Fabel | Die Taube und die Ameise | Moral
Die Fabel
An einem heißen Sommertag flog eine durstige Taube an einen kleinen, rieselnden Bach. Sie gurrte vor Verlangen, neigte ihren Kopf und tauchte den Schnabel in das klare Wasser. Hastig saugte sie den kühlen Trunk.
Doch plötzlich hielt sie inne. Sie sah, wie eine Ameise heftig mit ihren winzigen Beinchen strampelte und sich verzweifelt bemühte, wieder an Land zu strampeln.

Die Taube überlegte nicht lange, knickte einen dicken, langen Grasstängel ab und warf ihn der Ameise zu. Flink kletterte diese auf den Halm und krabbelte über die rettende Brücke an Land. Die Taube brummelte zufrieden, schlurfte noch ein wenig Wasser und sonnte sich danach auf einem dicken, dürren Ast, den der Blitz von einem mächtigen Baum abgespalten hatte und der nahe am Bach lag.
Ein junger Bursch patschte barfüßig durch die Wiesen zum Wasser. Er trug einen geschnitzten Pfeil und Bogen. Als er die Taube erblickte, blitzten seine Augen. "Gebratene Tauben sind meine Lieblingsspeise", lachte er und spannte siegesgewiss den Bogen. Erbost über dieses Vorhaben gegen ihren gefiederten Wohltäter kroch die Ameise schnell auf seinen Fuß und zwickte ihn voller Zorn.
Der Taugenichts zuckte zusammen und schlug mit seiner Hand kräftig nach dem kleinen Quälgeist. Das klatschende Geräusch schreckte die Taube aus ihren sonnigen Träumen auf, und eilig flog sie davon. Aus Freude, dass sie ihrem Retter danken konnte, biss die Ameise noch einmal kräftig zu und kroch dann wohlgelaunt in einen Maulwurfshügel.
Jean de La Fontaine (1621 - 1695), französischer Schriftsteller
Die Moral – unsere Interpretation
Ob groß oder klein, wenn alle Wesen sich gegenseitig helfen, dann vergrößern wir die Freude und vermindern das Leid. Und eines Tages wird der Geholfene sich vielleicht für die gute Tat revanchieren können.
Welche Moral siehst du in der Fabel "Die Taube und die Ameise"?
Welche Moral siehst du in der Fabel "Die Taube und die Ameise"?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
Antwort 2
Nichts ist zu klein oder unbedeutend, dass ihm die Hilfe nicht zu teil werden sollte.
Antwort 3
Tue Gutes und es kommt zu dir zurück. Stärkung der Lebensfreude!
Antwort 4
Was du machst, kriegst du zurück.
Antwort 5
Wie du mir, so ich dir.
Antwort 6
Schwache helfen den Starken.
Antwort 7
Eine Hand wäscht die andere.
Antwort 8
Immer helfen.
Antwort 9
Eine Hand wäscht die andere!
Antwort 10
Gutes bringt Gutes zurück.
Antwort 11
Auch die kleinen können mutig sein.
Antwort 12
Wie du mir, so ich dir.
Antwort 13
Übermut tut selten gut.
Antwort 14
Helfe anderen, denn vielleicht brauchst du mal Hilfe.
Antwort 15
AUCH GRÖSSERE KÖNNEN HELFEN.
Antwort 16
Man sollte jedem Mensch oder Tier helfen und nicht immer nur an sich denken. Man sollte auch nicht nur, wenn man jemanden sieht nicht nur an sich denken, sondern auch an anderen und auch den anderen helfen, wenn man es nicht man es kann man sozusagen deswegen sollte man immer, wenn jemand dir geholfen hat, jemanden anderem auch helfen und das ist meine Meinung von der Fabel.
Antwort 17
Auch wenn wir es nicht gleich sehen oder nicht mit Dank rechnen und ihn auch nicht wollen:
Vielleicht kommt er doch zurück und hilft.
Antwort 18
Help your friend.
Antwort 19
Wer Gutes vollbringt, beikommt auch Gutes zurück.
Umfrage zur Fabel "Die Taube und die Ameise"
Wie gefällt dir die Fabel?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Mir gefällt die Fabel gut. | 21 Stimmen |
Mich hat die Fabel zum Nachdenken gebracht. | 12 Stimmen |
Ich fand die Fabel leicht zu lesen. | 11 Stimmen |
Ich fand die Fabel anstrengend zu lesen. | 1 Stimme |
Ich konnte mit der Fabel nichts anfangen. | 0 Stimmen |
Fabel mit ähnlicher Moral: Der Löwe und das Mäuschen
[link][title][/link]
Der Löwe und das Mäuschen – Moral

