Wie wir eine gelungene Fernbeziehung führen: Wir verraten die 15 besten Tipps
13 Prozent der Deutschen leben eine Fernbeziehung. Rund 1,7 Millionen Paare wohnen mehr als 100 Kilometer voneinander entfernt, gute 600 Kilometer trennen die Liebenden im Schnitt. Waren früher hauptsächlich Studenten von Fernbeziehungen betroffen, führen Online-Dating und Co. heute in allen Altersklassen zu der Situation: Sonntags heißt es Abschied nehmen für die Woche.
Damit die Liebe trotz unterschiedlicher Wohnorte stark bleibt, haben wir 15 Tipps zusammengestellt. Dabei gilt: Viele der folgenden Anregungen beleben gleichermaßen die Liebe in normalen "ortsgebundenen" Partnerschaften.
Besonders erwähnenswert: Eine Fernbeziehung bietet auch Vorteile, die aktiv genutzt werden können.
Inhalt: Wie eine Fernbeziehung führen?
- Legt fest, was ihr voneinander erwarten dürft
- Übt euch in Akzeptanz der Situation
- Betrachtet eure Fernbeziehung (auch) als Vorteil
- Einerseits: Vermeidet ständige Kommunikation
- Andererseits: Kommuniziert ausgiebig und kreativ
- Macht auch unter der Woche Dinge zusammen
- Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
- Schürt die Glut eures erotischen Feuers
- Sprecht Dinge direkt an, die den anderen ärgern oder verunsichern
- Teilt die Kosten des Reisens fair auf
- Lasst euch Raum in der gemeinsamen Zeit
- Sprecht über eure Gefühle
- Erledigt Verpflichtungen unter der Woche
- Pflegt gute Gedanken über eure Beziehung und den Partner
- Plant zusammen das Kommende
Legt fest, was ihr voneinander erwarten dürft
Unsicherheit ist Gift für jede Beziehung. Das Gegenmittel heißt Vertrauen. Ein Weg dorthin geht über klare Absprachen bei den gegenseitigen Erwartungen an eure Partnerschaft.
Sprecht klar ab, was der eine beim anderen voraussetzen darf. Treue, Verabredungen, Werte, Grundregeln in der Beziehung – da gibt es eine Menge Punkte, über die geredet werden kann und sollte.
Einen Leitfaden für die wichtigsten Beziehungsfragen findet sich im Artikel "Erwartungen an die Partnerschaft".
Übt euch in Akzeptanz der Situation
Wenn Paare ständig damit hadern, dass sie sich so selten sehen, dass sie so viel Zeit auf der Straße oder in der Bahn verbringen, tut das sowohl der Beziehung als auch dem Gemütszustand der Partner nicht gut.
Das Akzeptieren einer momentan nicht änderbaren Situation ist stets der erste Schritt in Richtung Zufriedenheit.
Betrachtet eure Fernbeziehung (auch) als Vorteil
Du kannst noch einen Schritt weiter gehen und dir sagen:
Fernbeziehung? It's not a bug – it's a feature!
Wer den Partner nur am Wochenende sieht, muss unter der Woche alleine klar kommen. Mit dem Alltag, mit der Arbeit, mit sich selbst. Fernbeziehung übt dich in Selbstständigsein. Und wer gut mit sich selbst auskommt, sich gar selbst wertschätzt, der führt tendenziell auch eine glücklichere Beziehung.
Eine Fernbeziehung bietet dir tagtäglich Gelegenheit, auf mehreren Ebenen zu wachsen: Zeitweise alleine den Alltag zu meistern, gut mit dir selbst umzugehen und zu anderen Zeiten die Partnerschaft zu genießen.
Zugleich hast du unter der Woche mehr Zeit dafür Dinge zu tun, die dir guttun: Zeit für Freunde, für Sport, für Hobbys.
Einerseits: Vermeidet ständige Kommunikation
Am Anfang lassen sich die minütlichen WhatsApp-Nachrichten kaum unterdrücken. Zu sehr treibt dieses warme Gefühl, lockt die Freude über ein Zeichen des geliebten Wesens.
Aber mit der Zeit sollte man einsehen, dass weniger Kommunikation manchmal mehr ist. Ansonsten kommt bei Beiden leicht ein Gefühl von "Fernbeziehung ist harte (Kommunikations-)Arbeit" auf.
Andererseits: Kommuniziert ausgiebig und kreativ
Kommuniziert nicht ständig, aber viel! Haltet euch über Freunde, Familie, Kollegen, eure Gefühle, Gedanken und Erlebnisse gegenseitig auf dem Laufenden.
