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Ziele und Bedürfnisse - Darum sollten Ziele stets auf Bedürfnissen gründen

Wenn wir Wünsche hegen, Ziele suchen und anstreben, sollten wir uns darüber im Klaren sein, was uns hinter einem Wunsch antreibt. Wir sollten unsere Bedürfnisse kennen und auf ihnen aufbauen.

Wer seine wahren Motive und Bedürfnisse nicht kennt, läuft eventuell in die Irre. Das kostet viel Zeit und Energie, die wir lieber anders investieren sollten.

"Drum prüfe, wer sich an seine Wünsche bindet!"

Hier eine Auswahl von Bedürfnissen, die sich hinter unseren Wünschen und Zielen verbergen:

Frau blickt über das Meer auf eine Stadt
  • Abenteuer,
  • Anerkennung,
  • Beziehungen,
  • Familie,
  • Freundschaft,
  • Freiheit,
  • Fürsorge für andere,
  • Gesundheit,
  • Harmonie,
  • Ansehen,
  • körperliche Aktivität,
  • Macht,
  • materielle Güter,
  • Rache,
  • Reife,
  • Ruhe,
  • Sicherheit,
  • soziale Kontakte.

Eine bekannte Qualifizierung stammt von Maslow, er nannte es Bedürfnispyramide. Neuropsychologe Rick Hanson unterteilt die Bedürfnisswelt des Menschen in drei Hauptmotive:

  1. Sicherheit (Gefahren meiden),
  2. Zufriedenheit (Belohnungen erlangen) und
  3. Zugehörigkeit (soziale Bindungen eingehen)

Ein Beispiel

Nehmen wir an, ich möchte von meinem Vater Anerkennung und Wertschätzung (Bedürfnisse).

Papa ist praktizierender Arzt und hält dies für den angesehensten Beruf der Welt. Deswegen entscheide ich mich für das Studium der Medizin (Ziel). Das kann u.U. problematisch werden:

  1. Ich arbeite später in einem Beruf, der mir eventuell kaum Freude bereitet.
  2. Ich gehe der Klärung mit meinem Vater aus dem Weg.
  3. Vielleicht gibt es einen für mich passenderen Weg, Wertschätzung und Anerkennung zu erlangen.
  4. Ich habe durch das Studium wenig Zeit für meine Eltern, Frau und Kinder. Ich schaffe zwar meinen Abschluss und werde Mediziner, aber erfahre verstärkt Ablehnung, weil ich fast nie Zeit für meine Familie aufbringe.
  5. Am Ende ändert sich sogar die Meinung meines Vaters. Der Arztberuf ist für ihn nicht mehr anerkennungswürdig. Dann heißt es: "Ziel erreicht. Bedürfnis nicht befriedigt."

Merke: Prüfe, ob dein Ziel dein Bedürfnis wahrlich erfüllt.

Ein weiteres Beispiel

Wenn ich unter Komplexen leide ("ich bin nicht gut genug"), kann der vollste Kleiderschrank oder der Kauf eines Sportwagens mir auf Dauer auch nicht helfen.

Sinnvoller ist es, stattdessen an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten und daraus ein Ziel zu machen, das ich anstrebe. Zur Belohnung für die Erreichung des Ziels kaufe ich dann die lang ersehnten Schuhe oder bestelle ich mir den Porsche, wenn ich das dann überhaupt noch möchte.

Noch ein Beispiel

Wenn jemand in seinem Beruf unglücklich ist (unerfülltes Bedürfnis: Freude am Leben), hilft ihm das tägliche Trainieren im Wald für den nächsten Marathonlauf nicht (Ziel: besser drauf durch Sport, Erfolgserlebnis). Höchstens, um kurzzeitig zu vergessen.

Die Frage sollte erlaubt sein, ob dieser Mensch hier sein berufliches Unglück/Versagen mit alternativen Erfolgserlebnissen ausgleichen will. Wenn mir klar ist, dass dem so ist, kann ich meine Energie für die Suche einer neuen Arbeit investieren. Oder: Wie ich lerne zu können und zu mögen, was ich beruflich tue.