Der Löwe und das Mäuschen – Aesop
Ein Mäuschen lief über einen schlafenden Löwen. Dieser erwachte und packte es mit seinen gewaltigen Tatzen.
"Verzeih mir meine Unvorsichtigkeit", flehte das Mäuschen. "Ich habe dich nicht stören wollen. Schenke mir mein Leben, ich will dir ewig dankbar sein."
Großmütig schenkte der Löwe ihm die Freiheit und lächelte in sich hinein: "Wie will wohl ein Mäuschen einem Löwen dankbar sein?"
Hier weiterlesen: Der Löwe und das Mäuschen – Moral
Mehr von Jean de La Fontaine auf blueprints
Er gilt als "roi des vers" als "König der Verse". Jean de La Fontaines (1621-1695) Fabeln haben ihn weltweit unsterblich gemacht. 1683 wurde La Fontaine zum Mitglied der "Academie Francaises".
Weitere Fabeln von Jean de La Fontaine auf blueprints

Fabel "Wolf und Lamm" von Jean de La Fontaine und Aesop
Die Fabel "Lamm und der Wolf" wird ursprünglich dem altgriechischen Fabeldichter Äsop zugeschrieben. Der römische Dichter Phaedrus hat sie in Versform umgedichtet. Der französische Schriftsteller Jean de La Fontaine hat die Fabel dann in seiner Erzählung Der "Wolf und das Lamm“ leicht umgeschrieben.
"Der Wolf und das Lamm" in der Fassung von Jean de La Fontaine
Der Starke hat immer recht. Das werden wir sogleich sehen ...
Ein Lamm löschte seinen Durst in einem klaren Bache. Dabei wurde es von einem hungrigen Wolf überrascht.
"Wie kannst du es wagen", rief er wütend, "mir meinen Trank zu trüben? Für diese Frechheit musst du bestraft werden!"
Hier weiterlesen: Fabel Wolf und Lamm
Der Hase mit den Hörnern - eine Fabel von Jean de La Fontaine

Der Hase mit den Hörnern - eine Fabel von Jean de La Fontaine
Ein Häschen tummelte sich ausgelassen an einem wunderschönen Sommermorgen auf einem freien Plätzchen, das von dichtem Buschwerk umgeben war. Hier fühlte es sich sicher. Vergnügt hopste es über ein paar Heidebüschel, sauste übermütig im Kreis umher und wälzte sich mit Wohlbehagen im sonnengewärmten Sand. Es zersprang fast vor Lebenslust und wusste vor Glück nicht wohin mit seinen Kräften.
Aber plötzlich duckte es sich blitzartig in einer kleinen Erdmulde nieder. Ein Hirsch setzte über die Büsche hinweg, und gleich darauf folgte ein Widder. Danach trampelte auch noch ein schwerer Stier respektlos quer durch das sonnige Morgenreich des kleinen Häschens.
"Unverschämte Bande", kreischte das Häschen, "mir meinen schönen Morgen so zu verderben!" Kaum hatte es sich wieder aufgerappelt, sprang eine Ziege über die Sträucher. "Halt", schrie das Häschen, "was soll das bedeuten, wo läuft ihr denn alle hin?"
Hier weiterlesen: Der Hase mit den Hörnern - eine Fabel von Jean de La Fontaine
Video zur Fabel "Die Taube und die Ameise"
Länge: 2:22 Minuten
Mit Klick auf dem Button wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und die bei Youtube üblichen Daten erhoben und Cookies gesetzt.
Buchempfehlung: Sämtliche Fabeln von Jean de La Fontaine
Sämtliche Fabeln von Jean de La Fontaine*
Wer kennt sie nicht aus seiner Schulzeit, die sprechenden Tiere der Fabeln La Fontaines? Anders als die antiken Fabeln, sind die Texte des Franzosen prägnant, amüsant und leicht lesbar. La Fontaine verzichtet auf den belehrenden Duktus der antiken Vorbilder. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch Witz und Ironie führt er die Leser zum richtigen moralischen Urteil. Das macht Fabeln wie »Der Rabe und der Fuchs«, »Die Grille und die Ameise« oder »Stadtratte und Landratte« auch noch am diesjährigen 400. Geburtstag des Autors zum unterhaltsamen und zeitlosen Lesegenuss für Groß und Klein. | Bei Amazon 🔎
Passende Artikel zum Thema "Gutes tun" auf blueprints
Anderen zu helfen, Gutes tun ... alles wichtige Themen, zu denen du mehr auf blueprints findest:
Interne Meldung: Artikel mit der ID 610 hat nicht state = 1