Kann das nicht rasch nervig oder langweilig werden? Nichts spricht gegen feste Traditionen wie den immer gleichen Morgengruß. Im Gegenteil: Solche Rituale bilden Beziehungskultur und vermitteln Sicherheit.
Aber wir wollen den Partner ja auch über unser Alltagsleben auf dem Laufenden halten, auch wenn sich dieses nicht jeden Tag wie ein Drama gestaltet. Wollen uns gegenseitig unterstützen, helfen, beistehen.
Die Lösung gegen langweilige Kommunikation liegt in kreativer Darbietung banalen Geschehens: Hier ein Videoclip, dort ein Selfie, mal ein Telefonat, mal ein Post beim Instagram- oder Facebook-Account des Partners und ab und an vielleicht sogar mal ein altmodischer Brief. Kaum etwas löst mehr Freude beim Partner aus als ein handgeschriebener Liebesbrief oder eine kurze Liebesbotschaft auf einer Postkarte.
Wichtig auch: Macht, wann immer ihr könnt, Videoanrufe. Dem Internet sei Dank, denn einander beim Sprechen zu sehen vermittelt Nähe.
Kommunikation schafft Vertrauen. Vertrauen ist die Basis einer erfüllenden Beziehung.
Tipp: Nutzt für eure Partnerschaft eine exklusive Messaging-App. Probiert einfach mehrere Sachen aus (per SMS, Telefon, Facebook, Messanger-Apps für Paare usw.) und findet so heraus, welche Form der Kommunikation euch zu welchem Anlass gemeinsam am meisten liegt.
Da draußen gibt es weit mehr, als nur WhatsApp.
Liebe greift auch in die Ferne,
Liebe fesselt ja kein Ort.
Friedrich Schiller
Macht auch unter der Woche Dinge zusammen
Ihr könntet euch zum Beispiel gleichzeitig eine Serie anschauen oder gemeinsam ein Computerspiel spielen. Möglich auch: ein gemeinsamer Spaziergang während ihr telefoniert oder der eine liest dem anderen über Skype etwas vor.
Wie könnte man noch gemeinsam die Fern-Zeit verbringen? Ihr kocht zeitgleich dasselbe Gericht, ihr habt ein Candle-Light-Dinner beim Video-Chat oder ihr schlaft miteinander ein. Fernbeziehung braucht Kreativität!
Ihr könnt auch Dinge gemeinsam tun, ohne zugleich ein Kommunikationsmittel zu nutzen: Zeitgleich mit dem Partner dasselbe Buch lesen, die gleichen Nachrichten schauen, euch mit einem gleichen Thema beschäftigen, parallel eine neue Sprache lernen oder einen neuen Künstler hören. So habt ihr stets Themen, über die ihr euch austauschen könnt und lernt einander immer besser kennen.
Auf diesem Wege schafft ihr zugleich gemeinsame Erinnerungen, die euch tiefer miteinander verbinden. Wer mag, sammelt Überbleibsel dieser Erlebnisse in einer Schatztruhe: Fotos, Konzertkarten, Bustickets ... In schweren Zeiten ist diese Truhe ein Füllhorn der Freude.
Tipp
Ihr könnt eure Online-Kalender teilen und so sehen, was der andere jeweils macht.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
... und die Liebe in einer Fernbeziehung. Vor allem kleine Geschenke vom Partner, die unter der Woche ankommen. Das muss nichts Großes sein. Auch eine kleine Aufmerksamkeit zeigt, dass du an den anderen gedacht hast. Dass du weißt, was sie/er gerne mag. Wenn du das Präsent online bestellst, musst du dafür nicht einmal mehr zur Post gehen.
Geschenktipps
Blumen, ein Buch, Schokolade, ein Fotobuch vom letzten gemeinsamen Wochenende, ein Liebesschloss mit eingravierten Namen und:
Schürt die Glut eures erotischen Feuers
Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Das kann auch für den Sex gelten. Wer schon am Montag von seinem Schatz erfährt, was man am Freitagabend denn so machen könne, wird die Woche gleich ganz anders erleben.
Du musst dabei nicht allzu direkt werden. Andeutungen, Neckereien und doppeldeutige Wortspiele können sogar reizvoller sein.
Sprecht Dinge direkt an, die den anderen ärgern oder verunsichern
Eine Fernbeziehung bringt auch das Element der Unsicherheit mit sich: Was macht der andere gerade? Ist das wirklich ein harmloser Kollegentreff oder steckt mehr dahinter?
Am leichtesten lässt sich dieses Gefühl der Unsicherheit bei deinem Partner auflösen, indem du proaktiv erzählst, was du da genau vorhast und wie du dabei empfindest. Transparenz schafft Vertrauen.
