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Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung
Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Wenn jemand für etwas beschuldigt bzw. bestraft wird, das er nicht oder nur mit zu verantworten hat, dann muss er "als Prügelknabe herhalten".
Zur Herkunft: Diese Redewendung kommt aus der Zeit, als an jungen Edelleuten des englischen und französischen Königshauses die übliche Prügelstrafe nicht vollzogen werden durfte. An ihrer Stelle mussten arme Kinder, die für diesen Zweck "gehalten" wurden, die Schläge auf sich nehmen. Der Schuldige musste als Strafe bei der Prozedur zusehen, die von Rechts wegen eigentlich ihm galt.
Heute wird der Ausdruck häufig benutzt um zu beschreiben, dass eine Person oder Personengruppe, besonders oft für Probleme oder negative Vorfälle verantwortlich gemacht (und teils auch bestraft) wird, obwohl die Umstände nicht geklärt sind bzw. er oder sie unschuldig ist.
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Anagramm – Bedeutung
Anagramm – Bedeutung, Beispiele und Übungen
Ein Anagramm (von griechisch anagráphein = umschreiben) bezeichnet eine Buchstabenfolge, die aus einer anderen Buchstabenfolge nur durch die Umstellung der Buchstaben gebildet wird. Das Anagramm wird auch "Letterwechsel" oder "Schüttelwort" genannt.
Ein Beispiel ist das Wort "Lampe", welches ein Anagramm zu "Ampel" und "Palme" ist. Das Umstellen der Buchstaben nennt man Anagrammieren.
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Höhle des Löwen - Bedeutung
Höhle des Löwen - Bedeutung, Herkunft - sei ein Fuchs, sonst endet das böse
Die Höhle des Löwen ist ein Ausdruck, der seine Herkunft der Fabel "Der Fuchs und der alte Löwe" des griechischen Dichters Aesop verdankt.
In dieser Fabel fragt der alte Löwe den Fuchs, warum er nicht in die Höhle komme, um ihn zu besuchen. Darauf antwortet der Fuchs: "Weil ich viele Spuren hineinführen aber wenige herauskommen sehe."
Die Höhle des Löwen ist ein Ort, wo wir uns in Gefahr wähnen bzw. in Gefahr sind. Darauf geht auch der Ausspruch zurück: "Die Spuren schrecken ab" - im Sinne eines warnenden Zeichens. Dieser Ausspruch wurde früher oft lateinisch zitiert: "Vestigia terrent."
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Geh, wo der Pfeffer wächst - Bedeutung
Geh, wo der Pfeffer wächst - 7.000 km könnten gerade reichen - Bedeutung, Herkunft
Eigentlich müsste es heißen "Geh hin, wo der Pfeffer wächst", aber gesagt wird es häufig anders. Seine Herkunft verdankt diese Redensart jener Zeit, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde. Mit dieser Entdeckung wurden allerlei Gewürze zum Handelsobjekt, wie z. B. der Pfeffer.
Wenn man also eine unangenehme Person dahin wünscht, "wo der Pfeffer wächst", will man sie nach dem entlegensten Ort in der Welt schicken und Indien als Ursprungsland des Pfeffers ist da doch ein idealer Ort - immerhin von Deutschland über 7.000 km entfernt.
Übrigens: Nach der beißenden Wirkung des Pfeffers spricht man auch von "Pfeffern" ("Hineinpfeffern", "Draufpfeffern"), wenn man heftig auf etwas einwirkt, z. B. durch Schlagen, Schießen und Ähnliches.
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Auf Granit beißen – Bedeutung
Auf Granit beißen – Vorsicht vor Zahnverlust, Bedeutung und Herkunft
"Bei jemandem auf Granit beißen" oder "auf Granit beißen" verdankt seine Herkunft dem grobkristallinen magmatischen Tiefengestein Granit. Es ist eine der härtesten Gesteinsarten. Wenn wir also bei jemandem oder bei etwas auf Granit beißen, dann stoßen wir auf extrem starken Widerstand mit einem Anliegen, einer Idee oder einer Bitte.
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Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung
Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung – Was sollen die damit?
Das Sprichwort "Perlen vor die Säue werfen" verwenden wir heute, wenn wir wertvolle Dinge an jemanden verschwenden, der diese nicht zu schätzen weiß.