Anonym oder unerwartet Gutes tun: Helfen, ohne es jemanden wissen zu lassen
Stell dir vor, du tust etwas Gutes, ohne dass es jemand mitbekommt. Kein Schulterklopfen, keine Likes auf Social Media, kein „Danke“ in den Kommentaren – nur du weißt, dass du jemandem den Tag versüßt hast. Klingt fast verrückt, oder? In einer Welt, die oft von Anerkennung und Selbstinszenierung lebt, scheint die Idee, anonym Gutes zu tun, wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Aber genau da liegt der besondere Zauber: Wenn du etwas gibst, ohne auf Beifall zu warten, fühlst du dich anders – vielleicht sogar befreit. Diese kleinen Gesten der Freundlichkeit sind keine großen Heldentaten, sondern oft unscheinbare Akte, die trotzdem eine ungeheure Wirkung entfalten können.
Sogenannte "Random Acts of Kindness", zu Deutsch "Zufällige Taten des Guten", haben sich als ein weltweites Motto etabliert, mit dem zur kleinen guten, aber anonymen Tat im Alltag aufgerufen wird. Wir listen hier im Artikel Beispiele auf, wie du "zufällige Freundlichkeitsakte" mit geringem Aufwand in dein Leben integrieren kannst. Und am Ende geht es doch genau darum: die Welt durch stilles Geben ein kleines bisschen besser zu machen, Schritt für Schritt, Geste für Geste.
Hier weiterlesen: Anonym Gutes tun

Helfersyndrom – Was tun? Tipps, Ursachen, Maßnahmen und Selbsttest
Du kennst sicher den Witz mit der älteren Dame, die am Straßenrand steht. Ein junger Mann kommt des Weges und hakt sich bei der Dame unter und begleitet sie über die Straße. Doch die Dame wehrt sich und zwar immer vehementer. Auf der anderen Straßenseite angekommen, geht der junge Mann seines Weges.
Eine andere Dame, die das Ganze beobachtet hat, fragt die ältere Frau: "Warum sind Sie denn so störrisch und undankbar zu dem jungen Mann gewesen? Er wollte Ihnen doch nur über die Straße helfen."
Darauf die ältere Dame: "Ich wollte aber gar nicht über die Straße."
Hilfsbereitschaft ist wichtig und wertvoll. Wenn der Wunsch zu helfen jedoch zu dominierend wird, dann wird es problematisch und das Resultat ist für die Betroffenen nicht immer komisch. Lese hier über das Helfersyndrom, seine Ursachen und Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Nutze auch den Selbsttest.
Hier weiterlesen: Helfersyndrom
Weitere Geschichten, Anekdoten und Fabeln auf blueprints.de
Kategorie: Geschichten & Fabeln
Die Top 7:
Das Brot - Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert
Das Brot - Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert
Plötzlich wachte sie auf. Es war halb drei. Sie überlegte, warum sie aufgewacht war. Ach so! In der Küche hatte jemand gegen einen Stuhl gestoßen. Sie horchte nach der Küche. Es war still. Es war zu still, und als sie mit der Hand über das Bett neben sich fuhr, fand sie es leer. Das war es, was es so besonders still gemacht hatte; sein Atem fehlte.
Hier weiterlesen: Das Brot - Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert
Der alte Löwe und der Fuchs - Fabel von Aesop

