
Mehr zum Thema "Wissen und Wortschatz"
Hier findest du Beiträge, Studien, Anleitungen und Übungen rund um das Thema Wissen und das Thema Wortschatz.
Für uns sind beide Themen wichtig, um ein selbstbestimmtes, interessantes und erfolgreiches Leben zu gestalten.
Viel Freude beim Lesen und Lernen.
„Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.“
Benjamin Franklin
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Alma Mater – Bedeutung
Alma Mater – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Alma Mater (lat. alma "nährend, gütig" und mater "Mutter") ist eine im europäischen und nordamerikanischen Raum gebrauchte Bezeichnung für Universitäten bzw. Hochschulen. Da die Studenten dort im übertragenen Sinne mit Bildung und Wissen genährt werden, entstand das Bild der Universität als "nährende/gütige Mutter".
Herkunft und Entwicklung des Begriffs
Zurück geht der Begriff auf das Römische Reich. Dort war die alma mater eine nährende, segenspendende Göttermutter und hieß deswegen oft auch Magna Mater ("große Mutter").
Im Mittelalter wurde der Ausdruck dann häufig für die Gottesmutter Maria gebraucht.
Im bildungssprachlichen Kontext taucht der Begriff dann erstmals im 12. Jahrhundert auf. Die im Jahr 1135 gegründete Universität in Bologna, die älteste Europas, entwickelte damals das Motto "Alma mater studiorum". Davon inspiriert findet sich der Ausdruck Alma Mater noch heute in vielen Universitäten im deutschsprachigen Raum, z. B. bei der Alma Mater Lipsiensis (Universität Leipzig).
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Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung
Als Prügelknabe herhalten – Bedeutung, Herkunft und Beispiele
Wenn jemand für etwas beschuldigt bzw. bestraft wird, das er nicht oder nur mit zu verantworten hat, dann muss er "als Prügelknabe herhalten".
Zur Herkunft: Diese Redewendung kommt aus der Zeit, als an jungen Edelleuten des englischen und französischen Königshauses die übliche Prügelstrafe nicht vollzogen werden durfte. An ihrer Stelle mussten arme Kinder, die für diesen Zweck "gehalten" wurden, die Schläge auf sich nehmen. Der Schuldige musste als Strafe bei der Prozedur zusehen, die von Rechts wegen eigentlich ihm galt.
Heute wird der Ausdruck häufig benutzt um zu beschreiben, dass eine Person oder Personengruppe, besonders oft für Probleme oder negative Vorfälle verantwortlich gemacht (und teils auch bestraft) wird, obwohl die Umstände nicht geklärt sind bzw. er oder sie unschuldig ist.
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Anagramm – Bedeutung
Anagramm – Bedeutung, Beispiele und Übungen
Ein Anagramm (von griechisch anagráphein = umschreiben) bezeichnet eine Buchstabenfolge, die aus einer anderen Buchstabenfolge nur durch die Umstellung der Buchstaben gebildet wird. Das Anagramm wird auch "Letterwechsel" oder "Schüttelwort" genannt.
Ein Beispiel ist das Wort "Lampe", welches ein Anagramm zu "Ampel" und "Palme" ist. Das Umstellen der Buchstaben nennt man Anagrammieren.
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Höhle des Löwen - Bedeutung
Höhle des Löwen - Bedeutung, Herkunft - sei ein Fuchs, sonst endet das böse
Die Höhle des Löwen ist ein Ausdruck, der seine Herkunft der Fabel "Der Fuchs und der alte Löwe" des griechischen Dichters Aesop verdankt.
In dieser Fabel fragt der alte Löwe den Fuchs, warum er nicht in die Höhle komme, um ihn zu besuchen. Darauf antwortet der Fuchs: "Weil ich viele Spuren hineinführen aber wenige herauskommen sehe."
Die Höhle des Löwen ist ein Ort, wo wir uns in Gefahr wähnen bzw. in Gefahr sind. Darauf geht auch der Ausspruch zurück: "Die Spuren schrecken ab" - im Sinne eines warnenden Zeichens. Dieser Ausspruch wurde früher oft lateinisch zitiert: "Vestigia terrent."