Laut Umfragen wird in Fernbeziehungen weniger "fremdgegangen" als in normalen Beziehungen.
Teilt die Kosten des Reisens fair auf
Je nach Entfernung und Häufigkeit der Besuche kann eine Fernbeziehung richtig viel Geld erfordern. Es wäre natürlich höchst unfair, wenn diese Ausgaben überwiegend von einer Seite getragen werden. Es sei denn, einer von euch Beiden verdient deutlich mehr als der andere. Dann darf die Kostenverteilung ruhig eine Schieflage aufweisen.
Lasst euch Raum in der gemeinsamen Zeit
Wenn man sich nur am Wochenende sieht, wollen Fern-Paare gern allzu viel allzu schnell nachholen.
Aber da ist auch erst einmal ein kurzes Gefühl der Unsicherheit, wenn man am Bahnhof ankommt und den Partner zwei Wochen nicht gesehen hat. Geht dann lieber einfach zunächst ein Stück Weges gemeinsam, erzählt dabei. Lasst euch Zeit. Findet eure Rituale.
Überfrachtet auch danach nicht eure gemeinsamen Tage. Weniger Aktivität bringt euch meist mehr Erfüllung.
Sprecht über eure Gefühle
Unsicherheit, Angst, Lust, Verlangen, Sehnsucht, Zweifel, Eifersucht ... die Liste der möglichen Gefühle von Menschen, gerade in einer Fernbeziehung, ist lang. Wenn der eine Partner etwas vor dem anderen zu verbergen versucht, wird sich das irgendwann rächen.
Wer offen und ehrlich miteinander kommuniziert, schafft Möglichkeiten. Zum Beispiel die Möglichkeit, einander zu helfen, einander zu verstehen. Oder die Möglichkeit, Probleme auszumerzen, wenn diese noch klein sind.
Tipp
Manchen fällt es leichter, über problematische Gefühle wie Eifersucht (man will dem anderen ja auch nichts verbieten) oder Unsicherheit zu reden, wenn diese anhand eines Buches durchgegangen werden.
Bücher zur Fernbeziehung:
Erledigt Verpflichtungen unter der Woche
Von Einkaufen über Steuerabrechnung bis Hausputz: Solche Dinge sollten nicht von eurer gemeinsamen Paarzeit abgehen.
Pflegt gute Gedanken über eure Beziehung und den Partner
In jeder Beziehung ist es wichtig, positiv zu bleiben. Das geschieht nicht von selbst. Vor allem in der Fernbeziehungen kann zum Beispiel leicht Einsamkeit aufkommen und dabei den Zweifel und die Eifersucht im Gepäck haben.
Wie bleibst du optimistisch? Akzeptanz hatten wir schon. Den Optimismus-Turbo schaltest du ein, indem du Dankbarkeit pflegst. Dankbarkeit für die Möglichkeit, jemanden zu lieben. Dankbar sein für jemanden, der dich liebt. Dankbar für die letzte Liebesbotschaft, den gemeinsamen Kinobesuch vor drei Tagen ...
Teile dem Anderen auch mit, wie dankbar und glücklich du für eure Liebe bist. Immer mal wieder. Kaum etwas anderes wirkt so förderlich für Vertrauen und Wir-Gefühl.
Liebe wechselt nicht mit Stunde oder Woche, weit reicht ihre Kraft bis zum letzten Tag.
William Shakespeare
Wie Fernbeziehung führen? Gemeinsame Ziele!
Plant zusammen das Kommende
Die meisten Fernbeziehungen sind nur auf Zeit getrennt. Im Schnitt dauert die Liebe auf Distanz zwei Jahre, danach ist man getrennt oder an einem Ort vereint.
Warum Pläne schmieden? Wenn ihr einen konkreten Termin kennt, an dem ihr zusammenziehen wollt, wird die Zeit des Getrenntseins leichter. Vielleicht müssen dafür in der Zukunft noch ein paar Hürden überwunden werden: Wer zieht um? Wer wechselt den Job? Wo wollt ihr leben? Wenn ihr das alles gemeinsam löst, seid ihr wieder ein Stück mehr miteinander verbunden.
Auch das Planen des gemeinsamen Urlaubs schafft Vertrautheit und Vorfreude. Apropos Urlaub: In diesen Zeiten längeren Beisammenseins lernen wir auch die "anderen Seiten" des Partners kennen. Das bildet wiederum die Voraussetzungen für die Zeit des vereinten Wohnens.
Grundsätzlich gilt: Gemeinsame Ziele und gleiche Vorstellungen und Pläne für die Zukunft schaffen Nähe, Vertrauen und Verbundenheit. Nicht nur in der Fernbeziehung.