Der alte Löwe und der Fuchs
Ein greiser, schwacher Löwe lag in seiner Höhle und war nicht mehr in der Lage Beute zu jagen.
Er war im Begriff zu verhungern. In seiner Not ließ der Löwe in seinem Reich die Nachricht von seinem nahen Tode verbreiten. Er befahl allen Untertanen, an die königliche Höhle zu kommen, wo er von jedem persönlich Abschied nehmen wolle.
Hier weiterlesen: Der alte Löwe und der Fuchs - Fabel von Aesop
Fabel - "Der Hund und das Stück Fleisch" - Aesop

Der Hund und das Stück Fleisch von Aesop
Ein großer Hund hatte einem kleinen, schwächlichen Hündchen ein dickes Stück Fleisch abgejagt. Er brauste mit seiner Beute davon. Als er über eine schmale Brücke lief, fiel zufällig sein Blick ins Wasser. Wie vom Blitz getroffen blieb er stehen, denn er sah unter sich einen Hund, der gierig seine Beute festhielt.
Hier weiterlesen: Fabel - "Der Hund und das Stück Fleisch" - Aesop
Der Löwe und das Mäuschen – Moral

Der Löwe und das Mäuschen – Aesop
Ein Mäuschen lief über einen schlafenden Löwen. Dieser erwachte und packte es mit seinen gewaltigen Tatzen.
"Verzeih mir meine Unvorsichtigkeit", flehte das Mäuschen. "Ich habe dich nicht stören wollen. Schenke mir mein Leben, ich will dir ewig dankbar sein."
Großmütig schenkte der Löwe ihm die Freiheit und lächelte in sich hinein: "Wie will wohl ein Mäuschen einem Löwen dankbar sein?"
Hier weiterlesen: Der Löwe und das Mäuschen – Moral
Die Legende von der Christrose

Eine Geschichte von Selma Lagerlöf, der heutigen Sprache angepasst von Peter Bödeker
Eine Räubermutter, welche in einer Räuberhöhle oben im bergigen Göinger Wald im Norden von Dänemark hauste, hatte sich eines Tages auf einen Bettelzug in das Flachland hinunter begeben. Der Räubervater selbst war ein ausgestoßener Mann und durfte den Wald nicht verlassen, sondern musste sich damit begnügen, den Wegfahrenden aufzulauern, die sich trotz der Gefahr in den Wald wagten.
Doch zu der Zeit, als der Räubervater und die Räubermutter ihr Leben in dem Göinger Wald fristeten, gab es im nördlichen Schonen nicht allzu viel Reisende. Wenn es sich also begab, dass der Räubervater ein paar Wochen lang Pech bei seiner Jagd hatte, dann machte sich die Räubermutter auf ihre Wanderschaft. Sie nahm ihre fünf Kinder mit, und jedes der Kleinen hatte zerlumpte Fellkleider und Holzschuhe an und trug auf dem Rücken einen Sack, der gerade so lang war wie das Kind selbst. Diesmal jedoch sollte die Reise das Leben der Räuberfamilie für alle Zeit verändern.
Hier weiterlesen: Die Legende von der Christrose
Noch mehr Geschichten? Zur Kategorie "Geschichten und Fabeln"
Die Geschichten von Miss Rose

Die Erlebnisse der unsterblichen Miss Rose
Eine Katze, die nicht sterben kann und seit knapp 7.000 Jahren durch die Länder dieser Erde streift. Das ist Miss Rose. Sie kehrt dort ein, wo es ihr gefällt oder wo sie etwas Interessantes erlebt oder erfährt.
Miss Rose hat noch zwei weitere Namen, denn Katzen haben immer drei. Sie möchte unerkannt bleiben, von daher dürfen wir nur ihren Schatten zeigen.
Hier weiterlesen: Die unsterbliche Miss Rose