Frage dich bitte, ob dein Ziel wahrhaft dein Ziel ist - nicht das Ziel von anderen - und welches Bedürfnis du mit dem Erreichen des Ziels befriedigen willst.

Zwischenfazit: Erfüllende Ziele kommen aus wahren Bedürfnissen

  1. Eine Partnerschaft, die ...
  2. Sicherheit in Bezug auf ...
  3. Anerkennung von ...
  4. Mehr Zeit für ...
  5. Belohnung XY

Je besser du deine wahren Bedürfnisse kennst, um so eher kannst du geeignete Ziele und Maßnahmen finden, die starke Motivation und persönlichen Antrieb auslösen. Ziele, die wahrhaft zufriedener machen.

Je mehr eigene Begeisterung ein Ziel hervorruft, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit für das Dranbleiben am Ziel und damit für Ihren Erfolg. 

Vorgehen: Von Bedürfnissen zu Zielen

Schreibe deine Motive/Bedürfnisse auf und lege eine Rangfolge fest. Durch die Kenntnis und Gewichtung meiner Bedürfnisse bin ich in der Lage, mir Ziel-Ideen zu erarbeiten und diese gegeneinander abzuwägen.

Beispiel 1: Meine Bedürfnisse lauten Anerkennung und Fürsorge für andere

Diese Kombination spricht für eine karitative Aufgabe. Ein Ehrenamt im sozialen Bereich, das du erfolgreich ausfüllst, kann Anerkennung bringen und helfen, für andere etwas zu tun.

Mögliches Ziel: Ende des Jahres arbeite ich in einer Organisation mit, die Not leidenden Menschen hilft. Es ist eine angesehene Einrichtung, für die ich gerne tätig bin.

Beispiel 2: Mein Bedürfnis lautet finanzielle Sicherheit

Du wünscht dir ein sicheres Einkommen und Rücklagen, falls du in Not kommst. Hier könnte helfen, erst einmal einen Haushaltsplan aufzustellen. Was gebe ich aus, was nehme ich ein, was spare ich, wie hoch ist mein Vermögen? Danach überlege, wie du mehr Geld erwirtschaften könntest. Weniger ausgeben, mehr einnehmen, Gehaltserhöhung, Nebenverdienst, bessere Anlageformen ...

Mögliches Ziel: Ende des Monats habe ich eine genaue Aufstellung meiner Ausgaben und Einnahmen. Ich führe ein Ausgabenblatt und sammle Ideen, wie ich mehr Geld verdiene und Geld spare. Lese hierzu auch unsere 5 Anregungen zum Geldumgang.

Beispiel 3: Mein Bedürfnis lautet Sicherheit im Auftreten (in der Gruppe, im Beruf)

Smalltalk oder vor anderen frei zu sprechen ist für viele ein Graus. Flucht ist aber nicht immer möglich. Hier könnte ein Ziel sein, entspannter und sorgloser in solchen Situationen zu sein.

Ein infrage kommendes Ziel wäre: Ende des Jahres bin ich bei Treffen mit anderen gelassener. Ich nutze regelmäßig Übungen und Techniken, um in mir zu ruhen und ein guter Gesprächspartner zu sein.

Du siehst, wenn du deine Bedürfnisse kennst, ist die Suche nach kraftvollen Zielen einfacher. Außerdem kannst du prüfen, ob ein Ziel oder Vorhaben, das du anstrebst zu dir passt.  

Fazit "Übernehme ich den Betrieb meiner Eltern oder werde ich lieber Schriftsteller?"

Wir sollten uns bei jedem Wunsch oder Ziel fragen, ob es nicht bessere Wege gibt, den eigenen Bedürfnissen und Motiven gerecht zu werden. Nehmen wir an, jemand ist eine Mutter mit zwei kleinen Kindern und verspürt das Bedürfnis nach mehr Anerkennung. Sollte sie eher eine Karriere im Beruf anstreben oder hilft sie in ihrer Stadt dem Verein zur Hilfe von Straßenkindern? Womit nicht gesagt wird, dass eine Berufskarriere in diesem Fall negativ ist. Dies wäre eine Wertung, die nur du selbst entsprechend deiner Bedürfnissen (und natürlich deinen Werten) vornehmen kannst.

Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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