Diese Redewendung verdankt ihre Herkunft der Bibel. Im Evangelium nach Matthäus 7,6 heißt es: "Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.“
Bedeutung des Ausdrucks
In der byzantinischen Kirche wurden "Perlen" interpretiert als das geheiligte Brot, das in kleine Bröckchen zerkrümelt wird, sodass die angegebene Bibelstelle aussagen könnte, dass den Säuen kein geheiligtes Brot vorgeworfen werden soll.
Unsere Deutung: Aus unserer Sicht mahnte Jesus, alles Heilige, also auch Glaubensangelegenheiten, nicht mit den Menschen zu teilen oder zu diskutieren, die es nicht zu schätzen wissen.
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Manschetten haben – Bedeutung
Manschetten haben – nur für Zärtlinge? Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Manschetten haben" den studentischen Kreisen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In dieser Zeit hinderte die Mode der überfallenden Manschetten den Gebrauch des Degens im Kampf. Wer also Manschetten trug, der konnte sich nicht schlagen, sondern war ein "modischer Zärtling" bzw. würde man heute sagen "ein Weichei".
Wenn jemand Angst, Furcht oder allzu großen Respekt hat, sagen wir heute auch: "Er hat Manschetten".
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Hannemann, geh du voran – Bedeutung, Herkunft
Hannemann, geh du voran – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Der Ausspruch verdankt seine Herkunft dem Schwank von den Sieben Schwaben, der seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts bekannt ist. Die Schwaben werden in der Erzählung als recht tölpelhaft dargestellt. Höhepunkt ist der Kampf der Schwaben mit einem Untier, das sich später als Hase herausstellt: Angesichts eines furchterregenden unbekannten Tieres, das aber wie gesagt in Wirklichkeit ein gewöhnliches Langohr ist, wird der eine der sieben Schwaben aufgefordert:
Hannemann, geh du voran! Du hast die größten Stiefel an, dass dich das Tier nicht beißen kann.
Bedeutung
"Hannemann, geh du voran!" verwenden wir heute als eine Aufforderung zum Vorangehen bzw. bei etwas Unangenehmen den Anfang zu machen.
"Hannemann" ist so auch zu einem Symbol geworden und zwar für diejenigen, die sich nicht trauen, denen der Mut fehlt eine unangenehme Aufgabe zu erledigen oder ein Problem zu lösen. Diese Damen und Herren senden dann lieber den "Hannemann" vorweg.
Hier findest du "Hannemann, geh du voran" weiter erläutert: ► Beispiele für die heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu "Mut" und "Selbstvertrauen" ► Hintergrundinformationen zu den Sieben Schwaben ► Video und Lied
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Gegen Windmühlen kämpfen
Bild: Windmühlen von Campo der Criptana an der Ruta de Don Quijote
Gegen Windmühlen kämpfen – Bedeutung und Herkunft der Redewendung
Herkunft
Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf den Ritter von der traurigen Gestalt Don Quijote aus dem gleichnamigen Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes Saavedra. Er hält Windmühlen für mächtige, vielarmige Riesen und rennt mit angelegter Lanze gegen sie an, was natürlich übel ausgeht. Don Quijote ist eine der bedeutendsten Figuren des abendländischen Romans.
Bedeutung
Die Metapher "Gegen Windmühlen kämpfen" verwenden wir heute, wenn jemand aussichtslos gegen etwas Übermächtiges kämpft, das jedoch nur in der Einbildung vorhanden bzw. ein Feind ist.
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Pünktlich wie die Maurer – Bedeutung
Pünktlich wie die Maurer - Achtung, das kann gefährlich sein! - Bedeutung und Herkunft
Diese Redensart verdankt ihre Herkunft der früher weitverbreiteten Ansicht, dass die Maurer auf die Minute genau die Kelle aus der Hand legen, um Feierabend zu machen.
Diese Berufsneckerei ist auch in die Form von Witzen gefasst worden - so wird beispielsweise erzählt, dass ein Maurer, der in den Rhein gefallen war, zu schwimmen aufhörte und ertrank, als die Glocke vom Kirchturm den Feierabend einläutete.
Heutige Bedeutung
Wenn wir heute sagen "pünktlich wie die Maurer", dann meinen wir, jemand sei sehr pünktlich.
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