Übung: Jahresrückblick und -ausblick
Um Ideen, Mut und Kraft für das kommende Jahr zu tanken, empfiehlt es sich, das vergangene Jahr ganz bewusst zu betrachten. Nutze die folgende Übung, um kraftvolle Ziele zu formulieren und um noch besser Prioritäten zu setzen.
So trägst du dazu bei, dass das Glück an deine Tür klopft.
Ein Jahreswechsel ist mehr als ein Kalenderblatt, das umschlägt. Er ist ein kleiner Zwischenhalt im oft gehetzten Alltag – ein Moment, um innezuhalten und den Fokus zu schärfen. Die folgenden Impulse bilden eine strukturierte Übung für einen Jahresrückblick und -ausblick, mit der du dir Klarheit verschaffst: über Vergangenes, über das, was geblieben ist und über das, was kommen darf. Die Übung führt dich Schritt für Schritt vom Nachdenken ins Entscheiden – und am Ende ins Tun.
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Rückblick und Notizen
Im ersten Schritt geht es darum, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und möglichst schriftlich fünf Fragen zu beantworten.
- Was waren deine großen Erfolge im vergangenen Jahr?
- Worauf führst du diese zurück?
- Was waren deine Misserfolge im vergangenen Jahr?
- Was ist deine Erklärung dafür?
- Was folgt daraus für das kommende Jahr?
Betrachte noch einmal deinen Weg im vergangenen Jahr und notiere bitte auch, welche Wünsche und Ziele dir nach wie vor wichtig sind.
Dein emotionales Jahresklima
Zahlen, Fakten, Termine – all das erzählt nur die Hälfte der Geschichte. Frage dich daher: Wie hat sich dieses Jahr angefühlt?
War es ein Jahr des Aufbruchs, ein Jahr der Müdigkeit, der Hoffnung, der Stille, der Unruhe?
Manchmal liegt die wichtigste Erkenntnis nicht in Erfolgslisten, sondern darin, ein Gefühl zu benennen, das man ein Jahr lang mit sich getragen hat.
Weitere Impulse für deinen Rückblick
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, helfen dir diese Fragen, die oft unausgesprochen bleiben:
- Welche Entscheidung habe ich in diesem Jahr getroffen, über die ich heute erleichtert bin?
- Welche Entscheidung habe ich nicht getroffen – und warum?
- Welche Beziehung hat mir Kraft gegeben, welche hat Kraft genommen?
- Was hat mich unerwartet überrascht – im Guten wie im Schlechten?
- Welche Gewohnheit hat mein Leben verbessert? Welche verschlechtert?
Nicht jede Frage braucht eine perfekte Antwort. Manchmal zeigt schon das Zögern oder Nicht-Wissen, wo das nächste Thema liegt.
"Wenn ein Jahr nicht leer verlaufen soll, muss man beizeiten anfangen."
Warum diese Übung wirkt
Ein Jahresrückblick funktioniert wie eine innere Inventur. Er schafft einen Raum, in dem du benennen kannst, was gelungen ist, was Kraft gekostet hat und was du – bewusst oder unbewusst – mit dir herumgetragen hast. Indem du bewusst zurückschaust, entlastest du das Gedächtnis, sortierst diffuse Gefühle und erkennst Muster, die dir sonst entgehen würden.
Das kommende Jahr wird dadurch nicht planbar – aber sehr viel klarer, fokussierter und ehrlicher. Manche Menschen entdecken beim Rückblick sogar blinde Flecken, die mehr über sie aussagen als alle Erfolgslisten zusammen.
Welche Rückblick-Methode nutzt du?
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Geschobenes und deine Ziele
Überlege bitte, was du erneut geschoben hast, obwohl es dir viel bedeutet.
Frage dich bitte: Wirst du wirklich starten,
- wenn dein Haus fertig ist?
- wenn das Wetter wieder besser wird?
- wenn die Kinder aus dem Haus sind?
- wenn du in Rente bist?
- wenn diese stressige Phase vorbei ist?
- wenn ...?
Tipp: Entscheide, ob du weiter schieben willst, das Ziel loslassen oder ein erstes Zwischenziel für das kommende Jahr formulieren möchtest. Schieberitis bringt niemanden vorwärts und bindet nur unnötig Energie und Zeit.