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Geh, wo der Pfeffer wächst - Bedeutung
Geh, wo der Pfeffer wächst - 7.000 km könnten gerade reichen - Bedeutung, Herkunft
Eigentlich müsste es heißen "Geh hin, wo der Pfeffer wächst", aber gesagt wird es häufig anders. Seine Herkunft verdankt diese Redensart jener Zeit, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde. Mit dieser Entdeckung wurden allerlei Gewürze zum Handelsobjekt, wie z. B. der Pfeffer.
Wenn man also eine unangenehme Person dahin wünscht, "wo der Pfeffer wächst", will man sie nach dem entlegensten Ort in der Welt schicken und Indien als Ursprungsland des Pfeffers ist da doch ein idealer Ort - immerhin von Deutschland über 7.000 km entfernt.
Übrigens: Nach der beißenden Wirkung des Pfeffers spricht man auch von "Pfeffern" ("Hineinpfeffern", "Draufpfeffern"), wenn man heftig auf etwas einwirkt, z. B. durch Schlagen, Schießen und Ähnliches.
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Auf Granit beißen – Bedeutung
Auf Granit beißen – Vorsicht vor Zahnverlust, Bedeutung und Herkunft
"Bei jemandem auf Granit beißen" oder "auf Granit beißen" verdankt seine Herkunft dem grobkristallinen magmatischen Tiefengestein Granit. Es ist eine der härtesten Gesteinsarten. Wenn wir also bei jemandem oder bei etwas auf Granit beißen, dann stoßen wir auf extrem starken Widerstand mit einem Anliegen, einer Idee oder einer Bitte.
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Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung
Perlen vor die Säue werfen – Bedeutung – Was sollen die damit?
Das Sprichwort "Perlen vor die Säue werfen" verwenden wir heute, wenn wir wertvolle Dinge an jemanden verschwenden, der diese nicht zu schätzen weiß.
Diese Redewendung verdankt ihre Herkunft der Bibel. Im Evangelium nach Matthäus 7,6 heißt es: "Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.“
Bedeutung des Ausdrucks
In der byzantinischen Kirche wurden "Perlen" interpretiert als das geheiligte Brot, das in kleine Bröckchen zerkrümelt wird, sodass die angegebene Bibelstelle aussagen könnte, dass den Säuen kein geheiligtes Brot vorgeworfen werden soll.
Unsere Deutung: Aus unserer Sicht mahnte Jesus, alles Heilige, also auch Glaubensangelegenheiten, nicht mit den Menschen zu teilen oder zu diskutieren, die es nicht zu schätzen wissen.
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Manschetten haben – Bedeutung
Manschetten haben – nur für Zärtlinge? Bedeutung, Herkunft
Seine Herkunft verdankt die Redensart "Manschetten haben" den studentischen Kreisen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In dieser Zeit hinderte die Mode der überfallenden Manschetten den Gebrauch des Degens im Kampf. Wer also Manschetten trug, der konnte sich nicht schlagen, sondern war ein "modischer Zärtling" bzw. würde man heute sagen "ein Weichei".
Wenn jemand Angst, Furcht oder allzu großen Respekt hat, sagen wir heute auch: "Er hat Manschetten".
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Hannemann, geh du voran – Bedeutung, Herkunft
Hannemann, geh du voran – Bedeutung und Herkunft
Herkunft
Der Ausspruch verdankt seine Herkunft dem Schwank von den Sieben Schwaben, der seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts bekannt ist. Die Schwaben werden in der Erzählung als recht tölpelhaft dargestellt. Höhepunkt ist der Kampf der Schwaben mit einem Untier, das sich später als Hase herausstellt: Angesichts eines furchterregenden unbekannten Tieres, das aber wie gesagt in Wirklichkeit ein gewöhnliches Langohr ist, wird der eine der sieben Schwaben aufgefordert:
Hannemann, geh du voran! Du hast die größten Stiefel an, dass dich das Tier nicht beißen kann.
Bedeutung
"Hannemann, geh du voran!" verwenden wir heute als eine Aufforderung zum Vorangehen bzw. bei etwas Unangenehmen den Anfang zu machen.
"Hannemann" ist so auch zu einem Symbol geworden und zwar für diejenigen, die sich nicht trauen, denen der Mut fehlt eine unangenehme Aufgabe zu erledigen oder ein Problem zu lösen. Diese Damen und Herren senden dann lieber den "Hannemann" vorweg.