Eine Eichhörnchen-Geschichte: die Legende vom Jaron-Kobel
Einst hatte Miss Rose ihr Zuhause bei einer Frau, die mit ihrem Sohn Gill in einfachen Verhältnissen lebte. Sie brauchte alle Zeit und Kraft, um ihren Sohn, Miss Rose und sich mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Seit Wochen holte Miss Rose den kleinen Gill aus der Schule ab. Als sie an diesem Tag durch die Brombeerhecke an der Schule schlüpfte, sah sie, wie Gill von drei Jungen umringt war.
Der größte von ihnen sagte: "Deine blöden Ideen will doch keiner hören. Ein fliegendes Fahrrad; eine Uhr, die spricht. Pah! Du bist ein Trottel von armen Eltern. Du bist ein Spinner und wirst nie dazugehören."
Die drei Jungen zerrten Gill zur Dornenhecke und warfen ihn hinein.
Einer der Drei bespuckte Gill noch, bevor sie ihn alleine mit Miss Rose zurück ließen.
Abends schmierte Gills Mutter seine Wunden ein. Sie küsste ihren Sohn auf die zerkratzte Stirn und sagte: "Lass mich Dir eine traurig schöne Geschichte erzählen, lieber Gill. Mein Opa war Förster und er hat sie mir als junges Mädchen erzählt. Es ist die Legende vom Jaron-Kobel."
Miss Rose lag unter dem Bett und spitzte die Ohren.
Hier weiterlesen: Eichhörnchen Geschichte
Katze Miss Rose lebte einst bei einem Psychiater mit Namen Eric in Düsseldorf. Sie durfte dort während der Patientensitzungen in einem Körbchen unter der Heizung liegen.
Eines Tages behandelte Eric einen Bankdirektor, der viele Tränen in seiner ersten Sitzung vergoss. In der zitternden Hand hielt er ein verblichenes Bild, auf dem er mit seinem Vater Hand in Hand in den Sonnenuntergang ging.
Seine Geschichte lautete wie folgt: ...
Hier weiterlesen: Zeit oder Geld
Miss Rose und die Studenten, die nicht wussten, was sie werden wollten
Miss Rose lebte einst bei einem alten Professor, der kurz vor seiner Rente stand. Er gab seit einigen Jahren unentgeltlich ein Seminar für Studenten, die nicht wissen, wohin die Reise in ihrem Leben gehen soll. Er wollte den jungen Menschen bei der Orientierung auf ihrem Weg helfen. Die Zusammenkunft fand immer die ersten vier Samstage im Semester statt, Beginn 14 Uhr, in der Stube des Professors.
Der private Kurs wurde als Geheimtipp an auserwählte Freunde auf dem Campus weiter empfohlen. Die Plätze waren streng rationiert, mehr als 20 Sterbliche passten einfach nicht in die Stube des Professors.
Heute war es wieder soweit, die erste Stunde des Seminars stand an. Die jungen Frauen und Männer waren vollzählig im Wohnzimmer eingetroffen und tuschelten aufgeregt miteinander. Keiner von ihnen wusste, welche Inhalte dieser Workshop haben würde und wie der "Meister", wie die Studenten den Professor liebevoll nannten, ihnen bei ihren Fragen helfen könnte. Miss Rose lag neugierig oben auf dem Regal hinter dem Kamin. Sie fragte sich, warum diese Zusammenkunft so beliebt war.
Hier weiterlesen: Miss Rose und die Studenten, die nicht wussten, was sie werden wollten