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Träume und deine Ziele
Fehlt dir zu einem Traum oder einem deiner großen Wünsche ein wenig Mut? Hast du Angst vor der eigenen Courage, obwohl es schon immer ein Traum von dir war?
- Fange an, das Buch zu schreiben
- Lege Geld zurück für die Weltreise
- Melde dich für den Klavierunterricht an
- Kaufe dir Acrylfarben und eine Staffelei
- Gehe tanzen und ...
Notiere bitte, was du dir "erträumst".
Tipp: Lies hier zur Vertiefung und Inspiration den Beitrag "7 faszinierende Entdeckungen über das Träumen, die Sie wissen sollten". Wenn du ein wenig Furcht vor der "eigenen Größe" hast, dann empfehlen wir den Beitrag "Der Jonas-Komplex – 3 Anregungen, mehr eigene Größe zuzulassen"
Eine weitere Möglichkeit: Erstelle eine Bucket-Liste
"Begrüße das neue Jahr vertrauensvoll und ohne Vorurteile,
dann hast du es schon halb zum Freunde gewonnen."
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Entscheiden
Nun ist der Schreibblock meist gut gefüllt mit dem, was du anstrebst, dir wünscht oder erträumst.
Meist ist es aber unrealistisch, alle Punkte gleichzeitig zu starten. Wir sollten Prioritäten setzen. Bitte wähle die wichtigsten drei Ziele aus.
Tipp: Betrachte, ob du ausgewogen zielst. Sind es nur berufliche Ziele? Sind es nur große Ziele? Achte auf Ausgewogenheit.
"Wer etwas Großes will, der muss sich zu beschränken wissen;
der dagegen alles will, der will in der Tat nichts und bringt es zu nichts."
Typische Stolperfallen – und wie du sie vermeidest
- Zu große Ziele: Große Träume verdienen Respekt, aber sie brauchen kleine Schritte. Sonst bleibt alles beim Wünschen.
- Perfektionismus: Der Wunsch, „perfekt zu starten“, verhindert oft den ersten Schritt.
- Fremde Erwartungen: Ziele funktionieren nur, wenn sie aus der eigenen Stimme kommen – nicht aus dem Echo von Kollegen, Familie oder Trends.
- Zuviel auf einmal: Drei klare Ziele sind oft mehr wert als eine übervolle Liste, die dich nur erdrückt.

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Formuliere deine Ziele
Betrachte nun deine wichtigsten Vorhaben sowie Wünsche und formuliere daraus kraftvolle Ziele. Eine Anleitung zum Thema Ziele formulieren findest du hier.
Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen Wort ist so groß wie der zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz. So formulierte Mark Twain es einst so treffend. Was für einzelne Worte gilt, gilt auch für Formulierungen. Denn wenn du mit Zielen arbeitest, ist es wichtig, das Ziel eindeutig und motivierend zu formulieren. Nutze die folgende Anleitung, um dein Ziel so aufzuschreiben, dass du aus deinen Wünschen Ziele machst, und diese dann so formulierst, dass der Erfolg wahrscheinlicher wird – nutze die einzelnen Schritte, um ein motivierendes Ziel zu formulieren – und mache einen Blitz daraus.. Beitrag: Ziele formulieren
Ziele formulieren: erlerne die Kunst, Motivation auszulösen
"Der ziellose Mensch erleidet sein Schicksal, der zielbewusste gestaltet es."
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Zeit für deine Ziele
Es empfiehlt sich, die kommenden Tage zu nutzen, um sich aktiv mit den eigenen Wünschen, Träumen und Zielen zu beschäftigen.
Die Vorteile sind unter anderem:
- Du bündelst deine Energien
- Du entscheidest zielorientierter
- Du kannst auch NEIN sagen
- Du lernst deine Stärken und Schwächen noch besser kennen
- Du tankst Motivation und Mut für das kommende Jahr.
Nach der Übung hast du für das kommende Jahr motivierende Ziele. Nun heißt es nur noch, das Geplante ins Werk zu setzen. Dazu brauchst du Mut, Zeit und Energie und – ein wenig Glück. Aber, wenn das Glück dann kommt, bist du vorbereitet.
Ausblick: Was möchte ich im kommenden Jahr anders leben?
Ein Ausblick ist nicht bloß das Formulieren eines Ziels. Er ist eine Haltung. Überlege daher:
- Welche Art Mensch möchte ich im kommenden Jahr öfter sein?
- Wo wünsche ich mir mehr Mut, wo mehr Gelassenheit?
- Welche kleine tägliche Handlung bringt mich einem großen Wunsch spürbar näher?
Wie du deine Ziele sanft in den Alltag integrierst
Ein Ziel bleibt nur dann lebendig, wenn es Platz in deinem Alltag bekommt. Das beginnt nicht mit einer großen Veränderung, sondern mit der Frage: Welche zehn Minuten pro Tag gehören diesem Ziel?
Zehn Minuten wirken lächerlich wenig – bis man ein Jahr später merkt, welche Kraft in dieser Konstanz steckt.

Das blueprints Team wünscht dir Ziele und Träume, den Blick für das Machbare, die Kraft, dafür zu arbeiten, den Mut, neue Wege zu gehen, genügend Ausdauer auf dieser Reise und einen Tag der großen Feier.
Ergänzungen und Fragen von Leser:innen
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
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Der „Quitter’s Day“ wurde durch weltweite Nutzungsdaten von Fitness-Apps identifiziert. - 3. Rückblicke erhöhen nachweislich die Lebenszufriedenheit.
Selbst kurze schriftliche Reflexionen können das Wohlbefinden steigern – unabhängig vom Inhalt. - 4. Menschen treffen bessere Entscheidungen, wenn sie über sich selbst in der dritten Person schreiben.
Das sogenannte „self-distancing“ reduziert Stress und schafft Klarheit. - 5. Ziele, die zu vage formuliert sind, werden vom Gehirn wie Fantasie behandelt.
Erst konkrete, messbare Schritte lassen das Motivationszentrum anspringen. - 6. Menschen überschätzen, was sie an einem Tag schaffen – und unterschätzen, was ein Jahr möglich macht.
Dieser sogenannte „Planungsfehler“ ist einer der häufigsten Gründe für Frust. - 7. Im alten Rom begann das Jahr ursprünglich im März – der Jahresrückblick wäre also historisch ein Frühlingsthema.
Erst Julius Caesar verschob den Jahresbeginn auf Januar.
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