Hier findest du "Hannemann, geh du voran" weiter erläutert: ► Beispiele für die heutige Verwendung ► Herkunft ► Umfrage ► Synonyme ► Artikel zu "Mut" und "Selbstvertrauen" ► Hintergrundinformationen zu den Sieben Schwaben ► Video und Lied
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Gegen Windmühlen kämpfen
Bild: Windmühlen von Campo der Criptana an der Ruta de Don Quijote
Gegen Windmühlen kämpfen – Bedeutung und Herkunft der Redewendung
Herkunft
Die Herkunft dieser Redewendung geht zurück auf den Ritter von der traurigen Gestalt Don Quijote aus dem gleichnamigen Roman des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes Saavedra. Er hält Windmühlen für mächtige, vielarmige Riesen und rennt mit angelegter Lanze gegen sie an, was natürlich übel ausgeht. Don Quijote ist eine der bedeutendsten Figuren des abendländischen Romans.
Bedeutung
Die Metapher "Gegen Windmühlen kämpfen" verwenden wir heute, wenn jemand aussichtslos gegen etwas Übermächtiges kämpft, das jedoch nur in der Einbildung vorhanden bzw. ein Feind ist.
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Iucundi acti labores – Bedeutung
Iucundi acti labores – Bedeutung | Diese Arbeiten sind einfach angenehm
Seine Herkunft verdankt das geflügelte Wort "Iucundi acti labores" der Schrift "Über das höchste Gut und Übel" des römischen Politikers und Schriftstellers Marcus Tullius Cicero.
Übersetzt bedeutet Iucundi acti labores "angenehm sind die getanen Arbeiten". Manchmal wird es auch übersetzt mit "Überstandene Mühen sind süß." Das deutsche Sprichwort zu diesem Thema lautet: "Nach getaner Arbeit ist gut ruhn".
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Pünktlich wie die Maurer – Bedeutung
Pünktlich wie die Maurer - Achtung, das kann gefährlich sein! - Bedeutung und Herkunft
Diese Redensart verdankt ihre Herkunft der früher weitverbreiteten Ansicht, dass die Maurer auf die Minute genau die Kelle aus der Hand legen, um Feierabend zu machen.
Diese Berufsneckerei ist auch in die Form von Witzen gefasst worden - so wird beispielsweise erzählt, dass ein Maurer, der in den Rhein gefallen war, zu schwimmen aufhörte und ertrank, als die Glocke vom Kirchturm den Feierabend einläutete.
Heutige Bedeutung
Wenn wir heute sagen "pünktlich wie die Maurer", dann meinen wir, jemand sei sehr pünktlich.
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Montagswagen - Bedeutung und Herkunft
Montagswagen - Bedeutung, Herkunft - Vorsicht beim Kauf!
Die oft schlechte handwerkliche Arbeit an Montagen prägte das Sprichwort "Montag(sarbeit) wird nicht wochenalt".
Die Redensart verdankt ihre Herkunft "Montagswagen" der deutschen Industrie und bezieht sich auf Produkte, die am Montag hergestellt wurden - einem Tag, an dem die Arbeiter möglicherweise noch nicht voll motiviert oder noch von der Wochenendruhe beeinflusst sind. Es entstand die Annahme, dass die am Montag hergestellten Produkte, insbesondere Autos, aufgrund von mangelnder Sorgfalt oder Aufmerksamkeit der Arbeiter minderwertiger sein könnten.
Heutige Verwendung: Besitzt ein neues Auto erhebliche Mängel, die nach und nach in Erscheinung treten, so sagt man: "Ich habe mir einen 'Montagswagen' gekauft."
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Begossener Pudel – Bedeutung
Begossener Pudel – kleinlaut oder beschämt dastehen – Bedeutung und Herkunft
Der Begriff "Begossener Pudel" ist eine Redensart, die wir verwenden, um jemanden zu beschreiben, der niedergeschlagen, enttäuscht oder beschämt wirkt.
Der Ausdruck "Begossener Pudel" verdankt seine Herkunft dem 19. Jahrhundert, in der die Hunderasse Pudel beliebte Begleithunde und oft auch Statussymbole waren. Sie wurden für ihre Intelligenz und ihr freundliches Wesen geschätzt, aber auch für ihr charakteristisches Fell, das in vielen Fällen zu kunstvollen Frisuren geschnitten wurde.