Miss Rose: Der Kampf von Licht und Dunkel
In ihrer Afrika-Zeit lebte Miss Rose auch bei einer Müllsammlerin namens Tabaka in Kapstadt. Merkwürdige Geschicke, für deren Erzählung hier nicht der Raum ist, hatten sie in das Armen-Ghetto der Riesenstadt am Südatlantik geführt.
Miss Rose spürte sofort ein Gefühl der Verbundenheit bei ihrer Ankunft in Tabakas Blechhütte. Die alte Katze nahm es stets als ein gutes Zeichen, wenn ihr sofort eine Schale Milch hingestellt wurde. Miss Rose erkannte auch: Tabaka würde nicht mehr allzu lange leben.
Eines Abends saß Tabaka mit ihrer Enkelin am Feuer. Beide trennten alte Kleidungsreste auf und sammelten verwertbare Stoffreste auf einem Haufen zwischen sich. Ein Schneider kaufte Tabaka diese Kleidungsreste ab und verwendete sie als Flicken.
Miss Rose hatte es sich auf dem Stoffhaufen bequem gemacht und lauschte dem Gespräch zwischen Oma und Enkeltochter.
"Weißt du Safira, in jedem von uns Menschen ...
Hier weiterlesen: Miss Rose: Der Kampf von Licht und Dunkel
Miss Rose und der Bahai auf Reisen
Miss Rose wohnte einst bei einem Anhänger des Bahai-Glaubens. Ein gottesfürchtiger Mann, dessen Rat in seiner Gemeinde geschätzt wurde. Er hieß Sahid Batun und war Mitglied des örtlichen Geistigen Rates. Vieles, was in seiner Religion als Verhalten gefordert wurde, fand Wohlgefallen bei Miss Rose. Zudem war Sahid ein einfacher Mann, der kaum etwas zu seiner Zufriedenheit brauchte. Miss Rose hatte schon immer größeres Vertrauen zu Menschen gehabt, die nur wenig bedurften.
Eines Tages hörte ein Urlauber von dem weisen Bahai in der Stadt und stand unangemeldet vor Sahids Tür. Sahid bat ihn in die kleine Wohnung herein und bot dem Fremden einen Platz auf einer schmalen Holzbank an.
Hier weiterlesen: Miss Rose und der Bahai auf Reisen
Miss Rose, die Krankenschwester und der geheimnisvolle Armreif
Wie Madame Butault und Miss Rose mit der verborgenen Inschrift eines Geschenkes zu ihrem inneren Frieden fanden.
Miss Rose erlebt es als zutiefst zufriedenstellend, dass sie Jahrzehnt für Jahrzehnt immer ausgeglichener wird. Doch auch sie kennt gute und schlechte Perioden. An manchen Tagen erwacht sie voller nervöser Unrast, geplagt von innerer Unruhe und Unzufriedenheit. Dann kann es passieren, dass sie Hals über Kopf ihr momentanes Zuhause verlässt und so lange weiter stromert, bis sie ein neues Heim gefunden hat. Oder sie gerät mit der nächstbesten Katze in einen Streit, der oft erst nach verheerenden Verletzungen auf beiden Seiten ein Ende findet. Katzenleben pur. An eine erfolgreiche Jagd ist an diesen Tagen nicht zu denken - es ist ihr völlig unmöglich, in solcher Verfassung lange Zeit regungslos vor einem Mäuseversteck zu verharren.
Hier weiterlesen: Miss Rose, die Krankenschwester und der geheimnisvolle Armreif
Anekdoten auf blueprints.de
Die Top 7:
Geschichte - Till Eulenspiegel auf Wanderung

