über die Ursachen, die Möglichkeiten und Übungen. Lese hier auch die Geschichte von Laura, die nicht nein sagen konnte und wie sie es endlich lernte.
Beitrag: Es allen recht machen wollen – das Problem, der Antreiber und die 5 Lösungsschritte
Es allen recht machen wollen – das Problem, der Antreiber und die 5 Lösungsschritte
Wer das Patentrezept für das Scheitern sucht, der sollte genau das probieren: "Versuche, es allen recht zu machen". Wie formulierte es Franz-Josef Strauß einst so treffend: "Everybody's Darling is Everybody's Depp".
Menschen, die es jedem recht machen möchten, haben einen schweren Stand, denn das ist nicht möglich und raubt viel Energie. Außerdem führt dieses Verhalten häufig zu dem, was der Handelnde gerade nicht will. Lies hier, warum diese Verhaltensweise quasi eine Falle ist und was wir dagegen tun können. Zeitkonto und Selbstwertgefühl werden es dir danken.
4.3. Alle Bereiche einbeziehen
Mache es dir zur Gewohnheit, an dein Gleichgewicht zu denken.
Beachte die obigen vier Bereiche der Work-Life-Balance und zwar möglichst jeden Tag. Mache es dir zu Gewohnheit – auch wenn es immer wieder Phasen geben wird, in dem eine Rolle wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber in diesem Fall ist es dir bewusst und du kannst in der Folge nach Ausgleich suchen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Schaffe, schaffe ...?
Wir West- und Mitteleuropäer neigen dazu, unsere Energien im Bereich "Arbeit/Leistung" zu konzentrieren. Aus diesem Grunde sollten wir mehrfach wöchentlich Aktivitäten, die die übrigen drei Bereiche betreffen, einplanen und durchführen.
Wer dauerhaft einen der drei anderen Bereiche (Bereich Familie/Soziales, Bereich Sinn/Kultur, Bereich Körper/Gesundheit) vernachlässigt, riskiert ein Ungleichgewicht. Dieser Zustand kann zu Unzufriedenheit oder im schlimmsten Fall auch zu Krankheiten führen.
Deswegen unser Rat: Bringe deine beruflichen und privaten Rollen ins Gleichgewicht, um auf Dauer gesund und glücklich zu leben. Sorge für ein Leben im Gleichgewicht.
„Das Leben liebt das Gleichgewicht.“
Deutsches Sprichwort
5. Persönliche Ideensammlung für ein Leben im Gleichgewicht
Notiere zu den vier Bereichen deine Antworten auf die folgende Frage:
5.1. Ins Gleichgewicht kommen
Was kann ich für den jeweiligen Bereich tun, um mehr ins Gleichgewicht zu kommen?
Deine Ideen müssen nicht sofort umsetzbar sein. "Spinne" gerne ein wenig, zuweilen zeigen sich mit der Zeit vollständig neue Wege.
- Bereich Familie/Soziales: Ausflüge, Spieleabend, Straßenfest, mit Oma essen gehen, Treffen mit Freunden, neue Menschen kennen lernen ...
- Bereich Sinn/Kultur: Theater, Meditation, Vernissagen, Ausstellungen, Museum, lesen guter Literatur, Vorlesungen ...
- Bereich Körper/Gesundheit: Kochkurs, Yoga-Kurs, Fitness, ausreichend Schlaf, Tennismannschaft, Spazieren gehen, Achtsamkeit üben, Sport generell ...
- Bereich Arbeit/Leistung: Selbstmanagement verbessern, VHS-Kurse besuchen, Aufgaben im Unternehmen übernehmen, Elternbeirat ...
Bitte sammle erst einmal, bevor du dir weitere Anregungen holst. Unter Punkt 10 findest du auf blueprints Work-Life-Balance Maßnahmen.
5.2. Im Gleichgewicht bleiben
Nun notiere bitte deine Ideen zu folgenden Fragen.
- Wie schaffe ich es, im Gleichgewicht zu bleiben?
- Wie erinnere ich mich daran, etwas dafür zu tun?
- Woraus ziehe ich zukünftig Kraft?
Wenn du magst, dann nutze den folgenden Download, um dein Gleichgewichts-Logbuch zu führen.
„Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.“

6. Download: Das Gleichgewichts-Logbuch
Hier kannst du eine Vorlage kostenfrei als Worddokument oder PDF herunterladen. Sie soll dir als Möglichkeit dienen, um dein eigenes Gleichgewichts-Logbuch zu führen. Du kannst deine Notizen machen und erhältst eine Möglichkeit dein Gleich- oder Ungleichgewicht zu dokumentieren.