Wenn ein Pudel jedoch nass wurde, verlor er sein stolzes Aussehen. Das normalerweise flauschige Fell lag platt an, und der Hund wirkte bedrückt und unglücklich. Dieser Anblick führte schließlich zur Entstehung der Redensart "wie ein begossener Pudel dastehen", um jemanden zu beschreiben, der so wirkt, als wäre er in einer unangenehmen oder peinlichen Situation.
Der Name Pudel wurde im 18. Jahrhundert übrigens aus Pudelhund gekürzt.
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Etwas ist faul im Staate Dänemark
Etwas ist faul im Staate Dänemark – echt jetzt?
Die Redewendung "Etwas ist faul im Staate Dänemark" verdankt ihre Herkunft dem weltberühmten Stück "Hamlet" von William Shakespeare. Genauer gesagt, dem ersten Akt, Szene 4. Dort sagt der Charakter Marcellus zu Horatio: "Something is rotten in the state of Denmark". Zu Deutsch: "Etwas ist faul im Staate Dänemark".
Shakespeare veröffentlichte Hamlet im Jahr 1601. Die Geschichte dreht sich um den dänischen Prinzen Hamlet, der den plötzlichen Tod seines Vaters aufklären will. Der Ausspruch fällt zu einem Zeitpunkt, an dem bereits klar ist, dass im Königreich Dänemark dunkle Machenschaften und Verrat am Werk sind. Der Ausdruck "faul" steht hier symbolisch für etwas, das verrottet und verdorben ist – eine Andeutung auf die moralische Korruption und den Verfall, die das Königshaus heimsuchen.
Heutige Bedeutung: Wenn also "etwas faul im Staate Dänemark ist", dann vermuten wir Probleme oder Unangenehmes bzw. etwas, was nicht in Ordnung ist – sei es in der Politik, der Wirtschaft oder im persönlichen Umfeld. Der Satz wird auch in Situationen genutzt, in denen ein Verdacht aufkommt, dass nicht alles so ist, wie es scheint.
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Jemandem nicht grün sein – Bedeutung und Herkunft
Jemandem nicht grün sein – Bedeutung und Herkunft
Der Ausdruck "Jemandem nicht grün sein" verdankt seine Herkunft der mittelalterlichen Farbsymbolik. Grün stand damals oft für Harmonie, Hoffnung und Fruchtbarkeit, aber auch für Neid und Missgunst. Die Farbe wurde häufig mit zwischenmenschlichen Beziehungen in Verbindung gebracht. Wenn man jemandem "nicht grün" war, bedeutete das also, dass keine harmonische Beziehung oder Sympathie bestand.
Ein anderer Erklärungsansatz verweist auf die mittelalterliche Heraldik. In Wappen stand die Farbe Grün oft für Loyalität oder Wohlwollen. War dieses "Grün" nicht vorhanden, konnte das auf Feindschaft hindeuten.
Heutige Bedeutung: Wenn wir "jemandem nicht grün sind", ist es ein höflicher Ausdruck für den Umstand, dass wir jemandem nicht gewogen sind. Wenn wir jemanden mögen, dann sind wir ihm also grün.
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Gretchenfrage - Herkunft, heutige Bedeutung und Beispiele
Die Gretchenfrage: Eine kleine Frage mit großer Wirkung - Herkunft, heutige Bedeutung und Beispiele
Herkunft: Der Ausdruck "Gretchenfrage" geht zurück auf Johann Wolfgang von Goethes Tragödie "Faust I". In der Szene "Marthens Garten" stellt die junge Margarete, genannt Gretchen, dem Protagonisten Heinrich Faust die Frage:
"Nun sag, wie hast du's mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann,
Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon."Diese Frage zielt direkt auf Fausts religiöse Überzeugungen ab und fordert ihn zu einem klaren Bekenntnis heraus. Da Faust einen Pakt mit dem Teufel, Mephisto, eingegangen ist, bringt ihn diese Frage in eine unangenehme Lage.
Heutige Bedeutung: Sie bezeichnet eine direkte, oft unangenehme Frage, die den Kern eines Problems trifft und den Befragten zu einem klaren Bekenntnis herausfordert. Solche Fragen werden häufig in politischen, ethischen oder persönlichen Diskussionen gestellt, um die wahren Überzeugungen oder Absichten einer Person offenzulegen.
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