Der Schalk Till Eulenspiegel auf Wanderung
Till Eulenspiegel befindet sich mit ein paar Weggefährten auf einer langen Wanderung. Stundenlang geht es bergauf und bergab. Während seine Gefährten auf den schweißtreibenden Anstiegen immer nur so vor sich hin stöhnen, ist Till fröhlich, glücklich und entspannt. Wenn es dann bergab geht, verhält sich die Sache genau umgekehrt. Die Freunde lachen, freuen sich, dass die Füße fast wie von selbst laufen - dafür schaut Till grimmig, fast traurig drein! So geschieht es, Aufstieg für Aufstieg, Abstieg für Abstieg!
Hier weiterlesen: Geschichte - Till Eulenspiegel auf Wanderung

Albert Einstein - Mantel des Gelehrten
Albert Einstein gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und weltweit als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit. Folgende Anekdote wird von ihm berichtet:
Eines Tages traf Einstein auf der Straße einen Bekannten. Dieser sagte: "Herr Einstein, Sie sollten sich unbedingt einen neuen Mantel kaufen!"
Einstein: "Weshalb denn? In dieser Stadt kennt mich doch keiner."
Hier weiterlesen: Albert Einsteins Mantel
Charles Darwin - Ehe Pro und Contra

Die witzige Liste
Charles Darwin - Ehe Pro und Contra
Der britische Naturforscher Charles Darwin (* 12. Februar 1809 in Shrewsbury; † 19. April 1882 in Down House/Grafschaft Kent) gilt als Vorreiter der Evolutionstheorie. Sein Hauptwerk ist das Buch "Über die Entstehung der Arten".
Darwin soll zu Lebzeiten im Alter von 29 Jahren (1838, zwei Jahre nach seiner mehrjährigen Schiffsreise auf der Beagle) eine Liste erarbeitet haben, auf der er die Pros und Contras zum Heiraten notiert hat. Er machte dazu zwei Spalten, in denen er die Gründe für und gegen das Heiraten (pros and cons of marriage) notierte:
Hier weiterlesen: Charles Darwin - Ehe Pro und Contra
Churchill und Lady Nancy Astor

Churchill und Lady Nancy Astor
In der Biografie der Lady Nancy Astor, die als erste Frau in das britische Parlament einzog, findet sich folgende erheiternde Erinnerung an ihre Streitgespräche mit Churchill.
Boshaft sagte sie zu dem damaligen Marineminister: "Wäre ich Ihre Frau, Mister Churchill, so würde ich Ihren Kaffee vergiften!"
Darauf Churchill:
Hier weiterlesen: Churchill und Lady Nancy Astor

Sokrates und der Schwätzer
Ein Schwätzer wollte vom großen Philosophen und Lehrmeister Sokrates die Kunst der Rede lernen. So brach er nach Athen auf, um sich ein Angebot von Sokrates unterbreiten zu lassen.
Einige Zeit später stand er vor dem griechischen Philosophen und schaute verdutzt auf das Angebot des Sokrates.
Hier weiterlesen: Sokrates und der Schwätzer

Anekdoten über Albert Einstein
Albert Einstein, der Inbegriff des genialen Wissenschaftlers, hat nicht nur mit seiner Relativitätstheorie die Physik revolutioniert, sondern auch mit seinem einzigartigen Charakter und seiner Sichtweise auf die Welt bleibende Spuren hinterlassen. In diesem Artikel tauchen wir in weniger bekannte Geschichten aus Einsteins Leben ein, die seine menschliche Seite beleuchten. Von heiteren Begegnungen auf hoher See bis zu tiefgründigen Gesprächen über die Grenzen von Wissenschaft und Religion - begleite uns auf eine Reise durch anekdotenreiche Momente, die Einsteins Persönlichkeit von einer anderen Seite zeigen.
Hier weiterlesen: Anekdoten Albert Einstein

Oscar Wilde, der Tod und die Tapete - Zitat
Der irische Schriftsteller Oscar Wilde hatte wahrlich kein leichtes Leben. Als er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt wurde, ruinierte das seine Gesundheit vollends.
Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren auf dem Sterbebett trotz allem seinen Humor nicht verlor.
Oscar Wilde soll auf die besonders hässliche Tapete an der Wand gestarrt haben und sagte dann:
„Du oder ich. Einer von uns beiden sollte endlich gehen.“
Hier weiterlesen: Oscar Wilde Tod Zitat
→ Noch mehr Anekdoten? Zu allen Anekdoten auf blueprints.de
blueprints-Geschichten-Buch: Was wiegt dein Leben?
In eigener Sache
blueprints-Geschichtenbuch: Was wiegt dein Leben?
Ob der Indianer am Lagerfeuer, der Philosoph in der Wandelhalle an seine Schüler oder die Oma an ihre Enkel. Seit Jahrtausenden geben Völker ihr Wissen in Geschichten weiter.
Zu kaufen: hier auf Thalia.de oder hier auf Amazon.
Hier weiterlesen: Was wiegt dein Leben?
source}</details>{/source}
blueprints-Buch: Humoriges und Nachdenkenswertes der Jahrhunderte
In eigener Sache
blueprints-Anekdotenbuch: Humoriges und Nachdenkenswertes der Jahrhunderte
Wie nützlich Anekdoten doch sind. Lockere mit ihnen ernste Themen auf - oder bringe andere zum Lachen - zeige Probleme aus neuen Perspektiven. Nutze die Kurzgeschichten für deine Argumentation in Gesprächen und belebe deine Sprache und dein Schreiben damit.
Zu kaufen: hier auf Thalia.de oder hier auf Amazon.
Hier weiterlesen: blueprints Anekdotenbuch