7. blueprints-Pareto-Tipp: Leben im Gleichgewicht
„Prüfe immer wieder, ob du noch im Gleichgewicht bist. Achte dazu auf deine Lebensrollen und auf Aktivitäten in den verschiedenen Bereichen wie Familie/Soziales, Sinn/Kultur, Körper/Gesundheit und Arbeit/Leistung. Lebe im Gleichgewicht und bleibe gesund.“
Anmerkung zum Thema "Ganzheitlichkeit"
Es kann spezielle Zeiten geben, wenn du zum Beispiel in einer besonderen Lebensphase bist oder ein sehr ambitioniertes Ziel erreichen möchtest, dass auch mal die anderen Rollen aus dem Gleichgewicht geraten. Es sollte aber kein Dauerzustand werden.
8. Bücher über "Leben im Gleichgewicht"
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9. Video zu "Leben im Gleichgewicht"
9.1. Video: Unser Gleichgwicht – wie wichtig ist unsere Balance im Alltag? | Einstein | SRF
Länge: 36:13 Minuten
10. Mehr Beiträge, Übungen und Anregungen zum Thema "Leben im Gleichgewicht"
Pareto-Prinzip einfach erklärt
Pareto-Prinzip einfach erklärt – wie du das Phänomen nutzt
Das Pareto-Prinzip, oder auch 80-zu-20-Regel, ist ein großartiges Denkmodell von Vilfredo Pareto, das hilft, Zeit zu sparen und Prioritäten zu setzen - und zwar beruflich wie privat.
Vereinfacht besagt das Prinzip, dass wir 80 % eines Ergebnisses mit 20 % des Gesamtaufwandes erreichen. Die letzten 20 % erfordern dann mit 80 % des Gesamtaufwandes die meiste Arbeit.
Erfahre in diesem Artikel, wie du das Prinzip für dich nutzen kannst. Der Nutzen ist groß, aber es ist auch Vorsicht geboten. Probiere es unbedingt aus.
Perfektionismus überwinden – 12 Empfehlungen und wirksame Werkzeuge
Die Verwendung des Wortes Perfektionismus ist nicht ungefährlich, denn zu leicht wollen wir damit verteufeln, verurteilen und kritisieren. Doch, wo wären wir ohne ihn. Es gab und gibt Menschen, deren Motor dreht mit dem Turbolader "Perfektion". Das ist für das Umfeld nicht immer angenehm, aber manchmal entstehen eben auch großartige Erfindungen und Produkte.
Deswegen möchte ich dich einladen in die Welt der Gefahren und Chancen des Perfektionismus. Wo ist er hilfreich und wo kann er gefährlich werden? Was kannst du tun, um ihn zu nutzen? Was solltest du vermeiden, um dich vor den Gefahren zu schützen? Außerdem begleitet dich in diesem Artikel Mirco mit seiner persönlichen Geschichte zum Thema. Er hatte ein massives Perfektionsproblem und arbeitet nach einigen unschönen Erlebnissen im Alltag an diesem Thema.
11 Work-Life-Balance Maßnahmen für ein ausgeglichenes Leben
Ein deutscher Vollzeit-Arbeitnehmer arbeitet im Schnitt 42 Stunden die Woche (Zahl aus 2013). Hinzu kommt, dass viele die Arbeit im Kopf mit nach Hause nehmen. Doch auch wenn wir dieses Päckchen nicht mit uns tragen, warten daheim weitere Tätigkeiten auf Erledigung: Haus/Wohnung aufräumen/putzen/renovieren, Eltern-Arbeit, Fortbildung usw.
Nur allzu leicht schlägt das Pendel unserer Zeitwaage zu stark in Richtung Arbeit/Verpflichtendes aus. "Leben" können wir uns scheinbar nur wenig leisten, und wenn, dann nur in Form von Abschalten (bzw. Fernseher anschalten) auf dem Sofa, für anderes fehlt uns die Energie.
Da hilft nur aktives Gegensteuern. Wir schildern 11 Maßnahmen, die unsere Work-Life-Balance in Richtung Energie und Lebensfreude ausrichten.
- Gelassen werden (10 Anregungen & Übungen)
- Burnout - was tun? (Beitrag)
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- Wie kann ich entspannter werden? (Gratis-Downloads)
- Gelassener arbeiten – 10 Bereiche, um sofort Stress zu reduzieren
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